Close Babelli.deBabelli.de

Dammmassage: Eine genaue Anleitung

dammmassage

Hebammen empfehlen zur Geburtsvorbereitung die regelmäßige Dammmassage. Ab wann sie durchgeführt wird, was sie bringt und wie sie genau funktioniert, erklärt dieser Artikel. Außerdem bekommst du Tipps für das richtige Massage-Öl und was noch hilft, den Damm weicher zu machen und Dammrissen vorzubeugen.

Dammmassage: Was ist das und was bringt sie?

Wenn der Kopf des Babys in der Pressphase durch die Vagina drückt, kommt es manchmal zu Geburtsverletzungen. Der Grund ist, dass sich das Gewebe zwischen Vagina und After – der Damm – nicht ausreichend dehnt, um den Kopf ohne Blessuren durchzulassen.

Auch wenn Dammrisse oder Dammschnitte in der Regel gut gepflegt schnell verheilen, kannst du versuchen, schon vorher mit regelmäßigen Dammmassagen etwas dafür tun, dass dein Damm elastischer und belastbarer wird. So ist eine verletzungsfreie Geburt zwar nicht garantiert, aber du kannst das Risiko dafür deutlich verringern. Selbst dann, wenn du bei vorherigen Geburten schon Dammschnitte oder -risse davongetragen hattest.

Bei der Dammmassage massierst und dehnst du selbst regelmäßig deinen Damm und das Gewebe drumherum. Wenn dein Partner dafür offen ist, kann auch er es machen. Wie es geht, haben wir in diesem Artikel beschrieben. Es gibt jedoch verschiedene Vorgehensweisen. Finde am besten selbst heraus, wie es für dich am besten klappt. Wenn du nach dem Lesen immer noch offene Fragen hast, sprich ruhig mit deiner Hebamme darüber.

So funktioniert die Dammmassage

Manche dehnen und massieren in einem Schritt (siehe Video unten), andere vollführen jeden Schritt einzeln. Wir haben uns in diesem Artikel vor allem an der Anleitung von Weleda orientiert. Schau einfach, was dir mehr liegt. Die gesamte Massage sollte etwa 10 Minuten dauern, also nimm dir ruhig Zeit.

1. Dammbereich massieren

Träufle etwas Dammmassage-Öl (siehe Tabelle weiter unten) auf deine sauberen Finger und beginne, den Bereich seitlich und unterhalb von der Vagina mit kreisenden Bewegungen zu massieren. Nach ein paar Minuten kannst du etwas intensiver werden und vor- und zurück massieren.

Dammbereich massieren

2. Damm von der Scheide aus dehnen

Führe dann den Daumen deiner Hand etwa 2-3 cm in die Scheide ein, sodass der Nagel zu dir schaut. Beginne nun, den Damm mit dem Daumen zu dehnen. Gleichzeitig kannst du das leicht gedehnte Gewebe zwischen Daumen und Zeige-/Mittelfinger massieren. Die Dehnung sollte nicht so stark sein, dass es unangenehm wird.

Damm von der Scheide aus dehnen

3. Damm wölben

Schiebe den Daumen nun etwas weiter hinein und dehne das Dammgewebe noch ein wenig mehr. Arbeite auch hier in verschiedene Richtungen, aber immer strahlenförmig nach unten. Bitte achte immer darauf, dass es nicht weh tut, sonst verringere die Spannung entsprechend.

Fertig!

Damm wölben
<span style="align:center; font-size: 18px">Video-Empfehlung:</span> <style> native-player { aspect-ratio: 16/9; display: block; } </style> <script type="text/javascript" src="//syndication.target-video.com/native-player.js" async=""></script> <native-player></native-player>

Optional zur Vorbereitung

Manche Hebammen empfehlen zur Vorbereitung auf die Dammmassage ein Sitzbad oder ein Dampfsitzbad zu machen. Wir empfehlen aus Gründen der Einfachheit letzteres. Hierzu überbrühst du eine Handvoll Heublumen, Lindenblüten oder Kamille mit einem Liter kochendem Wasser und stellst das Gefäß in die saubere Toilette. Dann setzt du dich darüber und wartest 10-15 Minuten, bevor du mit der Massage selbst beginnst.

Hinweis: Kurz nach dem Aufbrühen ein paar Minuten abkühlen lassen bis der Dampf sich angenehm warm anfühlt, damit man sich im Intimbereich nicht verbrüht!

Während der Pressphase kann dir die Hebamme warme Kompressen auf den Damm legen. Das schützt ihn zusätzlich.

Dammmassage: ab wann und wie oft?

Du kannst ab der 38. Schwangerschaftswoche mit der Dammmassage beginnen. Frühestens ab der 36. SSW, auf jeden Fall aber ein paar Wochen vor dem Geburtstermin. Denn nur wenn du die Massage regelmäßig über einen längeren Zeitraum ausführst, bringt sie wirklich was.

Ein bis zweimal pro Woche sind übrigens völlig ausreichend. Du solltest dich nicht selbst unter Druck setzen.

Welches Öl kann ich nehmen?

Also Dammmassage-Öl eignen sich unterschiedliche pflanzliche Öle. Sie sollten rein, möglichst kalt gepresst und von guter Qualität sein, am liebsten Bio. Hier kommt eine Übersicht über die verschiedenen Öle, ihre Wirkweisen und wo du sie bekommst:

BezeichnungWirkungHier kannst du es kaufen
Weleda Damm-MassageölPflegend und durchblutungsförderndDrogerien und Biomärkte
MandelölPflegend, stärkend und hautberuhigendDrogerien und Apotheken
MuskatellersalbeiölDesinfizierend und entspannendApotheken und Online-Apotheken
Jojoba-ÖlPflegend, stärkend, fördert ElastizitätApotheken und Biomärkte
Weizenkeimöl (kalt gepresst)Pflegend, fördert ElastizitätSupermärkte und Biomärkte
Olivenöl (kalt gepresst)Pflegend, regenerierendSupermärkte und Biomärkte
Auch interessant

Das musst du bei der Dammmassage beachten

Die Dammmassage findet im Intimbereich statt. Daher solltest du Infektionen tunlichst vermeiden.

Wichtig ist also, dass du den Intimbereich vorher mit Wasser gewaschen hast, damit sich keine etwaigen Kotreste am Damm befinden, die dann in die Scheide gelangen könnten.

Die Hände sollten sauber und die Fingernägel kurz sein, weil sonst die Verletzungsgefahr recht groß ist. Wenn du gerade eine Infektion im Scheidenbereich hast, musst du diese erst auskurieren, bevor du massierst. Genauso sieht es bei Verletzungen im Intimbereich (z.B. Analfissuren) aus.

Die Dammmassage sollte nicht bei Krampfadern im unteren Scheiden- und Analbereich durchgeführt werden. Außerdem gilt generell: Übertreib es nicht! Wenn es schmerzt, warst du übereifrig. Eine gute Dammmassage ist angenehm und tut überhaupt nicht weh.

Hast du eine Frage zur Dammmassage oder selbst Erfahrungen damit? Dann schreib uns gern einen Kommentar!

7a5ec841c85e4a3d940f47be05ced669 - Dammmassage: Eine genaue Anleitung

Quellen

Lade dir jetzt die Babelli Schwangerschafts-App

✔ Inhaltlich geprüft am 29.09.2022
Dieser Artikel wurde von Nadine Beermann geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

  1. Hey,

    meine Frau hat bei zwei Schwangerschaften ebenfalls eine Dammmassage durchgeführt. Zusätzlich aber auch noch Akupunktur und Schwangerschaftsyoga.
    Die Geburten verliefen relativ entspannt. Ob das jetzt an den Anwendungen lag oder andere Gründe hatte, kann man natürlich nicht sagen.
    Wichtig ist, dass man sich für etwas entscheidet, womit man gut klar kommt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert