Close Babelli.deBabelli.de

Abstillen: Das sind unsere besten Tipps für dich

shutterstock 1818925631 Web - Abstillen: Das sind unsere besten Tipps für dich

Du denkst über das Abstillen nach? Du bist unsicher, wie du deinen Schatz von der Brust „entwöhnen“ sollst? Dann haben wir im Folgenden ein paar Tipps für dich!

Irgendwann kommt er: Der Zeitpunkt, an dem Mütter ihre Kinder abstillen möchten. Der „richtige“ Zeitpunkt wird rege diskutiert. Experten kommen mit unterschiedlichen Empfehlungen daher. Die WHO rät zu einer Stillzeit von zwei Jahren. Andere empfehlen nach sechs Monaten mit dem langsamen Abstillen zu beginnen. Deshalb vorweg: Einen richtigen, idealen Zeitpunkt gibt es nicht!

Du allein entscheidest, wann es so weit ist. Oder dein Baby. Manchmal stillen sich Babys selbst ab. Wichtig ist, dass du dich frei machst von der Meinung anderer. Wenn du bereits nach wenigen Wochen abstillen möchtest, lass dich nicht von außen unter Druck setzen. Wenn du dein Kind mit zwei Jahren noch stillen möchtest, warum nicht!? Du weißt am besten, was gut für dich und dein Baby ist. Du bist die Expertin.

Abstillen: Diese Methoden gibt es

Es gibt verschiedene Möglichkeiten zum Abstillen.

  1. Das natürliche Abstillen: Am „einfachsten“ ist es, wenn das Baby selbst entscheidet, dass es nicht mehr an der Brust trinken möchte. Etwa weil es „richtiges“ Essen nun bevorzugt. Dann zeigt das Baby immer weniger Interesse an der Brust, trinkt kürzer und seltener – bis es sich ganz abgestillt hat. Die wenigsten Kinder stillen sich aber unter einem Lebensjahr von allein ab.
  2. Das sanfte Abstillen: Beim sanften Abstillen geht die Entscheidung von der Mutter aus. Die Brustmahlzeiten werden nach und nach durch Flaschennahrung oder – je nach Alter – Babybrei ersetzt. Das sanfte Abstillen dauert mehrere Wochen.
  3. Das schnelle Abstillen: Das schnelle Abstillen ist nicht zu empfehlen. Es kann aber unvermeidbar sein (etwa bei Krankheiten, die eine Medikamentengabe erfordern, die für das Baby gesundheitsgefährdend sein kann). Für Mutter und Baby ist das schnelle Abstillen körperlich und emotional schwierig.

Deine Hebamme ist bis zum Abstillen für dich da – egal, wann das ist! Insgesamt kannst du ihre Beratung beim Stillen und Abstillen achtmal auf Kosten der Krankenkasse in Anspruch nehmen.

Unsere besten Tipps für das natürliche Abstillen

Beim natürlichen Abstillen liegt die Entscheidung nicht bei dir. Dennoch kannst du dein Baby unterstützen.

  • Akzeptiere die Entscheidung deines Kindes!
    Auch wenn du gern länger gestillt hättest, solltest du dein Baby nicht drängen, weiter an der Brust zu trinken. Akzeptiere die Entscheidung und richte dich nach den Bedürfnissen deines Babys.
  • Kuschele viel mit deinem Kind!
    Dein Baby bevorzugt andere Nahrung. Deine Nähe braucht es immer noch – beim Abstillen mehr denn je. Nimm deinen Schatz besonders häufig auf den Arm. Beschäftige dich mit ihm und kuschelt viel.

Wenn dein Kind sich von allein abstillt, trinkt es kürzer, weniger und seltener aus der Brust. Deine Milchproduktion reduziert sich von allein. Falls du dennoch eine harte Stelle an deiner Brust spürst, kannst du sie vorsichtig ausstreichen.

<span style="align:center; font-size: 18px">Video-Empfehlung:</span> <style> native-player { aspect-ratio: 16/9; display: block; } </style> <script type="text/javascript" src="//syndication.target-video.com/native-player.js" async=""></script> <native-player></native-player>

Unsere besten Tipps für das sanfte Abstillen

Das sanfte Abstillen erfordert Geduld. Es kann mehrere Wochen dauern, bis du deinen Schatz von der Brust entwöhnt hast. Auch deine Brust braucht Zeit, um sich an die veränderte Situation anzupassen.

