Close Babelli.deBabelli.de

Deinem Baby die Fingernägel schneiden: Wann und wie?

shutterstock 1633804324 Web - Deinem Baby die Fingernägel schneiden: Wann und wie?

Viele Eltern sträuben sich dagegen, die winzigen Fingernägel ihres Babys mit der Nagelschere zu „malträtieren“. Auch Hebammen raten, in den ersten Wochen darauf zu verzichten. Aber was, wenn sich dein Baby immer wieder selbst kratzt? Wir verraten dir, wie lange du mit dem Schneiden der Fingernägel warten solltest und wie du dabei am besten vorgehst!

Das Wichtigste in Kürze

  • In den ersten Wochen nach der Geburt ist es schwer, den Übergang von Nagel zu Nagelbett zu erkennen.
  • Hebammen raten davon ab, vor der 4. bis 6. Lebenswoche mit dem Schneiden der Fingernägel zu beginnen.
  • Die 4-bis-6-Wochen-Frist ist eine Empfehlung. Sind die Nägel bereits vorher über die Fingerkuppen hinausgewachsen und besteht Verletzungsgefahr, kannst du die Nägel früher kürzen.
  • Die Fingernägel sollten immer rund geschnitten werden.
  • Am besten klappt das Nägelscheiden, wenn dein Baby entspannt ist (beispielsweise beim Stillen oder Schlafen).

Fingernägel schneiden: Notwendig oder gefährlich?

In den ersten Wochen ist es nicht ungefährlich, wenn du deinem Baby die Fingernägel schneidest. Seine Fingerchen sind sehr klein. Es ist schwer zu erkennen, wo der Nagel aufhört und das Nagelbett anfängt. Die Gefahr ist groß, dass du die Nägel zu kurz schneidest. Dann kann es zu Verletzungen der Nagelhaut und infolgedessen zu schmerzhaften Nagelbettentzündungen kommen. Hebammen raten davon ab, in den ersten Wochen zur Nagelschere zu greifen.

Es gibt aber Ausnahmen. Wenn dein Baby mit sehr langen Fingernägeln zur Welt kommt und sich immer wieder Kratzer im Gesicht zufügt, ist es notwendig, die Nägel früher zu kürzen. Auch beim Stillen können die langen Fingernägel schmerzhaft sein.

Söckchen oder Babyfäustlinge über die Hände des Babys zu ziehen, damit es sich nicht kratzt, ist keine gute Alternative. Babys benötigen ihre Hände, um die Welt mit ihren Fingern zu erkunden. Zu fühlen und zu tasten, ist wichtig für die weitere Entwicklung. Auch beim Stillen ist der Kontakt zwischen den kleinen Babyhändchen und der Brust wichtig.

Der richtige Zeitpunkt: So lange solltest du mit dem Fingernägel schneiden warten

In den ersten 4 bis 6 Wochen solltest du deinem Baby nicht die Fingernägel schneiden. In der Regel benötigen die noch sehr weichen Nägel in dieser Zeit keine Pflege. Es sei denn, die Nägel sind bereits deutlich über die Fingerkuppen hinausgewachsen und es besteht Verletzungsgefahr. Das ist bei Babys, die nach dem errechneten Geburtstermin zur Welt kommen, häufig der Fall. Du musst dich also nicht strikt an diese Frist halten. Aber: Je später du mit dem Nägelschneiden beginnst, desto leichter wird es. Mit der Zeit ist der Übergang der Nägel zum Nagelbett deutlicher erkennbar.

Bevor du zur Nagelschere greifst, kannst du noch etwas anderes versuchen: Wenn du die Nägel mit Babyöl massierst, werden sie weicher und du kannst sie vorsichtig abziehen. Aber: Du musst gut aufpassen, dass bereits leicht eingerissene Fingernägel dadurch nicht komplett einreißen. Andernfalls kann es auch hier zu einer Nagelbettverletzung kommen.

