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Personalmangel in Kitas gefährdet Sicherheit von Kindern

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Durch den Personalmangel mussten auch pädagogische Angebote in den letzten 12 Monaten entfallen. / Bild @ Krakenimages.com, Adobe Stock

Die aktuelle Studie des Deutschen Kitaleitungskongress (DKLK) zeigt, wie dramatisch sich der Mangel an Erziehenden in Kindertagesstätten auf die Betreuung der Kinder auswirkt.

Kaum ein Elternteil hat es in den vergangenen drei Jahren nicht zunehmend erlebt: Die Kita ruft an und bittet darum, die Kinder doch bitte zu Hause zu betreuen. Die Pandemie, Krankheit und Personalmangel und die Abwanderung in andere Berufe sowie steigende Berufstätigkeit beider Partner stellt das Betreuungssystem immer wieder vor neue Herausforderungen. Und jetzt spitzt sich die Lage zu:

„Hochgerechnet etwa 10.000 Kitas haben im letzten Jahr in Deutschland in mehr als der Hälfte der Zeit in aufsichtspflichtrelevanter Personalunterdeckung gearbeitet. Das sind zweieinhalbmal so viele wie noch 2021 und 1.000 mehr als 2022. Anders ausgedrückt: Diese Kitas konnten den Betrieb im Durchschnitt an mehr als jedem zweiten Tag nur unter Gefährdung der Sicherheit der zu betreuenden Kinder aufrechterhalten“, sagt Tomi Neckov, stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE). Die Veröffentlichung der DKLK Studie 2023 ist für ihn ein wichtiger Anlass auf die Missstände bei der Kinderbetreuung in Deutschland aufmerksam zu machen.

Laut fast 95 Prozent der befragten 5.387 Kitaleitenden hat sich der Mangel an Personal innerhalb eines Jahres verschärft. Dazu kommt, dass in der Not immer mehr Bewerber genommen würden, die in der Vergangenheit wegen mangelnder „Passgenauigkeit“ keine Chance gehabt hätten.

All das hätte auf den im Sozialgesetzbuch VIII § 22 festgeschriebenen Kernauftrag von Kitas, die Förderung der Entwicklung des Kindes zu einer selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit durch die pädagogische Arbeit in Kitas, negative Auswirkungen. 

„Das sind erschreckende Ergebnisse, die deutlich machen, dass die Politik ihrer gesetzlichen Verantwortung nicht gerecht wird. Sie sind ein eindringlicher Hilferuf und die Verpflichtung zum Handeln“, kommentiert Tomi Neckov weiter.

Deshalb stellt der VBE unter anderem folgende Forderungen: finanzielle Ressourcen für das KiTA-Qualitätsgesetz, schnell greifende Massnahmen zur Beseitigung aufsichtspflichtrelevanter Personalunterdeckung, eine bundesweite Fachkräfteoffensive sowie Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

Quellen

Veröffentlicht von Nina Gaglio

Nina ist Mama eines Grundschulkindes und seit 25 Jahren leidenschaftliche Reporterin und Redakteurin. Angefangen hat alles beim Fernsehen, wo Nina neben ihrem Germanistik, Anglistik und Medienwissenschaften Studium erste Erfahrungen sammeln konnte und dann 12 Jahre blieb. Danach kam viel PR und der Onlinejournalismus dazu. Familien- und Kinderthemen und die Arbeit mit Experten aus diesen Bereichen gehörte auch zum Redaktionsalltag. Und so war es nur logisch, dass Nina nach dem Mutterwerden auch für Parenting-Magazine schrieb.

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