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Storchenbiss: Alles, was du zu diesem Geburtsmal wissen musst

storchenbiss

Rote Flecken auf Babys Haut mit komischem Namen – was ein Storchenbiss ist und ob er wieder weggeht, erfährst du jetzt. Und auch, wie du ihn von anderen Gefäßfehlbildungen wie Feuermalen und Blutschwämmchen abgrenzen kannst.

„Als ich meine Marie das erste Mal im Arm hielt, war ich irritiert. Was hatte sie da in ihrem kleinen zerknautschten Gesicht? Ihr ganzes Augenlid war rot. Und auch im Nacken entdeckte ich unter den paar Härchen eine große gerötete Fläche. So was hatte ich noch nie vorher gesehen. Und keiner sagte was dazu. Erst bei der U2 klärte mich die Kinderärztin auf: Es handele sich dabei um harmlose Storchenbisse und ich solle mir keine Sorgen machen. Puh! Im Laufe der Monate wurden die Flecken immer blasser. Der über dem Auge war mit zwei Jahren nicht mehr zu sehen. Den im Nacken hat sie heute noch.“ Silke, 39 Jahre

Was ist ein Storchenbiss und wie sieht er aus?

Der Volksmund nennt ihn Storchenbiss. Medizinisch heißt er Naevus simplex. Simplex deshalb, weil es sich dabei um eine leichte Form handelt. Er tritt vor allem im Nacken auf. Da Storch Adebar bekanntlich die Babys im Schnabel vor die Haustür trägt, hat der Fleck daher seinen Namen. Aber auch im Gesicht kommt er vor. Dann vorwiegend an der Stirn oder am Augenlid. Dort wird er auch Engelskuss (angel kiss) oder Lachsfleck genannt. Auch die Nasenspitze oder die Oberlippe kann ein solcher Fleck zieren.

Die betroffenen Hautstellen sind blass- bis dunkelrot. Sie sind eher unscharf umgrenzt, auf einer Ebene mit der Haut und von einem halben bis zehn Zentimeter groß. Mit Ausnahme der Augenlider befinden sie sich auf der Mittellinie des Körpers (medial). Wenn du leicht darauf drückst, verschwindet die rote Farbe für einen Moment. So können Ärzte unklare Storchenbisse von anderen Hauterscheinungen wie dem Feuermal oder Blutschwamm abgrenzen (siehe unten im Artikel).

In der Regel ist ein solcher Fleck völlig harmlos. Er entsteht bei der Gefäßbildung während der Schwangerschaft. Die Entstehung oder Vermeidung eines Storchenbisses kann nicht beeinflusst werden. Normalerweise sorgen Nerven an den Blutgefäßen dafür, dass sie sich zusammenziehen und weniger Blut durchlassen. Beim Storchenbiss entwickeln sich diese Nerven erst später. Die Gefäße bleiben weit und die Haut erscheint an dieser Stelle rot. Bei Aufregung und Hitze sogar noch mehr als in Ruhe. Je nachdem, wo sich der Storchenbiss befindet, bleibt er und wächst mit der Haut mit. Oder er verblasst nach und nach, bis er nicht mehr zu sehen ist.

Ein Storchenbiss tut deinem Kind nicht weh und beeinflusst seine Gesundheit nicht.

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Wie viele Babys haben Storchenbisse?

Etwa ein Drittel aller Babys kommen mit irgendeinem Storchenbiss zur Welt. Davon die Hälfte mit besagtem Biss im Nacken. Eins von zehn Babys hat ihn auf dem Augenlid. Der Rest über der Nasenwurzel auf der Stirn oder über der Oberlippe. Auch alles auf einmal ist natürlich möglich.

Wichtig ist die Abgrenzung zum Feuermal, dem Naevus flammeus. Denn dieses kann (muss aber nicht) auf angeborene Fehlbildungen tieferer Gewebe hindeuten. Je nachdem, wo es sich befindet. Kinderärzte erkennen mit geschultem Blick, ob weitergehende Untersuchungen nötig sind oder nicht. Bist du unsicher? Dann weise beim nächsten Besuch am besten darauf hin. Vor allem, wenn das Feuermal auf den ersten Blick nicht zu sehen ist.

Wann geht er weg?

Die verschiedenen Storchenbisse brauchen unterschiedlich lang, bis sie verschwinden. Auf Augenlidern oder Stirn bilden sie sich meist innerhalb der ersten beiden Lebensjahre zurück. Spätestens im Schulalter sind sie weg. Wenn sich das Kind aufregt, kann es sein, dass du sie auch später noch erahnen kannst. Der Klassiker im Nacken bleibt oft ein Leben lang. Durch die Haare sieht ihn aber niemand.

Feuermale verblassen nicht. Sie wachsen mit dem Körper mit.

Was kann ich dagegen tun?

Gegen einen einfachen Storchenbiss kannst und solltest du nichts tun. Er ist kein Schönheitsmakel, sondern macht dein Kleines zu etwas Besonderem. Sollte der Storchenbiss sich verfärben, sollte er stark wachsen oder anschwellen, lass dich bei deiner Ärztin beraten. 

Wenn er über Jahre bleibt, dunkler wird und sehr stört, handelt es sich um ein Feuermal. Dieses kannst du mit dem Laser in mehreren Sitzungen entfernen oder zumindest aufhellen lassen. Bei stark ausgeprägten Flecken geht das schon im Baby- oder Kleinkindalter. Da Laserbehandlungen schmerzen, leider nur unter Vollnarkose. Lass dich am besten beraten.

Storchenbiss, echtes Feuermal oder Blutschwamm?

Ein Storchenbiss ist harmlos. Aber leider gibt es Hauterscheinungen, die auf andere Fehlbildungen oder bestimmte Syndrome hinweisen können. Gemeint sind Feuermale, die asymmetrisch angeordnet sind, also nicht auf der mittleren Körperachse liegen. Auch diese sind oft ungefährlich, aber manchmal – je nach Lage – auch Indizien für andere Erkrankungen. Zusätzlich gibt es Blutschwämme, auch Hämangiom genannt. Sie sind oft ohne Bedeutung, manchmal aber leider doch.

Ärzte erkennen die verschiedenen Hautmale meist auf einen Blick. Für Laien ist es gar nicht so leicht, sie voneinander abzugrenzen. Die folgende Tabelle hilft dir dabei.

StorchenbissEchtes FeuermalBlutschwamm
hellrot bis rotrot bis violetttiefrot bis violett
ebenebenerst Rötung, dann erhabene Knötchen
verschwindet, außer im Nackenbleibt und dunkelt manchmal nach80% bilden sich zurück
ein Drittel aller Babyszwei von 100 Babysdrei bis fünf von 100 Babys
ab Geburtab Geburt, manchmal auch erst im Kleinkindalterab Geburt oder nach ein paar Wochen

Wichtig: Storchenbisse auf Augenlidern sind ein Grenzfall. Meist sind sie rein kosmetisch. Dennoch sollte eine Ärztin drauf gucken und dich im Zweifel an eine Augenarztpraxis überweisen.

Zwei Beispiele mit Bildern aus dem Leben

Hast du noch Fragen zum Storchenbiss? Dann schreib uns gern einen Kommentar!

Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 06.07.2023
Dieser Artikel wurde von Maylis Jungwirth geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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