Close Babelli.deBabelli.de

Wenn das Baby nicht genug trinkt: Kleine Tipps, die Abhilfe schaffen

Mutter gibt älterem Baby Wasser mit dem Becher
Die meisten Babys haben ein gutes Körpergefühl. / Bild © Daniel Krasoń, Adobe Stock

Wir alle wissen, dass Babys kleine Überraschungspakete sind – und manchmal gehört dazu auch die elterliche Sorge, ob das Krabbelkind genug trinkt. Nicht immer ist sie berechtigt, manchmal jedoch schon. Hier sind ein paar Tipps, die dir bei der Orientierung und dem Umgang mit „Wenigtrinkern“ helfen möchten.

Trinkt dein Baby zu wenig? Falls nicht, darfst du diesen Artikel getrost ignorieren, denn verrückt machen wollen wir hier niemanden. Aber wenn dich schon seit längerer Zeit Zweifel plagen, ob das mit der Trinkmenge alles so seine Richtigkeit hat, ist dieser Artikel für dich. Lass uns auf Ursachenforschung gehen. Hier sind mögliche Gründe:

  • Vielleicht überschätzt du den Flüssigkeitsbedarf deines Babys (mehr dazu gleich). 
  • Möglicherweise ist es aber auch tagsüber zu abgelenkt.
  • Vielleicht hat es auch noch Schwierigkeiten mit der Mundmotorik und es fällt ihm deshalb schwer, anders als an der Brust oder Flasche zu trinken. 
  • Oder es gehört zu den wenigen Kindern, die ihr Durstgefühl weniger gut wahrnehmen als andere.

Woran du erkennst, ob dein Baby genug trinkt

Und wie findest du nun heraus, ob dein Baby genug Flüssigkeit bekommt oder ob es „dehydriert“ ist? Hier sind einige Anzeichen, auf die du achten solltest:

  1. Nasse Windeln: Ein gut versorgtes Baby sollte etwa fünf bis sechs gut nasse Windeln pro Tag haben. Wenn es deutlich weniger sind, könnte das ein Hinweis sein, dass dein Baby nicht genug trinkt.
  2. Stuhlgang: Bei älteren Babys, die schon Beikost bekommen, sollte der Stuhlgang regelmäßig und weich sein. Verstopfung oder sehr harter Stuhl können auf Dehydration hinweisen. Bei vorwiegend gestillten Kindern ist bis zu einmal pro Woche Pause normal.
  3. Gewichtszunahme: Ein gesundes Baby nimmt schubweise zu. Ein verlangsamter oder über einen längeren Zeitraum stagnierender Gewichtsverlauf kann darauf hinweisen, dass dein Baby nicht gut genug versorgt ist.
  4. Allgemeines Verhalten: Ein zufriedenes Baby ist in der Regel der beste Indikator. Wenn dein Baby oft weint, sehr anhänglich ist oder besonders schläfrig wirkt, könnte das ein Zeichen für Dehydration sein. Natürlich könnte dahinter auch etwas anderes stecken wie beispielsweise ein Infekt.
  5. Bauchfaltentest: Akute Dehydrierung erkennt man auch an der Haut. Ziehe die Haut des Babybäuchleins vorsichtig mit zwei Fingern ein kleines Stück hoch und lasse dann los (nicht kneifen!). Bleibt die Hautfalte danach kurz stehen, spricht das für stärkeren Flüssigkeitsmangel, der möglicherweise behandelt werden muss. Ist die Haut dagegen prall, elastisch und rosig, ist wahrscheinlich alles in Ordnung.

Wie viel Flüssigkeit Babys etwa brauchen

Für Babys zwischen 5 und 12 Monaten lautet die Faustformel: 

110 Milliliter x Kilogramm Körpergewicht*

DGE-Referenzwert für Flüssigkeitsbedarf 4-12 Monate alter Babys

* Achtung: die tatsächliche Tagestrinkmenge folgt gleich 

Ein 9-Kilo-schweres Baby bräuchte also einen knappen Liter – insgesamt! Denn diese Menge schließt auch Flüssigkeiten ein, die sich beispielsweise in Suppe und Brei, wasserhaltigem Obst/Gemüse oder Joghurt finden. 

