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So meisterst du große Lebensveränderungen mit Baby

Mutter stillt ihr Baby auf dem Sofa und hält sich erschöpft die Hände an die Stirn.
Wenn neben der Begleitung des Babys eine große Herausforderung im Leben dazu kommt, ist es nicht einfach, in der inneren Mitte zu bleiben. / Bild © grooveriderz, Adobe Stock.

Große Veränderungen im Leben – wenn du zeitgleich Elternteil eines Babys bist – fühlen sich manchmal an wie eine Mammutaufgabe. Möge dir dieser Artikel Halt schenken und Wege zeigen, die du gehen kannst, falls du dich gerade fragst: „Wie soll ich das bloß schaffen?“

Egal, ob Hochzeit, Trennung, Umzug, Hausbau, Studium oder was auch immer die großen Lebensveränderungen in deinem Leben gerade sind: Wenn du dich zeitgleich noch um dein Baby kümmerst, fühlst du dich vielleicht überfordert oder hast viele Ängste, wie du all dem gerecht werden sollst. Verständlich. Schließlich bist du ein Mensch und keine Maschine.

Mit diesem Artikel möchten wir dich liebevoll an die Hand nehmen und dir Strategien zeigen, wie du beides miteinander verbinden kannst, ohne dass du oder dein Baby darunter leiden müssen.

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Was jetzt am allerwichtigsten ist … 

Du kannst nur dann wirklich aufmerksam und energievoll für dein Baby und seine Bedürfnisse da sein, wenn du dich zuvor gut um dich selbst kümmerst.

Dein Baby hat nichts von dir, wenn du ein einziges Nervenbündel bist, dass sich selbst hintanstellt. Dann wirst du möglicherweise gereizter, ungeduldiger und grober auf dein Baby reagieren. Und das wird es dir vielleicht sogar spiegeln, indem es unzufrieden, kränklich oder unausgeglichen wird. 

Babys mentale wie körperliche Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen. Und diese ist nur dann möglich, wenn dasselbe für dich gilt, als Babys Bindungsperson.

Babys nehmen sich bis zu einem Alter von etwa 18 Monaten (durchschnittlicher Beginn der Autonomiephase) als Einheit mit den Bindungspersonen – in der Regel die Eltern – wahr. Alles, was du sagst, fühlst und ausstrahlst, beeinflusst letztlich auch das Baby. Ob du gerade mutig, tatkräftig, zweifelnd oder unglücklich bist – dein Baby bekommt es auf eine bestimmte Art und Weise mit.

Das bedeutet übrigens nicht, dass du nun ständig überlegen musst, welchen Einfluss deine Stimmung auf dein Baby hat. Das würde dich nur zusätzlich unter Druck setzen und Druck ist das Letzte, was du jetzt gerade gebrauchen kannst. Habe es lediglich bewusst im Hinterkopf, dass das Baby sehr sensible Antennen für dich und die andere Bindungsperson hat.

Selbstfürsorge ist für dich aktuell also unabdingbar.

Konkret kann Selbstfürsorge all das bedeuten, was deine Energie wieder auffüllt. Das kann also schon der simple Kaffee am Morgen oder auch das kurze Innehalten und bewusste Atmen zwischendurch sein.

Hinzu kommt  …

Realistische Selbstfürsorge in stürmischen Zeiten – 5 Wege

  1. Unterstützung der Liebsten: Scheue dich nicht, deine Liebsten, um Hilfe zu bitten. Egal, worum. Kommuniziere deine Bedürfnisse ruhig klar. So wissen Familie und Freunde, wie sie dich unterstützen können. Die Menschen, die dich lieben, werden das ohnehin gerne für dich tun. Denn letztlich würdest du dasselbe ja auch für sie tun, oder?
  2. Babysitter: Babysitter können dich optimal mit dem Baby entlasten (für bestimmte, kürzere Zeiträume) wenn du mal Raum für dich brauchst. Wichtig ist nur, dass dein Baby eine vertraute Bindung zu ihnen hat und das braucht eine gewisse Vorbereitungs-Zeit. Vielleicht gibt es aber ja vertraute Freunde oder Verwandte des Babys, die hier zügiger Abhilfe leisten können. 
  3. Professionelle Unterstützung: Frühe Hilfen oder Familienhebammen, Haushaltshilfen, eine kostenlose Familienberatung oder andere Hilfsangebote können dich sicher durch herausfordernde Zeiten begleiten, damit du dich bei allen Prozessen gehalten und getragen fühlen kannst. So wirst du diese Zeiten viel unbeschwerter meistern können. 
  4. Nähre Körper, Geist und Seele: Achte darauf, dass du trotz allem genügend schläfst und dir bewusste Pausen nimmst. Das kann schon das bewusste Hinsetzen für deinen Morgen-Kaffee sein oder aber ein tiefes Durchatmen während des Toilettengangs. Ansonsten kann auch Bewegung viel Abhilfe schaffen, wie eine 5-Minuten-Yoga-Einheit, die dich wieder ins Hier und Jetzt bringt, in die Verbindung mit dir selbst. Schaue auch, dass du dich gut versorgst und bei Fertig-Produkten (wenn es mal nicht anders geht) auf gesunde Inhaltsstoffe setzt. Dein Körper braucht gerade in stressigen Lebensphasen gute Nährstoffe, die er in Energie umsetzen kann.
  5. Selbstorganisation: Je nachdem, was alles zu tun ist, kann Struktur im Kopf sehr viel Stress vorbeugen. Für Menschen, denen das schwerfällt, können Checklisten und Apps im Alltag helfen, den Fokus nicht zu verlieren. Bei Einkäufen hilft es zum Beispiel schon, eher gezielte Großeinkäufe 1-2 mal die Woche zu machen, statt täglich loszugehen.

Das wichtigste Gut, dass du hast – dein Selbstglaube

Dieses neue Kapitel, das vor dir liegt, ist wahrlich eine große Aufgabe. Wenn du auf diesen Artikel geklickt hast, bist du offen dafür, einen Weg zu finden, diese neue Seite in deinem Lebensbuch mutig anzunehmen.

Es ist ein Zeichen dafür, dass du an dich selbst glaubst. Und wenn du das wirklich, wahrhaftig und mit allem, was du tust, in dir selbst spüren kannst, dann kannst du alles schaffen, was du dir vornimmst. 

Du darfst dir jetzt gerne einmal selbst auf die Schulter klopfen, dich liebevoll in eine Umarmung nehmen und zu deinem Spiegelbild sagen: „Ich bin stolz auf dich.“ 

Wenn dir das Thema „Selbstglaube“ noch zu schaffen macht und du eher an dir und deinen Fähigkeiten zweifelst, überlege einmal …

Was ist dir im Leben schon alles gelungen?

Nimm dir gerne einen Moment Zeit für dich, etwa, wenn das Baby selig schläft. Beginne nun einen Dialog mit dir selbst und überlege …

  • „Welche Momente in meinem bisherigen Leben schienen aussichtslos und ich konnte sie dennoch durchstehen?“
  • „Was habe ich zu Ende gebracht, was ich vorher nie für möglich gehalten hätte?“
  • „Welche Dinge habe ich bereits gemeistert, von denen ich als Kind oder Jugendlicher nicht mal zu träumen gewagt hätte?“
  • „Worauf bin ich in meinem Leben besonders stolz? Warum macht mich genau das so stolz? Was hat das mit meinen Fähigkeiten und mir zu tun?“

Die Sache mit der Sehnsucht

Vielleicht gibt es auch Momente, in denen du einfach nur wegwillst. Flüchten, woanders hin, Hauptsache raus aus der aktuellen, belastenden Situation. 

Vielleicht verlierst du dich zurzeit oft beim Scrollen in deinem Handy, obwohl du eigentlich gar keine Zeit dafür hast. Möglicherweise hast du Tagträume davon, völlig frei um die Häuser zu ziehen. Oder du wünschst dir nichts mehr, als mal wieder auszuschlafen. 

Und all diese Gedanken sind völlig legitim und verständlich.

Deine Sehnsüchte haben eine besondere Nachricht für dich: Sie zeigen dir, was gerade fehlt und wonach deine Seele dürstet. In solchen Lebensphasen ist es häufig der Wunsch nach Freiheit, Lebenslust und Unbeschwertheit. 

Mach dir klar, dass die aktuelle Phase endlich ist. Schon bald kommen wieder andere Zeiten auf dich zu, in denen du weniger funktionieren musst, sondern einfach nur sein darfst. 

Selbst, wenn du die Bedürfnisse deiner Seele gerade kaum stillen kannst, könntest du dennoch klein anfangen: Wie wäre es, wenn du dir etwa zwanzig Minuten am Tag nur für dich blockst? Für ein Telefonat mit der Freundin, einen Kaffee ganz in Ruhe oder einen Mittagsschlaf? Kleine Alltagsziele sind wie ein Licht am Ende des Tunnels.

Fazit

Wie die anderen Herausforderungen deines bisherigen Lebens wirst du auch dieses Lebenskapitel meistern. 

Dir wird es möglicherweise kraftvoller gelingen, indem du Selbstfürsorge betreibst und an dich selbst glaubst. Das wird sich automatisch auch auf dein Baby übertragen.

Hole dir jetzt auch gezielt (professionelle) Hilfe. Sei es dir selbst wert, dich in dieser Lebensphase von anderen Menschen unterstützen zu lassen. Im Fokus sollten neben Babys körperlicher wie mentaler Gesundheit immer auch deine eigene stehen. 

Wir wünschen dir von Herzen ganz viel Kraft für diese Zeit und möchten abschließend noch einmal betonen: Wir glauben an dich!

✔ Inhaltlich geprüft am 17.07.2024
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Leonie Illerhues

Leonie war nach ihrem Studium der Heilpädagogik lange im Schulhort-, Kita- und Krippenbereich tätig. Erziehungs- und Entwicklungsthemen im Baby- und Kleinkindalter sind deshalb ihr Steckenpferd. Seit 2022 ergänzt Leonie unser Team mit diesem Schwerpunkt.

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