Das 1. Trimester: Das erwartet dich!

Hurra, du bist schwanger! Vor dir liegt nun eine spannende Zeit. In deinem Bauch wächst wirklich ein Baby heran! Schon im ersten Schwangerschaftsdrittel entwickelt sich aus einem kleinen Zellhaufen ein winziges Menschlein. Wie sich das auf deinen Körper auswirkt, was du beachten und woran du denken solltest, all das fassen wir hier für dich zusammen.

Du wirst (wieder) Mama!

Na, wie fühlt es sich an, das zu lesen? 🙂 Wir gratulieren dir von Herzen zu deiner Schwangerschaft und wünschen dir eine wunderschöne, entspannte und vor allem gesunde Kugelzeit.

Bist du zum ersten Mal schwanger, weißt du vermutlich noch gar nicht so richtig, was in den kommenden Monaten alles auf dich zukommen wird. Keine Sorge, bei uns bist du schon mal genau richtig. Wir von babelli begleiten dich mit unserer App durch die gesamte Schwangerschaft. Du erhältst von uns wöchentliche Updates zur Entwicklung deines Babys, Infos über anstehende Untersuchungen, Tipps bei Schwangerschaftsbeschwerden und Reminder für wichtige To-dos und Termine.

Einen Überblick, was davon alles schon im 1. Trimester (SSW 1 bis 12) wichtig ist, bekommst du jetzt.

So entwickelt sich dein Baby im 1. Trimester

Aus Liebe wird Leben. Das beschreibt das erste Schwangerschaftsdrittel wohl am besten.

Die Schwangerschaftswochen werden bereits ab dem ersten Tag der letzten Periode gezählt. Genau genommen bist du in SSW 1 und 2 also noch gar nicht schwanger. Aber dein Körper bereitet deinem zukünftigen Baby schon mal ein weiches Nest.

Nachdem Eizelle und Samenzelle miteinander verschmolzen sind, nistet sich das kleine Zellpaket in der 3. SSW in deiner Gebärmutter ein. Dort beginnt es sofort damit, eine Verbindung zu deinem Organismus herzustellen – eine besonders sensible Zeit. Zu diesem Zeitpunkt ist dein Kind nicht größer als ein Mohnkorn. In den kommenden 10 Wochen entwickelt sich aus diesem Körnchen in rasanter Geschwindigkeit ein etwa 5 bis 6 Zentimeter großer Mensch.

Vom Zellhaufen zum Fötus

In der 5. SSW beginnt das Herz des Embryos zu schlagen, zum Ende der 12. SSW mit etwa 120 bis 160 Schlägen pro Minute. Dann wird dein Baby bereits seine finale Körperform entwickelt haben, mit Kopf, Gesicht, Hals, Rumpf und allen Gliedmaßen. An seinen Fingerchen sind bereits winzige Fingernägel gewachsen und es hat schon individuelle Fingerlinien, die später seinen einzigartigen Fingerabdruck bilden. Es kann am Daumen nuckeln, Grimassen schneiden und Schluckauf haben.

Innerhalb des ersten Schwangerschaftsdrittels entwickeln sich zudem die Anlagen sämtlicher Organe deines Kindes. Sie müssen in den verbleibenden Wochen nur noch ausreifen.

Die Augen deines Babys sind zum Ende des 1. Trimesters noch geschlossen. Doch erste Sinneserfahrungen sammelt es schon jetzt. Man geht davon aus, dass der Fötus etwa ab der 12. SSW durch die geschlossenen Lider hell und dunkel wahrnehmen und über seine Haut erste Reize spüren kann.

Das passiert im 1. Trimester mit deinem Körper

Faszinierend, was sich da alles in deinem Bauch abspielt! Doch die Schwangerschaft bleibt nicht auf deine Gebärmutter begrenzt. Dein gesamter Körper fährt ab dem Zeitpunkt der Befruchtung in den Schwangerschaftsmodus. Auch wenn für Außenstehende davon meist noch lange nichts zu sehen ist.

