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Welt-Impfwoche 2025: Ist dein Kind gegen Meningokokken und Co. geschützt?

Baby wird geimpft.
Ende April findet die Welt-Impfwoche statt. / Bild © Dmitry Naumov, Adobe Stock

Mit der Welt-Impfwoche möchte die WHO darauf aufmerksam machen, dass es Infektionskrankheiten gibt, die durch Impfungen vermeidbar wären. Denn weltweit erkranken immer noch viele Kinder an gefährlichen Erregern wie Meningokokken, gegen die es eigentlich wirksame Impfstoffe gibt. Wir erklären dir, weshalb Impfen so wichtig ist.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Welt-Impfwoche findet vom 24. bis 30. April statt.
  • Ziel der WHO-Aktion ist es, Eltern weltweit auf die Schutzmöglichkeiten für ihre Kinder aufmerksam zu machen.
  • Impfungen sind eines der wirksamsten Mittel, um sich und andere vor Infektionskrankheiten zu schützen.
  • Sie bergen weniger Risiken als die Infektionen und Erkrankungen, gegen die sie schützen.
  • Nimm die Welt-Impfwoche zum Anlass, den Impfstatus deines Kindes zu überprüfen.

Was ist die Welt-Impfwoche?

Impfen ist ein heikles, oft emotional aufgeladenes Thema. Immer wieder diskutieren Eltern darüber, welche Impfungen sinnvoll sind oder ob es überhaupt nötig ist, Babys zu immunisieren. Viele Mütter und Väter sind durch im Internet kursierende Geschichten über Nebenwirkungen oder schwere Impfschäden verunsichert. Dieser Unsicherheit möchte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit der Welt-Impfwoche entgegenwirken und für Aufklärung sorgen.

Eltern sollen anlässlich der Impfwoche auf die Folgen verschiedener Erkrankungen sowie auf die Schutzmöglichkeiten für ihre Kinder aufmerksam gemacht und für das Thema Impfen sensibilisiert werden. Ziel der Aktion ist es, höhere Impfraten zu erreichen und dadurch bestenfalls einzelne Krankheitserreger dauerhaft auszurotten. Die Welt-Impfwoche findet vom 24. bis 30. April statt.

Impfen: ja oder nein?

Eine Impfpflicht gibt es in Deutschland einzig für die Impfung gegen Masern. Das sogenannte Masernschutzgesetz besagt, dass alle Kinder gegen Masern geimpft sein müssen, die eine Gemeinschaftseinrichtung (Kindergarten, Tagespflege, Schule) besuchen. Alle weiteren Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) sind nicht verpflichtend. Eltern entscheiden für ihre Kinder, welche Schutzimpfungen sie durchführen lassen und welche nicht.

Eltern fällt die Entscheidung manchmal schwer. Sie haben Angst vor den möglichen Nebenwirkungen einer Impfung. Zumal im Internet diesbezüglich viele Falschinformationen kursieren. Eine wichtige Botschaft der Welt-Impfwoche lautet daher: Die modernen Impfstoffe, die heutzutage zum Einsatz kommen, sind für Babys und Kinder sehr gut verträglich. Zwar können durchaus Impfreaktionen auftreten (etwa Fieber oder Schwellungen und Rötungen an der Einstichstelle), schwere Komplikationen bzw. Impfschäden sind jedoch äußerst selten. Impfungen bergen weniger Risiken als die Infektionen, gegen die sie schützen. Denn: Erkrankt ein ungeimpftes Kind beispielsweise an Erregern wie Meningokokken oder Polioviren, kann dies schwerwiegende Folgen haben.

Was macht Erreger wie Meningokokken so gefährlich?

Eine Meningokokken-Infektion äußert sich zunächst oft nur durch grippeähnliche Symptome, wodurch eine schnelle Diagnose erschwert wird. Werden Meningokokken jedoch zu spät erkannt, kann dies weitreichende, sogar lebensbedrohliche Folgen haben. In kürzester Zeit kann sich eine Hirnhautentzündung (Meningitis) und/oder eine Blutvergiftung (Sepsis) entwickeln. Kinder können dadurch körperliche Beeinträchtigungen wie Amputationen und Vernarbungen davontragen oder in ihrer Entwicklung gestört werden. Daher empfiehlt die STIKO frühzeitige Impfungen, die einen Schutz vor Meningokokken und anderen Krankheitserregern bieten. Impfungen gehören zu den wirksamsten und sichersten Mitteln, um sich und andere vor Infektionskrankheiten zu schützen.

Wie wichtig Aufklärung ist, zeigen aktuelle Statistiken des RKI, die sich mit Meningokokken beschäftigen. Demnach wurden im Jahr 2024 insgesamt 342 Meningokokken-Erkrankungen gemeldet. Bei 365 Tagen im Jahr kam somit fast täglich ein neuer Fall hinzu. Eine einfache Impfung gegen Meningokokken B und C könnte Kinder vor den Folgen einer Infektion schützen. Die Impfungen werden von allen Krankenkassen erstattet.

Ist dein Kind gut geschützt?

Du bist unsicher, ob dein Kind gut gegen verschiedene Erreger geschützt ist? Dann nimm die Welt-Impfwoche zum Anlass, den Impfstatus deines Kindes zu überprüfen. Schau nach, welche Impfungen erfolgt sind und wann gegebenenfalls weitere Impfungen anstehen. Denn die Wirksamkeit einiger Schutzimpfungen (etwa gegen Tetanus oder Diphtherie) lässt mit der Zeit nach. Dann sollten Auffrischimpfungen erfolgen. Weitere Informationen kannst du dem STIKO-Impfkalender entnehmen. Natürlich kannst du auch jederzeit in deiner Kinderarztpraxis nachfragen, ob bzw. wann weitere Impfungen fällig sind.

Wichtig: „Gut geschützt“ bedeutet nicht, dass dein Kind komplett „durchgeimpft“ sein muss. Es gibt Impfungen, die entbehrlicher sind als andere. So schützt etwa eine Rotaviren-Impfung zwar vor schweren Verläufen bei einer Ansteckung mit Rotaviren, Kinder können aber dennoch an einer Magen-Darm-Infektion durch Rotaviren erkranken. Da es sich zudem um einen Lebendimpfstoff handelt, der das Risiko einer Ansteckung anderer birgt, sehen einige Ärzte und Ärztinnen die allgemeine Rotaviren-Impfempfehlung der STIKO kritisch. Eine Grundimmunisierung gegen gefährliche Erreger wie Meningokokken oder Polioviren solltest du hingegen unbedingt in Erwägung ziehen. Hier herrscht unter Medizinern breiter Konsens. Denn wie bereits erwähnt, kann etwa eine Meningokokken-Infektion schwerwiegende Auswirkungen haben.

Lass dich von eurem Kinderarzt oder eurer Kinderärztin beraten. Scheue dich nicht, Fragen zu stellen, die dir auf der Seele brennen. Umfangreiche Informationen über den Nutzen und die Risiken von Impfungen bietet zudem der „Ratgeber Impfen“ des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG). Du kannst dir die Info-Broschüre hier herunterladen.

Fazit: Die Welt-Impfwoche macht auf ein wichtiges Thema aufmerksam!

Es ist gut, immer wieder auf die Wichtigkeit bestimmter Impfungen hinzuweisen. Denn ein umfassender Schutz gegen Krankheitserreger wie Meningokokken, Polioviren und Co. kann lebenslange Folgen bei Babys und Kleinkindern verhindern. Ob du dein Kind gegen alle Kinderkrankheiten „durchimpfen“ lässt oder auf einige Impfungen verzichtest, bleibt natürlich dir überlassen. Die Welt-Impfwoche kann ein Anlass sein, sich mit dieser Frage intensiver auseinanderzusetzen. Lass dich im Zweifelsfall in deiner Kinderarztpraxis beraten.

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Quellen

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.