Dein Baby schläft nicht gut ein oder durch? Das ist nicht ungewöhnlich und kann verschiedene Gründe haben. Ein Patentrezept für erholsamen Babyschlaf, das immer hilft, gibt es nicht. Daher ist es wichtig, die Ursachen zu kennen. Welche Gründe am häufigsten hinter Schlafproblemen bei Babys stecken und was wirklich hilft, erklären wir dir in diesem Artikel.
Tipp: Nimm an unserem Babyschlaf-Onlinekurs teil. Darin lernst du alles über den Babyschlaf und wie ihr ruhigere und entspanntere Nächte haben könnt.
– Vorsicht: lang, aber wichtig! –
Dein Baby schläft nicht so wie die Babys der anderen? Es findet nicht in den Schlaf, wacht ständig auf oder macht die Nacht zum Tag? Keine Sorge, du bist nicht allein. Die meisten Eltern haben zu Anfang diese Probleme. Auch wenn es nicht alle zugeben.
Viele Säuglinge schlafen mit der Zeit besser. Sie entwickeln einen Schlafrhythmus. Aber eben längst nicht alle. Auch das ist normal. Ein Kind, das ohne zu erwachen und ohne zu trinken zehn Stunden im Bett liegt und nachts durchschläft, ist die absolute Ausnahme und sein Verhalten evolutionstechnisch gesehen eher ungewöhnlich.
Was also tun, wenn das Baby nicht schlafen will?
Fakt ist: Die meisten Eltern sind in den ersten Monaten eher wie Zombies mit dicken Augenringen unterwegs und leiden an Schlafmangel. Auch später ist permanenter Schlafentzug meist noch ein Thema. Denn Gründe, um schlecht zu schlafen, gibt es bei Säuglingen viele. Nachfolgend haben wir die sieben häufigsten Ursachen für dich zusammengefasst und mit Tipps versehen, wie du damit umgehen kannst.
1. Grund: Du erwartest zu viel?
Das Schlafverhalten eines Säuglings unterscheidet sich grundlegend von dem eines Erwachsenen. Oft haben Eltern in puncto Babyschlaf schlichtweg eine falsche Erwartungshaltung. Ein Baby schläft nicht einfach so in den ersten Monaten von selbst ein und gar durch. Es ist wichtig, sich folgende Punkte vor Augen zu führen:
Babys Schlafzyklen sind kürzer
Erwachsene kommen mit sieben bis neun Stunden Schlaf am Tag oder besser in der Nacht aus. Neugeborene benötigen über 24 Stunden verteilt im Schnitt 16 bis 18 Stunden. Dies ist allerdings ein Mittelwert. Jedes Kind ist anders und hat ein individuelles Schlafbedürfnis. Ab dem 3. Monat sind es etwa 14,5 Stunden am Tag.
14,5 klingt viel? Stimmt! Aber: Die 14,5 Stunden verteilen sich auf mehrere Schlafzyklen. Ein Zyklus dauert zu Anfang lediglich zwanzig bis dreißig Minuten. Zwar können Babys während eines Schläfchens auch mehrere dieser Schlafzyklen durchlaufen. Viele Säuglinge wachen jedoch bereits nach einem Schlafzyklus auf – also nach etwa einer halben Stunde. Die Länge der Zyklen nimmt im Laufe der Monate und Lebensjahre zu. Der Schlafzyklus eines Erwachsenen dauert dann etwa anderthalb bis zwei Stunden.
Nach etwa sechs Wochen entwickeln viele Babys einen Schlafrhythmus. Ein erster Tag-Nacht-Rhythmus stellt sich ein. Die längsten Schlafphasen verlagern sich immer mehr Richtung Nacht.
Der Anteil des Leichtschlafes ist bei Babys höher
Es gibt noch zwei weitere grundlegende Unterschiede zu Erwachsenen:
- die Menge und
- den Zeitpunkt des REM-Schlafs (Rapid Eye Movement, auch Traumschlaf genannt).
Beim REM-Schlaf ist das Gehirn noch wach und verarbeitet Erlebtes. Ein Erwachsener verbringt während des Schlafens deutlich weniger Zeit im REM-Schlaf als ein Säugling. Außerdem sinkt er nach dem Einschlafen ziemlich schnell in den erholsamen Tiefschlaf, an den sich dann der REM-Schlaf anschließt.
Der Schlafzyklus eines Babys besteht aus:
- einer relativ langen aktiven REM-Phase, die etwa 20 Minuten dauert,
- dem Übergangsschlaf
- und dem ruhigen Tiefschlaf.
Danach folgt erneut eine kurze Phase des leichten Übergangsschlafs, der die nächste Schlafphase oder das Erwachen einleitet.
Nur während des REM-Schlafs entwickelt sich das Gehirn. Es ist also ganz logisch, dass Kinder mehr davon benötigen als wir. Unser Gehirn muss zwar auch verarbeiten, wächst aber nicht mehr.
Warum haben Babys ein anderes Schlafverhalten?
Letztlich ist es ein geschickter Schachzug der Natur. Denn nur so kann ein Säugling kontrollieren, ob ihm etwas fehlt, er zum Beispiel Hunger hat, oder ob irgendetwas in seiner Umgebung nicht stimmt. Dann wird er richtig wach und tut seinen Unmut durch Schreien kund – egal ob tagsüber oder nachts.
Wie kann dir das Wissen über die Schlafzyklen weiterhelfen?
Die einzelnen Schlafphasen zu verstehen ist wichtig, damit du weißt, wann du dein Baby ablegen kannst. Denn nur im Tiefschlaf ist es kaum zu wecken. In den anderen Phasen wacht es leicht auf, wenn es zum Beispiel durch ungewöhnliche Geräusche oder helles Licht gestört wird. Legst du es also nach dem Einschlafen im Arm zu früh oder zu spät in sein Bettchen, kann es das bemerken und protestieren. Wartest du aber den Tiefschlaf ab, lässt es sich ohne Probleme ablegen.
