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Ohne Panik: So erklärst du dem Kleinkind woher Babys kommen

Kleinkind liegt mit Kopf auf Bauch von schwangerer Mama.
„Wie kommt das Baby darein?“ – warum wir dir zu kleinkindgerechter Ehrlichkeit raten … / Bild © BooNKer, Adobe Stock.

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“Mamaaa, wie kommt das Baby in den Bauch?” – Puh! Wenn dein Kleinkind dir diese Frage stellt, kann dich das als Elternteil ganz schön ins Schwitzen bringen. Warum wir für eine frühe Sexualbegleitung sind und wie das Ganze im Kleinkindalter realistisch aussehen kann – erfährst du hier!

Sexualbegleitung – auch hier “von Anfang an dabei”

Wir glauben, dass je natürlicher das Thema Sexualität “von Anfang an dabei” (unser babelli Motto) ist, desto besser für die Kindesentwicklung und euch als Familie.

Denn Themen, die keine Tabus sind, werden automatisch weniger groß und kompliziert, wenn wir sie vor dem Kleinkind – altersgerecht und spielerisch – benennen…

Frühes Enttabuisieren schafft Vertrauen und Sicherheit

Obendrein stärken Gespräche wie diese eure Eltern-Kind-Bindung. Ist Sexualität kein Tabu-Thema, erhöht das automatisch auch die innere Stabilität des Kindes und nimmt dir die Panik, auf eine plötzliche, ungeahnte Nachfrage etwas “Falsches” sagen zu können.

Handhabst du das Ganze möglichst offen, wird dein Kleinkind mit Nachfragen, Überlegungen und Erfahrungen – etwa zu seinen biologischen Geschlechtsteilen – dann vermutlich auch viel eher zu dir kommen und sich dir öffnen. Und letztlich ist es ja genau das, was du als Elternteil möchtest, oder?

Wenn du deinem Kleinkind frühzeitig erklärst, wie das Baby in den Bauch kommt oder wie bestimmte Geschlechtsteile heißen, dann ist es auch geschützt, falls es von anderen Menschen mal andere Erzählungen hierzu hört (mit denen du möglicherweise nicht einverstanden bist). 

Das ist im Übrigen auch wichtig für die Entwicklung eines gesunden Körpergefühls. Mehr zu dem Thema haben wir hier erklärt:

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Dem Kleinkind erklären, wo Babys herkommen – 5 Beispielgespräche!

Wenn das zweite Kind bei euch unterwegs ist:

“Manche Menschen haben Samen in ihrem Körper, andere haben Eier. Häufig haben Männer Samen in ihrem Hodensack und Frauen Eier in ihrem unteren Bauch. Wenn sich ein Samen mit einem Ei umarmt und verbindet, kann ein Baby entstehen. Wir hatten großes Glück – das Baby ist entstanden und dein Geschwisterchen ist jetzt unterwegs. Jetzt wächst es in Mamas Bauch, bis es bereit ist, geboren zu werden. So war es damals bei dir auch, als du noch ein Baby warst.”

Wenn das Kind bei einer anderen Frau einen Babybauch sieht:

“Durch ihre Liebe zueinander, ist ein Samen des Papas mit dem Ei der Mama in ihrem Körper zusammengekommen. Der Samen und das Ei haben sich umarmt und verbunden. Und daraus wächst jetzt ein Baby im Bauch der Mama. Die Samen sitzen im Hodensack des Mannes. Die Eier im unteren Bauch der Frau.”

Alleinerziehend und schwanger:

“Manchmal sind Menschen, die zusammen ein Baby bekommen, nicht mehr zusammen. Aber sie/wir werden das Baby immer lieben und beide für das Baby da sein.”

Künstliche Befruchtung bei dir oder anderen:

“Manchmal passiert es, dass sich Samen und Eier nicht so leicht verbinden. Dann helfen Ärztinnen und Ärzte in einem Krankenhaus dabei, damit vielleicht ein Baby entstehen kann. Vor allem, wenn die Eltern sich das ganz doll wünschen. Wenn eine Frau ohne einen anderen Elternteil ein Baby bekommen will, geht sie auch in ein solches Krankenhaus und bekommt dann Samen von Menschen, die diese netterweise gespendet haben.”

Gleichgeschlechtliche Elternschaft und Schwangerschaft: 

“Mama/Mama bzw. Papa/Papa sind beide Frauen/beide Männer, wie du weißt. Babys entstehen, wenn die Eier im unteren Bauch einer Frau und die Samen aus dem Hodensack eines Mannes sich umarmen und verbinden. Da wir beide Eier/Samen haben …”

A – Künstliche Befruchtung: “… Gehen wir in ein Krankenhaus, wo es Menschen gibt, die uns dabei helfen, ein Baby zu bekommen. Denn dort gibt es Samen oder Eier von anderen netten Menschen, die ihre Samen oder Eier abgegeben haben. Die Ärztinnen und Ärzte helfen uns dabei, dass daraus vielleicht ein Baby entstehen kann.”

B – Leihmutterschaft: “… Haben wir Person XY gefragt, ob sie unser Baby für uns austragen kann. Manchmal hilft eine andere Person, das Baby in ihrem Bauch wachsen zu lassen, bis es bereit ist, geboren zu werden.”

Wähle inklusive Sprache – und verändere die Welt!

Es gibt auf dieser Welt ganz viele verschiedene Familienkonstellationen – Alleinerziehende, queere Eltern oder trans Personen mit Uterus. Nicht jede Person mit Uterus hat funktionsfähige Eierstöcke, nicht jeder Mann hat automatisch funktionsfähige Samen. Auch das darf dein Kleinkind wissen. 

So lebst du ihm von Anfang an eine inklusive Realität und Sprache vor. 

Beispiel: “Familien können ganz unterschiedlich sein. Manche Kinder haben eine Mama und einen Papa, andere zwei Mamas, zwei Papas oder vielleicht nur eine Mama oder einen Papa. Nicht alle Menschen mit einem Bauch mit Eiern können auch Babys bekommen, und nicht alle Menschen mit Samen haben welche in ihrem Hodensack.”

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Schon gewusst? Frühkindliche Sexualität beginnt bereits im Mutterleib!

Falls du mehr zum Thema “Frühkindliche Sexualität” wissen und vor allem erfahren möchtest, wie du dein Kind hier altersgerecht begleiten kannst, höre dir super gerne unsere Podcastfolge dazu an. 

Die diplomierte Psychologin Ines Wurbs gibt hier einfache Tipps für die frühkindliche Sexualbegleitung sowie wichtige, entwicklungspsychologische Hintergründe!

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Passende Kinderbücher zum Thema – unsere TOP-Auswahl!

Damit du als Elternteil nicht alles alleine erklären musst, gibt es sehr wertvolle Kinderbücher zum Thema Körper, Sexualität und Genitalien. Hier findest du unsere TOP-Auswahl:

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Veröffentlicht von Leonie Illerhues

Leonie war nach ihrem Studium der Heilpädagogik lange im Schulhort-, Kita- und Krippenbereich tätig. Erziehungs- und Entwicklungsthemen im Baby- und Kleinkindalter sind deshalb ihr Steckenpferd. Seit 2022 ergänzt Leonie unser Team mit diesem Schwerpunkt.