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Korrigiertes Alter: Die zweite Uhr der Frühchen

Baby liegt auch dem Bauch und schaut neugierig in die Kamera.
Kinder entwickeln sich in unterschiedlichem Tempo. / Bild © Martina Fenske, Adobe Stock

Warum spricht man bei Frühchen vom korrigierten Alter? Das Alter nach einer Frühgeburt zu korrigieren, hilft Eltern und Fachkräften gleichermaßen. Was dahintersteckt und wie es geht

Was ist das korrigierte Alter? 

Bei Frühgeborenen spricht man oft vom korrigierten Alter, und das hat einen ganz praktischen Grund: Frühchen entwickeln sich etwas langsamer als Babys, die zum errechneten Geburtstermin (ET) zur Welt kamen. Schließlich hatten sie weniger Zeit im Bauch, um zu reifen. 

Das korrigierte Alter hilft, mögliche Entwicklungsunterschiede besser einzuordnen. Das Datum wird jedoch nicht für amtliche Formulare verwendet.

Korrigiertes Alter: Rechner für Frühgeborene

Das korrigierte Alter wird berechnet, indem man die Wochen oder Monate abzieht, die das Baby zu früh kam.

Formel: Alter in Wochen – Wochen zu früh = korrigiertes Alter 
Beispiel: 9 Wochen alt – 5 Wochen zu früh = 4 Wochen korrigiert 

Das korrigierte Alter gibt also an, wie alt dein Baby zum jetzigen Zeitpunkt wäre, wenn es am errechneten Geburtstermin (ET) gekommen wäre. Gib also einfach den ET in unseren Rechner ein statt des tatsächlichen Geburtstags:

Wie alt ist mein Kind?

Warum ist das korrigierte Alter bei Frühgeborenen wichtig? 

Die Reife frühgeborener Babys lässt sich meist nicht mit dem Entwicklungsstand termingeborener Kinder vergleichen. Denn Babys entwickeln sich nach der Geburt nicht schneller als im Mutterleib, reif geborene Kinder haben also einen kleinen Vorsprung!

Wenn dein Baby zum Beispiel drei Monate zu früh geboren wurde, dann ist es rein kalendarisch mit einem halben Jahr zwar schon sechs Monate alt, aber sein korrigiertes Alter beträgt erst drei Monate.

Das bedeutet, dass seine Entwicklung – etwa beim Greifen, Lächeln oder dem ersten Hochstützen – auch eher der eines drei Monate alten Babys entspricht.

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Was haben Eltern und Fachleute davon?

Viele Eltern machen sich Sorgen, wenn ihr Kind nicht so schnell krabbelt, sitzt oder spricht wie andere Kinder im gleichen Alter. Das korrigierte Alter ermöglicht ihnen, sich mehr auf die Fortschritte ihres Frühchens zu konzentrieren und zu sehen, dass sich ihr Kind ganz normal entwickelt – nur eben etwas später im Vergleich zu Kindern, die pünktlich geboren wurden. Ob du das tatsächliche oder das korrigierte Alter nennst, bleibt dir überlassen.

Ob Arztpraxen Termine für U-Untersuchungen oder Impfungen abhängig vom tatsächlichen Geburtsdatum oder dem korrigierten Alter machen, ist unterschiedlich. Eine Vorschrift gibt es dafür nicht. Lediglich die für sehr unreif geborene Frühchen nötige 2-Jahres-Untersuchung sollte zwei Jahre nach ET erfolgen. Der oder die Fachkraft werden das korrigierte Alter bei den Tests jedoch stets im Hinterkopf behalten. Frage am besten direkt nach, wie es eure Praxis handhabt.

Kurz: Das korrigierte Alter hilft, die Entwicklung des Frühchens fairer einzuschätzen und unnötigen Druck zu vermeiden.

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Sollte man das Babyalter immer korrigieren?

Nein, in der Regel ist eine Korrektur des Alters nur bei Frühchen angebracht. Als frühgeboren gelten Babys, die früher als drei Wochen vor dem errechneten Termin geboren wurden. Je früher dein Kind kam, desto größer sind in der Regel die Unterschiede zu termingeborenen Kindern. Babys, die bis zu drei Wochen vor dem ET oder bis zwei Wochen nach dem ET zur Welt kamen, gelten dagegen als „reif“ geboren. 

Solltest du wegen der Entwicklung deines Babys verunsichert sein, besprich dich am besten mit Kinderarzt oder Kinderärztin.

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 21.11.2024
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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