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Kamillentee fürs Baby – ab wann und wie er hilft

Baby sitzt im Kinderzimmer und trinkt Kamillentee aus einem Fläschchen
Kamillentee ist kein Dauergetränk, aber ein traditionelles Heilmittel. / Bild © Antibydni, Adobe Stock

Seit kurzem ist klar: Fenchel ist nur bedingt für Babys geeignet. Aber was ist mit Kamille? Ab wie viel Monaten dein Baby Kamillentee bekommen kann und wann er besonders gut hilft, erklären wir hier.

Das Wichtigste in Kürze

  • Kamille ist eine Heilpflanze, daher nur bei Beschwerden geben!
  • Achte unbedingt darauf, dass es sich um ECHTE Kamille handelt.
  • Vorsicht bei Allergieneigung, auf Allergiesymptome achten (Kreuzallergien möglich)

Kamillentee ist eine gute Alternative zu Fenchel

Lange galt Fencheltee als die Rettung bei Blähungen und Bauchweh von Babys. Mittlerweile wird von ihm abgeraten, weil Fenchel wie auch Anis ungünstige Stoffe enthält. 

Statt Fencheltee ist Kamillentee eine gute Alternative. Aber auch hier gilt: bitte nur bei Beschwerden und immer in Maßen! Täglich trinken sollte ihn dein Baby nicht.

Ab wann dein Baby Kamillentee bekommen kann

Kamillentee ist ein Heiltee. Sobald dein Baby mit etwa 6 Monaten das Beikostalter erreicht hat, kann es ihn bei Beschwerden bekommen – aber möglichst nur dann. 

Neugeborene mit 0, 1 oder 2 Monaten sollten gar keinen Tee trinken, Babys mit 4 oder 5 Monaten besser ebenfalls nicht. Alternativ kannst du als Stillende selbst Kamillentee zu dir nehmen oder den schmerzenden Babybauch mit Bäuchleinöl einreiben.

Als ständiges Getränk eignet sich Kamillentee nicht. Und es gilt weiterhin: Erst, wenn du die dritte Milchmahlzeit durch feste Nahrung ersetzt hast, kann dein Baby regelmäßig zusätzliche Flüssigkeit bekommen.

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Bei welchen Symptomen Kamillentee Babys hilft

Kamillentee aus „echter Kamille“ soll:

  • entzündungshemmend,
  • krampflösend,
  • schmerzlindernd und
  • abschwellend wirken.

Mündlich und schriftlich überlieferte Erfahrungen gibt es viele, wissenschaftliche Belege jedoch nur wenige.

Kamille kann gereizte Schleimhäute beruhigen und sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden. Aufgrund der enthaltenen Wirkstoffe hilft Kamillentee Babys bei manchen Symptomen, die durch Entzündungen der Schleimhäute verursacht werden, wie beispielsweise Bauchschmerzen, Blähungen und Halsweh. Entzündungen im Mundbereich wie beim Zahnen oder Mundsoor lassen sich mit Kamillentee eventuell etwas lindern. Husten kann besser werden, wenn dein Baby Kamillendämpfe inhaliert (Vorsicht vor Verbrühung!).

Heilt Kamillentee einen wunden Babypo?

Ja, eventuell. Bei einem wunden Po kannst du ein lauwarmes Sitzbad mit Wasser und Kamillentee versuchen – danach trockentupfen. Einzelne Hautstellen kannst du mit abgekühltem Kamillentee behandeln. Und auch ein entzündetes Nagelbett lässt sich, mit Kamillentee betupft, unter Umständen heilen.

AUSNAHME: Bitte nicht an den Augen anwenden! Eine Bindehautentzündung sollte immer nur mit sterilem Wasser und gegebenenfalls ärztlich verordneten Augentropfen behandelt werden. 

Mögliche Nebenwirkungen von Kamillentee

Bei gelegentlicher Anwendung und korrekter Zubereitung hat Kamillentee in der Regel keine Nebenwirkungen. Wenn dein Baby ihn jedoch täglich bekommt, kann es durch die Überdosierung der Wirkstoffe zu Schwindel, Nervosität und Bindehautentzündung kommen.

„Echte Kamille“ erkennen

Wenn dein Baby Kamillentee bekommen soll und du ihn selbst aufbrühen willst, achte darauf, dass es sich um „echte Kamille“ und nicht etwa um eine der giftigen Kamillenarten wie die Hundskamille handelt.

Daran erkennst du echte Kamille:

  • bis 50 cm hoch
  • weiße Blütenblätter
  • Blüten bis 2,5 cm groß
  • gelber, gewölbter, hohler Blütenkorb
  • riecht beim Zerreiben stark nach Kamille

Tipp: Wir können dir die App „Flora Incognita“ zur Pflanzenbestimmung empfehlen. Auf Nummer sicher gehst du aber, wenn du die Kamille selbst ziehst oder lose Kamillenblüten in der Apotheke kaufst.

Welcher Kamillentee eignet für Babys?

Nicht alle Kamillentees sind schadstofffrei. Manche Tees enthalten Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, andere Produkte giftige Stoffe aus versehentlich mit-geernteten Unkräutern. Die letzten Tests von ÖKO-TEST und Stiftung Warentest liegen schon ein paar Jahre zurück, weshalb wir keine klaren Empfehlungen aussprechen können. 

Am besten greifst du jedoch zu Kamillentee, der mit „Baby“ gekennzeichnet ist (z. B. von HiPP). Er muss strenger geprüft werden als Produkte für Erwachsene, eine Garantie gibt es jedoch auch dann nicht. Deshalb raten Expertinnen dazu, häufiger zwischen verschiedenen Anbietern zu wechseln und möglichst auf Bio-Produkte zu setzen. 

Kamillentee bei Allergieneigung

Wenn ihr in der Familie von Allergien oder Heuschnupfen betroffen seid, solltest du mit Kamillentee beim Baby vorsichtig sein. Auch wenn Allergien im Babyalter selten auftreten, sind allergische Reaktionen denkbar. Achte auf Symptome wie Hautausschläge oder Juckreiz. Durch exzessive Kamillentee-Gabe könnte sich zudem eine Allergie gegen Korbblütler entwickeln. Auch eine Kreuzallergie mit Beifußgewächsen, Melone oder Banane wäre möglich.

Kamillentee fürs Baby richtig zubereiten

Brühe einen Teelöffel Kamillenblüten mit 250 Milliliter frischem, sprudelnd kochendem Wasser auf. Lasse den Aufguss 5 Minuten ziehen und gieße ihn dann durch ein feines Sieb. Bevor dein Baby den Kamillentee bekommt, sollte er auf 38 Grad heruntergekühlt sein. Du kannst ihn auch mit kaltem Wasser verdünnen – aber bitte nicht süßen und am besten über den Tag verteilt in kleinen Schlucken zu trinken geben.

Gute Besserung für dein Kind!

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 24.09.2024
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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