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Sonnenbrand bei Babys & Kleinkindern: Express-Tipps!

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Ein herrlicher Sommertag im Freien! Und abends die böse Überraschung: Dein kleiner Schatz hat einen Sonnenbrand. Nun heißt es schnell handeln. Denn ein Sonnenbrand kann äußerst schmerzhaft sein. Wie du die Schmerzen lindern kannst und wann du zum Arzt gehen solltest, verraten wir dir in diesem Artikel!

Sonnenbrand bei Babys & Kleinkindern: Daran erkennst du ihn

Wusstest du, dass ein leichter Sonnenbrand medizinisch bereits als Verbrennung ersten Grades gilt? Das zeigt: Einen Sonnenbrand solltest du immer ernst nehmen. Nicht nur, da er für Babys und Kleinkinder äußerst unangenehm ist. Sondern auch, da er gesundheitliche Risiken bergen kann.

Daran erkennst du, dass dein Kind einen Sonnenbrand hat:

  • Die Haut ist flächig gerötet.
  • Die Hautrötung ist scharf begrenzt. (Die Begrenzung entsteht dort, wo das Kleidungsstück endet und die Haut frei liegt.)
  • Die Haut ist gespannt und druckempfindlich.
  • Die Haut fühlt sich heiß an.
  • Die Haut juckt oder brennt. (Dein Baby ist dadurch unruhig und weinerlich.)

Bei einem sehr starken Sonnenbrand (medizinisch als Verbrennung zweiten Grades bezeichnet) kommen weitere Symptome hinzu, beispielsweise:

  • Brandblasen auf der Haut
  • Hautschwellungen
  • Unwohlsein
  • Kopfschmerzen
  • Schüttelfrost
  • Fieber.

Leichte Sonnenbrände heilen in nahezu allen Fällen narbenfrei ab. Meist nach etwa zwei bis fünf Tagen. Es kann sein, dass die geschädigte Hautschicht dann in kleinen Fetzen abgeht. Die Haut „schält“ sich. Manchmal kann es auch erst einige Wochen später zu einem Abschuppen der obersten Hautschichten kommen. (Wichtig: Achte darauf, dass sich dein Schatz die Hautfetzen nicht abzieht.)

Was den Sonnenbrand für Babys und Kleinkinder so gefährlich macht:

Baby- und Kinderhaut ist dünner, pigmentärmer und durchlässiger als die Haut von Erwachsenen. Das macht sie anfälliger für UV-Strahlung. Bereits nach fünf bis zehn Minuten in der Sonne kann ein Sonnenbrand entstehen! Hinzu kommt, dass die Reparaturmechanismen der Kinderhaut noch nicht ausgereift sind. Baby- und Kinderhaut ist somit für Sonnenbrand und Langzeitschäden extrem anfällig. Das bedeutet: Mit jedem Sonnenbrand in der Kindheit steigt das Risiko von vorzeitiger Hautalterung und Hautkrebs.

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Unsere Express-Tipps: So kannst du den Sonnenbrand lindern

Das Tückische an einem Sonnenbrand ist, dass die Symptome erst drei bis vier Stunden nach der Sonnenbestrahlung auftreten. Also dann, wenn es zu spät ist, um Sonnenmilch nachzucremen oder ein schattigeres Plätzchen aufzusuchen. Dennoch kannst du auch jetzt einiges tun, um deinem Schatz zu helfen.

Diese Express-Tipps helfen:

  • Erste Hilfe durch Kühlen:
    Du kannst den betroffenen Bereich mit einem kalten Waschlappen, einem nassen Lein- oder Mulltuch kühlen. Die Kälte wirkt schmerzlindernd und entzieht der überhitzten Haut überflüssige Wärme.
  • Kalte Umschläge:
    Kalte Umschläge mit Joghurt, Quark oder Buttermilch ziehen die Hitze aus der Haut, kühlen und lindern die Schmerzen. Lass die Wickel rund 20 Minuten einwirken. Erneuere den Umschlag, wenn der kühlende Effekt nachlässt. (Wichtig: Wende diese Hausmittel nur an, wenn es sich um einen leichten Sonnenbrand ohne Blasen handelt.)
  • Kamillentee-Kompressen:
    Kühlende Kompressen mit kaltem Kamillentee beruhigen die Haut. Erneuere die Kompressen, wenn der kühlende Effekt nachlässt.
  • Feuchte Umschläge mit Essigwasser:
    Essig zieht die Blutgefäße zusammen. Dadurch lindert er Entzündungen. Er wirkt abschwellend und kühlt. (Mischverhältnis: zwei Teile Wasser, ein Teil Essig. Wichtig: Nicht auf offenen Wunden beziehungsweise einem Sonnenbrand mit Blasen anwenden.)
  • Gurkenscheiben:
    Gurkenscheiben beruhigen die Haut, kühlen und spenden Feuchtigkeit. Lege die Gurkenscheiben direkt auf den Sonnenbrand. Ideal ist es, wenn die Gurke im Kühlschrank war.
  • Kopfsalat-Sud:
    Wenn du Kopfsalat hast, kannst du die Blätter in kochendes Wasser geben und rund fünf Minuten köcheln lassen. Dadurch entsteht ein Sud, den du – nachdem er abgekühlt ist – vorsichtig auf die betroffene Stelle auftragen kannst. Alternativ kannst du auch die abgekühlten Salatblätter auf den Sonnenbrand auflegen. Beides kühlt, lindert die Schmerzen und spendet der Haut Feuchtigkeit.
  • Lauwarm duschen oder baden:
    Auch lauwarm duschen oder baden lindert die Schmerzen. Allerdings empfinden das nicht alle Kinder als angenehm. Probiere aus, ob es deinem Schatz guttut. (Wichtig: Gib keine Zusätze in das Badewasser.)
  • Vorsichtig eine Feuchtigkeitscreme auftragen:
    Eine für Kinder geeignete Feuchtigkeitscreme, eine After-Sun-Lotion oder ein Aloe-Vera-Gel spenden der Haut Feuchtigkeit. Sie haben außerdem einen kühlenden Effekt. Die in der Aloe Vera enthaltenen Wirkstoffe wirken noch dazu heilungsbeschleunigend. (Wichtig: Übe beim Eincremen möglichst keinen Druck aus, sondern vermeiden reibende Bewegungen. Sonnenverbrannte Haut ist äußerst druckempfindlich.)
  • Leichte Kleidung anziehen:
    Da die gereizten Hautstellen empfindlich sind, sollte keine Reibung durch Klamotten entstehen.
  • Viel trinken lassen:
    Gib deinem Kind genug zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Bei Babys sind Mutter- und Pre-Milch ideal. Biete deinem Schatz öfter die Brust oder ein Fläschchen mit Pre-Milch an. Kleinkinder können zwischendurch Wasser trinken. (Weshalb du bei Babys unter sechs Monaten auf die Gabe von Wasser verzichten solltest, kannst du in unserem Artikel „Ab wann dürfen Babys Wasser trinken“ nachlesen).
  • Raus aus der Sonne:
    Dein Schatz sollte erst wieder in die Sonne, wenn die Haut ausgeheilt ist.

Wenn die akute Entzündung abgeklungen ist, sind Heilsalben mit Dexpanthenol oder Ringelblume hilfreich. Sie wirken antibakteriell und hauterneuernd. Dadurch tragen sie dazu bei, dass sich der Wasser-Fett-Schutzmantel wieder aufbaut.

Achtung: Diese Fehler solltest du vermeiden!

