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Babys erste Worte: So unterstützt du dein Baby beim Sprechen lernen

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Wenn dein Baby sein erstes Wort spricht, ist das einer der größten Meilensteine in seiner Entwicklung. Wann Babys mit dem Sprechen beginnen und welche Worte sie statistisch betrachtet als Erstes sagen, das verraten wir dir in diesem Artikel! Darüber hinaus haben wir ein paar hilfreiche Tipps für dich, wie du dein Baby beim Sprechen lernen unterstützen kannst!

Wann sprechen Babys ihr erstes Wort?

Jedes Kind ist anders. Die kindliche Entwicklung folgt keinem Schema. Dennoch gibt es Tabellen, die Anhaltspunkte liefern, wann Babys wichtige Meilensteine in ihrer Entwicklung schaffen. Auch dafür, wann Babys ihr erstes Wort sprechen, existieren solche Tabellen. Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung läuft das Sprechen lernen in der Regel folgendermaßen ab:

AlterVerstehen und Sprechen
0 bis 3 MonateDein Baby "versteht" die Gefühle hinter dem Klang deiner Stimme. Es fordert dich mit ersten "Stimmübungen" (etwa Schnalzen, Gurren) auf, dich mit ihm zu beschäftigen.
3 bis 6 MonateDein Baby lacht dich an und antwortet quietschend und kreischend, wenn du mit ihm sprichst. Es reagiert auf Geräusche.
6 bis 9 MonateDein Baby plappert erste Silben. Es reiht sie zu Ketten aneinander und verdoppelt sie (Beispiel: "da-da", "ba-ba"). Es "antwortet" dir mit verschiedenen Tönen und Lauten. Ab etwa acht Monaten versteht es erste Wörter.
9 bis 13 MonateDein Kind versteht einfache Aufforderungen. Es winkt bei "Auf Wiedersehen" und schüttelt den Kopf bei "Nein". Viele Kinder plappern nun ihre ersten Wörter.

Manche Kinder sprechen ihr erstes Wort bereits vor dem ersten Geburtstag. Andere erst mit 20 Monaten. Ab 24 Monaten sollten Kinder über einen aktiven Wortschatz von 50 Wörtern verfügen. Andernfalls gelten sie als „Late Talker“.

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Welches Wort kommt Babys als Erstes über die Lippen?

„Mama“ ist häufig das erste Wort, das Babys klar und deutlich aussprechen. Der Grund: Die Silbe, bzw. die Laute „Ma-ma“ ist leicht zu formen und gut zu sprechen. Außerdem reagiert das Sprachzentrum im Gehirn besonders stark auf Wörter, in denen Wiederholungen vorkommen.

Auch „Papa“ gehört zu den Begriffen, die Babys am häufigsten als Erstes über die Lippen kommen. Das geht aus einer Studie der Universität Köln hervor. Neben „Mama“ und „Papa“ gelten unter anderem „Baby“, „Ball“, „Buch“, „Arbeit“, „haben“, „schaukeln“, „heiß“ sowie „ja“ und „nein“ als Favoriten für das erste Wort.

Eine Studie der beiden Wissenschaftlerinnen Sabine Weinert und Hannelore Grimm belegt ebenfalls, dass bei 66 Prozent der Babys hierzulande „Mama“ das erste Wort ist – dicht gefolgt von „Papa“. Weiterhin ermittelten die Wissenschaftlerinnen folgende Reihenfolge:

WortProzent
Mama66
Papa63
Nein23
Hund15
Ball14
Danke12
Baby8
Puppe7
Auto7
Bitte7

Die ersten Worte von Kindern bezeichnen demnach meist Familienmitglieder, tägliche Abläufe, Fahrzeuge, Spielsachen oder Tiere. All diese Worte begegnen in der Regel dem Kind im Alltag häufig und sind daher für sie besonders relevant.

Wie kannst du dein Baby beim Sprechen lernen unterstützen?

