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Trinkmenge bei Babys: So viel sollte mein Baby trinken

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Ob Stillbaby oder Flaschenkind – wenn das Baby sehr wenig oder viel trinkt, machen Eltern sich schnell Sorgen. Aber wie viel sollte ein Baby überhaupt trinken? Und welche Getränke darf es bekommen? Gibt es eine Faustformel für die richtige Trinkmenge? Deine Fragen beantworten wir in diesem Artikel.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die durchschnittliche Trinkmenge unterschiedet sich von Baby zu Baby.
  • Sie kann sich täglich ändern.
  • Stille/Füttere nach Bedarf – dein Baby weiß wie viel es wann braucht.
  • Wichtig ist, dass es deinem Baby gut geht: kenne die Warnsignale!
  • Es gibt eine Faustformel für die durchschnittliche Trinkmenge abhängig vom Körpergewicht. Sie dient nur der groben Orientierung.
  • Babys bis Beikostalter brauchen sehr selten zusätzlich Wasser.
  • Ab Sitzalter kannst du Wasser im Becher anbieten. Das Baby entscheidet, wie viel es trinken möchte.

DIE richtige Trinkmenge gibt es nicht! Warum?

Fragst du dich, ob dein Baby genug trinkt? Erstlingseltern – meist die Mamas – machen sich oft über alles Mögliche Gedanken. Ein Gesprächsfetzen, ein doofer Kommentar im Internet, ein unbedachter Nebensatz der Ärztin oder die „allwissende“ Freundin: Gründe gibt es viele, sich Sorgen zu machen. So auch bei der idealen Trinkmenge, also dem Flüssigkeitsbedarf deines Babys.

Dabei sind unsere Babys so verschieden, wie die Sterne am Himmel. Das eine braucht mehr, das andere weniger Flüssigkeit. Dazu kommen warme oder kalte Tage. Phasen, wo sich dein Kind viel bewegt oder welche, an denen es nur herumliegt. Mal hat es Fieber, mal wächst es, dann kommen die Zähne und zwischendurch ist Ruhe im Karton. All das beeinflusst, wie viel dein Baby trinkt.

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Nach Bedarf stillen/füttern ist das Beste

Wichtig ist: hör von Anfang an auf dein Kleines und füttere bloß nicht nach der Uhr, sondern nach Bedarf. Auch wenn das heißt, dass es drei Stunden lang nichts und dann drei Stunden lang alle 15 Minuten trinken will (Stichwort: Clusterfeeding). Das gilt für Stillkinder und für Flaschenkinder (Pre-Milch) gleichermaßen! Die allermeisten Babys wissen instinktiv, was gut für sie ist. Solange wir es ihnen nicht abtrainieren. Wenn sie satt sind, hören sie einfach auf. Gut so!

Bei Neugeborenen muss der kleine Magen erst wachsen. Von klitzeklein wie eine Haselnuss, zu Kirsch-, Aprikosen- und schließlich Hühnereigröße wächst er innerhalb der ersten zwei Lebenswochen. Kein Wunder, dass da nicht viel auf einmal reinpasst.

Wenn du trotzdem eine grobe Orientierung möchtest, findest du weiter unten eine Faustformel der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Aber Vorsicht bei Stillkindern: Milchpumpen produzieren weniger Milch, als das Baby selbst aus der Brust trinkt. Also lass dich von abgepumpten Mengen nicht irritieren. Traust du deinen Brüsten nicht, weil dein Baby auch nach der Mahlzeit noch schreit? Für Unzufriedenheit nach der Nahrungsaufnahme kann es verschiedene Gründe geben:

  • Erhöhter Bedarf
    Dein Baby braucht gerade mehr Nahrung, als die Brust liefert. Es dauert 48 Stunden, bis sie sich angepasst hat. Dein Kleines hält das aus. Bitte jetzt nicht zufüttern, sonst kommt alles durcheinander. Bei Flaschenkindern reicht die Ration vielleicht gerade nicht aus.
  • Stillstreik
    Ihr seid gerade in der „Brustschimpfphase“, auch Stillstreik genannt. Sie tritt zwischen drei und acht Monaten auf. Hunger? Ja! Brust? Nö! Wenn das jedes Mal so ist, lass es bitte abklären. Ansonsten tief durchatmen, irgendwann ist es wieder gut. Am besten hilft euch jetzt, im Halbschlaf zu stillen, also vor allem abends und nachts.
  • Schmerzen
    Vielleicht hat dein Kleines zu hastig getrunken, weil der Hunger oder dein Milchspendereflex zu groß war. Die Folge? Blähungen. Oder es verträgt etwas nicht so gut, das du gegessen hast. Beobachte mal, ob du Zusammenhänge erkennen kannst. Auch ein Mundsoor, also ein Pilz mit weißen Belägen im Mund, kann Trinken ziemlich unangenehm machen.
  • Anatomische Gründe
    Wenn Stillstress schon früh auftritt, kann es sein, dass dein Kleines die Brustwarze nicht richtig zu fassen bekommt. Verkürztes Lippen- oder Zungenbändchen, Schlupfwarzen, falsches Anlegen: es kann einige Gründe geben. Lass am besten eine Hebamme oder Stillberaterin draufschauen. Es lässt sich auf jeden Fall beheben!
  • Deine Brust produziert nicht genug
    Wenn du viel Stress hast, immer wieder zu essen vergisst oder selbst zu wenig trinkst, merkt das auch dein Baby. Also bitte besser auf dich achten! Wichtig: wenn du in der Stillzeit abnimmst, bekommt dein Baby nicht nur weniger Kalorien, sondern auch die Schadstoffe aus deinem schmelzenden Fettgewebe frei Haus. Nicht so gut oder?
    In ganz seltenen Fällen haben Stillmamas zu wenig Drüsengewebe. Mit der Größe der Brust hat das nichts zu tun. Wenn also nach mehreren Monaten Still- und Pumpmarathon immernoch nichts geht, ist es eben so und ihr steigt um auf Flaschenmilch mit all ihren Vorzügen.

Achte auf Babys Aussehen und Verhalten

Ob dein Baby genug trinkt oder nicht, solltest du nicht an der Trinkmenge festmachen. Schau es dir stattdessen genau an. Ist die Haut rosig und prall? Wirkt es in Wachphasen aufmerksam, ist aktiv und die Äuglein klar? Nimmt es von Woche zu Woche zu? Hat es etwa 6 volle Windeln pro Tag? Dann musst du dir keine Sorgen machen.

Sobald es erste Hungerzeichen zeigt, gib ihm die Brust oder die Flasche. Ausnahmslos. Du musst dabei nicht warten, bis es schreit – im Gegenteil, denn dann ist der Hunger schon übergroß. Etwa eine halbe Stunde vergeht, in der es dir subtil zeigt, dass sein kleiner Magen knurrt, bevor es zu schreien beginnt. Natürlich ist es wichtig, dass du Hunger von anderen Befindlichkeiten unterscheiden lernst.

Säuglinge zeigen Hunger/Durst meist so:
Lippenlecken und Zunge herausstrecken – Saugbewegungen – Schmatzen – Kopf hin und her drehen – bei Hautkontakt Suchbewegungen – an Gegenständen oder Händen nuckeln – hektisches Herumwinden – erste Geräusche – Weinen – Brüllen – resigniertes Verstummen. (Quelle)

Wann dein Baby mehr Flüssigkeit braucht

Im Laufe der Wochen und Monate wird es immer wieder Situationen geben, in denen dein Kleines mehr Flüssigkeit braucht als sonst. Ganz abgesehen vom individuellen Flüssigkeitsbedarf. Das kann große Hitze sein, ob durch das Wetter oder zu warme Kleidung. Dann kann es sein, dass dein Kleines oft und kurz trinkt. Denn die erste Milch enthält mehr Flüssigkeit. Das ist also normal und gut. Auch in trockener Luft muss der Körper mehr trinken als bei höherer Luftfeuchtigkeit.

In sehr aktiven Phasen braucht dein Baby mehr, genau wie wir Erwachsenen nach dem Sport. Aber auch wenn es Fieber oder Durchfall hat oder erbricht, steigt die Trinkmenge normalerweise an. Während eines Wachstumsschubes trinken manche Kinder ebenfalls häufiger. Immerhin benötigt der Körper jetzt viel Energie. Während andere plötzlich mäkelig werden oder total abgelenkt sind. Keine Sorge: das gleicht sich meist am Abend und in der Nacht aus.

Was ist, wenn mein Baby zu wenig trinkt?

Wenn du ziemlich sicher bist, dass dein Stillkind regelmäßig zu wenig trinkt, wiege es vor und nach jedem Stillen. Notiere die Zahlen, damit du sie Ärztin oder Hebamme zeigen kannst. Das solltest du aber höchstens ein paar Tage lang machen, um Klarheit zu bekommen. Sonst machst du dich zu verrückt.

Für alle Kinder gilt: lieber einmal mehr in der Arztpraxis vorstellen als zu wenig. Vielleicht gibt es eben doch Probleme, die dein Kind am Trinken hindern. Auch deine Hebamme kannst du ansprechen.

