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Ein Urlaub oder Trip steht an und auf dein Baby kommt eine lange Autofahrt zu? Keine Sorge – wir haben Ideen, wie das Ganze für alle Beteiligten stressfrei gelingen kann.
1. Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete
Wenn du dir vorher etwas Zeit nimmst und überlegst, was für eine lange Autofahrt mit Baby wichtig ist, bist du auf der sicheren Seite.
Wir empfehlen …
Lege die Abfahrtszeit am besten in die Schlafzeiten deines Babys
Nacht- oder sehr frühe Morgenfahrten decken in der Regel einen großen Zeitraum von Babys Schlaf ab. Dadurch merkt dein Baby im besten Fall gar nicht oder kaum, dass ihr schon lange unterwegs seid. Dementsprechend lange kannst du mit dem Baby am Stück fahren und dich vorerst auf die Fahrt konzentrieren (egal ob du Fahrer oder Beifahrer bist).
Achtung: Nachtfahrten sind nur dann zu empfehlen, wenn die fahrende Person sich das zutraut und genügend Energie dafür aufbringen kann. Ist dem nicht so, weicht am besten auf eine Tagesfahrt aus. In diesem Fall empfehlen wir, das Baby vorher möglichst gut auszupowern, damit es die Muße hat, lange im Kindersitz zu sitzen. Auch die Mittagsschlafzeit eignet sich als alternative Abfahrtszeit hier gut.
Überlege dir einen groben Fahr- und Pausen-Plan
Überlege vorab, wie viele Pausen du ungefähr einlegen möchtest (und musst) und in welchen zeitlichen Abständen. Gerade mit einem Baby und je nach Außentemperatur solltest du auch genügend Zeit für regelmäßiges Windelwechseln, Mahlzeiten, Babys Rückenentlastung sowie kurze Dehnübungen auf dem Rastplatz einplanen. Informiere dich am besten vorab zu sauberen Raststätten mit Wickelmöglichkeiten und suche diese heraus. Wenn du mal an eine eher unhygienische Raststätte kommst, wickele dein Kleines lieber im Auto.
Gerade im Babyalter ist dein Kind noch sehr auf euch Eltern (in der Regel die Bindungspersonen) angewiesen und sucht nach eurer Nähe. Im besten Fall seid ihr also mindestens zu zweit im Auto, damit die eine Person das Auto fahren und die andere sich voller Kraft um das Baby kümmern kann.
Diese Person sollte neben dem Baby hinten sitzen.
Falls es nicht anders möglich ist und keine weitere Person mit euch fährt, solltest du über die Alternative einer Flug- oder Zugreise nachdenken. Mach dir klar, dass du nur dann eine lange Autofahrt alleine mit dem Baby auf dich nehmen solltest, wenn du genügend Kraft für die Fahrt aufbringen und währenddessen flexibel für Babys Bedürfnisse – sprich: viele Pausen! – sorgen kannst.
Falls du alleine fährst und mit dem Gedanken spielst, den Kindersitz nach vorne auf den Beifahrersitz zu holen, bedenke:
“Grundsätzlich dürfen in Fahrzeugen mit aktivem Beifahrer-Airbag (Frontairbag) keine rückwärtsgerichteten Kindersitze (Reboarder) auf dem Beifahrersitz installiert werden. Ein auslösender Airbag könnte sonst die Kindersitzschale „anschießen“ und somit das Kind erheblich belasten oder sogar töten. Lässt sich der Frontairbag nicht deaktivieren, scheidet der vordere Sitzplatz für Kindersitze, die entgegen der Fahrtrichtung angebracht sind, auf jeden Fall aus.”
Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (ADAC)
Bei nach vorn gerichteten Kindersitzen wiederum darf das Kind nicht zu nah am Frontairbag sitzen und der Beifahrersitz muss die hinterste Position geschoben werden.
Generell ist es also immer sicherer, wenn das Kind hinten sitzt!
Die richtige Unterhaltung mitnehmen
Nimm genügend Spielzeug, Bücher und Dinge mit, die dein Baby unterwegs beruhigen und mit denen es sich auch gerne mal alleine beschäftigt.
Beispiele hierfür sind:
- Tonie-Boxen oder Kinderhörspiele (die könnt ihr sogar alle zusammen anhören)
- (unkaputtbare) Baby-Bücher
- Babys Lieblingsspielzeug
Vermeiden solltest du Spielzeuge, die für Babys Hände unhandlich sind und die häufiger im Auto herunterfallen können. Dasselbe gilt für Spielzeuge, die eher Lärm machen, denn das kann dir – gerade wenn du am Steuer sitzt – unnötig die Nerven rauben.
Hier schaffen süße Stoffbücher oder Stofftücher, die sich oben am Griff vom Kindersitz befestigen lassen, zügig Abhilfe.
Beobachte das Baby & dich selbst in den Tagen zuvor
Wenn dein Kind etwa kränkelt, stark deine körperliche Nähe sucht oder ein auffälliges Verhalten zeigt, solltest du wachsam bleiben. Lange Autofahrten können euch beide ziemlich stressen.
Halte dir also offen, den Trip notfalls abzusagen, falls du oder dein Baby nicht stabil genug für die Reise sind. Wenn es ein Urlaub ist, kannst du vorab eine Reiserücktrittsversicherung für alle Beteiligten abschließen.
Wichtig ist immer, eure mentale wie körperliche Gesundheit. Beides sollte an erster Stelle stehen. Zur Not könntest du auch eine Zwischenübernachtung einplanen, selbst wenn die Reise dann insgesamt länger dauert.
Schreibe dir eine Packliste
So stellst du sicher, dass du das Wichtigste fürs Baby und dich unbedingt dabeihast. Denke hierbei auch an die Notfall-Apotheke fürs Baby, nur für den Fall.
Was Teil der Liste ist, liegt natürlich auch daran, wie lang ihr unterwegs seid und was ihr vorhabt. Falls ihr etwa in den Urlaub fahrt, könnte dir dieser Artikel weiterhelfen:
Hilfsmittel für die Fahrt
Um das Baby während der Fahrt im Blick zu behalten, kann ein Rücksitzspiegel hilfreich sein. Obendrein sollte die oberste Priorität ein guter Kindersitz fürs Auto sein. Wir haben einige erprobte Empfehlungen für dich:
Dieser preisgekrönte Rücksitzspiegel ist nicht nur für lange, sondern auch für kurze Strecken praktisch, um zu überprüfen, was das Baby gerade braucht und macht.
Wir können dir diesen Sitz hier empfehlen, der von der „Aktion Gesunder Rücken e.V.“ (AGR) mit dem Gütesiegel für Produkte mit hervorragender Ergonomie ausgezeichnet wurde.
Ansonsten kannst du dich hier zu den aktuellen Testsiegern im Bereich Baby-/Kindersitz fürs Auto informieren.
2. Bevor du aufs Gas drückst – die Gedanken-Checkliste
Wenn es dann losgeht, stelle sicher …
- Ist der Sitz fürs Baby richtig eingestellt? Das hier sollte oberste Priorität haben! Damit du entspannt losfahren kannst, muss Babys Sicherheit im Auto gewährleistet sein.
- Ist die Temperatur im Auto für dein Baby angenehm? Sprich, ist es nicht zu heiß und nicht zu kalt? Mit Sonnenschutzblenden an den Scheiben schützt du dein Baby vor starker Sonneneinstrahlung. Wichtig ist, dass sie nicht abfallen können, damit dein Baby genug schlafen kann. Bei eher kühlen Temperaturen kannst du es mit einer angenehmen Decke einkuscheln, sodass es sich wohl und geborgen fühlt. Ansonsten passe Heizung und Klimaanlage im Auto nach euren Bedürfnissen an.
