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Was Eltern über Autokindersitze unbedingt wissen müssen

Mutter und Baby im Auto mit Thule Babyschale
Das Kindersitzsystem von Thule schnitt beim ADAC-Test besonders gut ab.

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Autokindersitze gibt es in verschiedenen Ausführungen und Preisklassen. Wodurch unterscheiden sie sich? Welche Sitze sind wirklich sicher? Was gilt es beim Kauf zu beachten? Wir beantworten dir die häufigsten Fragen und erklären dir, was du über Autokindersitze wissen musst. Außerdem verraten wir dir, welche Modelle der ADAC empfiehlt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kindersitzpflicht gilt bis zum Alter von 12 Jahren oder einer Körpergröße von 1,50 Meter.
  • Ein rückwärtsgerichteter Kindersitz ist bis zum Alter von 15 Monaten Pflicht.
  • In einem Reboarder-Kindersitz fahren Kinder auch nach dem 15. Lebensmonat am sichersten.
  • Wichtig: Der Autokindersitz muss zur Körpergröße und dem Gewicht eines Kindes passen, das Alter ist zweitrangig.
  • Nicht jeder Autositz ist für jedes Auto geeignet; eine Einbauprobe ist ratsam.
  • Kindersitze besser neu kaufen; Testberichte helfen bei der Kaufentscheidung.
  • Aktueller ADAC-Testsieger ist das i-Size Kindersitzsystem von Thule.

Bis wann ist ein Autokindersitz Pflicht?

Die Straßenverkehrsordnung (StVO) besagt, dass Kinder ab dem 12. Geburtstag oder wenn sie größer als 1,50 Meter sind ohne Kindersitz im Fahrzeug mitfahren dürfen. Bis dahin gilt verbindlich eine Kindersitzpflicht.

Autokindersitze sind somit gesetzlich vorgeschrieben und für die Sicherheit eines Kindes beim Autofahren unverzichtbar. Nur mit einem sicheren und korrekt montierten Autokindersitz ist ein Kind im (hoffentlich nie eintretenden) Ernstfall bestmöglich vor schweren Verletzungen geschützt.

Welche Kindersitze fürs Auto gibt es und woher weiß ich, welchen ich brauche?

Autokindersitze gibt es in verschiedenen Ausführungen. Einige Kindersitze wachsen sogar mit (dazu später mehr). Viele Eltern orientieren sich beim Kauf ihrer Kindersitze jedoch an folgender Reihenfolge:

  • Babyschale (ab der Geburt)
  • Reboarder-Kindersitz (ab circa 1 Jahr)
  • Sitzerhöhung mit Rückenlehne (ab circa 4 Jahren bis zum 12. Geburtstag).

Wichtig: Hierbei handelt es sich um grobe Richtwerte. Bei der Wahl des richtigen Kindersitzes spielt das Alter eigentlich eine untergeordnete Rolle. Vielmehr sind die Körpergröße und das Gewicht des Kindes ausschlaggebend.

Der Autokindersitz muss zur Körpergröße des Kindes passen!

Der Autositz muss unbedingt auf die Größe deines Kindes abgestimmt sein. Nur so bietet er die größtmögliche Sicherheit. Die Hersteller dürfen hierbei selbst festlegen, für welchen Größenbereich der Sitz geeignet ist. Beachte also stets die spezifischen Herstellerangaben. 

Idealerweise probierst du in einem Fachgeschäft verschiedene Sitze aus – sofern dein kleiner Schatz mitmacht. Bei Babyschalen gilt: Die Beine deines Babys dürfen ruhig aus der Babyschale baumeln. Der Kopf sollte jedoch nicht darüber hinausragen. Auch bei Autokindersitzen für Kleinkinder gilt es vor allem auf die Höhe der Kopfstütze zu achten. Du kannst dir als Leitsatz merken: Sobald der Kopf deines Kindes über die Rückenlehne der Babyschale bzw. des Kindersitzes hinauswächst und die Position der Kopfstütze nicht mehr stimmt, solltest du auf den nächstgrößeren Autokindersitz umsteigen.

Rückwärtsgerichtet oder vorwärtsgerichtet – was ist besser?

Autokindersitze, in denen Kinder rückwärtsgerichtet reisen (sogenannte Reboarder), sind bei einem Zusammenstoß deutlich sicherer als vorwärtsgerichtete Sitze. Die Muskulatur insbesondere eines Babys ist für den verhältnismäßig großen Kopf noch zu schwach. Bereits ein Auffahrunfall mit niedriger Geschwindigkeit sorgt dafür, dass der Kopf mit voller Wucht nach vorne fällt, wenn ein Baby in Fahrtrichtung sitzt. Infolgedessen kann es zu schweren Verletzungen an der Halswirbelsäule kommen. Sitzt das Kind entgegen der Fahrtrichtung, sind die Wirbelsäule und der Hals bei einem Frontalaufprall erheblich besser geschützt.