<span style="align:center; font-size: 18px">Video-Empfehlung:</span> <style> native-player { aspect-ratio: 16/9; display: block; } </style> <script type="text/javascript" src="//syndication.target-video.com/native-player.js" async=""></script> <native-player></native-player>

Manche Hebammen empfehlen, die Fingernägel in den ersten Wochen bei Bedarf vorsichtig abzuknabbern. Auf diese Weise spüren Mamis, wo die Fingerkuppe anfängt und die Verletzungsgefahr ist kleiner. Kinderärzte raten jedoch von dieser Methode ab. Das Risiko einer Nagelbettverletzung besteht auch beim Beißen. Noch dazu kann es zu einer bakteriellen Infektion durch Keime im Mund der Mutter kommen.

Schere, Feile oder Knipser: Diese Möglichkeiten hast du

Du hast verschiedene Möglichkeiten, um deinem Baby die Fingernägel zu kürzen. Wichtig ist einzig, dass du ein für Babys geeignetes „Maniküre-Instrument“ verwendest.

  • Babynagelschere: Eine Babynagelschere ist an den Enden abgerundet. Du schneidest immer mit der gebogenen Seite nach unten. Dadurch ist die Verletzungsgefahr geringer als bei normalen, spitzen Nagelscheren.
  • Babyfeile oder Glasfeile: Anstatt die Nägel zu schneiden, kannst du sie vorsichtig feilen. Verwende unbedingt eine spezielle Baby- oder Glasfeile. Grobe Sandfeilen sind ungeeignet. Sie nehmen schnell zu viel vom Nagel weg. Dadurch kann es zu Verletzungen an der Fingerkuppe kommen.
  • Babynagelknipser: Es gibt spezielle Nagelknipser, die für Babys geeignet sind. Manche Eltern schwören darauf. Andere haben Angst, zu viel vom Nagel abzuknipsen. In der Tat lässt sich ein Nagelknipser schlechter „dosieren“ als Schere oder Feile.

Welche Variante für dich und deinen Schatz am geeignetsten ist, musst du selbst herausfinden. Wir haben mit der Babynagelschere die besten Erfahrungen gemacht.

Anleitung und Tipps: So klappt es am besten

Zunächst einmal sind die „Rahmenbedingungen“ wichtig:

  • Die Lichtverhältnisse müssen stimmen!
  • Dein Kind sollte satt, gut drauf und entspannt sein!
  • Dein Partner sollte mitmachen: einer hält, einer schneidet!

Zu zweit klappt das Nägelschneiden am besten. Aber nicht immer ist jemand da, der dir helfen kann. Wenn du die Nägel allein schneidest, raten wir dir zu folgender Technik:

  • Lege dir dein Baby quer auf den Schoß.
  • Nimm seine Hand in deine linke Hand.
  • Spreize vorsichtig seine Finger.
  • Halte nach und nach jeden Finger mit dem linken Zeigefinger und Daumen fest.
  • Drücke die Fingerkuppe stets sanft vom Nagel zurück, um Verletzungen zu vermeiden.
  • Kürze vorsichtig die Nägel.

Wenn du Linkshänder bist, machst du es andersherum.

Es kann hilfreich sein, nach dem Schneiden noch einmal mit einer Babyfeile nachzufeilen. So beseitigst du kleine, pieksenden Kanten, die beim Schneiden entstehen können.

Länge und Form: So machst du es richtig

Bei Länge und Form solltest du Folgendes beherzigen:

  • Die Nägel sollten immer rund geschnitten werden. Du kannst dich am leichten Halbrund der natürlichen Nagelform orientieren.
  • Schneide immer nur ein kleines Stückchen des Nagels ab. Wenn du dich langsam vortastest, verringerst du das Verletzungsrisiko.
  • Auf keinen Fall solltest du die Nägel zu kurz schneiden. Die Nagelhaut wächst bei Babys sehr weit nach vorne. Lass die Nägel lieber ein wenig länger, bevor du deinem Schatz wehtust.

Das richtige Intervall: So oft solltest du deinem Baby die Nägel schneiden

Pauschal lässt sich nicht sagen, wie oft du die Nägel schneiden musst. Es hängt davon ab, wie schnell sie wachsen. Und das ist bei jedem Kind unterschiedlich. Im Schnitt ist jedoch alle ein bis zwei Wochen eine „Maniküre“ fällig.

