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Der Schwangerschafts-Glow: Mythos oder Wahrheit?

Lächelnde Frau vor hellem Hintergrund
Die Schwangerschaft lässt dich förmlich strahlen! Doch der “Glow” kommt nicht allein von Äußerlichkeiten. / Bild © shurkin_son, Adobe Stock

Na, strahlst du auch schon? Was mit dem berüchtigten Schwangerschafts-Glow gemeint ist, woher er kommt und wann man (endlich) mit ihm rechnen kann – hier erfährst du es.

Warum “strahlen” Schwangere?

Was soll eigentlich dieser Schwangerschafts-Glow sein, von dem alle sprechen? Ist damit etwa die blass-grünliche Gesichtsfarbe in den Hochphasen der Schwangerschaftsübelkeit gemeint? Leuchten Schwangere im Dunkeln? Hat das mal jemand ausprobiert? 

Spaß beiseite. Wir alle wissen natürlich, dass es sich beim Schwangerschafts-Glow nicht um eine lumineszierende Superkraft von übelkeitsgeplagten Schwangeren handelt. 

Stattdessen beschreibt er den typischen rosigen Teint von schwangeren Frauen, der sie besonders gesund und vital aussehen lässt. 

“Die Schwangerschaft steht dir, du strahlst ja richtig!” – Das Kompliment kommt dir bekannt vor? Dann gehörst du ganz offensichtlich zu den Glücklichen, bei denen die Schwangerschaftshormone zur Abwechslung mal ganz angenehme Nebenwirkungen haben.

Woher kommt der Glow?

Wie so häufig heißen die üblichen Verdächtigen auch hier Östrogen und Progesteron. Sie bewirken essenzielle Veränderungen in deinem Körper, damit sich die Schwangerschaft und dein Baby entwickeln können.

Um die Versorgung des Feten zu garantieren, erhöht sich zum Beispiel dein Blutvolumen um bis zu 50 Prozent. Gleichzeitig weiten sich deine Blutgefäße. Die gesteigerte Durchblutung scheint durch die dünne Gesichtshaut und sorgt eben dafür, dass sie rosiger wirkt als sonst.

Eine weitere Folge der erhöhten Hormonspiegel: Die Talgdrüsen produzieren mehr Fett und versorgen die Haut mit mehr Feuchtigkeit. Im besten Fall sorgt das für einen leichten Schimmer und verstärkt den Glow-Effekt. Davon profitieren insbesondere Frauen mit sonst eher trockener Haut.

On top genießen Schwangere oft besonders dickes Haar, da sich die Wachstumsphase der Haare verlängert und sie weniger ausfallen.

Wir halten fest: Was andere Frauen mit teuren Cremes, Make-up und Styling mühsam künstlich zu erzeugen versuchen, ergibt sich bei Schwangeren oft ganz von allein. 

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Okay, ich bin dabei. Wann geht’s los?

Auf einen konkreten Zeitpunkt lässt sich das optische Aufblühen in der Schwangerschaft nicht eingrenzen. Fakt ist: Die Durchblutung steigt bereits im ersten Trimester und nimmt bis ins dritte Trimester zu. Da die Hormonumstellung in den ersten 12 Schwangerschaftswochen allerdings oft ihren Tribut fordert – Übelkeit, Müdigkeit, Verdauungsprobleme – fühlen sich die meisten Frauen erst im Laufe des 2. Trimester “so richtig schön”. 

Ja, der Glow ist nicht nur eine Frage der Optik, sondern auch des Gefühls

Wenn die ersten Beschwerden überwunden sind, der Bauch sich rundet, der Busen wächst und auch das Umfeld positiv und zuvorkommend auf die sichtbar werdende Schwangerschaft reagiert, nehmen Schwangere sich selbst auch positiver wahr. Das macht sich letztlich auch in ihrer Ausstrahlung bemerkbar.

Ein rosiger Teint, eine wallende Mähne, feminine Kurven und eine positive Ausstrahlung – wow, Mama!

Leider handelt es sich beim Schwangerschafts-Glow nur um eine vorübergehende Sache. Nach der Geburt, wenn sich Östrogen und Progesteron wieder auf Normallevel einpegeln, musst du dich vom Schwangerschaftsstrahlen verabschieden.

Gemein, wieso gibt es keinen New-Mom-Glow?! Gerade in den ersten Wochen nach der Geburt könnten wir den wirklich gebrauchen!

