Dingdong! Kaum ist der Sommer durch, klingelt Weihnachten stürmisch an. Doch „Last Christmas“ und Lebkuchen im Regal jagen nicht nur wohlige Schauer über so manchen Elternrücken! Spätestens bei der Geschenkeauswahl stellt sich wie jedes Jahr die Frage: „Wie viele Geschenke sind für unsere Kids angemessen und wann wird es zu viel?“
Jede Familie ist anders und auch die Entscheidung für oder gegen bestimmte Weihnachtsgeschenke bleibt höchst individuell. Also keine Sorge, wir bewerten nicht.
Doch vielleicht helfen dir Erfahrungsberichte anderer Eltern weiter. Darunter findest du eine Umfrage und ein paar Impulse, die dich bei der Entscheidungsfindung unterstützen dürfen.
Erfahrungen und Gedanken aus dem babelli-Team
Wir haben für euch gesammelt. Leider kein Geld für Geschenke, aber persönliche Erfahrungen und Sichtweisen im Team. Darunter kannst du gern an der Umfrage teilnehmen, denn deine Sicht interessiert uns eben auch!
„Ich möchte meine Kinder nicht mit sinnlosen Geschenken überhäufen.“
„Es ist Oktober und der Einzelhandel lässt mich bei jedem Einkauf wissen „Es ist bald Weihnachten, es ist bald Weihnachten“. Puh, es ist noch viel zu früh! Um aber nicht wieder, wie jedes Jahr, in Stress zu geraten (denn davon habe ich im November und Dezember wahrlich genug) überlege ich, was ich meinen Kindern dieses Jahr unter den Weihnachtsbaum lege.
Ich möchte meine Kinder nicht mit sinnlosen Geschenken überhäufen. Ich möchte sie eigentlich gar nicht überhäufen mit Dingen, die dann sowieso bloß wieder in einer Ecke rumliegen. Meine Kinder haben nie konkrete Wünsche. Wirklich nie. Ich weiß, wie neidisch ich jedes Mal auf Freundinnen schaue, bei denen die Kinder ganz genau wissen, was sie wollen. Ist es nicht toll? Man muss sich keine Gedanken machen, kauft es, ob Second Hand oder neu, und gut ist. Zack. Fertig. Ganz einfach.
So hätte ich es auch gerne. Aber nein, meine Kinder scheinen jedes Jahr wunschlos glücklich zu sein (was ich natürlich toll finde) und so bleibt die Wunschfrage bei mir. Ich muss genauer hinhören, zwischen den Zeilen lesen oder eben schauen, was sie gerade brauchen.
Dieses Jahr werden meine großen Kinder mit neuen Fußballoutfits ausgestattet. Ein neues Trikot, eine neue Hose, Jacke, Stutzen und evtl. noch Schuhe. Natürlich alles in Vereinsfarben mit Initialen drin. Das kostet. Aber hey, welcher Tag bietet sich besser an als Weihnachten, um meine Kinder damit auszustatten.
Da bei uns eine sehr variable große Murmelbahn bei meinem Mittleren sehr angesagt ist, wird es hierzu noch ein oder zwei Erweiterungen geben, die ich, hoffentlich bald, auf dem Flohmarkt finde. Denn zum Glück finden davon jetzt im Oktober jede Menge statt und man kann sich dort gut mit Geschenken eindecken.
Meine Tochter ist nun ein Teenie und so wird sie noch ein, zwei (unnötige) Sachen aus der Drogerie bekommen. Ich finde es überflüssig, dass sie solche Produkte nimmt, aber ihr macht es Spaß und wenn sie sich freut, bin ich auch glücklich.
Bei unserem Jüngsten (2 Jahre alt) habe ich mir noch so gar keine Gedanken gemacht und denke, er wird etwas aus dem Keller bekommen. Klingt erstmal vielleicht nicht so anmutig, aber dort habe ich noch tolle Sachen von seinen Geschwistern. Puzzle, Bücher, Spiele – alles was das Herz begehrt. Da werde ich schauen, womit ich auch ihn glücklich machen kann und dann ist das Thema Geschenke schon abgehakt. Zumindest bei den Kindern.“
Emmi, unsere Podcast-Queen und Dreifachmama
„Insgesamt ist uns wichtig, dass es kein Schnickschnack ist“
„Als getrennte Eltern im Wechselmodell ist es uns wichtig, dass wir uns gut miteinander abstimmen. Jeder schenkt meist 2 oder 3 kleine Geschenke. In den vergangenen Jahren hat unser Sohn wirklich lange Wunschzettel gestaltet. Wir haben uns da dann etwas ausgesucht, das auch aus unserer Sicht sinnvoll ist. Bei einem 8-jährigen Kind geht es nun jedoch auch mal um größere Wünsche. Gerade beim Thema Smartwatch haben wir unterschiedliche Sichtweisen, schauen aber, dass wir alle Sichtweisen dabei irgendwie berücksichtigen. Insgesamt ist uns wichtig, dass es kein Schnickschnack ist, der eh nach kurzer Zeit in der Ecke liegt. Davon haben wir schon viel zu viel in beiden Haushalten.“
Patrick, unser Gründer und CEO
„Ein ganz genaues System haben wir nicht“
„Mir ist es super wichtig, dass der Geschenkeberg unter dem Baum nicht ausartet; weder bei uns zuhause, noch bei den Großeltern. Deshalb sind wir in Sachen Weihnachtsgeschenke immer in engem Austausch mit den Omas und Opas.
Grundsätzlich mag ich den Gedanken, “Zeit statt Zeug” zu schenken, aber finde das beim Thema Weihnachten schwierig. Denn wie erkläre ich meinen kleinen Kindern, dass der Weihnachtsmann ihnen einen Ausflug in den Zoo oder in den Freizeitpark schenkt?
Es darf also gern etwas Materielles sein, aber bitte mit Qualität und Bedacht.
Für leuchtende Kinderaugen reichen meiner Meinung nach ein oder zwei Hauptgeschenke, die sich die Kinder gewünscht haben oder die ihren aktuellen Interessen gerade am meisten entsprechen.
Dazu zwei bis drei “Kleinigkeiten” (Bücher, Puzzle, Kleidung, DIY-Sets, Zubehör fürs Hauptgeschenk…). Ein ganz genaues System haben wir da aber nicht, das entscheiden wir jedes Jahr aufs Neue. Wir achten einfach darauf, dass alles in einem für die Kinder sinnvollen (!) Rahmen bleibt.
Was ich überhaupt nicht leiden kann, sind Spielsachen, die nur besorgt werden, damit “noch etwas” unter dem Baum liegt, um auf eine gewisse Anzahl an Päckchen oder einen gewissen Geldwert zu kommen.
Wenn ein fester Betrag pro Kind erreicht werden soll – viele Großeltern machen das aus Fairnessgründen gegenüber allen Enkeln –, hätte ich lieber, sie geben den Rest bis Summe X später separat, etwa als Sparschwein-Münzen. Oder sie investieren ihn in Kleidung oder Bücher statt in billiges Lückenfüller-Spielzeug.“
Carolin, unser Redaktions-Profi und nach eigener Aussage zweifache „nofun“-Mama 😉
„Theoretisch wäre ihr schon eines genug.“
„Beim Thema Weihnachten bekommt meine Tochter (9) leuchtende Augen, nicht nur wegen der Plätzchenbäckerei, sondern auch wegen der Geschenke. Und ich selbst denke nur „WO soll das ganze Zeug bloß hin?“ Über Nachhaltigkeit reden wir gar nicht erst.
Ich finde eigentlich ein paar mittlere und kleinere Geschenke zu Weihnachten völlig ausreichend. Zum Beispiel etwas, das sie sich sehr gewünscht hat und noch ein paar Kleinigkeiten dazu. Theoretisch wäre ihr schon eines genug. Nur sah das in der Praxis bisher anders aus. Wir haben eine recht große Familie voller Erwachsener und ein Einzelkind. Das bedeutet, jede Verwandte möchte gern etwas schenken (ja, meist sind es nur die Frauen) und ich darf dann für sie kreativ werden – Mental Load olé. Wir als Eltern wollen unserem Kind natürlich selbst auch eine Freude machen. Deshalb ist das Kinderzimmer schon jetzt voll mit Spielzeug aller Art, das zum Glück auch immer wieder bunt gemischt bespielt und zerliebt wird.
Letztes Jahr hatte ich aus Versehen (grober Anfängerfehler, tut das bloß nicht!) einen Spielzeugkatalog offen liegen lassen, der dann als Vorlage für eine lange Wunschliste diente. Darauf standen Sachen, von denen meine Tochter vorher nie gehört hatte und die sie eigentlich auch nicht wirklich wollte, geschweige denn brauchte. Fun fact: Sie mag allzu viele Geschenke eigentlich gar nicht, das überfordert sie und sie weiß das. Aber so ein bunter Katalog kickt eben ganz anders. Dieses Mal hat sie noch keinen Plan, was sie sich wünscht.
Mehr als 100 Euro möchte ich nicht ausgeben, gern sehr viel weniger. Vielleicht wird es ein Backbuch mit Schürze und Zubehör (sie bäckt schon selbst), vielleicht ein Kinderbuch (es gibt so schöne und sie liest gern) und ein „bisschen“ Lego (Wucherpreise!). Und vielleicht kommt dann doch alles anders…
Für den Adventskalender habe ich mir diesmal vorgenommen, den Vorschlag meiner Kollegin Carolin umzusetzen: Zeit statt Zeug. Ich weiß genau, dass sich meine Tochter darüber am meisten freuen wird.“
Anke, unsere Redaktions-Eule und Coachin
„Mittlerweile schenken wir uns weniger.“
Wir haben keine festen Beträge, für die wir Geschenke kaufen. Mal ist es mehr, im nächsten Jahr weniger. Es kommt auch darauf an, ob Anschaffungen anstehen, beispielsweise eine Rutsche für den Garten oder ein neues Fahrrad. im Durchschnitt geben wir wohl ca. 70-100 Euro pro Kind aus.
Schon als Jugendliche haben meine Eltern zu Weihnachten immer gesagt: Dieses Jahr wollten wir uns doch nicht so viel schenken! Und doch lagen wieder eine Menge Geschenke unter dem Baum. Mein Bruder und ich haben es schon als Kinder geliebt, all die Geschenke vom Weihnachtsmann auszupacken. Mittlerweile schenken wir uns weniger. Meine Eltern sind jetzt Großeltern und beschenken meine beiden Töchter. Doch auch hier sind es weniger Geschenke geworden. Warum? Weil wir miteinander gesprochen haben und uns einig sind: Kinder haben schon viel zu viel Spielzeug! Wir alle konsumieren zu viel. Lieber investieren wir das restliche Geld nun in Aktienfonds für die Kinder und Urlaube, in kleine und große Abenteuer, die, anders als die zehnte Puppe oder die Dinofigur, nicht vergessen werden.
Isabell, unsere Social-Media-Zauberfee und Zweifachmama
Anonyme Umfrage: Und, wie siehst du das?
Fazit mit Impulsen
Wusstest du schon, dass zu schenken genauso viele Glückshormone ausschüttet, wie beschenkt zu werden? Kein Wunder, dass wir Eltern dem Auspacken so entgegenfiebern.
Sich auf eine angemessene Anzahl und Qualität von Weihnachtsgeschenken festzulegen, kann für viele dennoch ein ziemlicher Balanceakt sein. Noch schwieriger wird es, wenn ihr getrennt lebt und es unterschiedlich handhabt.
Vielleicht helfen diese Fragen dabei, dir klarzuwerden, wie dein bzw. euer Weg aussehen könnte – ganz unabhängig von der tatsächlichen Zahl der Päckchen unterm Baum:
- Was ist Weihnachten für mich persönlich?
- Warum schenke ich wirklich, was ist mein Ziel? Hat es vielleicht etwas mit meiner Vergangenheit zu tun?
- Was wünscht sich mein Kind wirklich (und vielleicht schon länger)?
- Was passiert mit dem Geschenk/den Geschenken, wenn die anfängliche Euphorie verflogen ist? Ist es dann noch nützlich?
- Kann ich mit den Großeltern oder anderen lieben Menschen über unsere Werte sprechen? Was ist uns wichtig als Familie? Wer schenkt was?
- Wie viel Budget habe ich zur Verfügung? Gibt es manche Wunscherfüller vielleicht auch Second-Hand?
Bevor es dieses Jahr (wieder) eskaliert: Wir finden die Idee eines Geschenke-Trackers von #einguterstart richtig nett: https://www.instagram.com/p/DDCqtDBMKVr/
Und noch was: Uns ist wichtig, daran zu erinnern, dass Care Arbeit idealerweise fair aufgeteilt werden sollte. Weihnachtsgeschenke zu erdenken und zu besorgen, gehört mit zu den zeitintensiven Aufgaben. Vielleicht liefert dir dieser Artikel wertvolle Impulse:












