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Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause

Babymassage Anleitung und Tipps
Babymassage Anleitung

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Die intensiven Berührungen einer Babymassage können die Bindung zwischen Eltern und Kind nachhaltig stärken. Außerdem ist die Massage hilfreich, um etwa Blähungen zu lindern und die Entwicklung zu fördern. In unserer Babymassage Anleitung erklären wir dir Schritt für Schritt, wie die Babymassage funktioniert.

Babymassage: Anleitung für zu Hause

Unsere Babymassage Anleitung zeigt dir, wie du dein Baby mit einer Massage verwöhnen kannst. Du kannst im Grunde nichts falsch machen. Höre auf die Signale deines Kindes. Es zeigt dir, welche Massagegriffe es mag und welche nicht. Du wirst schnell ein Gespür dafür entwickeln, was deinem Baby guttut.

Wusstest du, dass…

… die Babymassage ursprünglich aus Indien kommt? Sie beruht auf den Lehren der Heilkunst Ayurveda. In den 1970er-Jahren beobachtete Frédérick Leboyer (französischer Gynäkologe und Begründer der sanften Geburt) bei seiner Reise nach Indien den positiven Einfluss der Babymassage auf die Entwicklung der Säuglinge. Er war überzeugt von der wohltuenden Wirkung und brachte die Babymassage nach Europa.

Vorbereitung der Babymassage

Wärme das Zimmer auf, in dem du die Massage durchführen möchtest. Hebammen empfehlen mindestens 22, besser 25 Grad. Bei Neugeborenen kann ein Heizstrahler nötig sein. Dämpfe auch das Licht, um eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.

Außerdem brauchst du Folgendes:

  • Gemütliche Unterlage: Für die Babymassage eignen sich die Wickelkommode, das Sofa oder das Bett. Lege eine Wickelunterlage unter, damit keine Ölflecken entstehen. Du kannst dein Baby auch auf dem Boden massieren. Dann solltest du eine kuschelige Decke und ein großes Handtuch unterlegen, damit es nicht friert. In Indien massieren Mütter ihre Säuglinge auch, während diese auf ihren Beinen liegen. Das hat den Vorteil, dass Hautkontakt besteht. Allerdings kann diese Haltung bei einer längeren Massage unangenehm werden.
  • Öl: Du musst kein spezielles Babyöl verwenden. Du kannst auch ein hochwertiges Pflanzenöl ohne Zusatzstoffe nutzen. Hebammen empfehlen oft Jojoba- oder Mandelöl. Mandelöl besitzt einen hohen Anteil an Ölsäure. Dadurch zieht es langsam, aber optimal ein. Du solltest darauf achten, dass es sich um ein kalt gepresstes Öl handelt. Welche Öle besonders geeignet sind, hat das Verbrauchermagazin Öko-Test getestet.
  • Tücher: Hebammen empfehlen, das Baby beim Massieren komplett zu entkleiden. Es ist gut, gelegentlich Luft in den Windelbereich zu lassen. Falls du dein Baby ohne Windel massieren möchtest, solltest du Tücher parat haben. Durch die Massage können Blase und Darm angeregt werden. Lege am besten auch eine Windel und frische Babykleidung für nach der Massage bereit.
  • Ruhe: Um entspannen zu können, ist eine ruhige Atmosphäre wichtig. Störfaktoren wie Fernseher, Radio oder Smartphone solltest du ausschalten.
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Babymassage Anleitung: Schritt für Schritt

Unsere Babymassage Anleitung orientiert sich in erster Linie an den Lehren Leboyers. Sie enthält jedoch auch einige klassische Elemente der schwedischen Massage.

Grundsätzliches vorab:

  • Folge unsere Babymassage Anleitung Schritt für Schritt. Teste bei den ersten Massagegriffen aus, ob dein Baby feste oder sanfte Berührungen bevorzugt. Achte auf die Reaktion deines Kindes. Es wird dir zeigen, was es möchte.
  • Fast alle Bewegungen, die unsere Babymassage Anleitung enthält, gehen von oben nach unten und von der Mitte des Körpers nach außen. Dadurch wird ein besonders entspannender Effekt erzielt.
  • Jede Bewegung kannst du etwa fünf- bis sechsmal wiederholen. Achte auf Symmetrie. Wenn du das linke Bein fünfmal massierst, solltest du die Bewegung auch beim rechten Bein fünfmal wiederholen.

1. Erwärme deine Hände

Haende waermen - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause

Führe ein kurzes Handbad mit warmem Wasser durch oder halte deine Hände unter fließendes warmes Wasser. Du kannst auch einfach deine Handflächen aneinander reiben. Reibung erzeugt Wärme.