Noch mehr Fakten zum Babyschlaf
- Nachts reihen sich die Schlafzyklen idealerweise nahtlos aneinander.
- Der Anteil des Tiefschlafs ist bis etwa 24 Uhr am höchsten. Danach verbringt dein Baby die meiste Zeit im Leichtschlaf und wird nach einer weiteren kurzen Tiefschlafphase am Morgen immer unruhiger, bis es schließlich aufwacht.
- Die meisten Säuglinge wachen noch mindestens einmal nachts auf, um zu trinken. Stillkinder häufiger als Flaschenkinder, da die Muttermilch leichter verdaulich ist und nicht so lange vorhält. Das ist bis zum Alter von etwa einem Jahr völlig normal und gut für die Gehirnentwicklung.
- Mit etwa sechs bis zwölf Lebensmonaten sind die meisten (nicht alle!) Kinder körperlich dazu in der Lage, ohne nächtliche Nahrungsaufnahme auszukommen. Allerdings betrifft das keinen Zeitraum von zwölf, sondern eher von sechs Stunden am Stück.
- Tagsüber nimmt die Zahl der Schläfchen mit den Monaten und Jahren immer weiter ab. Ein Neugeborenes schläft etwa vier bis sechs Mal am Tag. Ein sechs Monate altes Kind nur noch drei bis vier Mal, mit Wachphasen von 2 bis 3 Stunden dazwischen.
- Mit etwa dreizehn Lebensmonaten machen die meisten Kleinkinder nur noch einen Mittagsschlaf, was dann mit durchschnittlich drei Jahren oft, aber nicht immer, gänzlich eingestellt wird.
- Die Dauer der jeweiligen Tagschläfchen richtet sich nach dem individuellen Schlafbedürfnis des einzelnen Kindes und kann stark variieren.
Unser Tipp: Überprüfe deine Erwartungshaltung
Dein Baby schläft nicht gut? Babys haben ganz unterschiedliche Schlafbedürfnisse. Nur weil dein Kind viel weniger schläft als das deiner Freunde, ist es deswegen noch lange nicht unnormal und leidet nicht automatisch an einer Schlafstörung. Ganz im Gegenteil, richtige Murmeltiere sind auch eher selten.
2. Grund: Dein Baby ist nähebedürftiger als du denkst?
Manche Babys schlafen nicht durch, weil sie Kuschelbedarf haben. Aus evolutionsbiologischer Sicht ist das völlig normal. Ohne die Unterstützung ihre Eltern wären Säuglinge früher verhungert, erfroren oder gefressen worden. Daher suchen sie auch heute noch instinktiv die Nähe zu jemandem, der sie beschützt, ihnen Geborgenheit spendet und für ihr Wohlergehen sorgt.
Beim ersten Kind sind jedoch viele Eltern unsicher. Soll ich mein Kind beim kleinsten Mucks hochnehmen? Verwöhne ich es zu sehr? Schreit es etwa, weil es weiß, dass ich sofort reagiere? Bin ich eine Glucke?
Lass dich nicht verunsichern und hinterfrage Ratschläge, die deinem eigenen Gefühl widersprechen genau. Viele der ungefragten Experten beziehen ihre Erkenntnisse aus Zeiten, in denen nicht auf das Wohl des Kindes geachtet und den Müttern zu sehr fragwürdigen Methoden geraten wurde. Die Wissenschaft ist mittlerweile weiter.
Unser Tipp: Auf das Nähebedürfnis eingehen
Ein Baby ist kein Soldat, der funktionieren muss. Gerade am Anfang ist es besser, wenn sich Eltern nach dem Kind richten und nicht andersherum. Konkret bedeutet das:
- Gehe auf das Nähebedürfnis deines Babys ein. Du musst es nicht schreien lassen, um es abzuhärten. Genau genommen solltest du dies auch nicht, wenn du keine späteren Bindungsprobleme riskieren willst. Du musst es nicht ablegen, wenn es deine Nähe braucht. Trag es ruhig, sooft es das möchte.
- Du musst dein Baby auch nicht vier Stunden lang Hunger leiden lassen, nur weil einige Leute denken, dass ein Baby nach einem festen Fahrplan gefüttert werden sollte.
- Ein Kind weiß ziemlich genau, was ihm wann fehlt und teilt uns dies unter anderem durch Weinen mit.
Wenn du von Anfang an auf die Bedürfnisse deines Babys eingehst, wirst du schnell lernen, die Feinheiten zu unterscheiden. Du wirst dann instinktiv wissen, ob es gerade Hunger hat oder nur deine Nähe braucht, ob ihm etwas fehlt oder es einfach nur müde ist. Dadurch, dass du auf die Bedürfnisse eingehst, dich beispielsweise beim Einschlafen neben dein Kind legst, legst du den Grundstein dafür, dass dein Baby Schlaf später als etwas Positives, etwas Entspannendes wahrnimmt. Dann löst sich das Schlafproblem womöglich von selbst.
Was ist mit Schlaflernprogrammen, wenn das Baby nicht schläft?
Schlaflernprogramme zielen darauf ab, den Kindern „richtiges“ Schlafverhalten beizubringen und gegen den eigenen Instinkt zu handeln.
Das Baby wird in immer größer werdenden Abständen beim Einschlafen allein gelassen. Auch und gerade, wenn es schreit. Damit soll verhindert werden, dass es auch nachts unsere Hilfe zum Einschlafen benötigt.
Auch wenn es Babys gibt, bei denen solche Programme funktionieren, heißt das nicht, dass du deinem Baby damit etwas Gutes tust. Kritiker der kontrovers diskutierten Methoden sehen vor allem die Auswirkungen auf die Gefühlswelt des Kindes kritisch. Es lernt nicht, nachts besser einzuschlafen, sondern seine Gefühle nicht mehr zu äußern, weil ihm sowieso niemand hilft. Das Baby gibt sozusagen auf. Das kann nicht der richtige Weg sein.