  • Sprich oft und viel mit deinem Baby!
    Auch wenn dein Baby dich am Anfang nicht versteht, förderst du die Sprachentwicklung, indem du viel mit ihm sprichst. Babys lernen das Sprechen auch, indem sie zuhören.
  • Sprich dein Baby direkt, langsam und klar an!
    Forscherinnen der University of Washington fanden im Rahmen eines Experiments heraus, dass langsames und übermäßig betontes Sprechen Babys beim Spracherwerb hilft. Verwende also grammatikalisch richtige Sätze und Wörter, sprich diese aber gezielt langsam aus und übertreibe ruhig im Tonfall. Dadurch löst du bei deinem Baby positive Reaktionen aus – etwa ein Lächeln, Brabbeln und irgendwann erste Worte.
  • Halte Blickkontakt!
    Halte stets Blickkontakt zu deinem Baby, wenn du mit ihm sprichst. Ein Kind muss auch die Lippenbewegungen, die zum Sprechen erforderlich sind, erst lernen.
  • Binde Wörter in Handlungen ein!
    Eine Studie von Forschern des Massachusetts Institute of Technology in Cambridge ergab, dass Kinder besonders die Wörter schnell lernen, die in einem charakteristischen Kontext benutzt werden. Wörter also, die zu einer bestimmten Tageszeit, an einem bestimmten Ort oder beim Spielen verwendet werden. Du solltest Wörter daher in Handlungen einbinden, die sich oft wiederholen (z.B. gemeinsames Frühstücken, Waschen…).
  • Schaffe kleine Rituale!
    Benenne beispielsweise beim morgendlichen Fertigmachen alle Handlungen und alle Gegenstände, die du verwendest. Beispiel: „Wir nehmen jetzt die Bürste und bürsten dir die Haare“.
  • Erkläre Situationen und Aktionen!
    Erkläre generell, was ihr gerade macht und was ihr vorhabt. Beispiel: „Wir packen die Sandförmchen ein und gehen zum Sandkasten“.
  • Nutze Fingerspiele und Reime!
    Binde Fingerspiele und Reime in euren Alltag ein – beispielsweise auf dem Wickeltisch. Schaffe auch hier kleine Rituale und nutze die Fingerspiele und Reime bei Handlungen, die sich regelmäßig wiederholen.
  • Betrachte Bilderbücher!
    Benenne immer wieder die Dinge, die du deinem Baby im Bilderbuch zeigst. Wissenschaftler der Indiana University und des Georgia Institute of Technology fanden im Rahmen einer Studie heraus, dass das Auge einen großen Einfluss auf die Sprachentwicklung hat. Dinge, die Babys häufig sehen und die ihnen vertraut sind, benennen sie als Erstes beim Namen.
  • Singe häufig dieselben Lieder!
    Singe häufig dieselben Lieder. Auch dadurch förderst du die Sprachentwicklung. Durch Kinderlieder entwickelt dein Kind ein Gespür für sprachliche Melodien. Nutze Mimik und Gestik um das Gesagte zu betonen.

Damit dein Kind sprechen lernen kann, muss es gut hören können. Achte bewusst darauf, wie dein Baby auf Geräusche reagiert. Hast du das Gefühl, es nimmt Geräusche nicht oder nicht richtig wahr, solltest du einen Kinderarzt aufsuchen. Sicher ist sicher!

Diese Fehler solltest du vermeiden!

  • Vergleiche dein Baby nicht mit anderen Kindern!
    Jedes Kind ist anders. Manche beginnen früher, andere später mit dem Sprechen. Setze dich und dadurch indirekt dein Baby nicht unter Druck, indem du es mit anderen vergleichst. Druck ist kontraproduktiv. Er hemmt die Sprechfreude. Und das ist fatal.
  • Verzichte auf Babysprache!
    Sprich Wörter korrekt aus und verzichte auf übertriebene Babysprache. Ein Baby lernt durch Nachahmung. Nur wenn du die Wörter richtig verwendest, kann dein Baby sie lernen.
  • Korrigiere dein Baby nicht ständig!
    Weise dein Baby nicht permanent auf Fehler hin. Kritisierst du es immer wieder direkt, wenn es ein Wort falsch ausspricht, verunsicherst du es. Ermutige dein Baby stattdessen. Wenn es beispielsweise „Nane“ statt „Banane“ sagt, antworte erfreut: „Richtig, das ist eine Banane“. Dann hört es das Wort noch einmal korrekt, fühlt sich aber nicht belehrt.
  • Keine Erpressungen!
    Möchte dein Kind beispielsweise den Ball haben, solltest du keinesfalls einfordern, dass es zuerst „Ball“ sagt. Wenn du dein Baby unter Druck setzt, verliert es die Freude am Sprechen lernen. Schlimmstenfalls vermittelst du ihm das Gefühl, dass es dir nicht gerecht werden kann. Fordere also nichts von ihm, was es noch nicht kann oder gerade im Moment nicht tun möchte. Gib ihm stattdessen den Ball und benenne du den Gegenstand („Hier hast du den Ball“).
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Fazit

Das erste Wort ist zweifellos ein Meilenstein. Eltern warten sehnsüchtig darauf. Aber: Jedes Kind ist anders. Setze dein Kind nicht unter Druck. Unterstütze es liebevoll und geduldig beim Sprechen lernen. Wende dich deinem Baby zu, sprich viel mit ihm und erkläre ihm bei ritualisierten Handlungen die „Welt“. So legst du den Grundstein für diesen wichtigen Entwicklungsschritt.

Welches Wort kam eurem Schatz als erstes über die Lippen? Wir freuen uns über eure Kommentare!

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 05.06.2023
Dieser Artikel wurde von Maike Peschka geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

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