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Der „Elternführerschein“ kommt – Theorieprüfung ab der Schwangerschaft!

Glückliche Familie rentn über eine Familie. Links sieht man ein goldenes Siegel.
Endlich Absicherung für Eltern! / Bild © JenkoAtaman, Adobe Stock

Der Elternführerschein ist beschlossene Sache! Was das für Eltern und ihre Kinder bedeutet und wie man ihn bekommt, folgt nun.

Eltern benötigen ab sofort einen Elternführerschein, um ihre Kinder anständig in die Zukunft führen zu können. Die dafür nötige Gesetzesänderung wurde am 29. Februar 2025 in einer spontanen, nächtlichen Sondersitzung vom Bundesrat beschlossen. 

Hans Günther, der achtzigjährige Verantwortliche für das Programm beim Bundesministerium für „Familien sind die Zukunft“ – kurz BMfFsdZ – erklärte am Morgen danach etwas übernächtigt:

„Wir haben schon längst erkannt, dass erfolgreiche Elternschaft heutzutage eine fundierte Ausbildung benötigt. Mit der Einführung des Elternführerscheins möchten wir nun dazu beitragen, dass junge Eltern die passende Unterstützung erhalten, um sich und ihre Kinder bestmöglich auf kommende Herausforderungen vorzubereiten“.

Prüfungsinhalte sind überlebenswichtige Fragen wie:

  • Wie wickle ich ein Baby in unter 30 Sekunden, während es schläft?
  • Haben Babys einen Aus-Knopf?
  • Wie lange dauert eine „5-Minuten-Pause“ für Eltern?
  • Wie überlebt man einen Wutanfall im Supermarkt?
  • Wie bekommt man Möhrchenflecken aus dem Lätzchen?
  • Welche Snacks machen auf dem Rücksitz am wenigsten Dreck?
  • Wie viele Kinder-Generationen sollte eine durchschnittliche Matschhose abkönnen, bevor sich erste Löcher zeigen?
  • Welche Superkräfte entwickeln Eltern unter Schlafentzug?
  • Wie nutze ich Bildbearbeitungs-Apps zum Aufräumen?
  • Wie erstelle ich ein Bullshit-Bingo aus klugen Ratschlägen?

(babelli erklärt sich bereit, Antworten vorab zu leaken.) 

Die Ausbildung beginnt bei Kinderwunsch, theoretische Prüfungen werden im ersten, zweiten, dritten und vierten Trimester abgelegt. Nach erfolgreicher, praktischer Prüfung im Wochenbett gibt es ein Zertifikat mit Goldrand zum Posten und Aufhängen. Der Antrag der Familienpartei auf Goldmedaillen war aus Kostengründen abgelehnt worden.

Das Prüfungspersonal wird vorwiegend aus frühpensionierten Lehrkräften und kinderlosen Privatiers rekrutiert. Die voraussichtliche Bearbeitungszeit der Prüfungsunterlagen könnte deshalb mindestens zwei Jahre betragen (vielleicht auch achtzehn). 

Die Teilnahme am staatlichen Elternführerscheinprogramm ist verpflichtend. Bei Verweigerung oder Nichtbestehen müssen betroffene Kinder jeden Sonntag mit einem T-Shirt mit der Aufschrift „Nicht von guten Eltern“ herumlaufen. 

Der im Zuge dessen neu gegründete Selbsthilfeverein „Eltern in Erklärungsnot e.V.“ wird sich für mögliche Nachprüfungen einsetzen und hat dazu eine erste Petition gestartet. Finden sich genug Unterschriften, wird es hoffentlich bald ausreichen, drei Kinderlieder von der ersten bis zur letzten Strophe vorzutragen, um sich nachträglich zu qualifizieren.

Gute Fahrt!

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Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.