  • Eiswürfel zum Kühlen benutzen: Verwende keine Eiswürfel zum Kühlen. Sonst besteht die Gefahr einer Unterkühlung, vor allem bei Babys. Außerdem könntest du Erfrierungen hervorrufen.
  • „Hausmittel“ wie Öle, fetthaltige Cremes, Mehl oder Puder verwenden: Öle, fetthaltige Cremes et cetera sind kontraproduktiv. Sie verhindern, dass die Hitze aus dem Körper entweicht. Dadurch kann sich der Sonnenbrand sogar verschlimmern.
  • Bei Brandblasen und/oder offenen Stellen Umschläge mit Joghurt, Quark oder Ähnliches verwenden: Es besteht Infektionsgefahr.
  • Brandblasen öffnen: Brandblasen schützen die darunter liegende Haut. Stich sie auf keinen Fall auf. Sonst könnte es zu einer Infektion kommen. Die Brandblasen gehen von allein auf, wenn der Heilungsprozess abgeschlossen ist.

Wann du zum Arzt gehen solltest

Schon ein leichter Sonnenbrand ist eine Verbrennung ersten Grades. Du solltest einen Sonnenbrand also immer ernst nehmen. Wenn dein Schatz jünger als ein Jahr alt ist, solltest du daher am besten direkt zum Kinderarzt gehen. Dieser kann den Allgemeinzustand überprüfen und die betroffenen Stellen gegebenenfalls mit einer antiseptischen Creme versorgen. Bei Babys gilt also: Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zum Arzt!

Bei Kleinkindern ab einem Jahr solltest du ebenfalls einen Arzt aufsuchen, falls oben genannte Express-Tipps keine Wirkung zeigen.

Wichtig: Bei folgenden Symptomen direkt zum Arzt

Wird der Sonnenbrand von Unruhe, Übelkeit, Erbrechen und/oder weiteren Symptomen begleitet: Sofort zum Arzt! Dein Schatz könnte einen Sonnenstich haben. Lagere den Kopf deines Kindes höher und kühle Kopf und Nacken mit feuchten Tüchern.

Tritt Bewusstlosigkeit auf, handelt es sich um einen medizinischen Notfall! Dann hat dein Schatz vermutlich einen Hitzschlag. Leite Erste-Hilfe-Maßnahmen ein und scheue dich nicht den Notarzt zu rufen!

Bei folgenden Symptomen sofort zum Arzt:

  • Das Kind hat einen hochroten, heißen Kopf.
  • Das Kind ist unruhig und weinerlich.
  • Das Kind wirkt geschwächt, sein Allgemeinzustand ist schlecht.
  • Das Kind hat Fieber.
  • Es treten Schwellungen auf.
  • Das Kind hat Schüttelfrost.
  • Das Kind hat Kopfschmerzen.
  • Das Kind wirkt verwirrt.
  • Das Kind leidet unter Schwindel.
  • Das Kind klagt über Ohrensausen.
  • Das Kind klagt über Übelkeit.
  • Das Kind erbricht sich.
  • Das Kind hat einen steifen Nacken.

Auch bei starker Blasenbildung gilt: Sofort zum Arzt.

Sonnenbrand vorbeugen: Das kannst du tun

Vorsicht ist besser als Nachsicht. Daher möchten wir dir noch ein paar Tipps mit auf den Weg geben, wie du einem Sonnenbrand vorbeugen kannst.

