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Familienpasswort: Wie es dein Kind & dich vor Betrug schützt

Mutter hält Ohr hin, damit das Kind ihr etwas zu flüstern kann.
Ein Familienpasswort kann nicht nur das Kind, sondern alle Familienmitglieder schützen … / Bild © blackday, Adobe Stock.

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Warum das Festlegen eines “Familienpassworts” die ganze Familie vor Betrugsmaschen schützen kann, erklären wir jetzt.

In Zeiten des Internets ist der Datenschutz wichtiger denn je – das Thema Schutz gilt allerdings auch für die eigene Familie. Denn Betrugsmaschen nehmen nicht nur zu, sie werden immer kreativer, auch durch den wachsenden Einfluss von KI.

Wir zeigen, wieso ein Familienpasswort alle Familienmitglieder im Zweifel schützen kann.

Absicherung – für jede Generation

Betrugsmaschen gehen uns alle an. 

Nicht nur das Kind kann auf dem Nachhauseweg von Fremden angesprochen werden, längst ist auch der Großeltern-Trick oder „Hallo Mama. Ich habe eine neue Nummer, bitte ruf mich mal eben an.“ eine regelmäßige SMS auf unseren Handys. 

Auch andere Betrugsmaschen wie verstellte Anrufe a lá: „Ich liege im Krankenhaus, kannst du schnell 200 Euro überweisen“ kommen vor. 

Ein Familienpasswort ist damit im Zweifel eine gute Prävention und Absicherung. Obendrein kann es auch hilfreich für Notfallsituationen sein, denn …

Kennwort für Notfallsituationen

Wenn du, dein Kind oder ein Elternteil von dir …

  • eine der oben genannten SMS oder Anrufe erhalten hat und fragt, ob es sich um dich handelt
  • sich in einer Notfallsituation befindet, dich mit dem Handy anruft und das Passwort nennt
  • in einer Situation mit anderen Menschen eigentlich klar “Nein” sagen will, es aber in diesem Moment nicht kann
  • sich bedroht, unsicher oder ängstlich fühlt, durch eine aktuelle Situation mit anderen
  • ein ungutes Gefühl im Bauch hat, während ihr gerade zusammen irgendwo seid

… dann kann ein Familienpasswort Schutz bieten. 

Es braucht hier keine weiteren Worte. Wenn einer von euch das Passwort in den Momenten nennt, versteht die andere: „Die Person befindet sich möglicherweise in einer Gefahrensituation. Sie braucht mich jetzt. Sie möchte alleine mit mir reden.“

Im Zweifel macht es – etwa wenn ein Elternteil von dir oder dein Kind dich anruft und das Passwort nennt – immer Sinn, nebenbei jemanden bei dir im Umfeld einzuschalten, der die Polizei ruft, während du weiterhin am Telefon bleibst.

Wichtig: Wir möchten dir keine Angst machen. Diese extremen Situationen sind die Ausnahmen, keine Regel! Dennoch möchten wir sie in diesem Zusammenhang ansprechen.

Schutz vor dem „Verloren Gehen“ 

Ob auf Festivals, Hochzeiten, großen Familienfeiern oder einfach nur in der Stadt: Gerade, wenn dein Kind schon läuft, kann es zügig verloren gehen. 

Selbstverständlich ist es in der Regel immer bei dir und in deiner Nähe, allerdings bieten gerade Großveranstaltungen oder überfüllte Innenstädte ein größeres Risiko dafür, dass es sich auch mal entfernt oder in der Menge der Reize verliert.

Hier seid ihr mit einem Familienpasswort auf der sicheren Seite. Wenn dein Kind von Fremden angesprochen wird, weiß es, dass es nur den Menschen vertrauen und mit ihnen zu dir zurückbegleitet wird, die es 1. kennt und die 2. das Familienpasswort kennen.

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Sicherheit beim Abholen

In Kitas, Schulen oder auch im Schulhort gibt es klare Regeln und Auflagen, dass das Kind nur den Eltern oder eben anderen Bezugspersonen übergeben werden darf, die vorab bei der Einrichtung mit Personalien und Co. angemeldet werden. Deswegen werden in den meisten Einrichtungen mit vielen Kindern (wie im Schulhort) auch akribisch Listen über die Abholung geführt. 

Das Personal wird das Kind also niemals an fremde Personen übergeben, die „einfach so“ zum Abholen vorbeikommen. 

Und so furchtbar es ist, so zeigt die Realität doch immer wieder, dass … 

1. … Verwandte das Kind abholen wollen, die längst keinen Kontakt mehr zu ihm oder euch hegen.

Hier handelt es sich leider meist um Machtspielchen, die auf dem Rücken der Kinder ausgetragen werden. 

