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9 Dinge über das Stillen, die du bestimmt noch nicht wusstest

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Stillen ist gut für das Baby. Das hast du sicher schon tausendmal gehört. Aber rund ums Stillen gibt es einige Fakten, die dich ins Staunen bringen werden. Viel Spaß beim Lesen!

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1. Stillen schützt dein Kind und dich vor Krebs

Du möchtest stillen? Prima! Denn Studien haben gezeigt, dass Stillen von länger als einem halben Jahr das Risiko an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken, verringert. Je länger du stillst, desto größer ist der Schutz. Mit jedem weiteren gestillten Kind sinkt die Wahrscheinlichkeit noch mehr.

Und noch besser, auch dein Kind profitiert vom Stillen. Denn auch sein Risiko für eine Krebserkrankung im Kindesalter wie z.B. Leukämie sinkt immer weiter, je länger es gestillt wird.

Es gibt sogar Hinweise darauf, dass aus Muttermilch hergestellte Medikamente bestimmte Krebsarten heilen helfen können.

2. Risiko für Asthma, Diabetes und Fettleibigkeit sinkt bei euch beiden

Auch das Risiko für Fettleibigkeit und Diabetes sinkt durch längeres Stillen sowohl bei dir als auch bei deinem Kind. Warum genau das so ist, ist noch nicht richtig erforscht.

Ganz ähnlich sieht es beim Asthma aus. Sowohl du als Mutter als auch das Kind selbst haben ein deutlich verringertes Risiko, wenn du längere Zeit voll gestillt hast. Selbst Rheuma oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden durch das Stillen unwahrscheinlicher. Es würde uns nicht wundern, wenn mit der Zeit noch mehr positive Zusammenhänge aufgedeckt werden, denn Muttermilch ist ein wahres Superfood!

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3. Gute Bakterien werden auch über die Brust aufgenommen

Ein großer Teil unseres Immunsystems sitzt im Darm. Deshalb ist es so wichtig, dass Babys schnell eine gesunde Darmflora (Mikrobiom) aufbauen können. Mit Muttermilch gelingt das besser als mit Flaschenmilch. Gerade Kaiserschnitt-Babys, die nicht durch den Geburtskanal herauskamen, fehlt die erste Dosis guter Bakterien völlig. Muttermilch selbst enthält schon eine ganz Menge nützlicher Bakterien (30 Prozent). Aber sogar das Nuckeln an der Brust hat einen zusätzlichen Effekt. Denn 10 Prozent der wichtigen Bakterien nimmt dein Baby direkt von der Oberfläche deiner Brust auf.

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4. Eine Brust kann über 500 ml Milch täglich produzieren

Du denkst, dass dein Kind vielleicht nicht genug Milch bekommen könnte? Mach dir keine Sorgen, denn deine Brüste können Unglaubliches leisten. Selbst wenn du kleine Brüste hast, kann eine Brust über 500 ml pro Tag produzieren, sobald die Milchproduktion so richtig in Gang gekommen ist. Ungefähr nach dem ersten Monat läuft deine Brust quasi auf Autopilot. Wie viel Milch dein Baby braucht, ist sehr unterschiedlich und kann zwischen 500 und 800 ml oder sogar 1300 ml am Tag liegen. Deine Brust regelt den Bedarf.

Das bedeutet nicht, dass du von nun an literweise Muttermilch mit dir herumträgst. Wie viel Milch die Brust speichern kann, hängt ganz von der Frau ab. Das macht aber nichts, denn ein großer Teil der Milch wird nämlich erst dann produziert, wenn das Baby tatsächlich saugt und der Milchspendereflex einsetzt. Frauen, die wenig Speicherkapazität haben, müssen daher einfach etwas öfter anlegen.

Solltest du abpumpen, wundere dich nicht darüber, dass du nur kleinere Mengen Milch gewinnen kannst. Dein Baby saugt einfach viel effektiver, als jede Milchpumpe das könnte.

5. Stillen schützt vor plötzlichem Kindstod

Eine deutsche Studie aus dem Jahr 2009 kam zu dem Schluss, dass Stillen in den ersten Lebensmonaten das Risiko des plötzlichen Kindstods (SIDS) um etwa 50% reduzierte. Ob das geringere Risiko mit der Milch selbst zusammenhängt, ist nicht ganz sicher. Da die nächtliche Gabe eine Schnullers bei ungestillten Kindern ebenfalls risikomindernd wirkt, kann es sein, dass auch das bloße Saugen an der Brust einen großen Teil zum Schutz beiträgt. Denn schließlich schlafen nuckelnde Kinder seltener so tief ein, dass ihr Aufwachreflex versagen könnte. Bestimmt spielt auch die immunstärkende Wirkung der Muttermilch mit hinein. Aber wie auch immer: Stillen schützt vor SIDS, Punkt!

