Erprobte Strategien unseres Teams, um den ganzen Stress abzuschütteln und es nächstes Mal gar nicht erst so weit kommen zu lassen …
Ist die Weihnachtszeit heutzutage nicht völlig gaga?
Firmen, Schulen und Sportvereine, Freunde und Bekannte – jeder will spontan noch irgendwo irgendwann eine Weihnachtsfeier oder einen Weihnachtsbasar machen. Die Schulen und Kitas rufen kurzfristig Weihnachtsbastelnachmittage aus und auf WhatsApp gründen sich 100 verschiedene Gruppen, bei denen man antworten soll. Sich einbringen. Was Schönes auf die Beine stellen.
Und natürlich kommt kurz vor knapp noch jemand auf die nett gemeinte Idee, der Trainerin, dem Erzieher, der Lehrerin oder dem Hausmeister zusammen irgendwas zu schenken. Wohlüberlegt soll es sein. Nicht zu teuer und nicht zu günstig. Individuell und liebevoll dekoriert, versteht sich. Und keinesfalls das, was es letztes Jahr gab. Freiwillige? Uff!
So schön der Gedanke dahinter auch ist: Das muss alles organisiert werden und es ist meistens zu viel!
Denn auch zu Hause soll alles weihnachtlich geschmückt werden, die Weihnachtsbäckerei Plätzchen in allen Variationen zaubern und wir Eltern sollen bei all dem fröhlich, entspannt und beschwingt vom Weihnachtszauber durch die Gegend laufen – Beweisfotos auf Insta inklusive. Je mehr Kinder, desto mehr Verpflichtungen.
Aber irgendwann, irgendwann ist es geschafft. Die Feiertage sind vorbei, die Gäste weg, die Kinder glücklich (oder auch nicht) und wir Eltern fallen auf die Couch und sind einfach durch. Mit besinnlichen Weihnachten hat das doch nicht mehr viel zu tun, oder?
Auch ohne Trinkeskapaden fühlt es sich bei vielen an wie ein fetter Kater, der noch wochen- oder monatelang auf unserem schmerzenden Rücken hockt – schnurrrrrr … GRRR …
Atmen!
Und wie werden wir den After-Holidays-Blues nun los, bevor der Irrsinn von vorn losgeht? Erprobte Strategien, die zusammen am besten funktionieren:
Weniger Energieräuber und mehr von dem, was guttut
Manche Dinge können wir nicht beeinflussen, wir können aber ändern, wie wir damit umgehen und womit wir uns zusätzlich belasten. Denn oft sind es die Kleinigkeiten, die das Fass erst zum Überlaufen bringen.
Wie wäre es also mit Folgendem?
Lehne Zusatzaufgaben, die nicht unbedingt sein müssen und die du eigentlich gar nicht machen WILLST, charmant aber bestimmt ab. So bleibt mehr Zeit für Kuscheln und gute Gespräche.
Begleitend dazu darfst du dir noch mehr Gutes tun:
Ist dein Kaffeekonsum im letzten Monat ins Unermessliche gestiegen? Unserer auch. Wir haben jetzt Matcha für uns (wieder)entdeckt. Macht auch wach, aber ohne den krassen Kick und vor allem ohne das Tief, das darauf folgt.
Wenn dir der ganze Süßkram und das fettige Essen auch so zum Hals raushängt, wie uns, sagt dein Körper gerade deutlich „Schluss damit!“. Wie wäre es stattdessen mit einer Extraportion gedünstetem Gemüse oder einem grünen Smoothie und viel Wasser zum Ausspülen? So kann deine Verdauung den ganzen Schmodder schneller wieder entgiften.
„Grüner Smoothie“ Lieblingsrezept der Autorin, das auch ihre Familie liebt:
- Petersilie
- Stangensellerie
- Birne
- Banane
- Avocado
- Zitrone
- Ingwer
- Leinöl
- Apfelsaft und Wasser
Apropos entgiften: Sicherlich merkst auch du schon lange, wie sehr die hässlichen Kommentare auf Social Media, der beständig pingende Messenger und all die lustigen Filmchen Energie und Zeit saugen, die dann woanders fehlt. Digital Detox kann Wunder bewirken. Wenn du dein Handy nicht ganz aus dem Fenster werfen möchtest, kannst du bestimmte Apps deinstallieren, stummschalten oder feste Zeiten festlegen, in denen du Nachrichten checken und beantworten willst.
Wie wäre es in der plötzlich freigewordenen Zeit mit ein bisschen deiner Lieblingsmusik oder einem fesselnden Hörspiel auf den Ohren? Auch ein gutes Buch, ein langer Plausch mit der besten Freundin oder kleine Handarbeiten wie Stricken oder Häkeln können den Körper richtig gut entspannen.
Und es gibt noch mehr, dass du dir gönnen kannst:
Stress lass nach: Verspannungen und Stresshormone gezielt loswerden
Schlafen
Willst du gerade nur rumliegen? Dann mach das doch! Dein Körper weiß schon, warum. Denn im Schlaf sinkt der Stresshormonpegel besonders gut ab. Und das holt uns aus dem Flucht- oder Kampfmodus zurück in die Entspannung. Also gönn dir die Extrastunde Ruhe.
Bewegung
Auch leichter Sport hilft vielen Eltern, Verspannungen zu lösen. Aber stürze dich nicht mit extremen Vorsätzen ins neue Jahr, sondern gehe es gemächlich an. Dann ist die Chance größer, dass du dabeibleibst. Spaziergehen, vor dem Fernseher tanzen oder mit den Kids Fangen spielen tut es auch. Und wenn du eine kleine Yoga-Session einbauen kannst, umso besser.
Meditation
Kennst du schon die babelli-Meditationen? Unsere liebe Kollegin Leonie ist nicht nur Pädagogin, sondern auch Yoga-Lehrerin. Sie hat eine Reihe an Entspannungsübungen und Meditationen gezaubert, die vor allem Schwangeren und Eltern helfen können. Die Sessions sind unterschiedlich lang und für jede/jeden ist etwas dabei. Das ist mein Favorit (kurz und wohltuend):
Geheimtipp: TRE-Übungen
Unser Körper hat viele eingebaute Strategien, um angestauten Stress wieder loszuwerden. Wir müssen es nur zulassen. Eine Möglichkeit ist das gezielte Zittern. Es beruhigt das Nervensystem und entspannt die Muskeln. Wie die TRE-Übung dazu geht, erfährst du im nachfolgenden Video.
Am besten machst du die Übung, wenn deine Kinder nicht zusehen, weil sie das Zittern verunsichern könnte. In der Schwangerschaft bitte NICHT ausprobieren!
Willst du mehr über TRE und natürliche Stressregulation wissen? Coach Josch Tietz erklärt auf seinem YouTube-Kanal auch die Hintergründe der natürlichen Stressregulation.
Das Jahresende reflektieren und nächstes Mal anders machen
Den akuten Stress wieder loswerden ist das eine, aber willst du es wirklich nächstes Jahr wieder so machen? Was du dir aufhalst oder aufhalsen lässt, ist am Ende immer deine eigene Entscheidung.
Überlege doch mal, welche Tasks du nächstes Mal entweder früher angehen – Erinnerung ins Handy! – abgeben oder gleich ganz abwehren kannst. Da gibt es bestimmt einiges.
Ein Ausweg: Statt in Geschenke in einen Urlaub investieren. Wer nicht da ist, muss auch nichts machen. Funktioniert übrigens an anderen Feiertagen genauso gut …