Wenn du dein Kind zuvor in einem Gespräch und zusätzlich mit einem Familienpasswort sensibilisierst, seid ihr gut vorbereitet und froh, wenn es dann gar nicht erst dazu kommt.

Informiere auch schon bei der Anmeldung in Kita und Hort die Fachkräfte über diesen Fall.

2. … völlig Fremde direkt vor Kitas und Schulen oder aber auf dem Nachhauseweg Kinder gezielt ansprechen.

Nicht selten geben sie sich als Bekannte oder gute Freunde der Eltern aus und bitten das Kind, es nach Hause fahren zu dürfen.

Das Kind für diese Situationen sensibilisieren

Wenn das Kind hier vorab möglichst regelmäßig und gut sensibilisiert ist, dass es nur mit ausgewählten Personen mitgehen darf, die es kennt, liebt und denen es vertraut (und die das Familienpasswort kennen), bist du auch hier auf der sicheren Seite.

Der Grad, dem Kind keine Angst vor Fremden zu machen und es dennoch für solche Situationen zu sensibilisieren, ist schmal, das wissen wir. 

Sieh das folgende Beispiel daher eher als Inspiration für ein solches Gespräch an. 

Beispielgespräch mit deinem Kind

  • „Es gibt Menschen, die sind in ihrem Inneren sehr alleine und verloren. Sie versuchen, Kinder anzusprechen und sie zu überreden, mit ihnen mitzugehen. Möglicherweise sagen sie, dass Mama oder Papa einen Unfall hatten und sie dich zu ihnen ins Krankenhaus bringen oder nach Hause. Oder sie sind als Polizisten verkleidet. 
  • Steig bitte niemals in ein fremdes Auto! 
  • Ich würde niemals jemanden Fremden zur Kita oder Schule schicken, wenn ich im Krankenhaus liegen würde. Wenn es mal dazu kommt, würde ich Person XY fragen.“

Versuche, während des Gesprächs möglichst eine ruhige, bedachte und klare Körpersprache beizubehalten. So gibst du deinem Kind die nötige Sicherheit mit.

Für das Gespräch mit deinem Kind haben wir diese Buchempfehlung* für dich.

Wichtig: Das Passwort alleine reicht nicht aus

Das Familienpasswort bietet keinen ultimativen Schutz vor Betrug, denn es ersetzt nicht regelmäßige, sensible Gespräche mit dem Kind über eben solche Situationen.

In Notfallsituationen oder bei starker Angst kann es nämlich immer auch dazu kommen, dass das Kind das Passwort vergisst. 

Ob mit oder ohne Passwort: Wenn du das Gefühl hast, dein Kind befindet sich in einer akuten Gefahrensituation, solltest du sofort handeln. Im Zweifel ist es immer legitim, die Polizei zu rufen.

Familienpasswort: Wie legen wir es fest?

Wenn ihr also ein Familienpasswort festlegt, überlegt gemeinsam, was hier Sinn macht. Am besten ist ein erfundenes Wort wie eine Kombination von zwei Begriffen, auf die Fremde nicht so leicht kommen. 

Wichtig ist natürlich auch, dass ihr es euch alle leicht merken könnt. Sensibilisiert das Kind und die Großeltern, dieses Passwort nicht weiter zu teilen. 

Vermeidet den Namen eures Haustieres oder etwa das gemeinsame Familienhobby. Diese Passwörter sind im Zweifel schnell ausfindig zu machen.

Mit wem wird das Familienpasswort geteilt?

Wichtig ist, dass das Familienpasswort nur unter euch geteilt wird und mit den Menschen, denen ihr zu 100 % vertraut und die das Kind im Zweifel neben euch irgendwo abholen. 

Bei den eigenen Eltern gilt dasselbe. 

Vertrauen, Verlässlichkeit und Schutz sollten beim Familienpasswort immer die oberste Priorität haben.

Fazit

Ein Familienpasswort ist eine gute Wahl, um Betrugsmaschen aller Art vorzubeugen.

Versuche, das Ganze sensibel und möglichst bedacht mit deinem Kind und deinen eigenen Eltern zu besprechen, um hier auf der sicheren Seite zu sein. 

Diese Maschen sollten keine Albträume und Angst verursachen, sie sollten aber dennoch ernst genommen werden.

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Veröffentlicht von Leonie Illerhues

Leonie war nach ihrem Studium der Heilpädagogik lange im Schulhort-, Kita- und Krippenbereich tätig. Erziehungs- und Entwicklungsthemen im Baby- und Kleinkindalter sind deshalb ihr Steckenpferd. Seit 2022 ergänzt Leonie unser Team mit diesem Schwerpunkt.

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