Ein Baby im Beikostalter sollte in der Regel etwa 400 Milliliter zusätzliche Flüssigkeit pro Tag (Tagestrinkmenge) zu sich nehmen. Kinderärzte und -ärztinnen empfehlen meist einen Kinderbecher Wasser zu jeder Mahlzeit, sobald dein Baby drei Mahlzeiten isst. Auch zusätzliches Stillen oder Fläschchen kann den Bedarf decken. Wenn du Genaueres zu den Empfehlungen wissen möchtest, lies gern hier weiter.

Wie viel dein Kind tatsächlich braucht, hängt jedoch ebenso von Faktoren wie seinem Gewicht, seiner Lebhaftigkeit, seinem Stoffwechsel und der Außentemperatur ab. Besonders bei Fieber, Erbrechen oder Durchfall sollten Babys mehr trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Wie du dein Baby zum Trinken animierst

Hier sind einige einfache Tipps, die dir helfen können, dein Baby zum Trinken zu motivieren:

  1. Variiere das Angebot: Biete deinem Baby verschiedene Getränke an, wie Wasser, verdünnte Fruchtsäfte oder spezielle Babytees. Manchmal hilft es, eine kleine Auswahl zu haben. Zugesetzten Zucker oder Süßstoffe sollten die Getränke möglichst trotzdem nicht enthalten.
  2. Setze auf feuchte Nahrung: Du kannst beispielsweise öfter Melone oder Gurke anbieten, damit dein wenig trinkendes Kind darüber fehlende Flüssigkeit bekommt.
  3. Wechsle die Trinkgefäße: Manche Babys bevorzugen bestimmte Trinkgefäße. Experimentiere mit verschiedenen Flaschen, Trinklernbechern oder Strohhalmflaschen, um herauszufinden, was deinem Baby am besten gefällt und was ihm vielleicht noch schwerfällt.
  4. Biete häufig an: Biete deinem Baby regelmäßig kleine Mengen Flüssigkeit an, besonders zwischen den Mahlzeiten. Kleine, häufige Trinkpausen können bei manchen Kindern effektiver sein als wenige große. 
  5. Sei ein Vorbild: Babys ahmen gern nach. Trinke regelmäßig vor deinem Baby und animiere auch andere Personen dazu, um ihm zu zeigen, wie wichtig es ist und wie gut Trinken tut. Das kann seine Neugier wecken. Du kannst den Schluck Wasser auch in ein Fingerspiel oder Lied einbinden – eine Art Trinkspiel für Babys also.
  6. Entspanne dich: Babys haben feine Antennen und spüren die Anspannung ihrer Eltern. Wenn du zu viel Druck aufbaust, trinkt dein Kind möglicherweise aus berechtigtem Trotz noch weniger. Versuche, ruhig zu bleiben und dir und deinem Baby Zeit zu geben. Manchmal hilft es, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen, zum Beispiel durch sanfte Musik oder eine ruhige Umgebung. 
  7. Schreibe auf: Wenn alles nichts hilft, führe vorübergehend ein kleines Tagebuch über die Anzahl der nassen Windeln, den Stuhlgang, die Art der Nahrung und die getrunkene Menge. So erhältst du einen Überblick und kannst besser einschätzen, ob dein Baby wirklich nicht genug trinkt. Das Gefühl trügt manchmal und so hast du es schwarz auf weiß und kannst es notfalls auch in der Praxis vorlegen. Dauerhaft kontrollieren solltest du die Trinkmenge jedoch lieber nicht. Ein bisschen Grundvertrauen tut immer gut.

Fazit

Man kann schon mal ins Grübeln kommen, wenn das Baby nicht genug trinkt. Aber mit diesen Tipps bist du gut gerüstet, um die Situation zu meistern. Denke daran, auf die Signale deines Babys zu achten und dir bei Bedarf Unterstützung zu holen. So wird diese Phase bald der Vergangenheit angehören und du kannst die kostbaren Momente mit deinem kleinen Liebling wieder in vollen Zügen genießen.

6abd702fcdaa447ab48a4023d550803a - Wenn das Baby nicht genug trinkt: Kleine Tipps, die Abhilfe schaffen

Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 19.06.2024
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert