Unsere Autorin und ihre Tochter finden die vielen, vielen Geschenke zum Kindergeburtstag erdrückend. Deshalb haben sie sich etwas überlegt. Wie findet ihr die Lösung?
Meine Tochter hat bald Geburtstag (huch, schon wieder?) und darf neun Kinder zu ihrer Geburtstagsparty einladen. Das sind neun liebevoll ausgedachte, besorgte und verpackte Geschenke zusätzlich zu denen, die sie von uns und den Verwandten bekommt. Viel zu viel, das sagt sie selbst. Ihr Kinderzimmer ist proppevoll mit Kuscheltieren, Bastelzeugs, Schleich, Lego and what not.
Ganz abgesehen davon, dass mich jeder oder jede Schenkwillige fragt, worüber sich meine Tochter dieses Jahr freuen würde. Sie hat schon alles. Frag doch mal den Papa! Stichwort: Mental Load, ihr kennt das wahrscheinlich.
Und es ist ja eigentlich auch egal, auf welcher Seite man sich gerade befindet, auf der des beschenkten oder des schenkenden Kindes:
Die perfekten Geschenke zu besorgen, ist immer zu viel, wenn die Tage ohnehin schon voll sind und die Wochenenden verplant.
Für mich heißt das: Eine, nein zwei Feiern müssen organisiert werden und in der Schule erwartet die Lehrerin ein Blech mit genau 27 Stück Kuchen, damit sie auch eines abbekommt.
Für die anderen Eltern bedeutet das, rechtzeitig loszurennen, um alles zu besorgen. Besonders fies, wenn man erst ein paar Tage vorher Bescheid bekommt … keine Sorge, so gemein sind wir nicht.
Schenken macht Spaß, na klar. Und wir haben alle gelernt, dass man als Eingeladene nicht mit leeren Händen dastehen sollte. Aber …
Braucht es diese regelrechte ‚Schenkorgie‘ wirklich?
Ich finde nicht. Und ich glaube, ich habe Glück. Denn meine Kleine gehört zu den Kindern, die gelegentlichen Verzicht gar nicht so schlimm findet. Und sie ist ein Einzelkind, muss sich also zumindest innerhalb der Kernfamilie nicht vergleichen. Dazu kommt, dass sie mit ihren neun Jahren eben schon eine gewisse Reife erlangt hat, die eine Dreijährige wahrscheinlich nicht hätte. Aber ihr kennt eure Kinder selbst am besten …
Meine Tochter freut sich, wenn die eingeladenen Kinder kommen und zusammen mit ihr Spaß haben. Die Geschenke braucht sie gar nicht, sie überfordern sie nur unnötig. Manchmal ist bei einer solchen Party nicht mal Zeit, den Inhalt der vielen Päckchen ausgiebig zu begucken und sich bei jedem anständig zu bedanken. Wenn man etwas schenkt, möchte man doch wissen, ob sich der oder die Beschenkte freut, oder?
Unser Plan dieses Jahr
Ich habe mit ihr verabredet, dass wir es dieses Jahr anders machen: Wir sammeln. Und zwar für das Aquarium, das sie sich schon so lange wünscht, weil sie später „irgendwas mit Natur“ machen will. Das fand sie gut.
Mit Paypal Pools geht das online ganz leicht. Die meisten Eltern, die ich kenne, nutzen es ohnehin. Natürlich geht auch ein klassisches Sparschwein.
Die erweiterte Familie wird sich ebenfalls beteiligen und wir besorgen Fische, Tank und Zubehör erst, wenn alle Feiern gefeiert sind. So lernt sie ganz nebenbei nicht nur, mit Geld umzugehen, sondern auch, ein wenig zu warten. Ein, zwei Geschenke bekommt sie von uns natürlich trotzdem. Mal sehen, ob sich alle dran halten.
Eine andere Idee wäre sicherlich, einen konkreten, etwas größeren Geschenkwunsch zu formulieren, bei dem mehrere Eltern zusammenlegen und ihn gemeinsam besorgen. Dazu müssen die sich natürlich einigermaßen gut kennen. Ein ferngesteuertes Auto wäre eine Idee, oder was euer Kind eben so mag.
Das Thema Geld führt mich zur nächsten wichtigen Frage:
Wie viel findet ihr für ein Geburtstagsgeschenk unter Kindern angemessen?
Je nach Freundeskreis gab es in unserer Redaktion dazu verschiedene Meinungen. Von fünf bis dreißig Euro war alles dabei.
Damit sich niemand schlecht fühlt, wenn die Summe so schwarz auf weiß dasteht, bitten wir von vornherein um fünf Euro pro Kind. Das reicht als Geste völlig aus, finde ich.
Wer mag, kann dazu noch etwas zum Naschen oder ein Blümchen mitbringen.
Und noch eine Idee
Wer kein Geld einsammeln möchte, könnte darüber nachdenken, einen Spielzeug- oder Büchertauschtisch aufzustellen. Die Kinder würden untereinander tauschen und hätten gleich etwas, das sie mit nach Hause nehmen können.
Das erspart die mittlerweile obligatorische Mitgebseltüte mit dem ganzen Schnulli, den sowieso keiner wirklich braucht.
Bleibt nur die Gefahr, dass alle dasselbe wollen und es deswegen Krach gibt…
Wer es ausprobieren will, darf uns gern rückmelden, wie es geklappt hat!
Was meint ihr? Haben wir die Lösung unserer alljährlichen Schenk-Probleme gefunden? Oder seht ihr das völlig anders? Lasst was da, wir freuen uns über Feedback!