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Tipps für Väter in Elternzeit mit Baby

Vater trägt Baby am Strand auf dem Arm, das nach hinten guckt
Papa macht das schon. / Bild © peopleimages.com, Adobe Stock

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Die Elternzeit als Vater ist eine wertvolle Gelegenheit, intensive Momente mit deinem Baby zu sammeln, die euch niemand mehr nehmen kann. Hier sind einige Tipps, wie du (oder dein Partner) diese Phase optimal nutzt und im Einklang mit dem Baby, dem anderen und dir selbst bleibst.

Gleich vorweg: Vielleicht hast du als Papa bereits viel Zeit mit deinem Baby verbracht und dir kann niemand – auch wir nicht – so schnell etwas vormachen. Auch wir glauben, dass viele Väter die Solo-Zeit mit Baby ohne größere Probleme wuppen werden. Trotzdem kommt dir der ein oder andere Tipp vielleicht gelegen. Und noch mehr, wenn du wegen des Jobs bisher nicht so präsent warst, wie du gern gewesen wärst.

Unsere Tipps sind nicht nur für Väter, sondern für denjenigen Elternteil, der nach dem anderen in Elternzeit geht. Meist, aber nicht immer, sind das Männer – schon allein, weil Stillen und Elternzeit problemloser zusammengehen als Stillen und Beruf

Schon gewusst? Dem jährlichen Väterreport zufolge entwickeln Papas in Solo-Elternzeit neben der tiefen Bindung zum Baby ein grundlegend besseres Verständnis dafür, was alles zum Leben und Haushalt mit Kind dazugehört. Sie werden ganz automatisch zu Helden des Alltags. Davon profitiert auch die Partnerschaft enorm. Win-win-win also. 

Dann mal los:

#1 Anfängliche Ablehnung ist normal

Scheint dein Baby entsetzt darüber, dass Mama plötzlich nicht mehr Vollzeit zur Verfügung steht? Gerade um einen Entwicklungssprung herum kann es bei der exklusiven Papa-Baby-Zeit anfangs knirschen. Sei versichert, das ist ganz normal. Und es gibt sich, sobald ihr beide viel Zeit miteinander verbringt. 

#2 Carpe Diem

Gemeinsame Spaziergänge, Spielzeit, Trommeln, Klatschen und Singen (ja, auch schief) und Vorlesen fördern die Entwicklung deines Babys von Anfang an und stärken eure Bindung. Nutze diese Aktivitäten bewusst, um die wertvolle Zeit zu genießen. Sie vergeht so schnell. Was die richtige Dosis an Eindrücken für dein Baby ist und ab wann es überreizt, wirst du schnell herausfinden. 

#3 Stichwort: Vertrauen

Vielleicht startest du super vorbereitet in die Elternzeit und hast jedes kleine Detail zur Babypflege bereits erfragt und notiert. Vielleicht glaubst du aber auch, dass sich alles, was bisher so kompliziert schien, mit deiner entspannten Art von ganz allein erledigen wird. Wie immer liegt der goldene Weg wahrscheinlich in der Mitte. Also scheue dich nicht, den anderen Elternteil anzuzapfen und die Gründe für bestimmte Abläufe zu erforschen. Und traue dich trotzdem, ein paar Dinge auszuprobieren. Du machst das schon. 

Möglicherweise musst du den anderen ab und zu daran erinnern. Denn Loslassen kann ganz schön schwer sein, wenn man vorher die Person war, die alles allein gestemmt hat.

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#4 Hinterfrage deine eigene Prägung

Sobald du richtig viel Zeit mit deinem Kind verbringst, entdeckst du vielleicht neue Seiten wie Ungeduld oder übertriebene Strenge an dir, von denen du vorher gar nichts geahnt hast. Den meisten von uns geht es so. „Schuld“ ist deine Prägung, also das, was du aus deiner Kindheit mitgenommen hast. Und weil Deutschland ein schwieriges pädagogisches Erbe hat, ist es eine gute Idee, genauer hinzugucken. Frage dich zum Beispiel, warum du eben so unwirsch reagiert hast oder warum du an bestimmte Erziehungsstrategien glaubst. 

Liest du gern? Dann können wir dir ein Buch von Philippa Perry wärmstens empfehlen. Es heißt passenderweise: „Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen: (und deine Kinder werden froh sein, wenn du es gelesen hast)“*.

Zum Glück musst du nicht alles genauso machen wie deine Eltern (oder wie der andere Elternteil) – und auch nicht alles anders. 

#5 Warum nicht auch Babykurse?

