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Das Beikost 1×1: 12 Fragen, 12 Antworten

Beikost 1x1 1 - Das Beikost 1x1: 12 Fragen, 12 Antworten

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Der Beikoststart ist ein wichtiger Meilenstein. Ab wann solltest du mit der Einführung beginnen? Woran erkennst du, dass dein Baby „reif“ dafür ist? Und wie sieht sie aus, die optimale Ernährung? Fragen über Fragen, die sich alle Erstlingseltern stellen. Wir beantworten hier die 12 häufigsten Fragen.

1. Wann kann ich mit der Beikost starten?

Die WHO rät dazu, möglichst 6 Monate voll zu stillen und dann mit Beikost zu beginnen, während du weiterstillst (oder Pre-Nahrung gibst). Die Nationale Stillkommission meint dazu: Beikost sollte nicht später als zu Beginn des 7. Lebensmonats und keinesfalls vor dem Beginn des 5. Monats gegeben werden. Nach einem halben Lebensjahr steigt der Nährstoffbedarf eines Kindes. Außerdem gibt laut Kinder- und Jugendärztin Dr. med. Gunthild Kayser „nur zwischen dem fünften und siebten Monat ein offenes Fenster für die Geschmacksentwicklung„. Danach wird es schwieriger, neue Kost einzuführen.

Aber: Einen festen Zeitplan gibt es nicht. Jedes Kind ist anders. Wichtig ist, dass dein Baby bereit für Beikost ist. Das sind die echten Beikost Reifezeichen.

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2. Welche Lebensmittel sind für den Einstieg geeignet?

Für den Einstieg eignen sich Gemüsesorten, die einen etwas süßeren Geschmack haben. Pastinake, Karotte oder Kürbis. Denn: Babys bevorzugen Süßes. Die Muttermilch schmeckt süßlich, sie kennen diesen Geschmack bereits. Außerdem hat die süße Vorliebe einen evolutionsbiologischen Hintergrund. Süß gilt als unbedenklich. Bei Bitter schrillen hingegen die Alarmglocken. Denn giftige Pflanzen schmecken bitter. Es ist in den Genen verankert, dass Bitter „Gefahr“ bedeutet.

Zum Beikoststart hat sich bei vielen Babys ein Brei aus Gemüse, Kartoffel und Fleisch bewährt. (Wichtig: Die Zutaten werden einzeln, mit mehreren Tagen Abstand eingeführt!) Er liefert dem Baby Eisen und Zink. Brei deshalb, weil er alle wichtigen Nährstoffe in gut verdaulicher Form enthält.

Aber: Nicht alle Gemüsesorten sind zum Einstieg geeignet. Gemüsesorten, die viel Nitrat und/oder Oxalsäure enthalten, solltest du in den ersten acht Lebensmonaten meiden oder nur sehr sparsam einsetzen. Dazu gehören:

  • Rote Bete
  • Blattgemüse (etwa Mangold, Spinat)
  • Salat
  • Kohl (außer Blumenkohl und Brokkoli).

Nitrat wird durch Bakterien zu Nitrit umgewandelt. Nitrit behindert den Sauerstofftransport des Blutes.

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3. Wie sollte ich die Beikost einführen?

Du solltest Beikost langsam, Schritt für Schritt einführen. Beginne mit einer einzigen Mahlzeit und füttere beispielsweise zunächst nur wenige Teelöffel reinen Gemüsebrei. Anschließend (und zu den anderen Mahlzeiten) erhält dein Baby wie gewohnt Milch, bis es satt ist. Muttermilch beziehungsweise Pre-Milch bleibt in der ersten Zeit die Hauptnahrungsquelle.

Tipp: Am besten startest du mittags mit der Beikosteinführung. Verdauungsprobleme sind in der Anfangszeit keine Seltenheit. Wenn du abends mit der Beikost startest, kann dein Baby womöglich nicht schlafen. Und morgens sind Babys oft sehr hungrig und bevorzugen die schnell verfügbare und vertraute Milch.

Wenn dein Baby die erste Gemüsesorte gut verträgt, kannst du ein paar Tage später Kartoffel einführen und einen Gemüse-Kartoffel-Brei anbieten. Dein Baby verträgt auch die Kartoffel gut? Dann kannst du den Brei um mageres Fleisch, Obstsaft/Obstpüree und hochwertiges Omega-3-haltiges Öl ergänzen. Mag dein Baby keinen Brei? Dann probiere es mit zerdrückter Nahrung oder weichen Gemüsesticks. Mit den Monaten kannst du immer fester werdende Konsistenzen anbieten, sofern dein Kind mundmotorisch so weit ist.

Hier die üblichen ersten Schritte in der Übersicht:

MorgensMittagsNachmittagsAbends
1. Schritt: Gemüse
Muttermilch / Pre-Milch nach Bedarf2. Schritt: Gemüse & KartoffelMuttermilch / Pre-Milch nach BedarfMuttermilch / Pre-Milch nach Bedarf
3. Schritt: Gemüse, Kartoffel & Fleisch
Muttermilch / Pre-Milch nach Bedarf

Bei den Gemüsesorten kannst du variieren, die Kartoffel kannst du durch Nudeln oder Reis ersetzen. Das bringt Abwechslung in den Speiseplan. Das Fleisch solltest du ein bis zweimal pro Woche durch fettreichen Fisch wie Lachs ersetzen.