Wenn dein Baby dich noch zum Einschlafen braucht, sei es durch Einschlafstillen oder Kuscheln, lass es ruhig. Einschlafhilfe ist in Ordnung. Dein Kind wird dir zeigen, wann es so weit ist, allein einzuschlafen. Manche Kinder schaffen dies schon sehr früh, andere brauchen mehrere Jahre, weil sie es einfach noch nicht allein können.
Auch wenn es unpraktisch ist, weil du dann weniger Zeit für dich hast, es lohnt sich auf lange Sicht gerade bei unruhigen Babys und gibt ihnen die nötige Sicherheit, um zu selbstbewussten Kindern heranwachsen zu können. In solchen Fällen ist nachts das Familienbett oftmals der rettende Weg, um dem Schlafmangel entgegenzuwirken. Dann können alle wieder genug schlafen.
3. Grund: Der Alltag überfordert dein Baby?
Wenn dein Baby nicht zur Ruhe kommt, kann es daran liegen, dass ihm der Alltag zu stressig ist. Babys sind schnell von zu vielen Eindrücken überfordert. Gut, wenn ein Baby in der Lage ist, einfach die Augen zuzumachen und einzuschlafen. Einige können das aber nicht und überreizen immer mehr.
Dein Baby schläft nicht ein, trotz Müdigkeit?
Übermüdung erkennen ist gar nicht so leicht, denn Übermüdungsanzeichen sind manchmal trügerisch. Überreizte Kinder drehen auf, werden quengelig und unruhig.
Wenn dein Kind nicht einfach schläft, wenn es könnte, musst du etwas an deinem Alltag ändern. Dein Baby wird sich selbst so schnell nicht anpassen können.
Unser Tipp: Eindrücke reduzieren und Rituale einführen
Wenn du den Eindruck hast, dass dein Baby mehr Ruhe braucht, als es bekommt, reduziere alles auf ein Mindestmaß. Gedeckte Farben sind besser als knallige, wenig Spielzeug ist besser als zu viel. Der Fernseher sollte ausgeschaltet bleiben und das Radio ebenso.
Ein wenig Ordnung bringt Ruhe in den Alltag und auch die Zeit für Besuche kann eingeschränkt werden. Mit der Zeit wird es deinem Baby gelingen, Eindrücke besser zu verarbeiten, aber manche Kinder brauchen dazu länger als andere. Abhärten kannst du dein Baby nicht. Besser ist es, dich darauf einzustellen. Konkret bedeutet das:
- Reduziere Unternehmungen so weit, wie es dein Kind nicht überfordert.
- Versuche, Ruhe in dein Leben zu bringen, indem du einen Rhythmus etablierst. Du kannst etwa bestimmte Aktivitäten wie spazieren gehen, eine Krabbelgruppe besuchen oder Freunde treffen immer in einem bestimmten Zeitraum stattfinden lassen. Leg deine Termine dabei besser nie zu spät, sonst findet dein Kind am Abend nicht in den Schlaf.
- Verkriechen sollst du dich natürlich auch nicht. Ein paar Außenreize tun auch deinem Kind gut, wenn es älter wird. Du musst nur das richtige Maß finden. Denk immer daran, dein Baby kann sich noch nicht so leicht anpassen wie du.
- Viele Babys brauchen die tägliche Portion frische Luft, sonst werden sie gen Abend ungenießbar. Der tägliche Spaziergang kann fester Teil des Tagesablaufs werden, später ist es dann der Spielplatz- oder Zoobesuch. Frische Luft macht wunderbar müde und stärkt das Immunsystem.
- Auch zu Hause kann es passieren, dass deinem Baby einfach zu viel Leben in der Bude ist. Selbst wenn du viel Action brauchst, kann dein Baby ganz anders ticken. Vielleicht fliegt in der Wohnung alles durcheinander und das Kinderzimmer ist quietschbunt eingerichtet. Das kann schnell zu viel werden.
Am Abend haben sich feste Rituale bewährt. Wenn das Abendprogramm immer nach dem gleichen Schema abläuft, lernt dein Kind, etwa das tägliche Bad oder das Vorlesen mit dem Schlafengehen zu verknüpfen. Es wird schneller müde, als wenn du es aus dem lebhaften Spiel heraus direkt ins Bett bringst. Auch Stillen und Kuscheln kann Teil dieses Einschlafrituals sein.
Überleg dir am besten einen sinnvollen Ablauf, den du auch durchhalten kannst. Wenn Papa übernimmt, darf das Ritual durchaus anders aussehen. Er kann andere Einschlafhilfen nutzen, das Ritual sollte aber auch bei ihm immer gleich ablaufen.
4. Grund: Der Rhythmus passt nicht zum Baby?
Dein Baby schläft nicht so, wie du dir das vorstellst? Dann braucht es vielleicht einen anderen Rhythmus. Wacht es weit vor dem Wecker auf? Kommt es abends nicht zur Ruhe? Oder ist es nachts stundenlang wach? Dann ist sein Schlafbedarf eventuell geringer, als du denkst.
Auch wenn einige Babys tatsächlich 17 bis 20 Stunden am Tag schlafen, brauchen andere unter Umständen weit weniger. Dies kann lediglich eine Phase sein, zum Beispiel während eines Entwicklungssprunges, oder aber dein Baby benötigt generell weniger Schlaf als andere. Zum Schlafen zwingen kannst du es nicht.
Unser Tipp: Schlafprotokoll führen
Schreib dir etwa zwei Wochen lang die genauen Schlafzeiten tagsüber und in der Nacht auf und erfasse auch, wie lange das Kind zum Einschlafen gebraucht hat und wann es wach im Bett lag. So ermittelst du den genauen Schlafbedarf und kannst den Rhythmus entsprechend anpassen.
Manchmal hilft es schon, wenn du dein Baby abends später ins Bett bringst oder den Tagschlaf verkürzt.
Gut zu wissen: Im Laufe der Monate wird sich sein Schlafbedarf schubweise verringern. Dann ist es gut, wenn ihr euch den neuen Umständen so schnell wie möglich anpasst.