Hormone bringen alles durcheinander

Auslöser für sämtliche schwangerschaftsbedingte Veränderungen in deinem Körper ist das Hormon hCG. Es regt verschiedene Prozesse an, die Auswirkungen auf deinen gesamten Organismus haben, darunter:

• Dein Blutvolumen nimmt zu.
• Deine Gebärmutter wächst.
• Deine Brust beginnt damit, sich auf das Stillen vorzubereiten.
• Dein Stoffwechsel verändert sich: Grundumsatz und Sauerstoffverbrauch steigen.
• Deine Muskulatur, Bänder und Sehnen sowie das Bindegewebe werden lockerer.

Und das alles, damit dein Körper dein Baby halten und es mit allem ausstatten kann, was es zum Wachsen und Gedeihen braucht. Allerdings bleibt das nicht ganz ohne Nebenwirkungen.

Typische Beschwerden im 1. Schwangerschaftstrimester

Vielleicht gehörst du zu den Glücklichen, die weitgehend ohne Beschwerden durch die ersten 12 Schwangerschaftswochen kommen. Die meisten Frauen spüren in der Frühschwangerschaft jedoch mehr oder weniger starke Symptome, allen voran:

• Müdigkeit
• Schwindel
• empfindliche, spannende Brüsten
• Übelkeit, Erbrechen
• Verdauungsprobleme

Diese Beschwerden können dich die ersten 10 bis 12 Wochen begleiten. Danach geht es den meisten wieder besser.

Der Babybauch lässt noch auf sich warten

Freust du dich schon auf eine wunderschöne, runde Babykugel? Bis es so weit ist, musst du dich leider noch etwas gedulden. Der Babybauch zeigt sich normalerweise erst im 2. Trimester, je nach deiner Statur früher oder später. Während der ersten 12 Schwangerschaftswochen sind dein Kleines und die Gebärmutter jedoch noch so klein, dass sie vollständig hinter das Schambein passen.

Dein Bauch wölbt sich trotzdem? Das liegt dann eher an der verlangsamten Verdauung. Noch ist es also ein Blähbauch, aber schon bald wird daraus eine deutliche Babykugel!

Übrigens: Die Gewichtszunahme hält sich im 1. Trimester normalerweise in Grenzen. Etwa drei bis vier Kilogramm könnten es insgesamt sein, vielleicht sogar weniger. Dein Baby trägt mit etwa 16 Gramm am Ende der 12. SSW nicht wesentlich dazu bei. Die Zusatzkilos sind stattdessen auf die gesteigerte Blutmenge und Wassereinlagerungen zurückzuführen.

Wichtige Termine im 1. Trimester

Schon in den ersten Schwangerschaftswochen gibt es einiges, was du auf dem Schirm haben solltest. Keine Sorge, wir fassen uns kurz und geben dir einen knappen Überblick darüber, worum du dir im 1. Schwangerschaftsdrittel Gedanken machen und was du dringend erledigen solltest.

Vorsorgeuntersuchungen und Screenings

• Von 6. bis 8. SSW: Jetzt solltest du um einen ersten Termin bei der Frauenärztin bitten. In der Praxis wird dir Blut abgenommen und ein Ultraschall gemacht, um die Schwangerschaft zu bestätigen.

• Von 9. bis 12. SSW: In diesem Zeitraum steht die erste Ultraschalluntersuchung an. Sie dient in erster Linie dazu, abzuklären, ob die Schwangerschaft intakt ist und sich der Embryo bisher altersgerecht entwickelt hat.

• Ab 10. SSW: Ab jetzt ist ein nicht-invasiver Pränataltest (NIPT) möglich. Ein solcher Bluttest ermittelt die Wahrscheinlichkeit für eine genetische Erkrankung des Fötus.