Weitere Mahlzeiten nach und nach ersetzen

Wenn du die erste Mahlzeit eingeführt hast, kannst du eine zweite „feste“ Mahlzeit versuchen. Am besten einen Milch-Getreide-Brei als Abendbrei. Hierzu eignet sich Vollkorngetreide wie Hafer, Weizen, Dinkel oder Hirse. Der „Speiseplan“ deines Babys sieht dann so aus:

MorgensMittagsNachmittagsAbends
Muttermilch / Pre-Milch nach BedarfGemüse-Kartoffel-Fleisch-BreiMuttermilch / Pre-Milch nach BedarfMilch-Getreide-Brei
Muttermilch / Pre-Milch nach BedarfMuttermilch / Pre-Milch nach Bedarf

Rund vier Wochen später kannst du eine dritte Breimahlzeit anbieten (nachmittags), beispielsweise einen Getreide-Obst-Brei.

MorgensMittagsNachmittagsAbends
Muttermilch / Pre-Milch nach BedarfGemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei + TrinkenGetreide-Obst-Brei + TrinkenMilch-Getreide-Brei + Trinken
Muttermilch / Pre-Milch nach BedarfMuttermilch / Pre-Milch nach BedarfMuttermilch / Pre-Milch nach Bedarf

Solange dein Baby überwiegend Muttermilch oder Pre-Nahrung bekommt, benötigt es keine zusätzliche Flüssigkeit. Wenn du mehr als zwei Mahlzeiten vollständig ersetzt hast, solltest du deinem Kind zur Beikost Trinken anbieten. Am besten eignen sich Wasser und ungesüßter Tee. Kinder, die Getränke aus Bechern oder Gläsern ablehnen, holen sich die fehlende Flüssigkeit über Stillen oder Pre-Milch.

Die Dauer des vollständigen Breiaufbaus kann stark variieren – von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen.

Gegen Ende des ersten Lebensjahres zeigen viele Babys Interesse am Frühstück der Erwachsenen. Dann kannst du deinem Kind beispielsweise Vollkornbrot mit Butter oder einem Gemüseaufstrich servieren. Schneide das Brot anfangs in kleine Streifen. Mit etwa einem Jahr findet dann meist auch der Übergang von der Beikost zur Familienkost statt. Dann solltest du salz- und gewürzarm kochen. Würze lieber am Tisch nach.

4. Ab wann darf ich Obstbrei geben? 

Sobald ihr mit der Beikost begonnen habt und der Mittagsbrei bereits eingeführt und gut vertragen wird, dürfen Babys (meist ab 6 Monaten) am Abend einen Milchbrei mit Obst essen. Danach folgt ein Getreidebrei am Nachmittag. Dafür können neben selbst abgekochtem Obst auch Fruchtgläschen wie von HiPP benutzt werden. Diese eignen sich für unterwegs und bieten verschiedene Geschmacksrichtungen an. 

5. Was muss ich bei den Obstbreisorten beachten? 

Wir empfehlen, leicht verdauliches Obst in Bio-Qualität wie Apfel oder Birne am Anfang zu nutzen und maximal 2 Portionen am Tag, um Blähungen und Völlegefühl vorzubeugen. Werden diese Sorten gut vertragen, kann eine Kombinationen verschiedener Früchte eine tolle Abwechslung für die Geschmacksknospen des Babys sein. 


Von HiPP gibt es neue Fruchtgläschen mit Bio-Direktpüree. Die Früchte sind besonders schonend verarbeitet und die erntefrischen Früchte haben eine ganz besondere Fruchtigkeit. Wir sind besonders begeistert von den Sorten „Erdbeere Himbeere in Apfel“, „Mango Erdbeere in Apfel“ und „Blaubeere in Apfel“. Insgesamt gibt es 11 verschiedene Sorten in gewohnter HiPP Bio-Spitzenqualität zu entdecken.

HiPP Früchtebrei

6. Fertiggläschen vs. selber kochen: Was ist besser?

Babygläschen haben hierzulande eine gute Qualität. Sie unterliegen strengen Kontrollen. Die Zutaten sind schonend zubereitet und stehen im richtigen Verhältnis zueinander. Aber: Manche Babygläschen enthalten Zusatzstoffe, um den Brei länger haltbar zu machen. Auch Zucker kann enthalten sein. Das ist nicht gut für die Geschmacksbildung. Daher empfehlen wir, beim Kauf von Babygläschen auf die Zutatenliste zu achten.

Wenn du den Brei selber zubereitest, kannst du sicher gehen, dass nichts darin enthalten ist, was nicht hineingehört – weder Zucker noch irgendwelche Zusatzstoffe. Außerdem kannst du die Zutaten nach Belieben kombinieren.

