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Wie du dein Baby vor RSV schützen kannst

Mutter kuschelt mit Baby auf dem Arm
Wir zeigen dir alles, was du wissen musst / Bild © Adobe Stock

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Als werdende Mama möchtest du alles tun, damit dein Baby gesund ins Leben startet. Wir zeigen dir, warum der Schutz vor RSV so wichtig ist und wie du schon in der Schwangerschaft etwas für die RSV-Prävention deines Babys tun kannst!

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Das Wichtigste in Kürze

  • RSV ist ein hochansteckendes Virus, das Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege auslöst.1
  • Neugeborene und Säuglinge bis 6 Monate haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Infektionsverlauf.2
  • RSV ist bei Säuglingen der häufigste Grund für eine Krankenhausbehandlung wegen akuter Atemwegsbeschwerden.3
  • Durch eine RSV-Impfung der Mutter in der Schwangerschaft kann das Baby vor einem schweren RSV-Verlauf geschützt werden, da es über die Plazenta nach der Impfung von der Mutter schützende Antikörper erhält.4
  • Alternativ können dem Baby schützende Antikörper gespritzt werden: als RSV-Prophylaxe nach der Geburt bzw. vor seiner ersten RSV-Saison.1

Was ist RSV und weshalb ist es sinnvoll, sich bereits in der Schwangerschaft um den RSV-Schutz deines Babys zu kümmern?

RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus) ist ein hochansteckendes Atemwegsvirus, das Erkrankungen der oberen und unteren Atemwege auslösen kann. Es ist weltweit verbreitet und wird per Tröpfchen- und Schmierinfektion übertragen. RSV-Infektionen treten vorwiegend saisonal zwischen Oktober und März auf.2 In den vergangenen Jahren kam es zu besonders starken RSV-Wellen.5

Bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen geht eine Infektion mit dem RS-Virus meist mit milden Symptomen einher, wie Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und leichtem Fieber. Manchmal verläuft RSV sogar komplett symptomlos. Insbesondere bei Früh- und Neugeborenen sowie bei Säuglingen bis sechs Monate kann eine RSV-Erstinfektion jedoch zu schweren Atemwegserkrankungen führen.1

Durch eine RSV-Impfung der Mutter in der Schwangerschaft erhält das Baby über die Plazenta Antikörper, die es für die ersten sechs Lebensmonate vor einem schweren Infektionsverlauf schützen können.4 Alternativ kann das Baby vor RSV geschützt werden, indem ihm selbst nach Geburt Antikörper injiziert werden.1

Gründe für eine maternale RSV-Immunisierung

RSV-Infektionen sind in Deutschland laut Robert Koch-Institut bei Säuglingen der häufigste Grund für eine Krankenhausbehandlung wegen akuter Atemwegsbeschwerden.2 Eine RSV-Impfung in der Schwangerschaft ist daher aus folgenden Gründen sinnvoll. Die Impfung …

  • kann Säuglinge direkt ab Geburt schützen: Neugeborene und junge Säuglinge verfügen über ein unreifes Immunsystem. Es muss erst lernen, sich gegen Krankheitserreger zur Wehr zu setzen. Zudem sind die Atemwege von Babys noch sehr eng. Dadurch besteht ein erhöhtes Risiko, dass sich aus einer Erkältung eine Infektion der unteren Atemwege entwickelt, etwa eine Bronchiolitis (Entzündung der kleinen Atemwege), eine Tracheobronchitis (Entzündung der Luftröhre und der Bronchien) oder eine Lungenentzündung. Schlimmstenfalls kann RSV zu akutem Atemversagen führen und lebensbedrohlich werden.6 Eine RSV-Impfung in der Schwangerschaft kann das Baby ab der Geburt für die ersten sechs Lebensmonate vor einem schweren Verlauf schützen.4
  • erspart Säuglingen eine Spritze nach der Geburt: Durch die RSV-Impfung der Mutter in der Schwangerschaft kommt der Säugling geschützt zur Welt und benötigt keine zusätzliche RSV-Prophylaxe mit Antikörpern.7 Damit müssen Eltern sich nach der Geburt nicht mehr um die RSV-Prophylaxe kümmern und das Kind erhält einen Pieks weniger.

Wie funktioniert maternale Immunisierung?

Die RSV-Impfung erfolgt mithilfe eines proteinbasierten Impfstoffs. Dieser regt das Immunsystem der Mutter dazu an, RSV-Antikörper zu bilden. Diese werden über die Plazenta und die Nabelschnur an das ungeborene Baby weitergegeben. Das Neugeborene kommt dadurch mit Antikörpern auf die Welt, die es von Geburt an die ersten sechs Lebensmonate vor einem schweren RSV-Verlauf schützen können. Durch die Übertragung mütterlicher Antikörper erhält das Baby somit einen passiven Immunschutz.8 Man spricht bei diesem Prozess von maternaler Immunisierung.

Über die maternale Immunisierung

Der Schutz hält rund sechs Monate an. Mit der Zeit nehmen die übertragenen Antikörper im Blutkreislauf des Babys ab. Die RSV-Impfung bietet demnach keine langfristige Immunität.8 Aber: Sie schützt dein Kind in seinen ersten Lebensmonaten, in denen es besonders anfällig ist für eine schwere RSV-Erkrankung. Denn in dieser Zeit hat dein Baby noch sehr kleine Atemwege und das Immunsystem des Kindes reift erst heran. Mit zunehmendem Alter sinkt daher das Risiko eines schweren RSV-Verlaufs.

