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Mit diesem Trick räumt dein Kleinkind gerne auf!

Kleinkind füllt Spielzeug von einer Box in andere.
Warum es maßgeblich von dir abhängt, ob das Kleinkind gern aufräumt … / Bild © Studio Romantic, Adobe Stock.

“Wie schaffe ich es, dass das Kleinkind gerne aufräumt?” – Wir zeigen, wie’s gehen kann!

Das Wichtigste in Kürze

  • Kleinkinder lernen durch Nachahmung, nicht durch druckbehaftete Anweisungen.
  • Dein Kleinkind muss das Aufräumen erst lernen. Und das beginnt bei dir. Wenn du ihm eine natürliche, mühelose Ordnung vorlebst, wird dein Kind dir irgendwann folgen.
  • Am besten wäre es, im Kleinkindalter so wenig Spielzeug wie möglich anzuschaffen und die Zimmer, in denen es spielt, so klar wie möglich zu halten. Nur so kann dein Kleinkind beim Aufräumen auch wirklich mithelfen.
  • Der Trick: Initiiere regelmäßig eine “Aufräum-Party” mit Musik und Bewegung. Dein Kind muss nicht mitmachen, aber es darf.

Wichtig: Die Rubrik “Das Wichtigste in Kürze” ist nur ein Überblick. Sie kann niemals die Komplexität von Themen widerspiegeln. Themen sollten immer individuell und ganzheitlich betrachtet werden. Wir möchten dich daher dazu ermutigen, dir den ganzen Artikel durchzulesen, für alle Infos zu diesem Thema.

Es ist ein leidiges Thema, das viele Eltern beschäftigt. 

Vorab müssen wir deshalb einmal eine kleine Wahrheit aussprechen:

Spoiler: Dein Kleinkind kann noch nicht alleine aufräumen

Dein Kind lernt gerade erst bestimmte Spielschemata. Es kann von sich aus noch nicht wissen, was „Aufräumen“ bedeutet, wenn du es ihm nicht zeigst. Entscheidend ist, dass du es druckfrei tust. 

Wenn du das Aufräumen mit Strenge verbindest, wird es für dein Kind keine schöne, selbstverständliche Handlung, sondern eine lästige Pflicht.

Im Kleinkindalter hast du also die Chance, die Basis dafür zu legen, dass Aufräumen ein natürlicher Bestandteil des Alltags wird.

Der Trick: Die Aufräum-Party!

Beispiel: Das Mittagessen steht bevor. Vorher ist es wichtig, dass ihr das Spielzeug aufräumt.

Unsere Empfehlungen: Starte eine “Aufräum-Party” mit deinem Kind – und beschreibe das auch genau so. 

Wichtig: Du gehst vor und machst es, dein Kind kann entscheiden, ob es mitmacht. Mache dir ein schönes Lied an und tanze durch den Raum, den ihr aufräumen wollt. Du zeigst deinem Kind, wo die Bauklötze hinkommen, überreichst ihm ein Kuscheltier oder beschreibst tanzend, wo es das Kissen hintragen darf.

Begleite das Aufräumen liebevoll, ohne Druck und mache einfach regelmäßig (wenn nötig täglich) diese “Aufräum-Partys”. Irgendwann wird dein Kind dir folgen. Auch sich täglich wiederholende Aufräumlieder sind hier hilfreich, wie die, die dein Kind möglicherweise schon aus der Kita kennt: “1,2,3 – Das Spielen ist vorbei.” usw.

Also: Mache alles zu einer Party und nutze deine Fantasie. Du wirst sehen, dass es auch deine eigene Lust aufs Aufräumen sowie deine Laune steigern kann.

Lebe vor, welche Vorteile Aufräumen hat, statt es zu erklären

Wenn du nach dem Mittagessen mit Freude – vielleicht sogar mit Musik – die Küche aufräumst, lernt dein Kind (und zwar nur dadurch, indem es dich dabei beobachtet):

  • Aufräumen macht Spaß. 
  • Aufräumen gehört ganz natürlich dazu.
  • Zusammen aufzuräumen macht Freude.
  • Aufräumen ist ein Übergang zwischen zwei Punkten am Tag. (Dieser Lerneffekt ist besonders wertvoll, weil Kleinkinder sich anfangs mit Übergangsphasen noch schwer tun. Positives, druckfreies und begleitetes Aufräumen kann hier also sogar sehr unterstützend wirken.)

