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Darf ich Pilze in der Schwangerschaft essen?

Schüssel mit Pilzen in den Händen einer Frau
Pilze in der Schwangerschaft sind absolut empfehlenswert, wenn man zur richtigen Sorte greift. / Bild © Yulia. Adobe Stock.

Liebst du aromatische Pilzgerichte? Dann fragst du dich vielleicht, ob du Pilze in der Schwangerschaft überhaupt essen kannst. Gibt es Risiken? Wir geben Entwarnung: Schwangere dürfen Pilze essen, sie sollten sogar! Es gibt nur eine wichtige Einschränkung. Hier erfährst du mehr.

Pilze: Ein Superfood in der Schwangerschaft

Pilze sind ein echtes Superfood, ob mit oder ohne Babybauch. Sie haben kaum Kalorien und Fett, dafür viele verdauungsfördernde Ballaststoffe. Außerdem enthalten sie wichtige Eiweißbausteine und essenzielle Nährstoffe, wie Kupfer, Magnesium, Kalium, Selen, Phosphor und Riboflavin. 

Weiterhin sind Pilze echte Vitaminbomben. Je nach Sorte versorgen sie uns mit Vitamin B3 (Niacin), Vitamin B5 (Pantothensäure), Vitamin B7 (Biotin) und Vitamin C, manche sogar mit dem Sonnen-Vitamin D. Sie wirken antientzündlich, antioxidativ und sind ein regelrechter Booster für unsere Darmgesundheit.

Pilze in der Medizin

Wegen ihrer vielen wertvollen Inhaltsstoffe werden Pilze gern in der Traditionellen Chinesischen Medizin eingesetzt, etwa bei entzündlichen Erkrankungen und grippalen Infekten. Vor “Vital-Pilzen”, die auf dem Markt zu finden sind, ist in der Schwangerschaft jedoch abzuraten. Ihre Wirkungen sind kaum untersucht und die Produkte werden nicht vom deutschen Arzneimittelgesetz abgedeckt. Schwangere sollten von solchen Nahrungsergänzungsmitteln vorsichtshalber Abstand nehmen.

Aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe sind frische Pilze auch in der Schwangerschaft erlaubt. Mehr noch, sie sollten sogar regelmäßig auf deinem Speiseplan stehen, wenn du schwanger bist. Denn …

Womöglich können Pilze Schwangerschaftskomplikationen vorbeugen

In einer chinesischen Studie konnte der regelmäßige Verzehr von Pilzen sowohl den Blutdruck als auch den Blutzucker schwangerer Frauen positiv beeinflussen.

Die Forschenden ließen für ihre Untersuchung 582 Frauen ab dem Zeitpunkt des Kinderwunsches bis zur 20. SSW täglich 100 Gramm gekochte Champignons essen. Eine Kontrollgruppe mit ebenso vielen Frauen bekam ein Placebo. Beide Gruppen wurden während und nach der Schwangerschaft mehrfach untersucht. 

Die Pilz-Gruppe hatte insgesamt signifikant

Der regelmäßige Verzehr von Pilzen könnte demnach eine geeignete Strategie sein, Schwangerschaftskomplikationen vorzubeugen. Es sind jedoch weitere Studien nötig, um die Ergebnisse zu untermauern und bestenfalls wirksame Therapien daraus abzuleiten.

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Welche Pilze eignen sich in der Schwangerschaft?

Solange es sich um Kultur- oder Zuchtpilze handelt, darfst du gern zugreifen bei

  • Champignons,
  • Kräuterseitlingen,
  • Austernpilzen und
  • Strohpilzen. 

Auch japanische Shiitake-Pilze sind grundsätzlich erlaubt, können aber bei falscher (und manchmal auch bei richtiger) Zubereitung eine allergische Reaktion hervorrufen, die Shiitake-Dermatitis. Leidest du 24 bis 48 Stunden nach dem Essen von Shiitake-Pilzen unter stark juckender Haut, suche bitte die Arztpraxis auf.

Tipp: Wenn du ein großer Pilz-Fan bist, kannst du es mal mit der eigenen Zucht probieren. Im Handel gibt es Heim-Zuchtsets für viele Pilzsorten. Dafür muss man in der Regel keine Vorkenntnisse haben, nur etwas Geduld. 