6. Die Muttermilch unterscheidet sich von Kind zu Kind

Die Zusammensetzung der Muttermilch hängt kurioserweise nicht nur vom Geschlecht des Kindes ab, sondern auch vom gesellschaftlichen Status. Das zeigt eine Studie mit US-amerikanischen und eine mit kenianischen Familien. So bekamen Söhne gut gestellter Eltern fett- und eiweißhaltigere Milch als ihre Schwestern. Während Töchter ärmerer Familien reichhaltigere Milch erhielten, als ihre Brüder.

Auch wenn das erst einmal verwirrend erscheint, es zeigt ganz deutlich, dass sich die Muttermilch genau an deine jeweiligen Lebensumstände und den ganz individuellen Bedarf deines Babys anpasst.

7. Ihre Zusammensetzung ändert sich abhängig von der Tageszeit

Und damit nicht genug. Deine Brüste passen die Milch sogar an den Tagesrhythmus an. So ist sie nachmittags und abends sehr viel fetthaltiger als in der Nacht. Zudem enthält sie ab dem Abend beruhigende Nukleotide. Morgens weckt die Milch das Baby mithilfe besonders viel anregender Nukleotide wieder auf.

Wenn du abpumpst, ist also wichtig, wann dein Baby die abgepumpte Milch bekommt. Am besten notierst du in diesem Fall die Uhrzeit auf der Verpackung.

8. Die Brüste arbeiten unabhängig voneinander

Wenn dein Baby an beiden Brüsten trinken kann, wird das für dich keine Rolle spielen. Aber manchmal kann es sein, dass Babys eine Brust verweigern oder eine Brust z.B. wegen einer vorangegangenen Operation keine Milch gibt. Beides bedeutet nicht, dass du Probleme bekommen wirst. Denn wenn eine Brust nicht „benutzt“ wird, stellt sie die Milchproduktion einfach ein. Die andere produziert trotzdem munter weiter und kann dein Kind ganz allein versorgen.

Auch wenn du Zwillinge bekommst, ist diese Erkenntnis in zweifacher Hinsicht nützlich. Zum einen musst du dir keine Sorgen machen, ob beide Kinder genug Milch bekommen. Der andere Punkt ist eine reine Schlussfolgerung: wenn du Baby 1 ausschließlich an der einen und Baby 2 an der anderen Brust stillst, können sich beide Brüste auf den besonderen Nährstoff- und Flüssigkeitsbedarf des jeweiligen Kindes einstellen. Ob das in der Praxis so für euch funktioniert, findest du bestimmt schnell heraus.

9. Die Einstellung deines Partners beeinflusst, wie gut das Stillen funktioniert

Am besten ist es, wenn dein Partner von Anfang an darüber Bescheid weiß, wie wunderbar Stillen für das Wohlbefinden und die Gesundheit eures Babys ist. Denn wenn er oder deine Familie negativ eingestellt sind, spürst du das und die Milch kann viel eher versiegen, als sie eigentlich müsste. Zumindest leidet aber die Stillbeziehung von dir und deinem Baby darunter.

Viele Kuscheleinheiten mit deinem Partner wirken Ängsten und Eifersüchteleien entgegen. Manchmal hilft auch das Wissen, dass sich deine Brüste durch das Stillen langfristig eher wenig verändern. Dass die Brüste danach schlaffer erscheinen, hat nichts mit dem Stillen selbst zu tun. Vielmehr sorgen die Größenveränderungen in und nach der Schwangerschaft dafür. Stillen hat darauf kaum Einfluss. Durch gesunde Ernährung und Sport kann dieser Effekt aber wieder korrigiert werden.

🎧 Podcast: #108 – Die häufigsten Stillprobleme und deren Lösung

In dieser Folge sprechen wir mit Hebamme Anja Gaca über wunde Brustwarzen, Milchstau und Mastitis. Du wirst dabei auch erfahren, warum es so wichtig ist, trotzdem weiter zu stillen. Wenn dir unser Podcast gefällt, dann abonnier ihn doch direkt bei Spotify oder iTunes, um keine Folgen mehr zu verpassen.

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Quellen

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✔ Inhaltlich geprüft am 10.05.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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