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Da Ostern naht: 4 inspirierende Ideen zum Fasten für Eltern

Mutter mit Baby auf dem Arm blickt ins Handy.
Digital Detox ist eine tolle Idee für die Fastenzeit. / © Bild Jacob Lund, Adobe Stock.

Sich bis Ostern in Verzicht üben? Wir haben 4 elternfreundliche und simple Ideen für die anstehende Fastenzeit, falls du dich nach einem eigens gesetzten Ziel sehnst.

Schon bald ist es so weit: Die Fastenzeit beginnt. Ihr Ursprung liegt im Christentum. In jedem Jahr beginnt sie am Aschermittwoch und endet am Karsamstag, also dem Tag vor Ostersonntag.

Falls du das Bedürfnis hast, in dieser Zeit bewusst auf etwas zu verzichten, aber bisher nicht weißt, worauf, bist du hier genau richtig. 

Warum fasten wir bis Ostern überhaupt? 

Da Ostern im Christentum als wichtigster Feiertag im Jahr gilt, kann man sich – traditionell gesehen – durch die Fastenzeit auf die Wiedergeburt von Jesus Christus vorbereiten. 

Die Fastenzeit symbolisiert damit die Zeit der inneren Einkehr, Reinigung, Reflexion, Stille und den bewussten Verzicht, um an Ostern ein neues Leben und einen neuen Zeitabschnitt willkommen zu heißen. 

Dir ist „Auf Süßes verzichten“ zu lahm und unpraktisch?

Viele Menschen verzichten in dieser Zeit ganz bewusst auf etwas. Häufig hält sich der Wunsch, auf ungesundes Essen oder Süßigkeiten zu verzichten. 

Doch gerade als viel beschäftigter Elternteil eines Babys oder Kleinkindes fällt das womöglich nicht so leicht, vor allem, wenn man selbst Mahlzeiten und Snacks parat haben oder zubereiten muss. 

Deswegen haben wir hier 4 praktikable Ideen für dich!

1. Digital Detox

„Offline is the new luxury“ – das ist längst mehr als nur ein Spruch. In einer Welt voller medialer Reize, in der wir schon mit dem Augenaufschlag online, ständig erreichbar sind und das Handy überall dabeihaben, ist es ein großes Gut, sich davon bewusst eine Auszeit zu nehmen. 

Und welche Zeit würde sich für Digital Detox besser eignen als die Fastenzeit?

Wie du das Ganze umsetzt, ist ausschließlich dir überlassen. Hier haben wir ein paar Ideen zur Inspiration für dich gesammelt:

  • Lösche oder pausiere ruhig mal einige deiner Social-Media-Apps auf deinem Handy.
  • Setze dir ein „Nutzungs-Limit“ für bestimmte Apps. Vielleicht reicht bei App XY ja eine Nutzung von maximal 20 Minuten am Tag? In vielen Handys kannst du das in den Einstellungen festlegen.
  • Vereinbare mit dir selbst, dass du nur noch in einem bestimmten Zeitfenster am Tag – etwa zwischen 16 und 17 Uhr – aufs Handy, Tablet oder den TV schaust. Hier könntest du auch in kleinen Schritten vorangehen und dich dann langsam steigern.
  • Vielleicht kannst du ja sogar einen ganzen Digital Detox Tag pro Woche einlegen, etwa am Wochenende, wenn du ohnehin etwas Schönes mit Familie und Freunden geplant hast?
  • Auch ein Arbeitshandy oder ein Notfall-Handy, mit dem man nur Telefonate führen kann, können jetzt Abhilfe leisten.
  • Wenn du deine Liebsten vorher informierst, dass sie dich in dieser Zeit lieber anrufen, als dir schreiben sollen, kannst du hier möglicherweise noch besser abschalten. Du kannst es zusätzlich auch in deinen Messenger-Status stellen.

2. Social Detoxing – mehr Zeit für die innere Stimme

Social Detoxing bedeutet nicht, sich jetzt plötzlich allein in eine einsame Hütte zu verfrachten und dich nicht mehr bei Freunden und Familie zu melden, sondern ganz bewusst mehr Me-Time und Selbstfürsorge-Fenster in den Alltag einzubauen. 

