Smartphone-Nutzung verändert kindliche Gehirne: Sie wirkt wie eine Droge. Viele Eltern wissen das nicht oder unterschätzen die enormen Risiken. Wir möchten aufklären.
Babys und Kleinkinder am Tablet, Schulkinder und Jugendliche, die jede freie Minute am Handy daddeln – ob das so gut ist?
Ist es nicht. Es ist sogar richtig schlecht, dafür gibt es Beweise.
In einem aktuellen Instagram-Post erklärt Caroline von St. Ange – auch bekannt als learnlearning.withcaroline – was die Nutzung von Smartphones mit den Köpfen der Kinder genau macht. Grundlage ihrer Ausführungen ist das kürzlich veröffentlichte Buch „Generation Angst“ des Sozialpsychologen Jonathan Haidt.
Die Message
Die immer und überall verfügbaren Smartphones sind eine Droge, auf welche die kindlichen Gehirne nicht vorbereitet sind, sich nicht vorbereiten lassen. Sie bringen mitten in der Entwicklung das gesamte natürliche Belohnungssystem durcheinander und das kann langfristige, teils irreparable Folgen haben:
Immer mehr betroffene Kinder brauchen Dauerentertainment, geben bei Herausforderungen schneller auf, haben tiefsitzende Ängste, sind einsamer und anfälliger für Depressionen. Die Suizidgedanken nehmen zu.
Caroline empfiehlt Eltern deshalb, Jugendlichen erst ab 14 Jahren ein frei verfügbares Smartphone zu ermöglichen (und Social Media ab 16). Der Verein Internet-ABC e. V. rät in seiner Broschüre “Internet gemeinsam entdecken” zum Thema immerhin zu einer gut begleiteten Smartphone-Nutzung ab frühestens 12 Jahren.
Demgegenüber stehen die aktuellen Zahlen (2023), Tendenz schnell steigend:
1 von 10 der Kinder im Kita-Alter hat ein eigenes Smartphone (Tablet viel mehr)
1 von 3 Vorschulkindern hat ein eigenes Smartphone
Seit 2020 haben sich die Zahlen verdoppelt! Deswegen sind die frei verfügbaren Statistiken zu Schulkindern und Jugendlichen nicht mehr aktuell. 2022 hatten 44 Prozent der Grundschüler und Grundschülerinnen ein internetfähiges Handy und ab 12 Jahren fast jedes Kind.
Wir wissen, dass Mediennutzung für viele Menschen ein Reizthema ist.
Dennoch möchten wir Carolines Mission unterstützen, weil sie auch uns mit ihrem Beitrag die Augen geöffnet hat. Deshalb teilen wir nun ihren Post, den du auch ohne Account anschauen kannst:
Wir finden, dass wir als Eltern das Thema nicht nur am Küchentisch besprechen sollten, sondern es auch in Elterngruppen, Social Media, Politik, Wirtschaft und Bildung groß machen dürfen.
Unser Appell: Wenn du es ebenso siehst, hilf uns, diese wichtigen Informationen weiterzuverbreiten.
Jonathan Haidt. Generation Angst, Originaltitel: The Anxious Generation. Rowohlt Buchverlag; 2. Edition (18.06.2024)
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Veröffentlicht von Anke Modeß
Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.
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