Auf Wildpilze in der Schwangerschaft verzichten!

Wichtig: Du solltest du in der Schwangerschaft keine Wildpilze essen. Das hat zwei Gründe. In erster Linie besteht bei selbst gesammelten Pilzen immer das Risiko, sie falsch zu bestimmen. Dann könnten versehentlich unbekömmliche Sorten auf deinem Teller landen und zu Magenverstimmungen oder Schlimmerem führen. Da dein Baby über die Plazenta und Nabelschnur ebenfalls die enthaltenen Giftstoffe aufnehmen würde, gilt hier absolute Vorsicht.

Ein zweiter wichtiger Grund, warum du in der Schwangerschaft keine Wildpilze essen solltest, ist die Schadstoffbelastung. Im Boden finden sich große Mengen an Schwermetallen (insbesondere Cadmium und Quecksilber), die sich in den Pilzen anreichern. Ein weiteres Problem: In einigen Regionen, vorwiegend in Süddeutschland, sind Wildpilze auch radioaktiv belastet. Ursache dafür ist die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986, deren Auswirkungen bis heute auch im deutschen Waldboden nachweisbar sind. Das gilt übrigens nicht nur für selbst gesammelte Pilze aus dem Wald, sondern auch für die Wildpilze, die wir im Supermarkt kaufen können.

Daher gilt für Erwachsene eine Obergrenze von 200 bis 250 Gramm Wildpilzen pro Woche. Schwangere, Stillende und Kleinkinder sollten aus den genannten Gründen vorsichtshalber ganz auf Wildpilze verzichten. Dazu zählen unter anderem Steinpilze, Pfifferlinge, Trüffel oder Morcheln.

Hände weg von “Magic Mushrooms”!

Es sollte selbstverständlich sein, dennoch möchten wir an dieser Stelle betonen, dass die Einnahme der bewusstseinsverändernden psilocybinhaltigen Pilze (“Magic Mushrooms”) in der Schwangerschaft absolut tabu sein sollte. Wie sie sich auf den Embryo und die Schwangerschaft auswirken, ist bisher nicht erforscht. Hier sollten Schwangere oberste Vorsicht walten lassen.

Wichtige Zubereitungstipps für Pilze

Schreit dein Babybauch nach einem leckeren Pilzgericht, dann achte beim Zubereiten auf einige Grundregeln, damit die Pilze am Ende nicht nur lecker, sondern auch bekömmlich sind:

  • Bereite ausschließlich frische Pilze zu.
  • Sortiere beschädigte Pilze aus. 
  • Sind die Pilze sehr verdreckt, bürste sie zunächst vorsichtig ab. 
  • Abwaschen solltest du Pilze nur, wenn sie stark verdreckt sind. Lasse sie danach gut trocknen oder tupfe sie sanft trocken.
  • Entferne Druckstellen und das Stielende.
  • Du kannst sie kochen, braten oder dünsten – wichtig ist, dass du sie gut durchgarst, um mögliche Bakterien abzutöten.
  • Möchtest du die Reste aufbewahren, kühle sie möglichst schnell herunter, um die Bildung von Toxinen und die Ausbreitung von Keimen zu verhindern.

Fazit

Wenn du zu Zuchtpilzen greifst und sie sorgfältig zubereitest, sind Pilze ein absolut empfehlenswertes Lebensmittel in der Schwangerschaft. Sie versorgen dich und dein Baby mit wichtigen Nährstoffen und tun deiner Verdauung gut. Und nicht nur das, vermutlich können sie sogar vor Präeklampsie, einer hohen Gewichtszunahme und einem Schwangerschaftsdiabetes schützen. Also: schmecken lassen!  

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 07.01.2025
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Carolin Severin

Carolin ist zweifache Mama und leidenschaftliche Familien-Redakteurin. Sie beschäftigt sich schon seit über 10 Jahren hauptberuflich mit allem, was (werdende) Eltern interessiert. Bei Babelli versorgt sie euch mit Informationen und News rund ums Thema Schwangerschaft. Dabei ist es ihr besonders wichtig, komplexe medizinische Themen verständlich und sensibel aufzubereiten und dabei möglichst Sorgen und Ängste zu nehmen. Dafür arbeitet sie eng mit unserer Expertin Hebamme Emely Hoppe zusammen.

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