Nachteule oder Frühaufsteher?
Wenn dein Baby generell eher spät einschläft und dafür morgens nicht aus dem Bett zu bekommen ist, tickt seine innere Uhr vielleicht anders als deine eigene. Auch bei Babys gibt es Nachteulen und Frühaufsteher.
Es ist zwar möglich, dass sich auch diese Kinder an einen anderen Rhythmus gewöhnen, aber die Tendenz bleibt auch im Erwachsenenalter noch bestehen. Richtig fit wird eine Eule morgens nie sein. Und eine Lerche wird schon recht früh am Abend quengelig werden.
Dagegen lässt sich wenig machen. Probier aber mal eine leichte Rhythmusverschiebung aus. Bei Babys unter einem Jahr sollte die Rhythmusverschiebung nicht mehr als 20 Minuten betragen. Bei Kleinkindern über einem Jahr sind 30-45 Minuten möglich. Auch wenn es paradox klingt: eine halbe Stunde früher im Bett, kann euch unter Umständen morgens bis zu anderthalb Stunden mehr Schlaf bescheren. Einen Versuch ist es wert.
5. Grund: Die Schlafumgebung passt nicht?
Wenn dein Kind zu den unruhigen Schläfern gehört und einfach nicht schläft, lohnt es sich in jedem Fall, auch die Einschlafumgebung genauestens unter die Lupe zu nehmen und etwas an der Schlafsituation zu ändern.
Unser Tipp: Überprüfe Kinderbett, Schlaftemperatur, …
- Vielleicht ist das Kinderbett unbequem oder steht an einem schlechten Platz? Achte auf eine gute Matratze und stell das Bett so, dass das Kopfteil geschützt steht.
- Der Raum sollte stets gut abgedunkelt und gut gelüftet sein.
- Auch die als angenehm empfundene Schlaftemperatur spielt eine wichtige Rolle. Nachts sinkt die Körpertemperatur leicht ab. Wenn das Zimmer zu warm ist, stört das beim Ein- und Durchschlafen. Ist es zu kalt, sucht das Baby deine Nähe, um sich zu wärmen.
- Vielleicht fühlt sich dein Kind aber auch durch die Kleidung, die es am Körper trägt, gestört. Manche sind da empfindlicher. Kratzige Etiketten, unangenehme oder raschelnde Stoffe können ebenfalls zu unruhigem Schlaf führen.
- Überprüfe auch, ob es zu viele Ablenkungen in Form von Displays, Mobiles, Spielzeug oder Bildern gibt und entferne diese, wenn das geht.
Familienbett, Elternschlafzimmer oder alleine schlafen?
Die ärztliche Empfehlung lautet: im eigenen Bett im Schlafzimmer der Eltern schlafen Säuglinge am sichersten.
Trotzdem ist das Familienbett für manche Babys die bessere Wahl (Sicherheitsmaßnahmen beachten). Denn sie kommen selbst im Beistellbett nicht zur Ruhe. Andere wiederum schlafen am besten im eigenen Zimmer, weil sie sonst jedes Mal aufwachen, wenn die Eltern sich im Schlaf drehen, Papa schnarcht oder Mama hustet.
Du musst herausfinden, was am besten zu deinem Baby passt. Völlig unabhängig davon, was deine Umwelt darüber denkt. Wenn du merkst, dass dein Baby deine Nähe benötigt, dann sei für es da. Wenn du es in den Schlaf stillen willst, tu das. Schläft es nur auf deinem Arm ein, dann ist das auch okay.
Irgendwann wird sich alles finden und dein Kind lernen, auch ohne deine Einschlafhilfe ein- oder durchzuschlafen.
6. Grund: Gibt es irgendeinen Ausnahmezustand?
Manche Kinder reagieren in den ersten Lebensjahren sehr stark auf Veränderungen. Sie sind unruhig, brauchen viel Nähe und schlafen schlecht. Folgende Ausnahmesituationen können dahinterstecken:
Sind es schon die Zähne?
Einige Ärzte sind überzeugt, dass das Zahnen als Ursache für Schlafprobleme überschätzt wird. Diese Annahme teilen wir nicht oder sehen sie zumindest etwas differenzierter:
Es gibt diese Babys, die es scheinbar völlig kaltlässt, wenn sich ein Zähnchen nach dem anderen durch den Kiefer nach draußen arbeitet. Solche Kinder nehmen ohnehin viele Dinge gelassener als andere und haben dann auch keine Schlafprobleme.
Und dann gibt es Babys, die erleben jede Phase des Zahnens vom Einschuss in den Kiefer bis zum Durchbruch durch das Zahnfleisch besonders intensiv und das bei jedem der 20 Beißerchen. Da die ersten Zähne schon mit etwa drei Monaten beginnen, im Kiefer zu wachsen, können entsprechende Probleme sehr früh auftreten.
Meist verläuft das Zahnwachstum schubweise. Ein paar Tage lang drückt und juckt es, dann ist wieder eine Weile Ruhe. Wenn sich das Zahnfleisch hingegen durch die ständige Hand im Mund entzündet, kann das Kind durchaus mit tagelangem Fieber und Durchfall reagieren.
Unser Tipp: Linderung verschaffen
Fakt ist, dass die meisten Probleme im Liegen verstärkt werden, weil dann der Kopf besonders gut durchblutet wird. Jeder, der schon einmal selbst Zahnschmerzen hatte, kennt das.
In einem solchen Fall kann es helfen, die Matratze ab Babys Brusthöhe mit einem Keilkissen zu erhöhen oder das Baby im Arm schlafen zu lassen. Auch Zahnungskügelchen zeigen aus eigener Erfahrung bei manchen Kindern vorübergehend Wirkung (Wissenschaftlich belegt ist das aber nicht!).
Ob du Schmerz- oder lokale Betäubungsmittel einsetzen kannst, solltest du mit deinem Kinderarzt besprechen. Von einem vorschnellen und übertriebenen Umgang mit Medikamenten wird dieser aber abraten. Und gerade die beliebten Betäubungsgele sind erst für Kinder ab zwei Jahren zugelassen. Wäge daher besser immer genau ab, was wirklich nötig ist.
Brütet dein Kind etwas aus?
Wenn Babys und Kleinkinder krank sind, mutieren sie zu kleinen Kletten. Das ist mehr als verständlich. So können in Babys Welt nur die Eltern dafür sorgen, dass ihm nichts passiert. Eine akute Erkrankung wird von Kindern immer als Bedrohung empfunden. Wenn dein Baby also plötzlich nur noch in deinem Arm liegen möchte und verzweifelt weint, wenn es sich allein im Bettchen vorfindet, könnte sich durchaus ein Infekt anbahnen.
Bei Fieber zeigen sich Unterschiede im Temperament besonders deutlich. Einige Kinder verschlafen Krankheiten regelrecht, andere werden bei Fieber erst recht unruhig und sind kaum zu bändigen. Erst wenn sie hohes Fieber haben, werden sie ruhiger und „pumpen“ dann regelrecht.
Nach Impfungen zeigen sich ähnliche Symptome wie bei einer Krankheit.
Unser Tipp: Viel kuscheln
Gib dem Nähebedürfnis deines Schatzes ruhig nach. Wenn es sich beschützt fühlt, wird es schneller gesund.
Steht ein Entwicklungssprung an?
Alle Monate wieder steht ein neuer Entwicklungssprung ins Haus. Dabei wird das Gehirn neu verdrahtet und das Baby kann auf einmal etliche neue Dinge. Einige Kinder merken davon wenig, bei anderen steht die ganze Welt Kopf. Das Temperament und die Neugier deines Babys machen dabei den Unterschied.
Verschiedene Sprünge wirken sich oft unterschiedlich stark aus. Manche Entwicklungssprünge sind nach ein bis zwei Wochen durch. Andere dauern vier bis sechs Wochen. Je nach Kind ist der Schlaf gar nicht, nur ein paar Tage lang oder während der gesamten Zeit beeinträchtigt. Betroffene Kinder schlafen schlechter ein, werden öfter wach, wollen nachts plötzlich spielen oder wachen besonders früh auf. Die Bandbreite ist groß.
Unser Tipp: Erziehen auf später verschieben
Sämtliche Erziehungsmaßnahmen schlagen während dieser Zeit fehl. Besser ist es, den Kleinen besonders viel Nähe zu geben, bis das Ganze durchgestanden ist.
Wächst dein Kleines gerade?
Neben den Entwicklungssprüngen des Gehirns wächst auch der restliche Körper deines Babys schubweise. Diese Phasen können, aber müssen sich nicht überschneiden. Empfindliche Kinder reagieren auch hier mit schlechtem Schlaf. Denn wenn die Knochen kribbeln oder schmerzen, ist das auch sehr unangenehm.
Unser Tipp: Bei mehr Hunger auch nachts trinken lassen
Meist dauert ein Wachstumsschub nur wenige Tage und kündigt sich durch vermehrten Hunger an. Wenn dein Kind also nachts auf einmal ständig trinken will, kann es schon am nächsten Morgen durchaus ein paar Zentimeter größer geworden sein. Gib ihm ruhig die Nahrung, die es braucht.
Ändert sich bei euch gerade etwas?
Größere Umbrüche können sich ebenfalls in unruhigem Schlaf äußern. Dazu gehören etwa ein Umzug, ein größerer Urlaub, der Beginn der Eingewöhnung in der Kita oder eine Trennung. All das verunsichert schon kleine Babys.
Unser Tipp: Verständnis haben
Gib deinem Schatz viel Nähe und versuch, nicht allzu viel auf einmal zu verändern. Sobald sich das Kind an die neuen Umstände gewöhnt hat, geht auch diese Phase vorbei.
7. Grund: Gibt es organische Ursachen?
Hast du alles gegeben, damit dein Kind friedlich schlummern kann, aber dennoch schläft dein Baby nicht oder wacht oft auf? Dann könnten es körperliche Ursachen sein:
Hat es Nahrungsunverträglichkeiten oder Allergien?
Wälzt sich dein Baby viel herum, hat es vielleicht oft Blähungen oder Durchfall? Der Druck im Darm führt auch zu nächtlicher Unruhe. Selbst wenn dein Kind keine Schmerzen hat, sind ständige Reizungen des Magen-Darm-Traktes ebenso unangenehm. Säuglinge können auf vieles reagieren: Kuhmilch, Weizen, Gluten generell, Zucker und Hühnereiweiß sind ganz vorn mit dabei. Dumm nur, dass genau diese Lebensmittel in den meisten Babyprodukten zu finden sind.
Aber auch auf andere Nahrungsmittel kann es reagieren. Wenn Mama stillt, können Nahrungsbestandteile in der Muttermilch zu unerwünschten Reaktionen beim Baby führen. Selbst wenn die Mutter unter einer unerkannten Unverträglichkeit leidet und ihren Darm mit entsprechenden Nahrungsmitteln belastet, kann das Baby dies zu spüren bekommen.
Unser Tipp: Testen lassen
Lass bei Verdacht dich und das Baby beim Arzt testen. Manchmal reicht schon eine Stuhlprobe aus. Es kann aber auch eine Blutabnahme nötig sein. Ein ständig gereizter Darm kann auf lange Sicht das Immunsystem schwächen oder sogar zu Autoimmunkrankheiten führen. Deshalb ist es gut, wenn du das Problem angehst.
Könnte es eine Blockade haben?
Bei einigen Babys, die viel weinen, kann eine Wirbel- oder Gelenkblockade bestehen (siehe auch KiSS-Syndrom). Das ist gar nicht so selten. Durch Fehllagen im Mutterleib oder schwere Geburten, zum Beispiel mit Saugglocke oder Zange und selbst bei Kaiserschnitten, können sich Wirbel verschieben. Das äußert sich durch anhaltendes schrilles Schreien, eine verkrampfte Haltung oder eingeschränkte Motorik. Nichts kann das Kind beruhigen.
Unser Tipp: Hilfe durch Experten holen
Wenn dein Baby Probleme dieser Art hat, zögere nicht, einen guten! Osteopathen oder Arzt aufzusuchen und hol dir noch eine Zweit- oder Drittmeinung ein, wenn du dich nicht ernst genommen fühlst. Sollte eine solche Blockade bestehen, kann sie ein auf Kinder spezialisierter Osteopath oft in wenigen Sitzungen lösen. Hör auf dein Gefühl! Bleibt ein solcher Zustand unbehandelt, kann dieser zum Beispiel zu Verformungen des Schädels, etwa einem flachen Hinterkopf führen, die sich später nur mit einem Helm beheben oder mildern lassen. Im schlimmsten Fall hat das Kind lebenslang Probleme.
Verzögerte Reifung des Nervensystems als letzte Möglichkeit
In einigen Fällen können große Schlafprobleme beim Baby auf eine Regulationsstörung zurückzuführen sein. Meist ist sie durch eine verzögerte Reifung des zentralen Nervensystems bedingt. Warum dies eintritt, ist noch nicht ausreichend belegt. Oft werden schwere Geburten oder vorgeburtlicher Stress als Ursache genannt, sicher ist das aber nicht.
Unser Tipp: Durchatmen und Geduld haben
Fakt ist, dass solche Säuglinge zu den eher „schwierigeren“ zählen und ein sehr hohes Maß an Zuwendung und Aufmerksamkeit benötigen. Sie sind extrem unruhig, nehmen sehr sensibel ihre Umwelt wahr und können sich kaum selbst beruhigen. Die meisten Kinder, die später ADHS entwickeln, haben vorher Probleme dieser Art. Das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass bei jedem unruhigen Baby später ADHS diagnostiziert wird.
So oder so lässt sich im Babyalter nicht allzu viel daran ändern. Mit viel Liebe, Verständnis, Ruhe und einem geregelten Alltag kannst du ein wenig dagegen steuern. Auch wenn der Wesenszug bestehen bleibt, verwachsen sich die meisten Probleme mit der Zeit. Es dauert nur meist Jahre länger als bei anderen Kindern.
Fazit: Gehe der Ursache auf den Grund und nimm Hilfsangebote an
Es ist normal, dass Babys in den ersten Lebensmonaten keinen klaren Schlaf-Wach- und Tag-Nacht-Rhythmus haben. Welche Gründe dahinterstecken können, haben wir dir erklärt. Wenn du dir große Sorgen wegen des Schlafverhaltens deines Kindes machst oder euch die Schlafsituation als Familie belastet, empfehlen wir dir, mit der Kinderärztin zu sprechen. Sie kann abklären, ob es organische Ursachen gibt, die eine Schlafstörung auslösen.
Bei Bedarf kann sie dir auch geeignete Beratungsstellen nennen, die euch im Familienalltag Unterstützung bieten. Beispielsweise gibt es Familienhebammen und ehrenamtliche Familienpaten, die Alltagshilfe für überlastete Familien leisten. Scheue dich nicht, diese Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen.
Weitere Ratgeber zum Thema Babyschlaf
- Baby will nicht einschlafen – das kannst du anders machen
- So bringst du Struktur in deinen Baby-Alltag
- Durchschlafen: 6 Tipps für ruhige Nächte mit deinem Baby
- Mein Baby ist so anstrengend – Habe ich ein „High Need Baby“?
Hast du Ergänzungen zum Thema „Mein Baby schläft nicht“? Dann schreib uns einen Kommentar!
Quellen
- Sabine Schönfeld: Endlich wieder schlafen, fabulabs GmbH, Auflage 1 vom 1. April 2018
- Elizabeth Pantley: Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch, Trias Verlag, 2. Auflage vom 26. März 2014
- Herbert Renz-Polster & Nora Imlau: Schlaf gut, Baby!: Der sanfte Weg zu ruhigen Nächten (GU Einzeltitel Partnerschaft & Familie), Gräfe und Unser Verlag GmbH, Auflage 1 vom 5. März 2016
- Wenn das Schlafen Probleme bereitet; https://www.kindergesundheit-info.de/themen/schlafen/0-12-monate/schlafprobleme/ (abgerufen am 13.05.2022)
- Die Kunst, sein Kind schlafen zu lassen; https://rabeneltern.org/rubrik-wissenswertes/wissenswertes-ueber-das-schlafen/ (abgerufen am 13.04.2024)
- Homeopathy for childhood and adolescence ailments: systematic review of randomized clinical trials:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK73526/ (abgerufen am 13.05.2022)
Wirklich interessanter Beitrag welchen ich mit Interesse gelesen habe.
Guter Beitrag !
Hatte auch schon unglaublich viele schlaflose Nächte aufgrund meiner kleinen
Danke für den Artikel! Eines hat mich allerdings gestört: was ist die Quelle für die Information, dass Globuli sich bei Zahnschmerzen bewährt haben? Für mich macht das wenig Sinn, da Globulis noch in keiner ernstzunehmenden Studie über den Placebo-Effekt hinaus gewirkt haben. Bei Babys in dem Alter ist dieser Effekt eher unlogisch.
