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Die Frage, was für ein Papa man sein möchte, beschäftigt erstaunlich viele werdende und auch erfahrene Väter. Dabei geht es nicht um Perfektion, sondern um die Werte und Haltungen, die du an deine Kinder weitergeben möchtest.
Die Rolle des Vaters hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt – immer mehr Väter sind aktiv in der Erziehung und Begleitung des Kindes eingebunden. Doch was bedeutet das konkret? Welche Eigenschaften zeichnen einen „besten Papa der Welt“ aus – Spoiler: Geld und Status sind es nicht – und wie beeinflusst unsere eigene Kindheit unsere Erziehung?
Was sich dein Kind von dir als Papa wünschen könnte:
1. Präsenz zeigen
Es ist heutzutage eine Selbstverständlichkeit, dass Väter sich aktiv in der Erziehung ihrer Kinder einbringen. Doch Präsenz bedeutet mehr, als nur in der Nähe deines Kindes zu sein. Es geht darum, es in seiner angeborenen Natürlichkeit wahrzunehmen, seine Persönlichkeit nach und nach kennenzulernen, seine Bedürfnisse, Vorlieben und Interessen sowie seine einzigartigen Signale zu beobachten, mit ihm zu sprechen, aufrichtig zuzuhören und Zeit miteinander zu verbringen – beim Spielen, beim Lernen oder bei späteren Gesprächen über die kleinen und großen Themen des Lebens.
Dabei ist nicht die Menge der Zeit, sondern vor allem die Qualität der Interaktion wichtig. Wenn du dich aufmerksam auf dein Kind einlässt, ihm Interesse entgegenbringst und auf Augenhöhe kommunizierst, trägst du maßgeblich zur gesunden emotionalen Entwicklung deines Kindes bei.
2. Vorbild sein
Kinder lernen vor allem durch Nachahmung. Ein Vater, der Werte wie Liebe, Ehrlichkeit, Respekt, Verantwortung und Fairness vorlebt, zeigt seinem Kind, wie man sich in der Welt zurechtfindet. Nicht perfekt, sondern authentisch. Wenn du Fehler oder persönliche Herausforderungen reflektierst, zugibst und Verantwortung für dein Handeln übernimmst, lernt dein Kind, dass Fehler, Chancen und schwierige Momente uns Menschen wachsen lassen.
Ein gutes Vorbild zu sein bedeutet auch, deinem Kind zu zeigen, wie es in der Welt interagieren kann. Es geht darum, den Mitmenschen, der Natur und generell allen Lebewesen Empathie und Wohlwollen entgegenzubringen, umsichtig zu sein, Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen bewusst zu treffen und dabei Respekt vor dir selbst und anderen zu haben – in deiner kleinen Familie und draußen in der Welt.
3. Unterstützung bieten
Ein bewusster Vater ist ein einfühlsamer Mensch, ein verlässlicher Ansprechpartner, der seinem Kind sowohl emotional als auch praktisch zur Seite steht. Er unterstützt das Kind in seinen Interessen und Talenten, gibt aber auch praktische Hilfe, wenn es in Schwierigkeiten steckt.
Dabei geht es nicht nur um Ratschläge, sondern vor allem darum, deinem Kind Raum zu lassen, eigene Lösungen zu finden.
Diese Unterstützung ist jedoch nicht nur eine Frage der Begleitung, sondern auch eine Frage der Zusammenarbeit zwischen den Eltern. Ein respektvolles Miteinander, in dem die Verantwortungen geteilt werden, stärkt das familiäre Gleichgewicht und kommt letztlich eurem Kind zugute.
4. Empathisch sein
Ein Papa, der sein Kind wirklich versteht und dessen Bedürfnisse und Gefühle wertfrei wahrnimmt, bietet dem Kind einen sicheren Rückhalt. Empathie bedeutet, nicht nur zu trösten, wenn das Kind traurig ist, sondern auch, es zu ermutigen, wenn es mit Herausforderungen konfrontiert wird – ermutigen, nicht zwingen …
Ein einfühlsamer Mensch ist sich auch seiner eigenen Gefühlswelt bewusst, kann diese regulieren und erlaubt sich, wirklich alle Gefühle zu fühlen.