Wir empfehlen dir, immer nur so viel abzuschneiden, wie unbedingt notwendig. Lieber wiederholst du das Ganze bereits nach ein paar Tagen. So verringerst du die Gefahr, dein Kind zu verletzen.

Übrigens: Fußnägel wachsen langsamer als Fingernägel. Sie müssen in der Regel erst später zum ersten Mal geschnitten werden. Im Gegensatz zu den Fingernägeln sollten sie möglichst gerade geschnitten werden. Sonst besteht die Gefahr, dass sie einwachsen.

Hilfreiche Tricks: Das kannst du tun, wenn dein Baby sich gegen das Schneiden der Fingernägel wehrt

Wenn sich dein Baby gegen das Nägelschneiden sträubt, helfen folgende Tricks:

  • Schneide die Nägel beim Stillen oder Schlafen: Am besten klappt das Nägelscheiden, wenn dein Baby entspannt ist. Beste Voraussetzungen hast du, wenn es schläft oder gestillt wird. Allerdings solltest du die Nägel beim Stillen nicht selbst schneiden. Hier kommt dein Partner ins Spiel.
  • Sorge für Ablenkung: Alternativ kann eine zweite Person dein Baby „bespaßen“ und ablenken, während du die Fingernägel schneidest. Nur nicht zu sehr. Ansonsten verleitet das dein Baby womöglich zu schnellen und hektischen Bewegungen – und das ist kontraproduktiv.
  • Bade dein Baby: Greife nach einem abendlichen Bad zur Schere. Nach einem Bad ist dein Baby entspannt und vielleicht schon schläfrig. Noch dazu sind seine Nägel schön weich und lassen sich leichter schneiden.
  • Schaffe ein Ritual: Mache das Schneiden der Fingernägel zum Teil eines Rituals zwischen euch. Verbinde das Nägelschneiden mit etwas Schönem, das regelmäßig stattfindet. Singe deinem Schatz beispielsweise sein Lieblingslied vor. Das signalisiert ihm, dass es keinen Grund zur Beunruhigung gibt.

Sollte dein Kind zwischendurch weinen, lege unbedingt eine Pause ein. Schneide erst weiter, wenn es sich beruhigt hat.

Und wenn doch mal was schiefgeht…

Selbst wenn du noch so vorsichtig bist, kann es passieren, dass du zu viel vom Nagel wegschneidest. Was immer hilft in solchen „Schreckmomenten“, ist kuscheln!

Sollte der Finger deines Babys bluten, kannst du die Blutung mit einer sauberen Kompresse stoppen. Anschließend solltest du die Wunde mit einem Spray, das nicht brennt, desinfizieren. Klebe kein Pflaster auf! Bei einem Pflaster an den Fingern besteht die Gefahr, dass dein Baby es beim Saugen verschluckt.

In der Regel sind solche kleinen Verletzungen harmlos. Falls der Schnitt jedoch tiefer aussieht, solltest du zur Sicherheit einen Kinderarzt aufsuchen. Das gilt selbstverständlich auch, falls du nach einigen Tagen Anzeichen einer Entzündung erkennst (beispielsweise Eiterblasen am oder unter dem betroffenen Nagel).

Fazit

Erste Male sind für Eltern gefürchtete Prozeduren. Vor allem das Nägelschneiden treibt vielen die Schweißperlen auf die Stirn. Am besten klappt es zu zweit – und wenn ihr das Nägelschneiden zum Teil eines schönen Rituals zwischen euch macht.

Hast du noch weitere Fragen zum Fingernägel schneiden bei Babys? Dann schreib uns einen Kommentar!

bcab963cc2f743f48d5018b2271ad56d - Deinem Baby die Fingernägel schneiden: Wann und wie?

Quellen

Zum Fisher Price Gewinnspiel

✔ Inhaltlich geprüft am 19.04.2024
Dieser Artikel wurde von Christine Müller geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert