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Dein Kind braucht Geborgenheit – du aber auch: Und so geht’s!

Mutter mit Kleinkind auf Schoß hält erschöpft die Hand vor dem Kopf.
Geborgenheit schenken – und sie auch selbst genug spüren? Wie es möglich sein kann … / Bild © kieferpix, Adobe Stock.

Dem Kind ein geborgener, sicherer Hafen sein – voller Nähe, Liebe und Mitgefühl – das wünschen sich die meisten Eltern. Doch wie schafft man das, ohne sich dabei selbst zu verlieren oder auszubrennen?

Das Wichtigste in Kürze

  • Geborgenheit bedeutet nicht Aufopferung: Dein Kind braucht emotionale Sicherheit und echte Aufmerksamkeit – und du brauchst Kraft, um sie geben zu können.
  • Alles beginnt in dir: Liebevolle Selbstfürsorge und Selbstreflexion sind die ersten Schritte, um dir selbst – und letztlich auch deinem Kind – mehr Geborgenheit schenken zu können.
  • Nehmen will gelernt sein: Du bist ein Mensch, keine Maschine. Du darfst dich fragen, was du brauchst, um langfristig aus der Fülle und nicht aus dem Mangel heraus geben zu können. Und was du dafür “Annehmen” lernen darfst.
  • Entlastung ist der Schlüssel: Nur wenn du dich regelmäßig entlastest, Selbstfürsorge betreibst und nach Hilfe fragst, wenn du am Limit bist, kannst du langfristig präsent, liebevoll und stabil für dein Kind da sein.
  • Je mehr Geborgenheit du dir selbst schenkst, desto bewusster kannst du für dein Kind da sein – und desto tiefer fühlt es sich bei dir geborgen.

Wichtig: Die Rubrik “Das Wichtigste in Kürze” ist nur ein Überblick. Sie kann niemals die Komplexität von Themen widerspiegeln. Themen im Kleinkindalter sollten immer individuell und ganzheitlich betrachtet werden. Wir möchten dich daher dazu ermutigen, dir den ganzen Artikel durchzulesen, für alle Infos zu diesem Thema.

Geborgenheit schenken – ohne sich selbst zu vergessen

Zunächst einmal: Ja, es ist möglich, dem eigenen Kind Geborgenheit zu schenken, ohne sich selbst dabei zu verlieren. Was es dafür braucht? Ein bewusstes Umdenken – und zwar nicht in Bezug auf dein Kind, sondern auf dich selbst.

Denn: Es geht nicht darum, dir bewusst zu machen, dass dein Kind Geborgenheit braucht – das weißt und spürst du längst. Vielmehr geht es darum, ob du dir selbst genügend Geborgenheit im Leben schenkst.

Alles beginnt bei dir

Du kannst deinem Kind nur dann langfristig echte Geborgenheit schenken, wenn du sie auch in dir selbst spürst. Also, wenn sie im Überfluss da ist. 

Frage dich also:

  • In welchen Momenten fühle ich mich so richtig geborgen, sicher und frei?
  • Wann fällt es mir leicht, zu nehmen statt zu geben?
  • Was brauche ich an Nähe von Herzensmenschen, um mich sicher zu fühlen?
  • Welche äußeren Faktoren oder Menschen geben mir Geborgenheit?
  • Welche Tools (z. B. Buch, Musik hören, Meditation, Yoga, ein Kaffee mit der besten Freundin) tun mir gut und schenken mir Geborgenheit – und wie kann ich mehr davon im Alltag integrieren?

Schon 2 Minuten mehr Geborgenheit pro Tag nur für dich können wahre Wunder wirken. Probiere es einfach mal aus! Denn …

Nehmen will gelernt sein!

Geborgenheit als Elternteil bedeutet auch: Nähe zulassen, annehmen, sich fallenlassen und regelmäßig bewusst Pausen machen. Denn während viele von uns im Geben geübt sind, fällt das Annehmen deutlich schwerer.

Erinnere dich daran: Du bist ein Mensch, keine Maschine. Du musst es dir nicht erst verdienen, eine Pause zu machen, um Hilfe zu bitten oder etwas anzunehmen.

Schon das Bewusstsein darüber ist der erste Schritt. Übe dich nach und nach darin, für dich selbst zu sorgen – du wirst sehen, wie viel sicherer und ruhiger du dich fühlst. Und genau dieses Gefühl gibst du dann an dein Kind weiter.

Kleine Beispiele für “bewusstes Nehmen”:

  • Morgens ganz in Ruhe eine Tasse Kaffee trinken und den anderen Elternteil bitten, währenddessen das Kind für die Kita fertig zu machen.
  • Am Wochenende gezielt Herzensmenschen einbinden, dass sie mit dem Kind auf den Spielplatz gehen. Und wenn es nur für 20 Minuten ist. 
  • Den Partner bitten, dir einen Tee ans Bett zu bringen, bevor der Tag startet.
  • Nach dem Mittagessen deinem Kind ein Hörspiel anmachen und mit ihm auf dem Sofa einfach mal entspannen. 
  • Mutter A bietet an, dir bei der Vorbereitung des Kita-Festes zu helfen. Nimm es an!
  • Den Partner bitten, sich dieses Jahr an Weihnachten um die Geschenke für die Großeltern zu kümmern. 
  • Mit deinem Partner feste Zeiten in der Woche vereinbaren, in denen du Zeit für Me-Time hast.

Möglicherweise kann dir hier auch unser “babelli Meditationen” Podcast weiterhelfen?

Stück für Stück mehr Selbstverbindung: mit unserem Podcast!

Wie wäre es, wenn du dir nach diesem Artikel einige Minuten für deine Selbstverbindung nimmst? Ist dein Kind auch da? Umso besser, dann kann es direkt mitmachen und ihr macht zusammen eine kleine Pause.

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Entlastung ist der Schlüssel

Ein Sprichwort sagt: „Um ein Kind großzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf.“ Vielleicht hast du diesen Satz schon oft gehört – und das nicht ohne Grund. Du musst und kannst dein Kind nicht allein großziehen.

Beziehe andere Bezugspersonen, Familie oder Herzensmenschen sowie die Kita-Fachkräfte aktiv mit ein. Je mehr vielfältige Bindungserfahrungen durch verschiedenste Rollenvorbilder dein Kind machen darf, desto sicherer, stabiler und selbstbewusster wird es aufwachsen können.

Mehr zum Thema

Wenn du am Limit bist – Frag nach Hilfe

Manchmal sind die eigenen Ressourcen ausgeschöpft – etwa, wenn du allein erziehend bist, eine stressige oder belastende Familienphase hinter euch liegt oder du dich einfach überfordert fühlst. Scheue dich nicht, dir in diesen Fällen zusätzlich fachliche Hilfe zu holen.

In solchen Situationen gibt es anonyme, kostenlose Anlaufstellen, die dir zuhören und helfen. 

Eine Übersicht:

Fazit: Deine Geborgenheit ist auch die deines Kindes

Wenn du dich selbst wertschätzt, deine Bedürfnisse gut kennst, für sie einstehst und dich mit dem verbindest, was dir gut tut, profitiert dein Kind unmittelbar davon.

Denn: Glückliche Kinder haben glückliche Eltern.

Und wenn dein Kind spürt, dass du dir selbst Geborgenheit schenkst – wird es dadurch genau die Sicherheit erleben, die es für sein Leben so sehr braucht.

Für weitere, konkrete Tipps kann dir möglicherweise auch unser Podcast mit Sandhya und Benedict von “lifewithsandyandbenni” weiterhelfen:

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Veröffentlicht von Leonie Illerhues

Leonie war nach ihrem Studium der Heilpädagogik lange im Schulhort-, Kita- und Krippenbereich tätig. Erziehungs- und Entwicklungsthemen im Baby- und Kleinkindalter sind deshalb ihr Steckenpferd. Seit 2022 ergänzt Leonie unser Team mit diesem Schwerpunkt.