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Diesen Fehler machen viele Eltern beim Anschnallen im Auto

Kleinkind wird im Auto-Kindersitz angeschnallt
Die Gurte haben eine wichtige Funktion, die sie nur erfüllen können, wenn sie korrekt angelegt werden. / Bild © Arkom, Adobe Stock

Ein Titelbild eines babelli Artikels sorgte für Diskussionen unter unseren Facebook-Followern. Wir sind uns als Familienratgeber unserer redaktionellen Verantwortung bewusst und möchten die Debatte zum Anlass nehmen, über das korrekte Anschnallen von Babys und Kleinkindern im Auto zu informieren.

Das Corpus Delikti: Ein Stockfoto von zwei schlafenden Kindern

In einem Artikel über die einschläfernde Wirkung des Autofahrens auf Babys wählten wir zunächst ein – zugegeben – suboptimales Titelbild. Zu sehen waren zwei schlafende Kleinstkinder in ihren Auto-Kindersitzen. Das Problem? Tatsächlich gibt es bei diesem Bild einige Probleme, worauf uns auch unsere Facebook-Fans deutlich hinwiesen.

Baby und Kleinkind schlafen in ihren Autositzen tief und fest
Dieses Foto sorgte auf Social Media für Debatten – zu Recht! / Bild © Patryk Kosmider, Adobe Stock

Schauen wir uns das Foto noch einmal an. Sofort fällt die zusammengekauerte Haltung des Babys links im Bild auf. Es scheint, als würden Kind und Sitz nicht wirklich zusammenpassen. Ist der Sitz zu groß? Ist die Kopfstütze zu hoch? Das alles lässt sich anhand des Fotos schlecht beurteilen, denn in erster Linie ist das Kind nicht richtig angeschnallt und sackt dadurch viel zu sehr in sich zusammen.

Eine Autofahrt unter diesen Bedingungen wäre fahrlässig und könnte bei einem Unfall schlimmste Folgen haben. Im Übrigen trifft das auch auf den älteren Bruder rechts im Bild zu. Er sitzt zwar insgesamt, ist aber ebenfalls viel zu locker angeschnallt.

Ein Fehler, den leider viele Eltern machen.

Der Gurt muss straff sitzen

Der Sicherheitsgurt muss das Kind bei einem Aufprall sicher im Sitz halten. Ist er korrekt angelegt, kann er Leben retten und vor (schlimmeren) Verletzungen schützen. Sitzt er zu locker, steigt das Verletzungsrisiko.

Zugunsten des Sitzkomforts ziehen viele Eltern den Gurt jedoch nicht straff genug. Sie befürchten, die Kinder würden sich dann eingeengt und unwohl fühlen. Dennoch sollte die Sicherheit der Kinder hier absolut im Vordergrund stehen. Und in den allermeisten Fällen sitzen die Kinder trotz straffem Gurt bequem. Ist das nicht der Fall, ist es vielleicht nicht der richtige Sitz für euch.

Empfehlung der Redaktion:

Beim Kindersitzkauf solltet ihr euch immer im Fachgeschäft beraten lassen und verschiedene Sitze ausprobieren. Neben der Sicherheit (und dem Preis) spielen auch der Körperbau des Kindes sowie die Neigung der Rückbank eures Autos eine wichtige Rolle bei der Auswahl des optimalen Kindersitzes.

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So stellst du sicher, dass dein Baby oder Kleinkind im Auto richtig angeschnallt ist:

  1. Setze dein Kind in die Babyschale oder den Kindersitz. Achte darauf, dass sein Po und Rücken vollständig an der Sitzfläche und Rückenlehne anliegen.
  1. Führe die Gurte über die Schultern und Bauch zum Gurtschloss zwischen den Beinen deines Kindes. Achte darauf, dass sie nicht verdreht sind und auch wirklich auf den schmalen Schultern aufliegen.

    Dicke Kleidung, insbesondere Overalls oder Jacken, kann hier hinderlich sein und die Gurte von den Schultern rutschen lassen. Im Auto solltest du deinem Kind daher keine dicke Oberbekleidung anziehen!
  1. Kontrolliere die Beckengurte. Auch sie dürfen nicht verdreht sein. Ziehe an den Schultergurten, um die Beckengurte in die richtige Position zu bringen.
  1. Ziehe die Gurte fest. Überprüfe noch einmal den Sitz der Gurte: Liegen sie noch auf den Schultern?
  1. Ziehe den Gurt noch fester. Ist er straff genug? Mach den Test! Versuche, den Gurt mit Daumen und Zeigefinger in Brusthöhe des Kindes zu falten oder eine Schlaufe zu bilden. Das sollte nicht mehr möglich sein. Andernfalls muss er noch straffer gezogen werden.

Sitzt der Gurt korrekt, hält er dein Kind fest im Sitz. Es sollte nicht mehr die Möglichkeit haben, sich nach vorn zu lehnen. Ein Zusammensacken wie beim Mädchen oben im Bild kann dann nicht mehr passieren.

Wichtig: Dein Kind wächst. Du solltest die richtige Position der Kopfstütze und der Gurte daher regelmäßig überprüfen und anpassen.

Übrigens müssen Kinder bis zu einem Alter von 15 Monaten im Auto immer entgegen der Fahrtrichtung transportiert werden. Der ADAC empfiehlt das Rückwärtsfahren bis zu einem Alter von mindestens zwei Jahren. So sind Wirbelsäule und Hals bei einem Frontalaufprall am besten geschützt.

Gute Fahrt!

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Quellen

Veröffentlicht von Carolin Severin

Carolin ist zweifache Mama und leidenschaftliche Familien-Redakteurin. Sie beschäftigt sich schon seit über 10 Jahren hauptberuflich mit allem, was (werdende) Eltern interessiert. Bei Babelli versorgt sie euch mit Informationen und News rund ums Thema Schwangerschaft. Dabei ist es ihr besonders wichtig, komplexe medizinische Themen verständlich und sensibel aufzubereiten und dabei möglichst Sorgen und Ängste zu nehmen. Dafür arbeitet sie eng mit unserer Expertin Hebamme Emely Hoppe zusammen.

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