Entschuldigung, wo bleibt der Glow?

Leider profitieren nicht alle Frauen vom Schwangerschaftsstrahlen. Bei einigen tut sich einfach gar nichts. Andere scheinen statt eines “Glow-Ups” eher ein “Glow-Down” zu erleben. 

Jede Haut reagiert anders auf die Hormonumstellung. Das lässt sich weder vorhersagen noch grundlegend ändern.

Zum Beispiel können schwangerschaftsbedingte Hitzewallungen dein Gesicht zeitweise aussehen lassen, als hättest du gerade einen Halbmarathon hinter dir. 

Manchmal sorgt die verstärkte Melanin-Produktion auch für bräunliche Pigmentflecken im Gesicht und auf dem Hals („Schwangerschaftsmaske“). Das ist nicht gefährlich und verschwindet nach der Geburt wieder. Nerven kann es trotzdem.

Bei Frauen mit Hautproblemen (wie Rosacea, Neurodermitis oder Schuppenflechte) kann die Hormonumstellung leider auch Schübe begünstigen. Statt eines rosigen Teints zeigen sich bei ihnen fleckige Rötungen, Pusteln oder schuppige Ekzeme. Bist du betroffen, solltest du dich fachärztlich beraten und behandeln lassen.

Weiterhin kann die gesteigerte Talgproduktion der Haut zu fettiger Haut, verstopften Poren und Akne führen. Milden Symptomen und Unreinheiten kannst du mit einer geeigneten Hautpflegeroutine entgegenwirken. Beachte aber, dass einige Inhaltsstoffe in Kosmetika während der Schwangerschaft ungeeignet sind! Alle wichtigen Informationen dazu haben wir hier für dich zusammengefasst:

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Kommst du mit handelsüblichen Produkten und Routinen nicht weiter, empfehlen wir auch hier den Gang in die Frauen- oder Hautarztpraxis.

Klauen Mädchen der Mama wirklich den die Schönheit?

Vielleicht hast du ja auch schon einmal von dem Spruch gehört: “Mädchen rauben Mama die Schönheit.” Ist das Geschlecht des Babys also ein möglicher Grund, warum der Schwangerschafts-Glow bei manchen ausbleibt?

Nein, man kann davon ausgehen, dass es sich hierbei um ein Ammenmärchen handelt. Ob Mädchen oder Junge lässt keine Vorhersagen über die “Schönheit” der Mama während der Schwangerschaft zu. Ebenso lässt sich anhand eines rosigen Teints nicht vorhersagen, welches Geschlecht das Baby im Bauch hat.

Fazit: Der Glow ist nice, aber nicht wirklich wichtig!

Ein gesunder Lebensstil, das heißt eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung sowie ausreichend Schlaf und Entspannung können deinen Schwangerschafts-Glow fördern – und wenn nicht ihn, dann zumindest dein Wohlbefinden und das deines wachsenden Babys. 

Und das ist letzten Endes doch das Wichtigste; viel wichtiger als schimmernde Haut und rosige Wangen. Deshalb solltest du dem Schwangerschafts-Glow nicht zu viel Bedeutung beimessen. 

Wenn du dich wohl in deiner Haut fühlst, strahlst du ohnehin von innen heraus. Dein Charisma wird nicht bestimmt von Äußerlichkeiten wie dem Teint oder vermeintlichen Makeln, sondern von einem achtsamen, nachsichtigen Umgang mit dir selbst und einer positiven Lebenseinstellung. 

Glow up in der Schwangerschaft oder nicht, wie ist oder war das bei dir? Berichte uns gern von deinen Erfahrungen in den Kommentaren!

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 07.03.2025
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Carolin Severin

Carolin ist zweifache Mama und leidenschaftliche Familien-Redakteurin. Sie beschäftigt sich schon seit über 10 Jahren hauptberuflich mit allem, was (werdende) Eltern interessiert. Bei Babelli versorgt sie euch mit Informationen und News rund ums Thema Schwangerschaft. Dabei ist es ihr besonders wichtig, komplexe medizinische Themen verständlich und sensibel aufzubereiten und dabei möglichst Sorgen und Ängste zu nehmen. Dafür arbeitet sie eng mit unserer Expertin Hebamme Emely Hoppe zusammen.

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