Wir geben Beispiele, wie du dem Kleinkind altersgerecht erklären kannst, was Ostern ist und warum es gefeiert wird.
„Aber, warum?“
Viele Kinder im Kleinkindalter stellen erste Fragen dazu, weshalb bestimmte Dinge so sind, wie sie eben sind. Und das ist wundervoll.
Denn es zeigt, dass das Kind neugierig und offen ist, diese Welt zu verstehen. Es möchte etwas über die Abläufe, Umstände und Zusammenhänge des Lebens erfahren und sein Wissen über Ursache-und-Wirkung von sich aus erweitern. Hier zeigt sich seine intrinsische (also von innen heraus wachsende) Motivation.
Und genau diese darfst du aktiv fördern.
Wieso Erklärungsnot entstehen kann und normal ist
Gelegentlich wirst du vermutlich auch in Erklärungsnot kommen, wenn dein Kind dir Fragen stellt, auf die du entweder keine konkrete oder direkte Antwort parat hast oder bei denen du nicht weißt, wie du sie ihm altersgerecht erklären könntest.
Das ist übrigens völlig normal, legitim und nachvollziehbar. Schließlich formen deine Worte die Welt deines Kindes. Und du hast vermutlich das innere Ziel, ihm die Dinge so zu erklären, dass es sie für sich im Kopf nachhaltig und sinnvoll abspeichern kann. Gleichzeitig möchtest du vermeiden, bei bestimmten Themen Angst, Unsicherheit oder Überforderung in ihm auszulösen.
Deswegen macht es Sinn, sich damit auseinanderzusetzen, wie du auf bestimmte Fragestellungen pädagogisch wertvoll reagieren könntest. So auch etwa beim anstehenden Osterfest.
„Warum feiern wir Ostern?“ – Um es dem Kind verständlich erklären zu können, haben wir hier noch mal eine kleine Erinnerung für dich, warum wir Menschen Ostern überhaupt feiern.
Warum feiern wir Ostern?
Das Osterfest stammt ursprünglich aus dem Christentum und beschreibt nach dem neuen Testament in der Bibel den Tod (Karfreitag) sowie die Auferstehung (Ostersonntag) von Jesus Christus.
Jesus Christus wurde laut der Lehre aus der Bibel von Gott vom Himmel auf die Erde gesandt, um den Menschen Erlösung zu bringen. Seine Auferstehung ist damit symbolisch für die Bewältigung des “Bösen“ in der Welt, die Bezwingung des Todes und der damit einhergehenden Vorstellung des ewigen Lebens. Deshalb gelten die Tage von Karfreitag bis Ostermontag bis heute auch als bundesweite Feiertage.
Doch du musst nicht aktiv an etwas glauben, um Ostern feiern (oder dem Kind erklären) zu können. Wenn du mehr darüber wissen willst, schau gerne mal in diesem Artikel zum Thema vorbei:
Das Osterfest dem Kleinkind simpel erklären
Das folgende Gespräch ist nur ein Beispiel. Sieh es daher lediglich als Inspiration an. Wie du das Ganze letztlich handhaben möchtest, ist immer dir überlassen.
Es geht auf folgende Fragen von Kleinkindern ein:
- „Warum feiern wir Ostern?“
- „Was ist Ostern?“
- „Warum kommt der Osterhase?“
- „Warum bringt er Eier und Geschenke?“
Ostern: Erklärung für Kleinkinder – ein Beispiel
„Ostern ist ein Fest aus einem Glauben. Ein Glaube ist etwas, was Menschen sich im Kopf vorstellen, aber nicht mit ihren Augen sehen können. Jeder Mensch kann an das glauben, was er möchte, wenn es nicht andere Lebewesen oder die Natur verletzt.
Es gibt verschiedene Richtungen von Glauben auf der Welt. Das wird auch Religion genannt. Das Osterfest kommt aus der Religion “Christentum”.
Im Christentum glauben die Menschen an Jesus Christus, den Sohn von Gott, der vor 2025 Jahren aus dem Himmel zur Erde geschickt wurde, um den Menschen, denen es schlecht geht, zu helfen. Das wurde damals in der “Bibel”, einem Buch, aufgeschrieben.
An Weihnachten zum Beispiel wurde Jesus geboren. Deswegen feiern wir es auch.
Jesus starb eines Tages als junger Mann, und 3 Tage später wachte er wieder auf. Deswegen feiern wir bis heute zu dieser Jahreszeit Ostern.
Egal, woran man glaubt, Ostern steht für etwas Neues und den Frühling. Das ist die Zeit im Jahr, in der die Blumen wieder blühen und alles in der Natur wächst. Der Winter und die Kälte sind vorüber und eine neue Zeit beginnt.
Deswegen kommt auch der Osterhase. Er versteckt die Eier (und Geschenke), die wir dann suchen dürfen. Haben wir sie gefunden, können wir etwas Neues im Leben willkommen heißen.
Außerdem erinnert uns das Osterfest daran, was im Leben wirklich wichtig ist: die Gemeinschaft, der Zusammenhalt mit anderen Menschen und die Liebe.”
Vergiss niemals die Kraft deiner Worte
Sie formt die Welt deines Kindes und die Brille, durch die es sie wahrnimmt. Das bedeutet gleichzeitig nicht, dass du beim Erklären alles perfekt machen musst, sondern echt. So wie du es siehst und in dem Moment fühlst.
Lass dir beim Erklären ruhig ausgiebig Zeit und wähle deine Worte möglichst bewusst, liebevoll und klar.
Wenn du das Osterfest nicht mit religiösem Ursprung erklären möchtest, höre auf dein Bauchgefühl und wähle etwas anderes. Ostern kann auch als Frühlingsfest bezeichnet werden und als Zeit der Neuanfänge und Möglichkeiten.
Bleibe auch offen und flexibel für mögliche Nachfragen des Kindes.
Fazit
Dem Kleinkind den Hintergrund des Osterfestes zu erklären, scheint auf den ersten Blick nicht leicht.
Wenn du dir vorher bewusst Gedanken dazu machst, was du sagen möchtest, dich auf das Wesentliche begrenzt und simple, kurze Sätze wählst, bist du auf der sicheren Seite.
In diesem Sinne: ein fröhliches gemeinsames Osterfest für dich und deine Familie!
Quellen
- Davies, Uzodike, van Loon, Wirth (2022). Das Montessori Baby. Geborgen und mit offenen Sinnen ins Leben starten. Weinheim: Verlagsgruppe Beltz.
- Largo, Remo H. (2016). Babyjahre. Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren (18. Auflage). München/Berlin: Piper Verlag GmbH.
- Zweites Deutsches Fernsehen (2024): Woher der Osterhase kommt. https://www.zdf.de/kinder/logo/woher-kommt-der-osterhase-100.html (abgerufen am 30.01.2025).
Norddeutscher Rundfunk (2022): Ostersymbole: Was bedeuten Hasen, Eier, Lämmer und Feuer?
https://www.ndr.de/ratgeber/Ostersymbole-Was-bedeuten-Hasen-Eier-Laemmer-und-Feuer,ostersymbole100.html#:~:text=Hasen%20galten%20als%20Boten%20der,)%2C%20als%20Symbol%20f%C3%BCr%20Christus (abgerufen am 30.01.2025).