  • Babys nicht der direkten Sonne aussetzen!
    Halte dich mit deinem Kind möglichst im Schatten auf. Vor allem Babys sollten weder direkter noch indirekter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Nutze beim Spazierengehen das Verdeck oder einen Schirm am Kinderwagen.
  • Mittagshitze meiden!
    Zwischen 11 und 15 Uhr solltest du die Sonne komplett meiden. Dann ist die UV-Strahlung am stärksten. Du solltest in dieser Zeit am besten ganz auf einen Aufenthalt im Freien verzichten.
  • Nicht mit Sonnencreme sparen!
    Drei bis fünf Teelöffel Creme sollten es schon sein. Trage die Sonnencreme mindestens 30 Minuten vor der Sonneneinwirkung auf. Übrigens: Im Allgemeinen wird empfohlen, Babys unter einem Jahr nicht einzucremen. Allerdings lässt sich beispielsweise das Gesicht oft nicht anderweitig schützen. Bevor du einen Sonnenbrand riskierst, ist Sonnencreme die bessere Alternative. Benutze Sonnencreme aber nur an Stellen, die sich nicht mit Kleidung schützen lassen. Und achte unbedingt darauf, dass du ein speziell für Babys geeignetes Produkt verwendest (ohne chemische Filter und allergieauslösende Stoffe wie Parfum, Farb- und Konservierungsstoffe).
  • Lichtschutzfaktor 50 verwenden!
    In unseren Breitengraden lautet die Empfehlung während der Sommermonate: mindestens LSF 30 für Kinder verwenden. Besser noch: LSF 50+.
  • Nachcremen nicht vergessen!
    Sonnenmilch sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden neu aufgetragen werden. Vor allem, wenn das Kind schwitzt oder im Wasser war. Auch wenn du wasserfeste Sonnenmilch benutzt, solltest du nach dem Planschen immer nachcremen. (Übrigens: Wasser reflektiert die Sonnenstrahlung. Ein Planschbecken sollte daher immer im Schatten stehen. Sonst kann es viel schneller zu einem Sonnenbrand kommen.)
  • Sonnenmilch mit Breitbandschutz verwenden!
    Diese schützt gleichermaßen vor UVA-, UVB- und Infrarot-A-Strahlen. Die besten Cremes laut Ökotest sind Ladival für Kinder* und Sun Dance Kids*. Was du tun kannst, wenn sich dein Kind nicht eincremen lassen möchte, kannst du hier nachlesen.
  • Haut durch Kleidung bedecken!
    Schütze die Haut deines Babys durch Kleidung. Auch wenn es warm ist, solltest du ihm etwas Langärmeliges, eine Hose und Söckchen anziehen. Die Kleidung sollte natürlich leicht und mit einem UV-Schutzfaktor gekennzeichnet sein (UV-Standard 801).
  • Kopf bedecken!
    Ideal ist eine Schirmmütze, die zugleich über einen Nackenschutz verfügt. Sie schützt Gesicht, Hals und Kopf des Kindes.
  • Sonnenbrille verwenden
    Mit einer Sonnenbrille mit UV-Schutz kannst du die Augen deines Schatzes schützen. Achte darauf, dass die Brille ein CE-Siegel und das Zeichen UV400 besitzt. Viele Kleinkinder finden Sonnenbrillen schick und lassen sie auf. Andere verweigern sie. Probiere aus, ob dein Kind die Sonnenbrille gut findet.
  • Im Auto: Sonnenschutz am Fenster!
    Sorge auch im Auto mithilfe eines Sonnenschutzes am Fenster für Schatten. So vermeidest du einen Sonnenstich.

Sonnenbrandgefahr besteht auch im Schatten

Auch Schatten bietet nur bedingt Schutz vor einem Sonnenbrand. Durch Reflexion in der Umgebung wird die von der Sonne kommende Strahlung umgelenkt. Dadurch wird eine quer einfallende Sonnenbelastung möglich. Die Umgebung reflektiert das Sonnenlicht also auch in den Schatten hinein. Zwar ist diese Sonnenbelastung abgeschwächter, unterschätze sie dennoch nicht. Du solltest auch im Schatten Sonnenmilch auftragen und deinen Schatz mit einer Mütze schützen.

Fazit

Babys unter einem Jahr sollten nicht der Sonne ausgesetzt sein. Suche dir stets schattige Plätzchen und meide die Mittagssonne. Auch Kleinkinder sollten nur sehr dosiert in die Sonne – und nur mit ausreichend Sonnenmilch, Kopfbedeckung et cetera ausgestattet. Denn: Ein Sonnenbrand ist nicht nur unangenehm, mit jedem Sonnenbrand im Kindesalter steigt auch das Hautkrebs-Risiko im Alter. Manchmal kommt es aber trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zum Sonnenbrand. Dann helfen unsere Express-Tipps weiter. Falls nicht oder falls es sich um einen starken Sonnenbrand handelt, suche einen Arzt auf. Bei Babys gilt: Besser gleich zum Arzt.

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Quellen

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

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