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Große Geschenke im Advent? Lieber nicht.

Kind sitzt mit großem Geschenk auf dem Schoß vor dem Adventskalender.
Große Geschenke neben Adventskalender und Co.? Warum wir eher davon abraten … / Bild © lithiumphoto, Adobe Stock.

Ob Nikolaus oder die Adventssonntage: In der Vorweihnachtszeit gibt es haufenweise Anlässe, an denen Eltern ihr Kind beschenken könnten. Warum wir genau davon abraten, erfährst du jetzt.

Die schönste (und manchmal leider auch stressigste) Zeit im Jahr: Hier ein Plätzchen am Nachmittag, dort ein Adventssingen, da das tägliche Öffnen des Adventskalender-Türchens …. und wo liegt noch einmal das Geschenk für die Postbotin bereit?

Je mehr Dinge du dir aktuell zusätzlich aufbürdest, desto höher werden Überforderung, nervliche Überanstrengung und Stress.

Bei zusätzlichen Geschenken in der Adventszeit liegt die Wahl am Ende immer bei dir selbst. 

Allerdings hat der Überkonsum durch Geschenke auch seinen Preis …

Die Risiken von Überkonsum für die Kindesentwicklung

Wenn du deinem Kind auch zu kleinen Festtagen wie Nikolaus oder den Adventssonntagen große Geschenke machst, hat das möglicherweise Auswirkungen auf seine Entwicklung. 

Und diese sind nicht zu unterschätzen ….

1. Dein Kind gewöhnt sich möglicherweise daran

Für dein Kind ist es irgendwann völlig normal, dass es zu einzelnen Tagen große Geschenke bekommt, als wäre es bereits Weihnachten.

Kommt das auch über das Jahr verteilt vor, kann es sogar dazu kommen, dass dein Kind aktiv nach mehr fragt oder Sätze fallen, wie „War das schon alles?“ – das ist dann keine Undankbarkeit deines Kindes, sondern vielmehr ein Resultat von Überkonsum durch deine Geschenke.

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2. Es nimmt Weihnachten die Magie

Weihnachten ist nicht nur das Fest der Liebe, sondern auch das der magischen Momente. Allein das tägliche Öffnen des Adventskalenders oder Wichtelbriefe verkürzen die Zeit bis Weihnachten spielerisch und auf wundervolle Weise.

Schenkst du zusätzlich dazu in der Adventszeit oder zu Nikolaus sehr viel, nimmst du deinem Kind ein Stück der Spannung, Vorfreude und Aufregung vorweg. 

Weihnachten als Fest ist dann möglicherweise „nichts Besonderes“ mehr. 

3. Überforderung und Überreizung

Vermutlich bekommt dein Kind schon in der Kita oder Schule eine Kleinigkeit zu Nikolaus und Co. In der Vorweihnachtszeit ist ohnehin alles ziemlich aufregend.

Das zusätzliche Überangebot durch große Geschenke kann es dann schnell überfordern. Obendrein hat es dann gar nicht die Möglichkeit, mit allen Geschenken in Ruhe, Bedacht und mit Zeit zu spielen.

Möglicherweise ist es dadurch auch eher gereizter, unsicherer und insgesamt unausgeglichener. Das kann sich im Spiel, in der Kita und im Austausch mit anderen Kindern und Erwachsenen ebenfalls zeigen und sich möglicherweise sogar durch die gesamte Weihnachtszeit ziehen.

4. Dein Kind lernt langfristig: große Geschenke = Liebe

Drückst du deine Liebe zu ihm größtenteils mit großen Geschenken aus, wird es langfristig möglicherweise denken, dass größere Geschenke mehr Liebe bedeuten (könnten) und kleinere Aufmerksamkeiten das Gegenteil davon. 

Obendrein knüpft es deine Liebe zu ihm möglicherweise (unbewusst) an Bedingungen. 

Große Geschenke im Advent fördern auch Vergleiche mit Geschenken der Geschwisterkinder und Freunde. Das kann unnötige Eifersüchte hervorrufen.

5. Es macht seinen Wert davon abhängig

Im schlimmsten Fall macht dein Kind (langfristig) seinen eigenen Selbstwert von der Art und Weise und der Größe der Geschenke, die es bekommt, abhängig.

Das ist besonders fatal, weil es ein geringes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein noch befeuern kann. Und als Elternteil möchtest du natürlich das Gegenteil erreichen. 

Dass zusätzliche, große Geschenke in der Adventszeit nicht nachhaltig für das Kind, euch als Familie, euren Wohnraum und für diesen Planeten sind, kommt erschwerend hinzu …

Ein Übermaß ist häufig ungesund

Insgesamt gilt auch hier wie so oft: in Maßen statt in Massen. 

Bekommt dein Kind neben seinem Adventskalender weiterhin große Geschenke oder Süßigkeiten im Übermaß, möchte es dieses Maß natürlich auch konsumieren – schließlich ist es ja sein Geschenk. 

Was zu viele Süßigkeiten in unserem Körper anrichten, ist längst klar. Obendrein nehmen zu viele Geschenke in Form von Spielzeug deinem Kind die Möglichkeit der Selbstwirksamkeit, Langeweile und mindern seine Fähigkeit der freien Kreativität. 

Mehr zum Thema

Ein Überkonsum kann nur vermieden werden, wenn du als Elternteil ein bewussteres Schenken betreibst.

Es ist deine Wahl – eine Übung zur Selbstreflexion

An dieser Stelle laden wir dich dazu ein, kurz Zeit für dich zu nehmen und diese Übung zu machen. Hier geht es nicht um Schuld oder innere Abwertung, sondern um ein ehrliches Hinterfragen der eigenen Entscheidungen.

Ehe du dem Kind in der Vorweihnachtszeit zusätzliche, große Geschenke machst, frage dich gerne einmal selbst:

  1. „Braucht das Kind wirklich ein weiteres, großes Geschenk?“ 
  2. Will ich das wirklich? Für wen mache ich das?“ 
  3. „Was erhoffe ich mir dadurch?“

Was auch immer du hier für dich erkennen solltest, empfehlen wir … 

Die wertvollste Alternative zu großen Geschenken

Weitere Geschenke in der Vorweihnachtszeit ziehen zusätzliche gedankliche, zeitliche und finanzielle Kapazitäten sowie deine Energie.

Die wertvollste Alternative zu großen Geschenken in der Vorweihnachtszeit ist damit definitiv Qualitätszeit mit deinem Kind. 

Denn diese Zeit ist einmalig, du bekommst sie nicht zurück, sie schafft magische Momente und Erinnerungen und kann eure Eltern-Kind-Bindung stärken. 

Realistische Quality-Time in der Vorweihnachtszeit

Keine Sorge: Hier kommt es nicht einzig auf die Häufigkeit oder ein großes Event an. Denn gerade in der Vorweihnachtszeit ist deine Zeit vermutlich ohnehin schon knapp.

Wir meinen eher die Art und Weise, wie du etwa den Raum zwischen Abendessen und Einschlafen mit deinem Kind bewusst vorweihnachtlich gestaltest oder aber, wie ihr die Wochenenden bis Weihnachten verbringt.

Für explizite Ideen, die eine magische Vorweihnachtszeit bescheren, schau gerne mal hier vorbei: 

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Wenn du auf Geschenke im Advent nicht verzichten möchtest

Falls du zu Nikolaus und Co. auf Geschenke für dein Kind dennoch nicht verzichten möchtest, empfehlen wir das Motto: Weniger ist mehr.

Wie wäre es etwa mit …

  • Kinderbücher zum Vorlesen
  • freiere, kreative Spielmaterialien wie Knete oder Malsachen
  • Zum Naschen: Obst und gesündere Snacks aus dem Drogeriemarkt

Vielleicht findest du unter unseren Adventskalender- und Weihnachtsgeschenk-Empfehlungen auch simple, kostengünstige und nachhaltige Kleinigkeiten für Nikolaus und Co.: 

Fazit

Statt dein Kind auch schon in der Vorweihnachtszeit mit großen Geschenken zu überhäufen, schenke ihm bewusst Qualitätszeit mit dir.

Besonders die unscheinbaren Momente des Alltags eignen sich hierfür gut.

Sollen es dennoch Geschenke zu Nikolaus und Co. sein, wähle bewusst eher Kleinigkeiten. So bleibt Weihnachten etwas Besonderes und verliert nicht seinen magischen Zauber. Obendrein vermeidest du dadurch Überkonsum, Überreizung und Überforderung beim Kind.

Veröffentlicht von Leonie Illerhues

Leonie war nach ihrem Studium der Heilpädagogik lange im Schulhort-, Kita- und Krippenbereich tätig. Erziehungs- und Entwicklungsthemen im Baby- und Kleinkindalter sind deshalb ihr Steckenpferd. Seit 2022 ergänzt Leonie unser Team mit diesem Schwerpunkt.

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