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Yay, Mitgebseltüten: “Vielleicht sollten wir einfach damit aufhören?”

Vier bunte, prall gefüllte Tüten mit Herzen stehen in einer Reihe
Der krönende Abschluss jedes Kindergeburtstags, oder überflüssig? / Bild © Ebru, Adobe Stock

Ein nicht ganz ernstgemeintes Meinungsstück zu einem wichtigen Accessoire bei Kindergeburtstagen. Auf die Tüte, fertig, los!

Ich mache es kurz, wir alle haben doch gerade weniger Geld als früher, oder? Können wir normalisieren, dass Kindergeburtstage finanziell nicht mehr so ausarten? 

Wie man Geburtstage für Kinder ohne großes Budget ausrichten kann, hatte meine Kollegin Nina vorgeschlagen.

Über die Idee meiner Familie für eine Kindergeburtstagsparty ohne Geschenke hatte ich geschrieben.

Bleiben die Mitgebseltüten – also diese Ansammlungen von Süßigkeiten und irgendwelchem Schnickschnack, die seit anno dazumal zwingend dazuzugehören scheinen. 

Ein bunter Kindertraum für im Schnitt 5 bis 10 Euro pro Nase, der eine ziemlich kurze Lebensspanne hat. Vielleicht sollten wir darüber auch mal einen Moment lang nachdenken.

Unvergessen das erleichterte Aufatmen einer Bekannten, als ich ihrer Zweijährigen vor sieben Jahren zum Abschied ENDLICH einen Luftballon in die Hand drückte. Einen besonders ulkigen, mit Hörnern, versteht sich. Etwas anderes hatte ich in meiner Unwissenheit nicht vorbereitet, Skandal! 

Scheinbar hatte ich das Kindergeburtstagsgesetz, in dem die korrekte Durchführung des rauschenden Festes vermerkt ist, nicht gründlich genug gelesen. In den darauf folgenden Jahren habe ich selbstverständlich immer brav Abschiedsgeschenke vorgehalten.

Und trotzdem frage ich mich:

Wozu braucht es diese Mitgebseltüten überhaupt? Reicht es nicht, dass die Kinder bei der Feier zusammen (hoffentlich) Spaß hatten? Dass es Kuchen und andere Leckereien gab und ich die Care-Arbeit für ein paar Stunden für andere Eltern mitübernommen habe? 

Lasst uns mal ergründen, wozu es Mitgebseltüten überhaupt gibt:

Sie sind eine nette Erinnerung an den Geburtstag, die mit etwas Glück Augen noch mal zum Leuchten bringen, bevor der Gast durch die Tür entschwindet. Okay!

Aber sind sie nicht auch ein Bestechungsversuch, damit das eigene Kind zu den anderen Geburtstagen eingeladen wird? 

Und ein bisschen die heimliche Rache an den kinderfrei verwöhnten Eltern, deren zuckergeimpfte Kinder abends noch mal ordentlich aufdrehen? Gnihihihi …

Die Tüten sind normal geworden, sie werden vorausgesetzt. Aufgerissen, verputzt, kurz gespielt und weggeworfen. Wertschätzung sieht anders aus. Ein bisschen traurig ist das schon, finde ich … 

Und die Vorbereitung braucht Zeit:

  • Zeit für noch nie dagewesene Einfälle im Miniformat, 
  • Zeit, um die sensationellen, sorgfältig ausgewählten Kleinigkeiten zu besorgen und 
  • Zeit, um sie liebevoll zu verpacken UND zu dekorieren.

Auch wenn ich natürlich übertreibe, es ist doch Zeit, die viele von uns gar nicht haben, und die uns neben dem Geld dann anderswo fehlt. 

Versteht mich nicht falsch, ich will hier niemandem etwas wegnehmen, das bisher gut funktioniert hat. 

Aber wartet, bis die Kinder älter werden. Zehn Tüten à fünf Euro sind schon eine andere Hausnummer und meist bleibt es ja nicht beim Topfschlagen als Entertainment-Programm.

Was meint ihr: Sollten wir Eltern einfach damit aufhören bzw. gar nicht erst damit anfangen? Falls ihr es macht, berichtet gern, wie es gelaufen ist.

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Verratet uns, was ihr jetzt denkt

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Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.