Und dich zunächst zu fragen, was das für dich überhaupt konkret bedeutet und wie es aussehen kann. Was dir im Leben wichtig ist, wofür du einstehen möchtest, welche Energie du dir für dein Leben wünschst und wo du in Zukunft Grenzen für dein Wohlergehen setzen möchtest. 

Damit du wieder mehr Raum für dich und deine eigene Stimme hast. Denn genauso, wie du Freunde triffst und dich um deine Liebsten kümmerst, darfst du das auch mit deiner eigenen Seele tun. 

„Me-Time mit Kind: Wie soll das gehen?“

Selbst wenn du Elternteil bist, verbringst du die meiste Zeit im Leben mit dir selbst. Und du kannst nur dann vollends für dein Kind und seine Bedürfnisse da sein, wenn du zuvor auch genügend für dich da bist und dich um dein mentales wie körperliches Wohlergehen kümmerst.

Allerdings erfordert diese innere Einkehr vor allem Zeit. Zeit, die man sich bewusst nehmen muss. Wie wäre es etwa, wenn du dir in der Fastenzeit einmal pro Woche eine Verabredung mit dir selbst machst und dafür bestimmte Ehrenämter oder private Treffen reduzierst?

Vielleicht können Verwandte, Freunde oder Babysitter hier bei der Betreuung des Kindes Abhilfe leisten, damit du in dieser Zeit deinem Herzen folgen kannst. 

Du suchst nach simplen und elternfreundlichen Ideen dafür? Schau gerne mal hier vorbei: 

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3. Konsum-Verzicht

Wir alle bekommen – allein durch Werbeanzeigen – ständig das Gefühl, nie genug zu haben. Hier noch das trendige Dekoteil, dort noch ein Accessoire fürs Babyzimmer und dann noch das neueste Eltern-Must-have. 

Wie aber wäre es, sich eine Zeit lang – eben in der Fastenzeit – mit dem zufriedenzugeben, was ist, und bewusst auf Konsumgüter zu verzichten?

Falls dir das zunächst schwerfallen sollte, gräme dich nicht. Gewohnheiten abzulegen, ist am Anfang schwierig. Dass du losgehst und etwas an deinem Verhalten verändern möchtest, zeigt deine wahre Größe. 

Inspiration für die Konsumfasten-Zeit:

  • Alles, was du besitzt, besitzt auch dich: Je mehr Dinge du hast, desto mehr Verantwortung und Pflege bedarf es auch. Mache daher eine Bestandsaufnahme: Welche Objekte nehmen dir deine Freiheit oder rauben dir im Alltag mehr Zeit, als dir eigentlich lieb ist?
  • Ausmisten statt Konsumieren: Was kann weg, was du seit über 1 Jahr nicht mehr genutzt hast? Ausmisten ist eine gute Beschäftigung gegen den Drang, zu konsumieren. Meist erkennt man dann, wie viele Dinge man eigentlich schon besitzt.
  • Verkaufen und Verschenken: Welche Gegenstände könntest du verkaufen oder anderen Menschen schenken? Beides sind schöne Beschäftigungen, die mitunter auch Freude machen. Denn wie toll ist es, wenn ein Objekt statt im Müll in den Händen eines Menschen landet, der sich darüber ehrlich freut?
  • Reflexionsfragen: Was macht wirklichen Reichtum eigentlich für dich aus? Was hast du darüber als Kind gelernt? Wie siehst du es heute, mit deiner jetzigen Erfahrung? All das sind Fragen, die jeder Mensch nur für sich selbst beantworten kann. Und das Konsum-Fasten ist ein Anfang, um Raum zu schaffen, für dich und deine eigenen Gefühle und Gedanken dazu.
  • Für Momente, in denen du kurz davor bist, wieder etwas zu kaufen: Wenn du sauberes Wasser, Nahrung, ein warmes Dach über dem Kopf hast und Kleidung zum Anziehen – brauchst du dir aktuell wirklich Objekt XY zu kaufen? Oder bist du nicht auch so schon ein Mensch, der alles hat, was er zum Leben braucht?

4. Auf Stress verzichten

Es gibt dieses Sprichwort: Stress hat man nicht, Stress macht man sich. Und ja, vielleicht stimmt das sogar. Allerdings sind wir alle mehr denn je Stressoren im Außen ausgesetzt, also Anforderungen, Reizen und Verantwortlichkeiten, die auf uns lasten.