• Von 11. bis 14. SSW: Jetzt könnte auf Wunsch eine Nackenfaltenmessung erfolgen. Dieses Screening ermittelt ebenfalls das Risiko für eine Chromosomenstörung. Inzwischen wird es aber nur noch selten durchgeführt, da der NIPT und das Ersttrimesterscreening genauere Vorhersagen zulassen.

• 12. bis 14. SSW: In dieser Zeit kann das umfangreiche Ersttrimesterscreening erfolgen. Hier wird per Bluttest und Ultraschalluntersuchung ermittelt, ob der Fötus eine körperliche Fehlbildung hat und wie hoch sein Risiko für eine genetische Störung ist. Außerdem lassen die Ergebnisse Aussagen darüber zu, mit welcher Wahrscheinlichkeit du eine Präeklampsie entwickelst. Das Screening ist freiwillig.

To-dos und To-think-abouts

• Folsäure einnehmen! Wenn du nicht schon in der Kinderwunschphase damit begonnen hast, solltest du spätestens jetzt täglich ein Folsäure-Präparat einnehmen. Folsäure unterstützt die Zellteilung und die gesunde Entwicklung der Wirbelsäule des Embryos. Lasse dich dazu in der Arztpraxis oder Apotheke beraten. Informationen findest du natürlich auch bei uns → Folsäure in der Schwangerschaft: Warum und wieviel?

• Hebamme suchen: Auch wenn es dir komisch vorkommt: Die Suche nach einer Hebamme solltest du schon beginnen, sobald du weißt, dass du schwanger bist. Denn leider gibt es zu wenige Hebammen und die Nachfrage ist groß. Unsere Tipps → Hebamme finden: Worauf du achten solltest

• Den Lebensstil überdenken und ggf. ändern: Zeit, einmal über deinen Lebensstil nachzudenken. Denn ab sofort trägst du nicht nur Verantwortung für dich, sondern auch für das kleine Wesen, das in dir wächst. In den kommenden Monaten ist es deshalb wichtig, möglichst gesund zu leben. Das schließt einerseits die Ernährung und regelmäßige Bewegung ein. Andererseits aber auch der konsequente Verzicht auf Schadstoffe (Nikotin, Alkohol, Medikamente nur in Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt) und andere Risiken —>  Diese Schwangerschaftsrisiken solltest du unbedingt meiden

• Krankenkassenleistung vergleichen: Lohnt sich ein Wechsel der Krankenkasse? Einige Kassen bieten während und nach der Schwangerschaft mehr Leistungen an als andere. Vielleicht bietet dir ein jetziger Wechsel in den nächsten Monaten Vorteile.

• Ggf. Wechsel der Lohnsteuerklasse: Unter Umständen kann ein jetziger Wechsel der Steuerklasse dafür sorgen, dass du später mehr Elterngeld erhältst. Deshalb lohnt es sich, die Optionen einmal durchzurechnen. Infos dazu und Tipps → Ehegattensplitting: Was ist die richtige Steuerklasse nach der Geburt

• Ggf. Arbeitgeber informieren: Je nach beruflicher Tätigkeit kann ein frühzeitiges Informieren des Arbeitgebers über die Schwangerschaft sinnvoll sein. Erst, wenn er oder sie offiziell über die Schwangerschaft informiert wurde, greift das Mutterschutzgesetz für dich. Infos dazu und Tipps → Wann soll ich meinen Arbeitgeber über die Schwangerschaft informieren?

Jetzt weißt du, was dich im 1. Schwangerschaftsdrittel alles erwartet. Wir drücken dir die Daumen, dass sich Schwindel, Übelkeit und Co. in Grenzen halten und du diese besondere Zeit genießen kannst. 

🎧  Podcast: 1. Trimester

In dieser Folge des babelli Podcasts erklärt Hebamme Emely Hoppe die häufigsten und manchmal auch unerwarteten Symptome, die im ersten Trimester auftreten können.

Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 05.02.2025
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.