So solltest du vorgehen:

  • Ersetze zunächst eine Brustmahlzeit!
    Das sanfte Abstillen erfolgt in kleinen Schritten. Du solltest zunächst nur eine Brustmahlzeit durch Flaschennahrung oder – wenn es das Alter deines Kindes bereits zulässt – durch Babybrei ersetzen.
  • Ersetze zunächst die Stillmahlzeit, bei der dein Baby nicht zu hungrig ist und du weniger Milch hast!
    Du solltest nicht mit der Stillmahlzeit am frühen Morgen beginnen. Dann ist deine Brust (zu) prall gefüllt und dein Kind von der langen Nacht zu hungrig. Beobachte dein Kind eine Weile und finde heraus, zu welcher Tageszeit es weniger Hunger hat. Ersetze zunächst diese Mahlzeit.
  • Gehe in kleinen Schritten vor!
    Du solltest pro Woche nicht mehr als eine Mahlzeit ersetzen. Schließlich ist Stillen mehr als nur Nahrungsaufnahme – für euch beide. Gib euch Zeit und die Möglichkeit, euch an die veränderte Situation zu gewöhnen.
  • Schiebe die Mahlzeit hinaus und lenke dein Kind ab!
    Versuche nach und nach die Stillmahlzeiten nach hinten zu schieben. Irgendwann kannst du eine Stillmahlzeit komplett auslassen. Idealerweise schaffst du es, die nachmittägliche Stillmahlzeit auf die Bettzeit zu „vertagen“.
  • Behalte das abendliche Stillen am längsten bei!
    Das abendliche Stillen ist für Babys besonders wichtig. Sie verarbeiten den Tag und brauchen hierbei viel Nähe. Als Ausklang für den Tag ist die abendliche Brustmahlzeit emotional die wichtigste Mahlzeit. Behalte sie am längsten bei.
  • Finde den richtigen Zeitpunkt zum Abstillen!
    Wenn dein Baby zahnt, fremdelt, in die Kita kommt oder Ähnliches, braucht es Sicherheit und Geborgenheit. Dann solltest du nicht auch noch die Stillsituation ändern. Dein Schatz braucht Zeit, um Veränderungen zu verarbeiten. Beginnst du in hektischen Phasen mit dem Abstillen, verunsicherst du dein Kind. Warte, bis es für Neues bereit ist.

So kannst du deinen Körper beim sanften Abstillen unterstützen:

  • Fülle die ersetzten Brustmahlzeiten durch Muttermilch auf!
    Wenn dein Baby im Beikostalter ist, kannst du es nach der Mahlzeit ruhig noch an der Brust trinken lassen. Auf diese Weise passt sich deine Milchproduktion an und reduziert sich von allein.
  • Streiche deine Brust aus, wenn du Anzeichen eines Milchstaus erkennst!
    In der Regel wird überschüssige Milch vom Körper absorbiert. Falls du dennoch eine harte Stelle an deiner Brust spürst, kannst du sie vorsichtig ausstreichen. Pumpe die Milch nicht ab. Dadurch würdest du die Milchproduktion fördern.
  • Verwende Kühlkompressen oder kaltes Wasser!
    Wenn du deine Brüste kühlst, schränkt das die Durchblutung ein – und hemmt die Milchproduktion.
  • Kühle die Brust mit Weißkohlblättern und Quarkauflagen!
    Damit sich deine Brust beim Abstillen nicht entzündet, kannst du sie mit Weißkohlblättern oder Quarkauflagen kühlen. Die Inhaltsstoffe wirken abschwellend und entzündungshemmend.

Unsere besten Tipps für das schnelle Abstillen

Das abrupte Abstillen ist am schwersten – für dich und dein Kind. Du wirst mit Brustschmerzen und Milchstau zu kämpfen haben. Dein Kind wird mit der veränderten Situation klarkommen und sich körperlich und emotional daran anpassen müssen. Das schnelle Abstillen ist daher nicht zu empfehlen. Aber natürlich gibt es Gründe, die es erforderlich machen.

So solltest du vorgehen:

  • Kontaktiere deine Hebamme!
    Das schnelle Abstillen ist körperlich und emotional schwieriger als das sanfte Abstillen. Du solltest dich von deiner Hebamme begleiten lassen.
  • Schenke deinem Kind mehr Zuwendung denn je!
    Die veränderte Situation ist für dein Kind schwierig. Sein Körper muss sich an die neue Nahrung gewöhnen. Außerdem fehlt die plötzliche Nähe beim Stillen. Es ist wichtig, dass du ihm diese Nähe weiterhin gibst. Wende dich deinem Schatz zu, nimm ihn oft und lange in den Arm und sorge für Hautkontakt. Unterstütze ihn mit deiner Zuwendung dabei, die veränderte Situation emotional zu verarbeiten.
  • Lass den Papa das Fläschchen geben!
    Nähe und Zuwendung sind wichtig. Das Fläschchen geben solltest du aber dem Papa überlassen. Denn: Wenn dein Baby das Fläschchen vom Vater bekommt, riecht es die Muttermilch nicht. Dann akzeptiert es die neue Nahrungsquelle leichter.