Was also, wenn wir ein oder mehrere Dinge davon für die Fastenzeit mal ganz bewusst bleiben lassen? 

Da jeder Mensch Stress individuell wahrnimmt, kann nur jeder für sich die Frage beantworten, wie das konkret aussehen könnte.

Sieh die kommenden Tipps gegen Stress daher bitte nur als Inspiration an:

  • Bei der Arbeit und im Alltag: Immer nur eine Sache zur selben Zeit machen, statt alles parallel.
  • Bewusste Mahlzeiten mit viel Zeit und ohne digitale Ablenkung.
  • Das Handy nicht im Schlafzimmer lagern, sondern einen externen Wecker anschaffen.
  • Die ersten 90 Minuten des Tages möglichst nicht ans Handy, Tablet oder den TV gehen. 
  • Mehr Zeit mit kurzen Spaziergängen verbringen, besonders nach dem Essen – die sogenannten “Verdauungs-Spaziergänge”.
  • Hobbys und private Verabredungen auf maximal 2 Termine pro Woche reduzieren.
  • Die kommenden Wochenenden bis Ostern möglichst frei von Plänen lassen.
  • Sich mehr Zeit für entspannende Tätigkeiten wie Puzzeln, Yoga, Malen, Singen und Spaziergänge nehmen.
  • Dein Morgen-Getränk bewusst mit einer Intention für den Tag aufladen. Dasselbe geht natürlich auch für dein Getränk am Abend.
  • Womit hast du dich als Kind am liebsten beschäftigt und konntest stundenlang darin versinken? Meist wirken diese Dinge auch im Erwachsenenalter noch entspannend. 

Hilfreich für die individuelle Stressreduktion sind auch Meditationen, wie diese hier, aus unserem babelli Meditationen“-Podcast“:

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Achtsam mit sich selbst sein – auch Verzicht kann Stress auslösen!

Verzicht kann übrigens ebenfalls Stress auslösen, sogar ziemlich großen. Besonders, wenn du gerade eine herausfordernde Zeit hinter dir hast oder noch mitten drinsteckst. Wenn du ein Mensch bist, der sich selbst viel Druck macht und eine hohe Erwartung an sich hegt, kann Verzicht eher zusätzlichen Ballast schaffen.

Bei all unseren genannten Vorschlägen solltest du nichts machen, was dir in der Fastenzeit eher zusätzlich Stress und Kummer bereiten würde. 

Dafür darfst du gerne einmal ganz bewusst in dich hören und dich fragen: 

  1. Warum möchte ich überhaupt auf XY verzichten? 
  2. Was ist meine Absicht dahinter? 
  3. Für wen mache ich das? 
  4. Was erhoffe ich mir dadurch?
  5. Wie oder wodurch kam ich überhaupt auf den Gedanken?

Falls du die Fastenzeit frühzeitig abbrichst

Das alles gilt übrigens auch, wenn du dir etwas vornimmst und die Fastenzeit dann frühzeitig abbrichst. 

Werte dich dafür nicht ab, sondern begegne dir sanft. Du bist ein Mensch und darfst dich jederzeit umentscheiden. 

Es ist ein Zeichen von Integrität, Selbstwahrnehmung und Stärke, wenn du auf dein inneres Gefühl hörst. Denn wenn du dieses aufrichtig ernst nimmst und dir ganz bewusst lauscht, machst du dir selbst in der Fastenzeit das größte Geschenk. 

Fazit

Wenn du das Bedürfnis hast, in der Fastenzeit auf etwas zu verzichten, frage dich zuerst, wieso du das überhaupt tun möchtest. 

Horche hier in dich hinein und ergründe deine ureigenen Gefühle.

Wenn du eine unserer 4 elternfreundlichen Fastenideen umsetzen möchtest, wünschen wir dir viel Spaß dabei. Lass uns gerne wissen, wie dir die Zeit ergangen ist.

Dein babelli-Team wünscht von Herzen eine bewusste Fastenzeit und ein lebendiges Osterfest. 

Veröffentlicht von Leonie Illerhues

Leonie war nach ihrem Studium der Heilpädagogik lange im Schulhort-, Kita- und Krippenbereich tätig. Erziehungs- und Entwicklungsthemen im Baby- und Kleinkindalter sind deshalb ihr Steckenpferd. Seit 2022 ergänzt Leonie unser Team mit diesem Schwerpunkt.