Anzeichen für zu wenig trinken

In Krankheitsphasen mit Fieber, Durchfall oder großen Schmerzen kann es sein, dass Babys mal weniger trinken, als gut für sie ist. Dann dehydrieren sie schneller als wir Erwachsene. Die Anzeichen für Flüssigkeitsmangel solltest du kennen, denn dann müsst ihr zum Arzt! Hier kommen die Symptome:

  • Die Haut ist fahl und unelastisch.
  • Wenn du die Haut am Babybauch mit zwei Fingern vorsichtig hochziehst, bleiben Falten stehen.
  • Dein Baby wirkt teilnahmslos und ist sehr schläfrig.
  • Die Fontanelle ist eingefallen.

Verweigert dein Kleines während eines Infekts das Trinken, versuche ihm Flüssigkeit über ein kleines Löffelchen einzuflößen. Möglichst im Minutentakt. Geht das nicht, ab zum Arzt!

Faustformel für die Trinkmenge

Es gibt tatsächlich eine Faustformel, mit der du den durchschnittlichen Bedarf an Flüssigkeit berechnen kannst. Aber bedenke: was herauskommt ist eben ein Durchschnitt, kann also für dein Kind abweichen. Warum, haben wir oben ausführlich erklärt.

Durchschnittliche Trinkmenge 0. – 4. Monat:
Körpergewicht deines Babys * 130 ml

Also zum Beispiel 4 kg * 130 ml = 520 ml. Diese Menge würde ein Baby mit 4 kg Gewicht im Durchschnitt in 24 Stunden aufnehmen.

Dass kleine Säuglinge solche Mengen nicht in wenigen Mahlzeiten schaffen, ist dir sicher klar. Immerhin ist der Magen noch winzig. Zu Anfang schafft es nur wenige Milliliter auf einmal. Nach und nach steigert sich die aufgenommene Menge. Aber auch hier gibt es Unterschiede. Deshalb ist es auch so wichtig, dass du es so oft trinken lässt, wie es mag.

Nach den ersten Monaten hängt die tatsächliche Trinkmenge sehr davon ab, ob dein Kleines schon Beikost bekommt oder nicht und wenn ja, wie viel. Im Durchschnitt bezieht ein Baby im Beikostalter etwa 40% der Flüssigkeit aus Muttermilch, Flaschenmilch, Tee oder Wasser. 50% bekommt es mit der Nahrung. Und weitere 10% entstehen während des Stoffwechsels. (Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung). Erstaunliche Mengen, die gar nicht über das Trinken kommen, oder?

Durchschnittliche Trinkmenge 5. – 12. Monat:
Körpergewicht * 110 ml

Beispiel: Ein neun Kilo schweres Kind, dass schon täglich Beikost bekommt, würde etwa einen Liter Flüssigkeit zu sich nehmen: 400 ml an Getränken aller Art und 500 ml über die Nahrung.

*Auf eine Tabelle für die optimale Trinkmenge verzichten wir. Sie wäre viel zu irreführend!

Wann braucht mein Baby zusätzlich Wasser?

„Schon 4 Monate alt? Dann kannst du jetzt Wasser geben!“ oder „Was, dein Kleines trink nachts noch Milch?“ Sprüche wie diese verunsichern, vor allem Mütter. Dabei sind die Vorstellungen, die dahinterstecken, ziemlich überholt. Kleine Babys brauchen kein Wasser. Punkt. Sie werden entweder gestillt oder bekommen Pre-Nahrung. Und das auch nachts und so viel sie wollen. Umstellen auf 1er-Milch musst du übrigens nicht.

Wasser kann schaden, denn die kleinen Nieren können größere Mengen davon noch nicht verarbeiten. Lediglich bei großer Hitze, Fieber oder Durchfall kannst du Wasser zusätzlich geben. (Kleine Mengen schaden nicht). Alternative: Lass dein Kind einfach mehr aus Brust oder Flasche trinken. Gib Wasser, ungesüßten Tee oder Saftschorlen nur im Notfall, wenn es alles andere verweigert oder sehr durstig scheint.

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Mit Einführung der Beikost und das auch erst, nachdem dein Kleines schon ziemlich viel davon isst (ab dem dritten Brei, falls du kein Baby-Led Weaning praktizierst), kannst du zusätzlich Leitungs- oder Mineralwasser anbieten, damit es lernt, mit einem Becher umzugehen. Will dein Kind lieber weiter die Brust oder Flasche? Völlig okay, nötige es nicht dazu, aus dem Becher zu trinken. Früher oder später wird es von sich aus wollen. Dann ist Wasser immer die beste Wahl.

Wichtig für das Trinken aus dem Becher ist, dass dein Baby schon aufrecht sitzen kann. Fülle den Becher ganz voll, damit dein Kleines das Wasser an den Lippen spürt.

Hast du noch Fragen zum Thema Trinkmenge für Babys? Dann schreib uns gern einen Kommentar!

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Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 16.05.2022
Dieser Artikel wurde von Christine Müller geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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