Bis zu einem Alter von 15 Monaten sind Reboarder Pflicht!

Grundsätzlich gilt daher: Babys sollten so lange wie möglich in einem rückwärtsgerichteten Kindersitz Platz nehmen, mindestens aber bis das Kind 9 Kilogramm wiegt oder älter als 15 Monate ist. Der ADAC empfiehlt das Rückwärtsfahren sogar bis zu einem Alter von mindestens zwei Jahren. Achte beim Kauf eines Kindersitzes also darauf, dass er entgegen der Fahrtrichtung befestigt werden kann.

Woher weiß ich, dass der Kindersitz wirklich sicher ist?

Die Produkttests der Stiftung Warentest, die auf aussagekräftigen Labor- und Praxistests beruhen, sind eine hervorragende Informationsquelle, ebenso wie der ADAC-Test. Die strenge, unabhängige Bewertung des größten Automobilclubs gilt als der Goldstandard für die Sicherheit von Kindersitzen in Europa.

Beim aktuellen ADAC-Autokindersitze-Test (05/2025) wurde der schwedische Hersteller Thule bei den Kleinkindersitzen zum Testsieger gekürt. Die für ihre cleveren Transportlösungen bekannte Marke konnte dabei nicht nur mit ihren Kindersitzen (Thule Elm und Thule Elm RWF) überzeugen, sondern die Kombination aus Isofix Basis Thule Alfi und Sitz Thule Elm RWF wurden zum Testsieger gekürt.. Insbesondere in puncto Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und Alltagstauglichkeit stachen die Thule-Produkte positiv hervor. Gleiches gelang bei einem früheren Kindersitztest im Oktober 2024 bereits der Thule Babyschale Maple. Auch sie wurde zusammen mit der Isofix Basis Thule Alfi zum Testsieger gekürt.

Der ADAC-Testsieger: Das i-Size Kindersitzsystem von Thule

Das modulare Thule Kindersitzsystem

Das modulare i-Size Kindersitzsystem von Thule besteht aus einer Basis und zwei aufeinanderfolgenden Kindersitzen (Babyschale und Autokindersitz). Laut ADAC bietet es höchsten Schutz unterwegs ab der Geburt bis zu 4 Jahren. Das Besondere am Thule Kindersitzsystem ist, dass die fest im Auto installierte Kindersitzbasis über ein Display verfügt, das dir durch rotes und grünes Licht visuell anzeigt, ob die Babyschale oder der Kindersitz korrekt angebracht wurde. Die Sicherheit beginnt bei Thule also bereits beim Einbau. Durch das digitale Thule SenseAffirm System können Anwenderfehler auch in stressigen Situationen vermieden werden.

Das Anbringen des Kindersitzes ist dank der EasyDock Technologie zudem unkompliziert und sicher. Du musst den Sitz einfach in einem beliebigen Winkel zur Autotür auf die Basis setzen und ihn zur Verriegelung festdrehen – ohne Kraftaufwand oder Ruckeln. Bei anderen Marken ist das oft komplizierter. Falls dein Baby einmal in der Babyschale eingeschlafen ist, wirst du dies zu schätzen wissen. Durch die lautlose und sanfte Installation wird der Schlaf deines Babys nicht gestört.

Das i-Size Kindersystem besteht aus folgenden Komponenten:

1. Thule Maple Babyschale

Mutter und Baby im Auto mit Thule Babyschale
  • Rückwärtsgerichtete Nutzung
  • Für Kinder mit einer Körpergröße von 40 bis 75 cm und einem Gewicht von maximal 13 kg (entspricht etwa einem Alter von 0 bis 15 Monate)
  • Einfache Installation
  • Ausgezeichnete Ergonomie
  • Großes Verdeck (wasserabweisend und als Sonnenschutz geeignet)
  • Mit allen Kinderwagen von Thule kompatibel
  • Ermöglicht eine ergonomische Liegeposition auf dem Kinderwagen
  • Hochwertige, weiche Materialien (chemische Sicherheit durch ÖKOTEX-zertifizierte Stoffe)
  • Produziert in Europa