Selber kochen bietet somit einige Vorteile. Allerdings ist das im Alltag nicht immer machbar. Gerade unterwegs oder wenn es schnell gehen muss, sind sie eine gute Alternative. Deswegen gibt es von uns kein klares „Besser“ oder „Schlechter“.

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7. Stimmt es, dass man dem Babybrei Öl und Saft beifügen sollte?

Öl liefert wertvolle essenzielle Fettsäuren wie Omega-3. Es verbessert die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen und trägt zur leichteren Verdauung bei. Das Baby kann die Nahrung besser im Magendarmtrakt verarbeiten. Gerade zu Beginn der Beikost kann Öl (etwa 1 Esslöffel Raps-, Maiskeim- oder Leinöl) Verdauungsproblemen vorbeugen.

Saft oder püriertes Obst (etwa 1 ½ Esslöffel) sind ebenfalls wertvolle Zutaten. Sie erhöhen den Vitamin-C-Anteil. Das ist gut für die Eisenaufnahme und das Immunsystem.

8. Sollte Babybrei gewürzt sein?

Babys sollten zunächst den Grundgeschmack der verschiedenen Lebensmittel kennenlernen. Salz hat in Babybrei ohnehin nichts zu suchen, da die Nieren eines Babys noch nicht voll entwickelt sind. Auch auf andere Gewürze solltest du verzichten. Die Geschmacksnerven eines Babys sind viel sensibler als die von Erwachsenen. Was uns fade erscheint, ist für ihren Gaumen eine Geschmacksexplosion. Lass Gewürze also besser weg. Du kannst stattdessen zu frischen Kräutern greifen.

9. Wie kann ich Babybrei erwärmen?

Du kannst Beikost in einem kleinen Topf, im Wasserbad oder – falls du einen hast – im Flaschenwärmer erwärmen. Auch das Erhitzen in der Mikrowelle ist möglich. Wichtig: Egal, welche Methode du bevorzugst, rühre den Brei gut durch und überprüfe die Temperatur, bevor du dein Baby damit fütterst. Vor allem bei der Zubereitung in der Mikrowelle können Kälte- und/oder Hitzenester entstehen. An den Hitzenestern kann sich dein Baby verbrennen. In den Kältenestern können Bakterien überleben. Beides gilt es zu vermeiden.

Wichtig: Babybrei kein zweites Mal erwärmen!

Du solltest Babybrei kein zweites Mal aufwärmen. Über den Löffel können Keime aus dem Mund des Babys ins Gläschen gelangen.

Außerdem enthalten manche Gemüsesorten (etwa Spinat) viel Nitrat. Nitrat kann sich in Nitrit umwandeln. Nitrit kann für Babys und Kleinkinder gefährlich werden, da es den Sauerstofftransport im Blut behindert.

10. Kann ich mein Baby vegetarisch ernähren?

Es ist möglich, ein Baby vegetarisch zu ernähren, aber es wird nicht empfohlen. Denn Fleisch und Fisch enthalten wichtige Nährstoffe, die für das Wachstum und die Entwicklung wichtig sind – alle voran Eisen. Wenn du dein Baby vegetarisch ernähren möchtest, musst du sicherstellen, dass dein Baby auch ohne Fleisch alle Nährstoffe in ausreichender Menge erhält, die für sein Wachstum notwendig sind. Besprich dein Vorhaben, dein Baby vegetarisch zu ernähren, daher unbedingt mit eurer Kinderärztin. Sie kann dir wertvolle Tipps geben.

11. Was ist Baby-Led Weaning?

Baby-Led Weaning ist eine „Baby-geführte Beikosteinführung“. Das Kind isst das, was es selbst zum Mund führen kann. Das ermöglicht deinem Baby, Nahrung spielerisch zu entdecken und selbst auszuwählen, was es probieren möchte. Am besten eignen sich weiches Obst und gegarte Gemüsesticks für das Baby-Led Weaning.

Wichtig: Du solltest nicht zu früh damit beginnen. Viele Kinderärzte sind wenig begeistert von dieser Beikost-Methode. Allen voran wegen der erhöhten Aspirationsgefahr (Ersticken durch Einatmen). Auch die Nährstoffversorgung ist Kritikern zufolge beim Baby-Led Weaning zu unsicher. Es könnte ein Eisenmangel entstehen.

Vielleicht ist Baby-Led Weaning für euch genau das Richtige. Vielleicht auch nicht oder eher in Kombination mit Brei. Probiere aus, was für euch am besten passt.

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12. Mein Baby verweigert die Beikost. Was soll ich tun?

Vielleicht ist dein Kind noch nicht so weit. Es gibt Kinder, die verweigern die Beikost nahezu das gesamte erste Lebensjahr und entwickeln sich trotzdem ganz normal. Sprich das Thema bei eurer Kinderärztin an. Sie kann das persönliche Risiko deines Kindes für einen Eisenmangel gut einschätzen. Falls sie es als notwendig erachtet, kann sie euch Eisentropfen verschreiben, bis dein Kind so weit ist, dass es den Babybrei annimmt.

Habt ihr weitere Fragen? Was sind eure Erfahrungen mit dem Beikoststart? Wir freuen uns über eure Kommentare!

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 19.04.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

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