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Im Auto nicht einschlafen? Für viele Babys und ältere Kinder unmöglich! Wann du aufpassen musst und wie du die Learnings für dich nutzen kannst.
Einschlafgarantie im Auto – daran könnte es liegen
Kaum springt der Motor an, sind manche Babys schon eingeschlafen. Spätestens vor der Ankunft zu Hause nicken die meisten von ihnen dann ein. Besonders ungünstig, wenn sich das Einschlafen am Abend dadurch weit nach hinten schiebt. Denn nicht immer gelingt es, die ausgeknockten Kleinen so ins Bettchen zu befördern, dass sie friedlich weiterschlafen …
Aber eins nach dem anderen, warum hat ein fahrendes Auto überhaupt einen solch hohen Schlummerfaktor? Alles Wissenschaft, das Auto simuliert den Mutterleib und die erste innige Zeit zusammen:
- „So schön kuschelig wie eine Umarmung“
Die Enge und Wärme in Sitz oder Schale geben Sicherheit. - „Sie haben mich nicht zu Hause vergessen“
Die Vibration simuliert die Bewegung der Eltern. - „Es klingt wie im Mutterleib“
Das Brummen ist weißes Rauschen und beruhigt, störende Einzelgeräusche werden überlagert. - „Schön dunkel hier“
Bis auf die Landschaft draußen ist das Licht im Auto meist gedämpft. - „Alle sind da“
Ein kleiner Raum gefüllt mit Lieblingsmenschen, auch das Abchecken der Umgebung im Halbschlaf bestätigt das. - „Die ganzen Lichter machen mich müde“
Der Reiz-Overload der vorbeiziehenden Umgebung muss im Schlaf verarbeitet werden (klappt leider schlechter bei reizoffenen Babys). Zum Glück ist das Autoinnere eher reizarm. - „Was ist hier los?“
Sobald der Motor in Leichtschlafphasen ausgeht, sind die Augen wieder offen. Denn plötzlich hat sich etwas verändert, das überprüft gehört! In der Schwangerschaft kicken die meisten Ungeborenen auch beim Ausruhen am meisten. Die spritsparende Start-und-Stop-Automatik vieler Autos ist in Babys Augen also sicher keine tolle Erfindung …
Kind beim Schlafen im Auto beobachten
Auch wenn ein schlafendes Baby während der Urlaubsfahrt praktisch ist, solltest du es nach spätestens zwei Stunden aus dem Autositz oder der Babyschale nehmen und eine Pause einlegen. Der kleine Rücken könnte sonst Schaden nehmen.
Wichtig ist aber auch, dein Kind während des Schlafens zu beobachten. Denn wenn der Kopf in der Babyschale oder im Kindersitz nach vorn auf die Brust kippt, sind die Atemwege verengt, was zu akutem Sauerstoffmangel führen kann. Vor allem Babys unter einem halben Jahr sind gefährdet. Modelle mit gut passenden Kopfstützeinsätzen und Schlafposition verringern das Risiko.
Das Baby gezielt wachhalten
Wenn dein Baby lieber nicht einschlafen soll, weil nachher der Nachtschlaf ansteht oder es im Autositz schlecht Luft bekommt, hast du ein paar Möglichkeiten es wachzuhalten:
- Singe ihm was vor – je schiefer und verrückter, desto besser. Du kannst auch einfach mit ihm sprechen.
- Gib ihm frische Luft. Macht eine kurze Autofahrpause oder öffne kurz das Fenster.
- Lenke es mit Spielzeug ab. Auch wenn du sonst nicht auf quietschenden Klimperkram stehst, im Auto ist es manchmal genau das Richtige.
- Verzichte auf Schnuller oder Trinkflasche beim Autofahren. Denn das Nuckeln ist ein zusätzlicher Einschlafreiz.
Am besten verlegst du nicht unbedingt nötige Autofahrten in ein Zeitfenster, in dem das Einschlafrisiko etwas geringer ist. Eine Stunde vor dem Nachtschlaf ist vielleicht nicht die beste Zeit. Gute Planung ist hier alles, auch wenn dann oft wieder alles anders kommt …
Tipp: Eine Autofahrt simulieren? Warum nicht!
Damit dein Baby auch zu Hause super einschläft, probiere doch mal, eine Autofahrt nachzustellen. Am einfachsten geht es mit einer Babytrage und einem Sitzball, wenn du nicht stundenlang durch die Wohnung tigern willst. Weißes Rauschen kannst du über Lautsprecher laufen lassen. Vielleicht mag dein Kind beruhigende Lichtspiele im sonst dunklen Raum.
Wenn du auch ab und zu körperlich Freiraum brauchst, könntest du über eine Federwiege* nachdenken. Statt zu kaufen, kann man sie auch monatsweise mieten. Für viele Eltern ist sie eine große Hilfe, weil sich auch unruhige Kinder durch ihre eigenen Bewegungen selbst zurück in den Schlaf schuckeln können.
Fazit
Autofahren mit Baby und Kleinkind ist für manche Eltern eine große Herausforderung und für andere die einzige Ruhepause am Tag. Wie auch immer es bei euch ist, wir hoffen, dass wir dich ein wenig unterstützen konnten.
Dein Baby hasst Autofahren? Dann lies gern hier weiter.
Quellen
- Studie: Christine G. McIntosh, Shirley L. Tonkin, Alistair Jan Gunn; Randomized Controlled Trial of a Car Safety Seat Insert to Reduce Hypoxia in Term Infants. Pediatrics August 2013; 132 (2): 326–331. 10.1542/peds.2013-0127 https://doi.org/10.1542/peds.2013-0127