Wenn du hingegen genervt bist, nach dem Essen aufräumen zu müssen und dich ständig vor dem Kind darüber beschwerst, wird sich diese Haltung auf dein Kind übertragen.

Verstehe uns nicht falsch: Gelegentlich gehört das natürlich dazu und ist absolut menschlich. Auch das darf dein Kind lernen. Es ist eher das, was du regelmäßig vorlebst, was dein Kind und die Art, wie es sich und diese Welt wahrnimmt, formt. 

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Die Maße und Masse des Materials entscheiden! 

Hat dein Kind ein „gefülltes“ Spielzimmer? Oder Spielzeug, das sehr sperrig ist, sodass es das gar nicht alleine transportieren kann? Dann wird es auch später nicht alleine aufräumen können.

  • Minimalismus im Kleinkindalter: Je weniger Spielmaterial, desto einfacher wird es für dein Kind, aufzuräumen. Je altersentsprechender, desto besser ist Spielzeug aufzuräumen.
  • Ergo: Je mehr Spielzeug, desto schwieriger wird es. Je sperriger es ist, desto unmöglicher wird es für dein Kleinkind, es (alleine) wegzuräumen. 

Erwarte im Kleinkindalter nicht, dass dein Kind selbstständig und alleine sein Spielzeug aufräumen kann. Bedenke, dass es nur zwei kleine Hände hat. 

Das ist ohnehin eine gute Erinnerung, auch für eure Herzensmenschen, ehe neues Spielzeug fürs Kleinkind gekauft oder geschenkt wird. 

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Warum weniger im Kleinkindalter IMMER mehr ist

Je minimalistischer, bewusster und klarer dein Kind das Spielzimmer erlebt, desto unaufgeregter wird auch das Aufräumen. Es lohnt sich also, regelmäßig auszumisten und zu überprüfen, mit welchem Spielzeug dein Kind wirklich spielt.

Gerade im Kleinkindalter braucht es gar nicht viele Anschaffungen. Vielleicht ist es dir schon aufgefallen: Das Kleinkind spielt am liebsten mit Naturmaterialien oder Alltagsmaterialien. Also mit Dingen, die es in seiner Umwelt oder bei dir gesehen hat. 

Eine Tupperdose kann in diesem Alter manchmal viel wertvoller sein als das neueste Spielzeug aus der Werbung.

  • Hat dein Kind insgesamt weniger Spielzeug, kann auch viel weniger Chaos entstehen. Sprich: Es hat altersentsprechende Auswahlmöglichkeiten beim Spielzeug, erlebt weniger Überforderung (auch visuell) beim Aufräumen und bekommt einen besseren Überblick, wo welches Spielzeug seinen Platz findet. 
  • Unsere Empfehlung: Achte beim Spielzeug eher auf Dinge, die dein Kind interessieren, die ungefährlich sind und die es eigenständig transportieren kann. Und auf Gegenstände, die du später, wenn die Interessen deines Kindes sich mal verändern, gut verkaufen oder verschenken kannst.
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Fazit: Die beste Aufräum-Strategie

Der größte „Trick“, mit dem du dein Kind dauerhaft für das Aufräumen begeistern kannst, ist das Vorleben. 

Je klarer du selbst Aufräumen als etwas Positives integrierst, desto natürlicher wird es auch dein Kind übernehmen. Und zwar aus eigenem, inneren Antrieb heraus. Nur so wird Aufräumen in eurem Familienalltag etwas ganz Natürliches und Müheloses. 

Sei beim Lernprozess deines Kleinkindes geduldig, liebevoll und wertschätzend. Zeige ihm einfach Schritt für Schritt die Vorteile des Aufräumens, indem du es bereits jetzt (vor)lebst. 

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Veröffentlicht von Leonie Illerhues

Leonie war nach ihrem Studium der Heilpädagogik lange im Schulhort-, Kita- und Krippenbereich tätig. Erziehungs- und Entwicklungsthemen im Baby- und Kleinkindalter sind deshalb ihr Steckenpferd. Seit 2022 ergänzt Leonie unser Team mit diesem Schwerpunkt.