Babykurse wie Babyschwimmen, PEKiP oder Krabbelgruppen sind oft ein guter Einstieg für die Elternzeit. Hier findest du Menschen in derselben Situation, mit denen du dich austauschen kannst. Leider sind Männer noch immer unterrepräsentiert, aber es gibt sie. Bei Kidsgo findest du übrigens auch Väterkurse. Wenn das nichts für dich ist oder die Themen nicht zu dir passen, findest du auf dem Spielplatz Gleichgesinnte. Oder ihr besucht als Paar gezielt andere Paare. Vielleicht kann der Mann einer Bekannten dein neuer Partner in Crime werden?

#6 „Mach es zu deinem Projekt“

Es ist verständlich, wenn du die Elternzeit auch für persönliche Vorhaben wie DIYs oder Selbstoptimierung nutzen möchtest. Manche Väter haben wilde Pläne für die viele „freie Zeit“ (ähem), die vor ihnen liegt. Bleibe am besten realistisch und setze dir überschaubare Ziele. Projekte sollten sich nach den Bedürfnissen deines Kindes richten, nicht umgekehrt. Anders gesagt: Dein Baby ist gerade DAS Projekt deines Lebens und wird möglicherweise viel mehr Raum beanspruchen, als du dir je vorstellen konntest. 

Beikost à la Papa: Wie wäre es, wenn du das Thema Beikost zu deinem machst? Väter, die gut und gern kochen, kommen manchmal auf die genialsten Ideen. Ob sie dein Baby auch genial findet, wird sich zeigen …

#7 Aber: Kein falscher Ehrgeiz

Hast du früher Müttergruppen belächelt, die sich über Babythemen regelrecht zerfleischen? In diese Falle würdest du nie tappen? Nun ja, abwarten! Manche Väter werden richtig ehrgeizig, wenn es um ihre Kinder geht. Sie versuchen, sie abzuhärten und sportlich oder mental aufzubauen, um so das Beste aus ihnen herauszuholen. Falls du dich dabei ertappst, erinnere dich daran, dass die meisten Kinder ganz von allein ihren Weg finden und nicht jede Strategie für jedes Kind die richtige ist.

#8 Halte Kontakt

Noch etwas zum Thema Loslassen: Erfahrungsgemäß ist es für den anderen nicht so leicht, plötzlich kaum noch etwas vom Babyalltag mitzubekommen. Es ist wie kalter Entzug. Bleibe deshalb in engem Austausch, um über Erfahrungen, Herausforderungen und die Fortschritte eures Babys zu sprechen. Und bitte: Halte Meilensteine wie erste Krabbelversuche oder die ersten Schritte gern für die Zukunft und den anderen fest. Paarzeit am Abend und Unternehmungen am Wochenende stärken eure Bindung als Paar.

#9 Etabliere (flexible) Routinen

Eine feste Routine für Schlafzeiten und Mahlzeiten hilft nicht nur deinem Baby, sich besser zurechtzufinden. Plane auch kleine Pausen für dich selbst ein, um Kraft zu tanken. Bleibe dabei aber so flexibel wie möglich. Denn zwischen durchorganisiert sein und mitfließen ist viel Raum für euren persönlichen Weg. Und oft kommt es eben doch anders als gedacht.

#10 Hinterfrage deinen Smartphone-Konsum

Das Smartphone ist Werkzeug und Spielautomat zugleich. Das kennen die meisten von uns. Beim Umgang mit dem Baby ist ständige Smartphone-Nutzung sogar verheerend. Es klaut dir nicht nur wertvolle Zeit, noch wichtiger: Deinem Baby fehlen durch deine Abgelenktheit Rückmeldungen von dir, die es braucht, um emotional kompetent zu werden. Und: Es wird irgendwann dein Verhalten nachahmen – wahrscheinlich eher früher als später. Vorbild zu sein, kann nerven, es lohnt sich aber langfristig.

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#11 Pass auf dich auf!

Auch deine Energie ist endlich und so ein Vollzeitbabytag plus Haushalt kann unheimlich anstrengend sein. Das bisschen Haushalt … nicht wahr? 😉 Auch wenn sich der andere Elternteil darüber freut, wenn nach der Arbeit keine Wäscheberge mehr warten: Achte darauf, dich nicht zu überlasten. Schaffe dir Zeit für Entspannung und feiere auch kleine Fortschritte. Vielleicht hilft euch ein Haushaltsplan mit den wichtigsten Arbeiten weiter. 

So, und jetzt Klartext: Haben dir die Tipps geholfen? Gib uns gern ehrliches Feedback!

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✔ Inhaltlich geprüft am 16.10.2024
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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