Ein einfühlsamer Vater hilft dem Kind, seine Emotionen zu erkennen und auszudrücken und bietet Unterstützung, wenn es Schwierigkeiten hat, damit umzugehen.
Als empathischer Vater schaffst du ein Klima des Vertrauens, in dem sich dein Kind sicher und geborgen fühlt. Dadurch lernt dein Kind, mit seinen eigenen Gefühlen besser umzugehen und auch die Emotionen anderer zu verstehen.
5. Den eigenen Weg finden lassen
Ein zentraler Aspekt in der modernen Elternrolle ist es, das Kind dabei zu unterstützen, selbstständig und eigenverantwortlich zu werden. Auch der Papa darf dem Kind den Raum geben, eigene Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen. Dies bedeutet nicht, alles einfach durchgehen zu lassen, sondern das Kind in seiner Entwicklung zu begleiten, ihm aber auch die Freiheit zu lassen, eigene Erfahrungen zu machen.
Das zu erkennen und zu respektieren, ist oft leichter gesagt als getan. Gerade für Väter, die sehr viel Wert auf Leistung und Erfolg legen – die vielleicht selbst so erzogen wurden – kann es eine Herausforderung sein, das Kind loszulassen und ihm die Freiheit zu gewähren, eigene Erfahrungen zu machen und daraus zu lernen.
6. Die eigene Prägung hinterfragen
Ein oft übersehener, aber sehr wichtiger Aspekt in der Erziehung ist, dass unser Verhalten als Eltern häufig ein Spiegelbild dessen ist, wie wir selbst als Kinder behandelt wurden. Viele Erziehungsstile, Werte und Reaktionen, die wir im Umgang mit unseren Kindern an den Tag legen, stammen aus unserer eigenen Kindheit und den Erfahrungen, die wir dort gemacht haben. Vielleicht wurde bei uns als Kind viel Wert auf Disziplin gelegt, oder vielleicht hatten wir als Kinder mehr Freiheiten – diese Erlebnisse prägen uns und unsere Sichtweise auf Erziehung.
Dein Kind wird Knöpfe finden und drücken, von denen du bisher nichts wusstest. Deshalb ist es wichtig, dir deiner Prägung bewusst zu werden und sie zu hinterfragen. Wenn du dich fragst, warum du in bestimmten Situationen so reagierst, wie du es tust, hilft dir das, alte Muster zu erkennen und bewusster zu handeln.
Es geht nicht darum, alles zu hinterfragen oder zu ändern, sondern darum, bedächtig und reflektiert zu entscheiden, was du davon weitergeben möchtest und was nicht. Wenn du dich mit deiner eigenen Kindheit auseinandersetzt, kannst du gegebenenfalls anders entscheiden, wenn es darum geht, dein eigenes Kind zu begleiten.
Und wenn du noch etwas lesen magst, können wir dir diesen Bestseller mit dem langen Namen empfehlen:
„Das Buch, von dem du dir wünschst, deine Eltern hätten es gelesen: (und deine Kinder werden froh sein, wenn du es gelesen hast)“* von Philippa Perry
Fazit: Dein Weg als Vater
Die Frage, was für ein Papa man sein möchte, ist nicht einfach zu beantworten. Es gibt keinen „perfekten“ Vater, wohl aber einen „besten Papa der Welt“ in den Augen deines Kindes. Jeder Vater bringt seine eigenen Stärken und Schwächen mit, wird seinen eigenen Weg finden und auf ihm wachsen.
Wichtig ist, dass du dir deiner Verantwortung bewusst bist und aktiv an einer positiven und unterstützenden Rolle im Leben deines Kindes arbeitest. So trägst du dazu bei, dass dein Kind in einer liebevollen, sicheren und förderlichen Umgebung groß wird – und lernst nebenbei ganz viel über dich selbst.