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Mückenstich beim Baby oder Kleinkind: Was kann ich tun?

Mutter reibt Mückenstich auf Babys Wange mit Creme ein.
Mückenstiche können bei Babys ganz unterschiedlich aussehen. / Bild © yAOinLoVE, Adobe Stock

Ein juckender Mückenstich auf der zarten Babyhaut muss nicht, darf aber behandelt werden. Welche unbedenklichen Mittel deinem Baby oder Kleinkind wirklich helfen und wann ihr ärztlichen Rat braucht, steht hier.

Wie behandele ich einen Mückenstich beim Baby?

“Ah, das juckt so!“ – Wenn dein Baby oder Kleinkind einen Mückenstich hat und daran kratzt, helfen Hausmittel, den Juckreiz zu lindern. 

  • Kühlen mit feuchten Umschlägen oder einem eingewickelten Kühlpack
  • Eine kleine Menge Quark aus dem Kühlschrank kühlt als Quarkwickel besonders gut. Das enthaltene Kasein wirkt zudem abschwellend und entzündungshemmend.
  • Spitzwegerich, ein babygeeignetes Heilkraut, wächst oft am Wegesrand und lindert Juckreiz. Du kannst ein Blatt zerreiben und damit über den Stich streichen.
  • Das Innere der Bananenschale enthält Enzyme, die Insektengifte unschädlich machen sollen. Einfach darüber reiben und abtrocknen lassen.
  • Auch Zwiebel, Gurke oder Zitrone können helfen, einer Überreaktion des Körpers vorzubeugen.

Mittel gegen Mückenstiche aus der Apotheke

In Apotheken und Drogerien gibt es spezielle Mückenpflaster, die den Stich vor Kratzen schützen und den Juckreiz lindern können. Sie sind atmungsaktiv und auch für Babys geeignet, sollten aber keinesfalls abgelöst in den Mund gelangen können (Erstickungsgefahr!).

Ein Wunddesinfektionsspray wie Octenisept kann auch bei Babys und Kleinkindern einer Entzündung vorbeugen oder sie eindämmen. Ist es richtig schlimm, lass dich bitte in der Arztpraxis beraten, ob in eurem Fall ein Medikament nötig wäre. 

Stichheiler, die Proteine aus dem Mückenspeichel mit Hitze zerstören, sind für Babyhaut noch nichts! 

Handelsübliche Gele mit Antihistaminika, wie zum Beispiel Fenistil, sind für Babys ab einem Monat, wenn überhaupt, nur in kleinen Mengen geeignet. Wichtig: Unbedingt ohne Hydrocortison! 

Besser für Babys geeignet sind Insektenstichgele auf pflanzlicher Basis, wie das von Mabyen oder der Roll-on aus der Bahnhof-Apotheke

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Ein Mückenstich ist meist ungefährlich

Manche Eltern fragen sich besorgt, ob ein Mückenstich für ihr Baby gefährlich werden kann. Wir können beruhigen: Die meisten Mückenstiche sind auch bei Babys völlig harmlos. Je jünger dein Kind, desto unwahrscheinlicher ist eine allergische Reaktion. 

Das größere Risiko geht vom Aufkratzen aus. Denn dann können Keime in die Wunde gelangen, die dann weitere Entzündungen hervorrufen können. Fingernägel kürzen!

Wenn dein Baby hierzulande von einer Tigermücke gestochen wird, ist das Risiko einer Erkrankung im Moment noch sehr gering. Diese und andere tropische Mückenarten können zwar potenziell Krankheiten übertragen, allerdings tragen nur sehr wenige Menschen – meist Reiserückkehrer – Erreger in sich, welche die Mücken aufnehmen und weitergeben könnten. Bist du mit deinem Kind im Ausland unterwegs, solltest du versuchen, es mit babygeeigneten Mückenmitteln und Moskitonetzen von vornherein vor Mückenstichen zu schützen.

Meist verfliegt der Juckreiz nach wenigen Tagen, sofern der Stich nicht aufgekratzt wird. Die Stelle kann unterstützend mit den oben genannten Hausmitteln behandelt werden. Dennoch gibt es Fälle, in denen sich ein Gang in die Kinderarztpraxis lohnt:

Wann bei einem Mückenstich zum Kinderarzt?

Sollte sich der Mückenstich (oder die Mückenstiche):

  • entzünden, 
  • eitern oder 
  • die Stelle um den Stich ungewöhnlich stark anschwellen, 

bekommst du in der Arztpraxis Beratung und Hilfe. Auch Apothekerinnen oder Apotheker können notfalls einen ersten Blick darauf werfen.

Bei folgenden Symptomen könnte es sich jedoch um eine allergische Reaktion handeln, die sofort behandelt werden muss:

  • Schlappheit aufgrund von Kreislaufproblemen, 
  • Übelkeit und Erbrechen,
  • Atemnot

Auch wenn dein Baby zusätzliche Symptome wie Fieber oder Ausschläge entwickelt, bist du bei Arzt oder Ärztin am besten aufgehoben.

Bilder von Mückenstichen bei Babys und Kleinkindern

Falls du dich fragst, ob dein Kind einen Mückenstich hat oder doch etwas anderes, findest du hier Beispielbilder.

Mückenstich, Flohbiss oder Bettwanzenbiss?

Insektenstiche lassen sich bei Babys nur schwer unterscheiden, wenn das blutsaugende Insekt schon längst fort ist. Ein paar Unterscheidungsmerkmale gibt es aber.

Mückenstiche treten meist einzeln auf. Einem Muster folgen die fliegenden Insekten dabei eher nicht. Sie stechen wahllos dort zu, wo sie eine körperwarme, für sie gut riechende Stelle finden. Diese kann auch von leichter Kleidung bedeckt sein.

Flöhe stechen und Bettwanzen beißen mehrmals hintereinander, sie hinterlassen „Flohstraßen“ und „Wanzenstraßen“ oder Cluster – also Ansammlungen. Wenn Einstichstellen mit Verzögerung stark jucken und sich die Bisse aneinanderreihen, handelt es sich also wahrscheinlich nicht um Mückenstiche, sondern um Flohstiche oder Bettwanzenbisse. Wichtig hier:

f838f21c43b443318118b79a5910e9e0 - Mückenstich beim Baby oder Kleinkind: Was kann ich tun?
  • Flöhe stechen vor allem bedeckte Körperteile, die Tageszeit ist ihnen egal
  • Bettwanzen bevorzugen unbedeckte Hautstellen, beißen aber nur im Dunkeln

Unterschiede in der Übersicht

MückensticheFlohsticheBettwanzenbisse
roter Fleck mit zentraler Einstichstelle, eventuell Schwellung bis zu 10 cmhellrote, erhabene Flecken, bis 1 cm großkleine Pickel mit rotem Punkt in der Mitte, mitunter Blasenbildung
juckt recht schnelljuckt erst späterzeigt sich erst Tage später
Bisse wahllos verteiltin Reihein Reihe oder Cluster
auf bedeckter und unbedeckter Hautauf bedeckter Hautauf unbedeckter Haut
stechen tagsüber und nachtsstechen tagsüber und nachtsbeißen nur im Dunkeln
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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 03.10.2024
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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