So kannst du deinen Körper beim schnellen Abstillen unterstützen:

  • Streiche deine Brüste aus!
    Es dauert, bis deine Brust keine Milch mehr produziert. Du musst deine Brüste also ausstreichen. Andernfalls kann es zu einem Milchstau und einer Brustentzündung kommen. Ist der Druck nach dem Ausstreichen noch zu groß, kannst du eine kleine Menge Milch abpumpen. Aber nur so viel, dass der Druck erträglich wird. Wenn du die Brust leer pumpst, regst du die Milchproduktion an. Und das ist kontraproduktiv.
  • Verwende Kühlkompressen!
    Kühle deine Brust mit Kühlkompressen aus der Apotheke. Das schränkt die Durchblutung und somit die Milchproduktion ein. Außerdem wirkt die Kälte vorbeugend gegen Brustentzündungen.
  • Wende Brustwickel mit Quark oder Weißkohl an!
    Quark und Weißkohlblätter wirken kühlend, abschwellend und entzündungshemmend.
  • Ziehe einen knapp sitzenden BH an!
    Ein stramm sitzender BH schränkt die Durchblutung ein und behindert so die Milchbildung. Alternativ kannst du ein Tuch fest um deine Brust wickeln.
  • Trinke Pfefferminz- und Salbeitee!
    Abstillende Pfefferminz- oder Salbeitees unterstützen die Milchreduktion. Sie wirken der Prolaktinausschüttung entgegen.
  • Gehe bei starken Schmerzen oder Fieber zum Arzt!
    Wenn deine Brust stark schmerzt und/oder du Fieber bekommst, gehe unbedingt zum Arzt. Dann könnte eine Mastitis vorliegen.

Es gibt Medikamente, die die Bildung des Stillhormons Prolaktin verhindern. Diese sogenannten Prolaktinsekretionshemmer sind häufig mit Nebenwirkungen verbunden. Sollte die Einnahme allerdings nötig sein, kann dir dein Arzt ein Hormonpräparat verschreiben.

Wie lange dauert das Abstillen?

Du solltest dir für das Abstillen Zeit nehmen. Überfordere deinen Schatz und deinen Körper nicht. Selbst wenn es einige Monate dauert, ist sanftes Abstillen das Beste für euch.

Wenn du sofort abstillen möchtest oder musst, solltest du keine Wunder erwarten. Auch das schnelle Abstillen nimmt Zeit in Anspruch. Nach der letzten Stillmahlzeit braucht die Brust etwa vier Wochen, bis sie komplett milchfrei ist.

Mehr zum Thema

Und wenn sich dein Kind nicht abstillen lassen möchte?

Wenn dein Kind nicht auf die Brust verzichten möchte, kann das verschiedene Gründe haben:

1. Du hast den falschen Zeitpunkt erwischt!

Dein Kind ist gerade nicht bereit für eine Veränderung. Dann solltest du es in ein paar Wochen noch einmal probieren.

Du möchtest unbedingt abstillen? Dann ist es wichtig, dass du deinem Kind demonstrierst, dass es auf den intensiven Kontakt zu dir nicht verzichten muss – auch wenn es nicht mehr an der Brust trinkt. Nimm dein Kind besonders häufig auf den Arm und stelle Körperkontakt her. Ersetze das Stillen durch andere Rituale wie Kuscheln, eine Babymassage oder Vorlesen. Auch so stellst du körperliche Nähe und emotionale Verbundenheit her.

2. Dein Kind mag die neue Nahrung nicht!

Nicht immer liegt es am Zeitpunkt. Vielleicht verweigert dein Baby die Beikost, da ihm der Geschmack nicht zusagt. Dann kannst du ein wenig Muttermilch unter den Brei rühren. So ist deinem Kind der Geschmack vertrauter und es kann sich langsam an den Brei gewöhnen.

Manche Eltern schwören beim Abstillen auf das sogenannte Baby-led Weaning. Auch das kannst du probieren. Versuche deinem Kind das Essen auf spielerische Weise schmackhaft zu machen.

Mehr zum Thema

Fazit

Der richtige Moment zum Abstillen ist individuell. Er ist deine persönliche Entscheidung. Oder die Entscheidung deines Kindes. Das sanfte Abstillen ist die beste Variante. Wenn du behutsam vorgehst, fällt deinem Schatz der Abschied von der Brust leichter – und dein Körper hat Zeit sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen.

🎧 Podcast: Abstillen – so kann es gut funktionieren?

In dieser Podcast-Folge spricht Emmi mit Hebamme Patricia Langeheinecke über das Abstillen. Sie gibt Tipps und geht auch auf die emotionale Komponente beim Abstillen ein. Wenn dir unser Podcast gefallen hat, dann abonnier ihn direkt bei Spotify oder iTunes, um keine Folgen mehr zu verpassen.

dd4546f487024920befbf75967ec3fa8 - Abstillen: Das sind unsere besten Tipps für dich
<iframe style="border-radius:12px" src="https://open.spotify.com/embed/episode/7BbSS6ScVYih3Fpgevh55w?utm_source=generator" width="100%" height="152" frameBorder="0" allowfullscreen="" allow="autoplay; clipboard-write; encrypted-media; fullscreen; picture-in-picture"></iframe>

Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 26.05.2023
Dieser Artikel wurde von Juliane Baier geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert