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Dein Baby lässt auf sich warten? So behältst du die Nerven!

Frustrierte Schwangere auf einem Bett sitzend, im Vordergrund ein Wecker
Baby, wann kommst du endlich?! ​/ Bild © Михаил Решетников, Adobe Stock

Der errechnete Geburtstermin ist da und es passiert: nichts. Dein Baby lässt sich Zeit. Und zwar viel. Jeder Tag, der verstreicht, steigert deine Ungeduld und langsam stellt sich Frust ein. Kommt dir bekannt vor? Dann ist dieser Artikel hier für dich. Tipps und Aufmunterung, wenn dein Baby auf sich warten lässt – und ein kleines Extra, wenn Sorgen und Nervosität zu groß werden.

Der Geburtstermin steht seit Monaten im Kalender, Familie und Freunde fiebern mit – und doch passiert nichts. Viele Schwangere erleben eine Terminüberschreitung als besonders herausfordernd. 

Einerseits quält die Ungeduld – schließlich hast du dich darauf gefreut, dein Baby nun endlich kennenlernen zu dürfen! Andererseits kann eine Schwangerschaft in den letzten Wochen vor dem ET schon sehr anstrengend sein. Und mit jedem Tag über den Geburtstermin hinaus wird es beschwerlicher. Vielleicht hast du inzwischen auch einfach die Nase voll davon, schwanger zu sein. Dazu kommen womöglich Nervosität und Sorgen vor einer möglichen Geburtseinleitung.

Wir sind für dich da! Versuche die Zeit vor der verspäteten Ankunft eures neuen Familienmitgliedes bewusst zu genießen, statt Frust zu schieben.

Wir geben Tipps, wie das gelingen kann.

1. Mache dir bewusst: Alles ganz normal!

Wusstest du, dass nur vier bis fünf Prozent aller Babys wirklich am errechneten Termin zur Welt kommen? Die meisten lassen sich ein paar Tage mehr Zeit. Deines gehört ganz offenbar dazu. Und das ist medizinisch gesehen vollkommen unproblematisch.

Sieh es mal so: Offenbar geht es deinem Baby im Bauch richtig gut! Es wird gut versorgt und kostet seine 5-Sterne All-inclusive Luxus-Unterkunft bis zum Schluss voll aus. 

Aber: Ungeduld, Frust oder Sorgen sind ganz normale Begleiter dieser persönlichen Ausnahmesituation. Nach vielen Wochen Schwangerschaft wünscht man sich einfach, dass es endlich losgeht. Sich diese Gefühle einzugestehen, sie mit Partner, Freunden oder der Hebamme zu teilen, kann entlasten. Ein bisschen Jammern ist ausdrücklich erlaubt!

2. Schaffe dir Wohlfühlinseln

Mach es dir die letzten Tage noch einmal so richtig schön. Gönn dir alles, was dich glücklich macht und entspannt: kleine Ausflüge mit deinem Partner, ein warmes Bad, deine Lieblingsserie, ein gutes Buch, leckeres Essen, Faulenzen im Garten, eine Massage oder einfach noch einmal ausschlafen (so gut es eben noch geht). Selbst kleine Verwöhnmomente helfen, neue Energie zu tanken.

3. Bleib in Bewegung

Bewegung kann körperliche Beschwerden lindern und hilft, den Kopf freizubekommen. Unser Tipp: Dreh deine Lieblingsmusik auf und tanze! Lass die Hüften kreisen und sing laut mit. Das hebt nicht nur die Laune, es kann dein Kleines vielleicht auch zum baldigen Auszug überreden. 

Wenn du es ruhiger angehen möchtest, kannst du mit kurzen Spaziergängen, Schwimmen (wenn du noch kannst), sanften Yoga-Flows oder Übungen auf dem Gymnastikball den Kreislauf aktivieren, Verspannungen lösen und manchmal auch die ersehnten Wehen anregen. 

Höre dabei aber immer gut auf deinen Körper und überfordere dich nicht.

4. Setze Familie und Freunden Grenzen 

Je näher der Termin rückt (und erst recht, wenn er schon verstrichen ist), desto häufiger kommen die Nachfragen: “Naaa, wie sieht es aus bei euch?” – “Und, ist das Baby da?” – “Sagt Bescheid, wenn es losgeht! Wir warten schon ganz sehnsüchtig auf eure Nachricht!”

Was lieb gemeint ist, kann das werdende Elternpaar ganz schön stressen. Hier hilft eine klare Botschaft an Freunde und Familie: „Wir melden uns, wenn es etwas zu verkünden gibt.“ Das nimmt dir den Druck, ständig Updates geben zu müssen.

Tipp: Schaltet bei eurem Messenger (vorübergehend) die Funktion “zuletzt online” sowie die Lesebestätigung empfangener Nachrichten aus. Zu gern interpretieren Freunde und Familie längere “offline”-Zeiten als eindeutiges Signal, was weitere Nachfragen provozieren kann.

5. Kleine Projekte gegen den Lagerkoller

Vielleicht möchtest du noch ein paar Babybodys sortieren, die Kliniktasche checken, Anträge (für Elterngeld, Kindergeld etc.) vorbereiten, eine Playlist für die Geburt zusammenstellen oder ein Erinnerungsbuch beginnen? Oder dich einfach gar nicht mit Baby-Themen beschäftigen, stattdessen noch Papiere abheften, ein neues Backrezept ausprobieren oder Deko-Ideen sammeln für die kahle Wand im Wohnzimmer?

Solche kleinen Aufgaben lenken ab und geben das Gefühl, die Zeit sinnvoll zu nutzen.

6. Verlier den Humor nicht

Manchmal hilft wirklich nur noch: drüber lachen. Tausche dich mit anderen Schwangeren oder Mamas aus, schau lustige Videos und Memes über Geburtsvorbereitung an oder sammle die witzigsten Kommentare von Bekannten („Du bist ja immer noch schwanger?“).

Humor kann den Druck herausnehmen und hilft, gelassen zu bleiben.

7. Bleibe informiert

Spätestens ab dem errechneten Termin finden engmaschigere Kontrollen statt. Dabei wird per Ultraschall und CTG regelmäßig geprüft, wie es deinem Baby und dir geht. 

Gemeinsam mit der betreuenden Ärztin oder Hebamme besprichst und entscheidest du über das weitere Vorgehen. Wie kannst du die Wehen selbst anregen? Wann wäre es nötig, die Geburt einzuleiten? Was genau passiert dabei? Das genaue Bescheidwissen kann dir ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit vermitteln. 

Aber: Auch das Gegenteil kann der Fall sein. Insbesondere das Thema Geburtseinleitung vermiest vielen Schwangeren diese letzten Wochen und Tage, die doch eigentlich geprägt sein sollten von der Vorfreude.

Setzt dich die mögliche Einleitungs-Deadline auch unter Druck? Dann nimm dir den nächsten Punkt besonders zu Herzen!

8. Bleibe zuversichtlich

Gespräche über unterstützende Maßnahmen zur Geburtsanregung lassen bei vielen Frauen Gefühle von Unsicherheit und Kontrollverlust entstehen. Das “Kopfkino” läuft an und der Film vermittelt Angst statt Zuversicht. Wir ermutigen dich dazu, bei diesem inneren Film nicht nur zuzuschauen und dich ihm auszuliefern, sondern dich aktiv mit ihm auseinanderzusetzen und ihn zu wandeln

Ob allein, mit einer Coachin, deiner Hebamme oder im Austausch mit einer anderen vertrauten Begleitperson kannst du diesen Bildern in deinem Kopf neue Farben geben.

Du darfst dir beispielsweise vorstellen, wie du in jeder Situation gut begleitet bist, Entscheidungen in Ruhe treffen kannst und dein Körper genau weiß, was er braucht. Selbst, wenn die Geburt sanft angestoßen werden sollte, kann sie dein individueller, kraftvoller Weg bleiben. Dein inneres Erleben kannst du gestalten – und so Vertrauen wachsen lassen.

Wir empfehlen dir dafür von Herzen unsere babelli Meditation, auf die du jederzeit zurückgreifen kannst, wenn Sorgen und Nervosität zu groß werden:

Unser Extra für dich: Eine Visualisierungsübung, um innere Geborgenheit zu finden

Nimm dir gleich nach dem Lesen dieser Zeilen einen Moment der Ruhe, setz dich bequem hin oder leg dich hin (bitte nicht auf den Rücken), wenn es sich besser anfühlt. Schließe dann die Augen und lenke deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem. Spüre, wie dein Atem ruhig ein- und ausfließt, ohne dass du etwas verändern musst.

Stell dir dann einen Ort vor, an dem du dich vollkommen sicher, gehalten und wohlfühlst. Vielleicht ist es ein Ort in der Natur, ein Raum mit warmem Licht oder einfach ein Bild, das dir innerlich Geborgenheit schenkt. Lass diesen Ort in deiner Vorstellung lebendig werden – welche Farben siehst du? Welche Geräusche sind da? Wie fühlt sich die Luft an?

In diesem sicheren Raum bist du in Kontakt mit deinem inneren Wissen. Du spürst: Alles geschieht in deinem Tempo. Auch wenn Unterstützung von außen kommen sollte, bleibst du in Verbindung mit dir. Dein Körper arbeitet mit dir, dein Baby ist dein Verbündeter.

Verweile einen Moment in diesem inneren Raum. Wenn du dann bereit bist, öffne wieder die Augen – wissend, dass du jederzeit zurückkehren kannst, wenn du diesen sicheren Halt brauchst.

Alles hat seine Zeit

Auch wenn du es gerade nicht mehr hören kannst: Die Tage sind gezählt, schon bald hältst du dein Baby in den Armen und die Schwangerschaft ist nur noch eine Erinnerung.

So herausfordernd diese letzte Wartezeit auch ist, sie geht vorüber. Und bald beginnt das große Abenteuer Elternsein. Viele Mütter berichten später, dass gerade diese letzten Tage noch einmal ganz besonders waren – geprägt von Vorfreude und Spannung.

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✔ Inhaltlich geprüft am 18.07.2025
Dieser Artikel wurde von Christine Müller geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Carolin Severin

Carolin ist zweifache Mama und leidenschaftliche Familien-Redakteurin. Sie beschäftigt sich schon seit über 10 Jahren hauptberuflich mit allem, was (werdende) Eltern interessiert. Bei Babelli versorgt sie euch mit Informationen und News rund ums Thema Schwangerschaft. Dabei ist es ihr besonders wichtig, komplexe medizinische Themen verständlich und sensibel aufzubereiten und dabei möglichst Sorgen und Ängste zu nehmen. Dafür arbeitet sie eng mit unserer Expertin Hebamme Emely Hoppe zusammen.