Hallo Chris, die Quelle waren in dem Fall tatsächlich unsere eigenen Erfahrungen und die befreundeter Mütter. Ob Homöopathie hilft oder nicht, ist ja eine grundlegende Diskussion. Da aber sogar Krankenkassen die Kosten für homöopathische Behandlungen übernehmen, muss mehr daran sein, als der reine Placebo-Effekt. Die Frage ist, ob Anbieter homöopathischer Mittel den finanziellen Background haben, um große Studien wie die der Schmerzmittelhersteller in die Wege zu leiten. Aber selbst wenn nicht viel dran ist, könnte es bei den Zahnungsglobuli zumindest die Ablenkung durch den süßen Geschmack sein. Wer weiß…Hauptsache es hilft zumindest zeitweise 😉
Hallo Anke,
ein paar Anmerkungen zum Thema Globuli:
1. Anekdotische Evidenz bitte als solche kennzeichnen.
2. Metastudien über hunderte Untersuchungen zur Wirksamkeit von Globuli zeigen unisono, dass an den Zuckerkugeln nichts dran ist
3. Einige Krankenkassen erstatten Globuli, weil sie sich dadurch erhoffen junge, gesunde Ökos anzuziehen, die den Unterschied zwischen Naturheilkunde und Homöopathie nicht kennen
4. Die Wirksamkeit von Globuli muss – im Gegensatz zur evidenzbasierten Medizin – aufgrund einer Gesetzeslücke nicht nachgewiesen sein, damit diese in der Apotheke verkauft werden dürfen. Stattdessen genügt ein vereinfachtes Registrierungsverfahren ohne strenge Wirksamkeitsprüfung gegen Placebo
5. Mit homöopathischen Präparaten werden hunderte Millionen Euro an Umsätzen generiert. Die großen Firmen könnten problemlos Wirksamkeitsstudien finanzieren, wollen dies jedoch nicht, da man natürlich um seine Pfründe fürchtet.
6. Die Fehler der Vergangenheit werden in einigen Ländern endlich rückgängig gemacht: Australien und Großbritannien verbieten zum Beispiel bereits die Erstattung homöopathischer Präparate aufgrund fehlender Wirksamkeit.
Ich hoffe, dass meine Hinweise hilfreich sind!
Hallo Alexander,
vielen Dank für das ausführliche Feedback. Du magst recht haben, aber leider fehlen auch in deinen Aussagen die Quellenangaben. Gerade die Studie zur Wirkungslosigkeit von Zahnungskügelchen würden wir gern im Artikel verlinken. Denn wie gesagt, unsere Erfahrung zeigt etwas anderes. Vielen Dank im Voraus!
Hallo Anke,
ein Auswahl wichtiger Studien zur Homöopathie bei verschiedensten Krankheitsbildern:
Ernst, E. (2002), „A systematic review of systematic reviews of homeopathy“, British Journal of Clinical Pharmacology
Shang A, Huwiler-Müntener K, Nartey L, Jüni P, Dörig S, Sterne JA, Pewsner D, Egger M. (2005), „Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects? Comparative study of placebo-controlled trials of homoeopathy and allopathy“
Milazzo, S; Russell, N; Ernst, E (2006), „Efficacy of homeopathic therapy in cancer treatment“, European Journal of Cancer
Altunc, U.; Pittler, M. H.; Ernst, E. (2007), „Homeopathy for Childhood and Adolescence Ailments: Systematic Review of Randomized Clinical Trials“, Mayo Clinic Proceedings
Bei einigen der genannten Publikationen handelt es sich um Reviews, die zum Teil hunderte anderer Studien in ihr Urteil einbeziehen. Linde et al. (1997) wird gerne als Beispiel für ein Review zitiert, in dem die Homöopathie leicht besser als ein Placebo wirkt. Unglücklicherweise wurde jedoch im Wesentlichen mit einer pflanzlichen Urtinktur gearbeitet, nicht mit homöopathisch potenzierten Globuli.
Davon unabhängig ist die eigene Erfahrung selten eine zuverlässige Quelle für reproduzierbares Wissen. Man neigt als Mensch einfach dazu Kausalitäten herzustellen, wo es keine gibt.
Hallo Alexander,
danke für die Studien. Ich habe die vierte verlinkt, die mir am relevantesten erschien. Schade dass es keine konkret zu Zahnungsbeschwerden gibt. Den Text habe ich so angepasst, dass jeder für sich entscheiden kann, ob er/sie es ausprobieren möchte.
Nur als abschließende Bemerkung meinerseits: ich vermisse manchmal in der Schulmedizin ein wenig Demut und würde mir mehr Offenheit für andere Sichtweisen auf das Leben wünschen (Stichwort: Ganzheitlichkeit). Danke dennoch für den Input 🙂 Beste Grüße
Vielen Dank für diesen schönen Beitrag.
Im Grunde weiß man das alles, aber irgendwie bohren sich doch ab und an kleine Zweifel ins Hirn und man wird durch ungebetene Ratschläge verunsichert. Aber, was du schreibst, ist so richtig: „Vertrau‘ dir selbst. Und vorallem hör‘ nicht auf alles, was deine Umwelt sagt, sondern nur auf dich und dein Baby.
Du weißt am besten, was euch beiden gut tut.
Aber am allerwichtigsten, mach dich nicht verrückt, wenn es mal nicht klappt.“
DANKE.
Danke, für deine Bestärkung, dass man, wenn man (einfach nur) sensibel auf sein Baby reagiert und es bspw. eben nicht so macht, wie Oma, Tante und Co., bei denen die Kinder schließlich auch groß geworden sind, nicht gleich eine besserwissende Überglucke ist, und man sich ein schlechtes Gewissen einreden lassen muss, dass man sein Kind verhätschele.
Alles Gute nach Berlin
Danke für das Lob, liebe Vivien 🙂
Ich bin froh, dass dir unsere Artikel Mut machen und wünsche mir, dass es vielen anderen Müttern (und Vätern) auch so geht.
Beste Grüße zurück,
Anke
Ein ganz wunderbarer Artikel
Habe ihn sehr gern gelesen und mich und unser Baby überall wiedererkannt
Nervig finde ich eher die Besserwisser Kommentare „Studien-bla-bla“
Mein Baby kann keine Studien lesen und uns helfen Kügelchen
Wer hilft hat recht
Nochmal: ein gaaaanz toller und liebevoller Beitrag.
Ganz nah am Alltag und am Herz 💓
Danke Bianca, das Feedback freut uns sehr 🙂
Hallo Anke,
Vielen Dank für den informativen Beitrag. Bei unserer Kleinen hatten wir auch sehr viele Probleme mit dem Schlafen. Wir haben viel ausprobiert und bemerkt, dass uns feste Abendrituale sehr weit gebacht haben. Dabei ist es immer besonders wichtig, sich zu 100% auf das Kind zu konzentrieren und alle Störfaktoren auszuschalten. Das wurde meist mit schnellem Einschlafen und einer ruhigen Nacht belohnt.
Ich wünsche allen von ganzem Herzen eine tolle Zeit mit ihrem Baby – auch wenn es manchmal stressig ist.
Hallo, vielen Dank für den Artikel. Meine Suche im Internet führt mich allerdings fast nur zu Artikeln über nächtlichen Schlaf. Mein Baby schläft nachts super, kommt aber tagsüber ganz schlecht zur Ruhe und wacht meistens nach 10 Minuten wieder auf. Viele der Tips mögen super klappen, wenn man das erste Kind hat, aber mit zwei älteren Geschwisterkindern, die durch die Wohnung wuseln und Aufmerksamkeit brauchen, gibt es zum einen nicht die Ruhe, die der kleine Mann wahrscheinlixh brauch und ich kann mir auch nicht die Zeit nehmen ewig neben ihm zu liegen, bis er in einem tieferen Schlaf ist. Da fordert meine fast Zweijährige lautstark Aufmerksamkeit und schwups macht der Kleine die Augen wieder auf.
Wäre dankbar für ein paar Tipps.
Hallo Frie,
das Problem kenne ich von befreundeten Mehrfachmüttern nur zu gut. Eine wirkliche Lösung gibt es nicht. Außer vielleicht ein eigenes Zimmer zum schlafen. Wenn dein Kleiner aufwacht, sobald du rausgehst, hilft dir das natürlich nicht. Trägst du? Wacht er auch dann auf? Vielleicht kann ein Mützchen die Geräusche etwas dämpfen? Kopfhörer sind für Babys unter einem Jahr laut Herstellern noch nicht geeignet.
Ansonsten könntest du versuchen einen festen Mittagsschlaf für beide Kinder einzuplanen, sofern deine Zweijährige noch schläft. Je nachdem wie alt dein drittes Kind ist kann es sich ruhig beschäftigen, zum Beispiel ein Hörbuch hören oder du liest was vor? Können die Älteren von jemand anderem übernommen werden?
Eine Idee kam mir gerade noch: wie wäre es mit einem gebastelten „Ampelsystem“ für deine älteren Kinder? Wenn Zeit für ruhiges Spiel ist, steht die Ampel auf rot. Manchmal brauchen Kinder ja eine optische Rückmeldung. Es gibt sogar elektrische Lärmampeln, die sind jedoch nicht ganz billig.
Ob und was bei euch möglich ist, hängt natürlich von euren Gegebenheiten ab. Ansonsten hilft nur so hinnehmen und auf bessere Zeiten hoffen. Es ist zwar nicht schön, aber manchmal einfach nicht zu ändern.
Vielleicht berichtest du irgendwann mal, ob ihr eine Lösung gefunden habt.
Alles Gute!
An sich ein schöner Artikel, aber wie eigentlich überall werden auch hier wieder die Eltern völlig ignoriert – als ob Eltern kein Leben und keine Rechte hätten. Ich persönlich kenne genug Eltern, die Hilfe suchen um sich selbst zu schützen und nicht um zu 110% alles beim Kind richtig zu machen. Schlussendlich sind sowohl als das Kind als auch die Eltern Menschen – bitte vergesst das nicht
Hallo Timo,
danke für deinen Beitrag. Keine Sorge, das vergessen wir nicht. Wir sind ja schließlich auch Eltern. Die Frage ist, was du dir von einem solchen Artikel erwartest. Superschnelle Lösungen, die gleichzeitig kindgerecht sind, gibt es beim Babyschlaf nicht. Auch wenn das gewisse Buchautoren wie die von „jedes Kind kann schlafen lernen“ mit ihren fragwürdigen Methoden versprechen.
Vielen Eltern hilft es schon, wenn sie das Verhalten ihrer Babys verstehen und wissen, dass es irgendwann besser wird. Für extreme Fälle gibt es deutschlandweit Anlaufstellen wie die Schreibaby-Ambulanzen.
Alles Gute für euch!
Hallo Anke
vielen Dank für den Beitrag.
Wir sind gerade etwas verzweifelt. Unsere Kleine (11 Wochen alt) hatte eigentlich nachts gut geschlafen (bei mir) und natürlich zum Stillen immer aufgewacht aber sonst war alles ok. Nun bekommen wir sie abends nciht mehr zum schlafen und sie überdreht total (denken wir zumindest). Beim Stillen wird sie ganz wild, manchmal weint sie dann sogar an der Brust. Der Papa nimmt sie dann ins Tragetuch (leider auch anfangs mit viel Geschrei :() und wenn wir es schaffen den richtigen Moment abzupassen, kann er sie mir schlafend ins Bett bringen, dann trinkt sie und schläft weiter. Aber das funktioniert grad auch nicht mehr. Sie ist dann trotzdem unruhig, Augen auf.. Wir wissen nicht mehr weiter und haben Sorge dass sie vielleicht ADHS hat? Aber zwischendurch ist sie schon ruhiger.. habt ihr Ideen?
Hallo Jasmin,
keine Sorge, sie hat ganz sicher kein ADHS, oder zumindest nicht nach dem, was du beschreibst.
Vielmehr scheint sie gerade einen Entwicklungssprung durchzumachen. Das geht meist ein paar Wochen so, danach ist es wieder gut. Meist genau dann, wenn man denkt, es geht nicht mehr.
Das sie nicht trinken mag, klingt nach „Brustschimpfen“. Auch eine Phase die bei den meisten Babys auftritt. Hast du eine Hebamme? Die wird dir sicher raten können. Zur Not wende dich an eine Stillberatung wie die erfahrenen Frauen der LaLecheLiga (LLL).
Alles Gute, haltet durch und versucht zwischendurch, irgendwie die Batterien aufzuladen!