- Haben wir genügend Nahrung und Getränke für das Baby dabei? Überprüfe am Abend vor der Abfahrt, ob du alles parat hast, was dein Baby auch bei euch zu Hause täglich mit Energie versorgt. Fläschchen solltest du im besten Falle schon am Abend vor der (nächtlichen) Autofahrt vorbereiten, damit du vor der Abfahrt nicht in Stress gerätst. Unter Stress kommt möglicherweise auch nicht ausreichend Milch, falls du sie abpumpst. Wenn du Fläschchen nutzt, schaue vorher, dass du Wasserflaschen kaufst, die für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet sind. Alternativ kannst du auch eine Thermoskanne oder tragbare Flaschenwärmer für unterwegs mitnehmen.
- Wie kann ich wann stillen? Wenn du stillst, solltest du das Baby immer abschnallen und bewusst eine Pause auf Raststätte und Co. einlegen. Stille immer nur dann, wenn das Auto steht, niemals während der Fahrt! Nimm dir genügend Zeit und bleibe geduldig dabei.
- Bin ich selbst gut versorgt? Damit du lange mit dem Baby im Auto sitzen kannst, solltest du auch für dich selbst gut sorgen. Habe ausreichend Wasser, Nahrung und Snacks parat, damit du zwischendurch immer wieder deinen Energietank auffüllen kannst. Obendrein solltest du mögliche Staus mitbedenken. Vielleicht hast du ein Objekt, was dir bei Herausforderungen Kraft schenkt. Habe den Glücksbringer auf jeden Fall dabei, er schenkt dir im Zweifel Halt und Sicherheit.
- Habe ich durchgeatmet? In der Ruhe liegt die Kraft! Bei langen Autofahrten mit Baby sind Sorgen keine Seltenheit. Du findest den Gedankenstopp in der Stille: Wenn dein schlummerndes Baby im Babysitz liegt und eurer Gepäck sicher im Auto verfrachtet, halte einmal kurz inne und atme tief durch, ehe du aufs Pedal drückst. So gelingt es dir viel besser, während dieser langen Fahrt in deiner inneren Mitte bleiben zu können.
3. Sieh’s unterwegs gelassen: mit Geduld und Humor ans Ziel
Lange Autofahrten bringen – auch schon ohne Baby – eine große Unsicherheit mit sich, weil man vorher nie genau sagen kann, was passiert.
Wenn du vorab genügend Zeit eingeplant hast, bist du auf der sicheren Seite für spontane Planänderungen oder längere Pausen. Mit deinem Baby darfst du geduldig, liebevoll und ruhig bleiben. Wenn du selbst innerlich entspannt bleiben kannst, wird sich diese Stimmung automatisch auch aufs Baby übertragen. Wenn dir das schwerfällt, kannst du zunächst auch “so tun als ob” – du wirst sehen, dieser Effekt macht ebenfalls einen Unterschied.
Ansonsten kann auf dieser Fahrt natürlich allerhand lustiges passieren, was euch einen Grund zum Lachen bietet. Wenn ihr nach Stunden etwa immer noch im Stau steht, das Baby sich übergeben hat und dann auch noch das Navi verrückt spielt, kann eine große Prise Humor Wunder bewirken!
Und mit Geduld und Humor kommt ihr ohnehin besser ans Ziel.
Quellen
- Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (ADAC) (2024): ADAC Kindersitztest 2023: Welche Modelle sind die sichersten? https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/ausstattung-technik-zubehoer/kindersitze/kindersitztest/kindersitz-vergleichstest-2023/ (abgerufen am 17.06.2024).
- Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (ADAC) (2024): Kinder auf dem Beifahrersitz: Das müssen Sie beachten. https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/ausstattung-technik-zubehoer/kindersitze/kindersitzberater/kindersitz-beifahrersitz/ (abgerufen am 18.06.2024).