Die Impfung kann zwischen Schwangerschaftswoche 24 und 36 durchgeführt werden. Sie ist sicher für die Schwangere und das ungeborene Kind. Lass dich in deiner gynäkologischen Praxis zur RSV-Impfung in der Schwangerschaft beraten.

Das Prinzip der maternalen Immunisierung ist übrigens nicht neu. Bereits seit 2020 empfiehlt die STIKO Schwangeren eine Impfung gegen Keuchhusten (Pertussis), um das Baby direkt ab der Geburt vor einer schweren Pertussis-Erkrankung zu schützen.9

Werden die Kosten für die RSV-Impfung in der Schwangerschaft übernommen?

Die maternale RSV-Impfung ist seit 2023 in Deutschland zugelassen. Derzeit ist sie noch keine Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenversicherung.

Viele Krankenkassen erstatten die RSV-Impfkosten auf freiwilliger Basis als sogenannte Satzungsleistung oder auf Anfrage. Hier findest du eine Übersicht, welche Krankenkassen die Kosten bereits erstatten. Für deine Anfrage auf Kostenübernahme kannst du dieses Formular nutzen. Falls du bereits geimpft wurdest und dir die Kosten nachträglich erstatten lassen möchtest, ist dieses Formular zur Kostenerstattung nach der RSV-Impfung das richtige. Sollte deine Krankenkasse die Kosten nicht übernehmen, kannst du die Impfung als Selbstzahlerleistung (individuelle Gesundheitsleistung; kurz: IGeL) in Anspruch nehmen. Der Impfstoff selbst kostet knapp 220 Euro. Hinzu kommt die Gebühr für die ärztliche Leistung.

Gibt es eine Alternative zur maternalen Immunisierung?

Im Rahmen der RSV-Prophylaxe nach der Geburt können Babys vor ihrer ersten RSV-Saison mit Antikörpern gegen den Erreger immunisiert werden. Hierbei werden den Säuglingen Antikörper gespritzt, die einen schweren Infektionsverlauf für einige Monate verhindern können. Der Schutz der Antikörper hält in der Regel über eine RSV-Saison.7

Der genaue Zeitpunkt der RSV-Prophylaxe mit Antikörpern hängt vom Geburtsmonat des Kindes ab. Bei von Oktober bis März geborenen Babys soll die Injektion meist bei der U2 erfolgen. Kinder, die von April bis September auf die Welt kommen, erhalten die Gabe entsprechend später, vor Beginn der RSV-Saison.7 In eurer Kinderarztpraxis wird man dich gern zur RSV-Prophylaxe beraten. Auch diese passive Immunisierung mit Antikörpern kann Schutz vor einem schweren RSV-Verlauf bieten. Sie wird von den Krankenkassen als Regelleistung erstattet.

RSV-Prävention in der Schwangerschaft oder nach der Geburt: Du entscheidest!

Eine RSV-Immunisierung des Babys ist somit in der Schwangerschaft oder nach der Geburt möglich. Beide Optionen können dazu beitragen, dein Baby vor einer schweren Infektion mit dem RS-Virus zu bewahren.

Die Entscheidung, ob und wie du dein Kind vor RSV schützen willst, liegt bei dir. Lass dich daher bereits in der Schwangerschaft in deiner gynäkologischen Praxis über die Möglichkeiten der RSV-Prävention für dein Baby beraten.

PP-A1G-DEU-1049

Quellen

1 kindergesundheit-info.de (Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit): RS-Virus-Infektion, abgerufen am 17.10.2025
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/erkrankungen/rs-virus-infektion/

2 Robert Koch-Institut: RSV-Infektionen (Respiratorische Synzytial-Viren), abgerufen am 17.10.2025
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/RSV/FAQ_Liste_gesamt.html#

3 Bundesministerium für Gesundheit: Fragen und Antworten zu Infektionen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV), abgerufen am 17.10.2025
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/impfungen/schutz-vor-rsv-infektionen/was-ist-rsv.html

4 Berufsverband der Frauenärzte e. V. (BVF): Impfungen in der Schwangerschaft, abgerufen am 17.10.2025
https://schwanger-mit-dir.de/impfungen-in-der-schwangerschaft/

5 Wildenbeest, J.G. et al.Dynamics of RSV hospitalization rates in ≤ 2-year-old children between 2020-2023 in Europe Eur J Pediatr. 2025;184(10):615.

6 Pickles RJ, DeVincenzo JP. Respiratory syncytial virus (RSV) and its propensity for causing bronchiolitis. J Pathol. 2015;235(2):266-276.

7 Robert Koch-Institut. STIKO: Prophylaxe von RSV-Erkrankungen mit Nirsevimab bei Neugeborenen und Säuglingen. Epid Bull 2024;26:3-29.

8 Kampmann, B. et al. Bivalent Prefusion F Vaccine in Pregnancy to Prevent RSV Illness in Infants. N Engl J Med 2023;388(16):1451-1464.

9 Robert Koch-Institut. RKI-Ratgeber Keuchhusten (Pertussis) https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Pertussis.html, abgerufen am 17.10.2025.

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Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.