2. Thule Elm Kleinkindsitz

Baby im Thule Autokindersitz
  • Rückwärtsgerichtete und vorwärtsgerichtete Nutzung möglich
  • Für Kinder mit einer Körpergroße von 67 bis 105 cm und einem Gewicht von maximal 18 kg (entspricht etwa einem Alter von 6 Monaten bis 4 Jahren)
  • Einfache Installation
  • Ausgezeichnete Ergonomie und drei Sitzpositionen
  • Große Kopfstütze und Sicherheitsgurte stufenlos verstellbar
  • Herausnehmbarer Kleinkind-Sitzverkleinerer
  • Vollständig gepolsterter Gurt
  • Bestnote für Crash-Sicherheit bei Frontal- und Seitenaufprall
  • Hochwertige, weiche Materialien (chemische Sicherheit durch ÖKOTEX-zertifizierte Stoffe)
  • Produziert in Europa

3. Thule Alfi ISOFIX Basisstation

Thule Alfi ISOFIX Basisstation
  • Für die Thule Maple Babyschale und den Thule Elm Kleinkindsitz geeignet
  • Mit Stützfuß für einen stabilen Halt
  • Mit Spannhebel, um den Sitz ideal an die Rückbank des Autos anzupassen
  • Führt dich dank digitaler Anzeige (Thule SenseAffirm System) durch eine sichere Einrichtung
  • Ermöglicht eine schnelle, intuitive und korrekte Befestigung der Sitze

Sowohl die Babyschale als auch der Kleinkindsitz sind mit dem Thule Impact Protection System ausgestattet. Dieses System bietet bei Seiten-, Heck- und Frontalaufprall einen Rundum-Kopfschutz für dein Kind. Beim strengen schwedischen Plus-Test, bei dem die Sicherheit bei Frontalkollisionen anhand der Belastungswerte im Nacken- und Halsbereich bewertet wird, bewiesen die Thule-Autokindersitze eine hohe Sicherheit.

Welche Gurtsysteme gibt es und was muss ich bei der Wahl beachten?

Für das Anschnallen des Kindes im Sitz stehen folgende Gurtsysteme zur Verfügung:

  • Hosenträgergurt (als Dreipunkt- oder Fünfpunktgurt verfügbar)
  • Fangkörper
  • Dreipunktgurt des Fahrzeugs.

Dreipunkt- und Fünfpunkt-Hosenträgergurte werden bei Babyschalen und bei Sitzen für Kleinkinder verwendet. Sie gelten bei richtiger Nutzung als besonders sicher. Alternativ kann bei Kleinkindern ein Fangkörper (Tischchen) genutzt werden. Dieser wird wie ein kleiner Tisch eng über dem Schoß des Kindes platziert. Bei einem Fangkörper soll die Nackenbelastung im Falle eines Frontalunfalls geringer sein als bei Hosenträgersystemen. Allerdings gibt es Kinder, die einen solchen Fangkörper nicht akzeptieren. Sie fühlen sich eingeengt oder schwitzen darunter. Hinzu kommt, dass Kindersitze mit Fangkörper nur in Fahrtrichtung verwendet werden können. Daher sind Autokindersitze mit Fangkörper nicht für Kinder unter 15 Monaten geeignet.

Der normale Dreipunkt-Sicherheitsgurt des Fahrzeugs kommt hingegen bei Sitzerhöhungen zum Einsatz. Diese verfügen in der Regel nicht über einen gesonderten Gurt. Wichtig ist bei der Nutzung des normalen Gurts, dass der Schultergurt immer wieder von der Gurt-Aufrollautomatik straff gezogen wird. Nur so ist die Sicherheit im Falle eines Unfalls gewährleistet.

Der Gurt muss straff sitzen!

Unabhängig davon, welches Gurtsystem du verwendest: Achte beim Anschnallen immer darauf, dass sich der Sicherheitsgurt straff festziehen lässt. Nur ein fest angelegter Sicherheitsgurt kann dein Kind bei einem Aufprall sicher im Sitz halten und vor (schlimmeren) Verletzungen schützen. Sitzt er zu locker, steigt das Verletzungsrisiko. Wie du sicherstellst, dass dein Baby oder Kleinkind im Auto richtig angeschnallt ist, erfährst du hier.

Passt jeder Autositz in jedes Auto?

Nicht alle Sitze eignen sich für jeden Autotyp. Insbesondere dann, wenn du einen Autositz nutzen möchtest, der per Isofix befestigt wird, solltest du sicherstellen, dass dein Auto über eine entsprechende Isofix-Funktion verfügt. Ältere Fahrzeuge oder viele Camper sind beispielsweise nicht mit Isofix-Halteösen ausgestattet.

Dein Auto hat Isofix? Dann ist die Nutzung eines Isofix-Autokindersitzes klar zu empfehlen. Isofix bietet den Vorteil, dass der Sitz oder – bei Kindersitzsystemen wie etwa von Thule – die Isofix-Basis über die Halteösen fest und stabil mit der Karosserie verbunden ist. Die Gefahr einer Fehlbedienung ist dadurch gering.

Sollte dein Fahrzeug nicht Isofix-kompatibel sein, muss die Babyschale bzw. der Autokindersitz mit dem fahrzeugeigenen Gurt befestigt werden. Die Anleitung sollte hierbei unbedingt korrekt befolgt werden, um Einbaufehler zu vermeiden. Zudem gilt es einiges zu beachten. Ältere Automodelle verfügen manchmal über sehr lange Gurtschlossbefestigungen oder eine ungünstige Gurthöhe. Dadurch können sich Probleme mit der Standfestigkeit der Babyschale oder des Autokindersitzes ergeben. Darüber hinaus ist die Gurtlänge ein wichtiger Faktor bei der Kindersitzwahl. Der Gurt muss lang genug sein, um Kindersitzen ohne Isofix festen Halt zu geben.

Einbauprobe durchführen!

Bestenfalls führst du vor dem endgültigen Kauf eine Einbauprobe durch und stellst sicher, dass sich der Sitz möglichst stramm und standsicher im Fahrzeug einbauen lässt. Eine Einbauprobe ist auch bei einem Autokindersitz ratsam, in dem dein Kind durch den normalen Dreipunkt-Sicherheitsgurt des Fahrzeugs gesichert wird. Hier solltest du darauf achten, dass die Gurte möglichst geradlinig verlaufen und sich der Schultergurt nicht in der Führung am Kindersitz verklemmen kann. Die Gurt-Aufrollautomatik muss funktionieren.

Autokindersitze gebraucht kaufen – eine gute Idee?

Ein Autositz muss unbedingt unfallfrei sein. Andernfalls können unsichtbare Haarrisse die Sicherheit gefährden. Falls du dich für den Kauf eines gebrauchten Sitzes entscheidest, solltest du daher hundertprozentig sicher sein, dass der Verkäufer dir keinen etwaigen Unfall verschweigen würde. Das heißt: Ein Kauf bei Freunden, denen du vertraust, ist sicher in Ordnung. Von einem Kauf bei Fremden raten wir hingegen ab.

Unheimlich wichtig ist zudem, dass der Sitz nicht älter als fünf Jahre ist. Nach ein paar Jahren ist das Stützmaterial durch. Materialermüdung und Verschleiß wirken sich negativ auf die Sicherheit aus. Dein Baby wäre bei einem Unfall nicht mehr so gut geschützt, wie bei einem neuen Sitz. Manchmal kannst du der Gebrauchsanleitung eines Autokindersitzes entnehmen, wie viele Gebrauchsjahre der Anbieter maximal empfiehlt. Schau unbedingt nach.

Kindersitz-Normen beachten!

Bei einem neuen, gut bewerteten Sitz kannst du dir sicher sein, dass er allen aktuellen gesetzlichen Sicherheitsstandards entspricht. Ältere Sitze erfüllen diese Standards nicht immer. Wenn du einen gebrauchten Kindersitz kaufen möchtest, solltest du unbedingt darauf achten, dass er über eine der folgenden drei Kindersitz-Normen verfügt:

  • i-Size/UN Reg. 129
  • UN ECE Reg. 44/04
  • UN ECE Reg. 44/03.

Kindersitze mit den alten Normen ECE-R 44/01 und 44/02 dürfen nicht mehr verwendet werden. Die ältere Norm teilte die Kindersitze in fest definierte Gewichtsklassen ein. Die aktuellste Norm i-Size (UN Reg. 129) orientiert sich hingegen an der Körpergröße des Kindes.

Was sollte ein sicherer Kindersitz kosten?

Autokindersitze gibt es in verschiedenen Preisbereichen – von etwas unter hundert Euro bis hin zu mehr als 800 Euro. Teure Autositze haben oftmals praktische Funktionen, etwa eine Drehfunktion, die dem Kind ein seitliches Einsteigen ermöglicht. Sicherer sind die Produkte nicht unbedingt. Es gibt durchaus teure Kindersitze, die bei Produkttests durchfallen. Auch hier daher der Rat: Mache dir selbst ein Bild vom Preis-Leistungs-Verhältnis eines Kindersitzes, indem du Testberichte ansiehst oder Kundenrezensionen liest. Der teuerste Autokindersitz ist nicht zwangsläufig der beste!

Bei Testurteilen genau hinschauen!

Wir empfehlen dir grundsätzlich, dich beim Kauf eines Kindersitzes an Testurteilen zu orientieren. Achte jedoch darauf, wer den Test durchführte und woraus der Test bestand. Teilweise fließt lediglich die Handhabung der Kindersitze in die Bewertung ein, es werden jedoch keine Crashtest-Prüfungen durchgeführt. Solche Tests sind in puncto Sicherheit natürlich wenig aussagekräftig. Stütze deine Kaufentscheidung daher auf Tests, die anspruchsvollere Bedingungen stellen. Babyschalen und Autokindersitze, die etwa beim ADAC Kindersitztest gut abschneiden, sind immer eine ausgezeichnete Wahl.

FAQ: Weitere, häufige Fragen zum Thema Autokindersitze

Sind mitwachsende Autokindersitze zu empfehlen?

Von sogenannten mitwachsenden Sitzen, die für Kinder von ein bis zwölf Jahren konzipiert sind, raten Experten ab. Sie kommen bei ADAC Tests meist nicht über ein „ausreichend“ hinaus. Denn: Oft können sie nur in Fahrtrichtung im Auto eingebaut werden. Kinder sollten jedoch mindestens bis zu einem Alter von 15 Monaten entgegen der Fahrtrichtung transportiert werden. Außerdem sind mitwachsende Kindersitze größtenteils sehr schwer. Falls der Sitz häufig zwischen verschiedenen Fahrzeugen wechseln wird, etwa da die Kinder regelmäßig bei den Großeltern mitfahren, ist ein leichterer Sitz von Vorteil.

Ab wann sind reine Sitzerhöhungen ohne Rücken- bzw. Kopfstütze erlaubt?

Bei Kindersitzerhöhungen ohne Rückenlehne gilt: Das Kind muss über 125 Zentimeter groß sein und mindestens 22 Kilogramm wiegen. Bedenke aber, dass reine Sitzerhöhungen ohne Rücken- oder Kopfabstützung einen ADAC Kindersitztest nicht bestehen würden. Sie bieten keine gute Schultergurtführung und zudem keinen Schutz bei einem Seitenaufprall. Daher werden sie vom ADAC gar nicht erst getestet.

Darf mein Kind im Autokindersitz auf dem Beifahrersitz mitfahren?

So viel vorweg: Auf den hinteren Sitzen ist dein Kind sicherer. Allerdings gibt es Babys, die Autofahrten nur auf dem Beifahrersitz tolerieren. Neben Mama oder Papa fühlen sie sich sicher und geborgen. Auf der Rückbank beruhigen sie sich hingegen nicht. Dann kann es sinnvoll sein, den Sitz auf dem Beifahrersitz zu installieren. Ganz wichtig ist, dass du in diesem Fall bei deinem Auto den Beifahrerairbag komplett ausschaltest – auch den Seitenairbag! Ein auslösender Airbag könnte die Kindersitzschale heftig anstoßen und das Kind erheblich belasten oder sogar lebensgefährlich verletzen.

Falls sich dein Frontairbag nicht deaktivieren lässt, ist der Beifahrerplatz für euren rückwärtsgerichteten Kindersitz nicht zulässig. Einen nach vorne gerichteten Kindersitz darfst du hingegen verwenden. Allerdings muss der Beifahrersitz hierbei in die hinterste Position geschoben werden. Das Kind darf keinesfalls zu nah am Frontairbag sitzen. Diese Variante kommt jedoch nur bei Kindern infrage, die älter als 15 Monate sind und nicht mehr in einem Reboarder transportiert werden müssen.

Tipp: Bevor du den Kindersitz auf dem Beifahrersitz platzierst, kannst du ausprobieren, ob dein Kind die Fahrt auf der Rückbank mit einem Rückbankspiegel besser toleriert. Ein Rückbankspiegel ermöglicht euch Blickkontakt. Dein Kind nimmt dich also im Spiegel wahr. Manchmal genügt dies bereits, um einem Kind die Sicherheit zu geben, die es braucht, um entspannt zu reisen. Wichtig: Die Befestigung des Rückbankspiegels muss starken Belastungen standhalten, damit der Spiegel bei einem möglichen Unfall oder einer potenziellen Vollbremsung nicht zum Geschoss wird. Auch hier bietet unter anderem Thule eine sichere Lösung. Der Rückbankspiegel des schwedischen Herstellers wurde im Thule Test Center ausführlich getestet.

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Quellen

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.