2. Trage Öl auf die Hände auf

Oel auftragen - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause

Trage einige Tropfen Massageöl auf deine Hände auf. Reibe deine Handflächen erneut aneinander, um auch das Öl zu erwärmen. Lass dein Baby ruhig an deinen Händen schnuppern, nachdem du sie eingeölt hast.

3. Berühre dein Kind sanft

Blickkontakt halten und san - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause

Dein Baby liegt zunächst auf dem Rücken. Berühre es sanft, damit es sich an deine Hände und das Massageöl gewöhnen kann. Frage es, ob es massiert werden möchte. Natürlich wird es dir keine Antwort geben. Es wird die einzelnen Abläufe aber nach kurzer Zeit abspeichern und die Frage mit der Massage in Verbindung bringen. Ab dann wirst du an seiner Reaktion erkennen können, ob es eine Massage möchte oder nicht.

Schaue deinem Baby immer in die Augen und halte Körperkontakt!

Beobachte, was deinem Kind gefällt und was nicht. Achte außerdem darauf, dass während der Massage stets eine Hand am Körper bleibt, damit sich dein Kind nicht verloren fühlt. Wenn du Öl-Nachschub benötigst, drehe deine Handfläche nach oben und berühre mit deinem Handrücken das Bein deines Babys. So bleibt der Körperkontakt bestehen.

4. Massiere das erste Bein

Man startet in der Regel mit dem Körperteil, der weiter vom Herzen entfernt ist. Beginne also mit dem rechten Bein deines Babys.

Indisches Streichen

Indisches Streichen - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause
  • Umfasse das Bein locker mit deinen Händen im C-Griff. Eine Hand umfasst das Bein am Fußgelenk, die andere am Oberschenkel nah der Hüfte. Deine Finger berühren dabei die Beinoberseite, deine Daumen die Beinunterseite.
  • Streiche nun mit der Hand, die den Oberschenkel umfasst, in Richtung Knöchel.
  • Wenn du am Fußgelenk angelangt bist, wechselst du die Hände. Die Hand, die du gerade zum Streichen verwendet hast, umfasst nun das Fußgelenk. Die andere Hand lässt du den Oberschenkel hinuntergleiten.

Der Handwechsel ist wichtig, damit beide Seiten des Beines behandelt werden – innen und außen. Wiederhole den Vorgang mehrmals, sodass eine fließende Bewegung entsteht.

Wringen

Wringen - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause
  • Nimm nun das Bein in beide Hände. Eine Hand umfasst im C-Griff den Oberschenkel, eine den Unterschenkel.
  • „Wringe“ das Bein nun vorsichtig, indem du eine Hand mit leichtem Druck um das Bein herum führst und die andere Hand gleichzeitig in die jeweils andere Richtung drehst. Beim Drehen sollten deine Ellenbogen nach vorn kommen – dann machst du es richtig.
  • Starte das Wringen beim Oberschenkel und gleite langsam bis zum Fußgelenk.

Du führst die Hände also voneinander weg, dann wieder aufeinander zu. In etwa so, als würdest du einen Putzlappen auswringen. Beginne eher sanft und erhöhe den Druck. Dein Baby wird dir signalisieren, welchen Druck es als angenehm empfindet.

5. Massiere den ersten Fuß

Beginne mit der Fußsohle. An der Fußsohle befinden sich wichtige Reflexzonen, die ausgleichend auf Organe wie Magen und Darm wirken. Allein mit der Fußmassage kannst du den ganzen Körper deines Säuglings positiv stimulieren.

Fußsohle

Fusssohle - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause
  • Verwende zunächst deinen Daumen, um die Fußsohle punktuell in kreisenden Bewegungen zu massieren.
  • Gehe von der Ferse zu den Zehen vor. Warte immer, bis sich der Greif-Reflex löst und beginne von vorn.
  • Streiche anschließend mit deiner Handinnenfläche mehrmals über die Fußsohle – von der Ferse zu den Zehen.

Zehen

Zehen - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause
  • Umfasse den Knöchel mit einer Hand, um das Bein zu stützen.
  • Kreise mit Daumen und Zeigefinger der anderen Hand auf jedem Zeh und zwischen den Zehen entlang. Diese Behandlung nennt man „Zehen rollen“.

Fußoberseite und Knöchel

Fussoberseite - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause
  • Nun widmest du dich der Fußoberseite. Streiche mit deinem Daumen mehrmals über die Fußoberseite in Richtung Knöchel.
  • Dann führst du kleine Kreisbewegungen um den Köchel herum aus. In etwa so, als würdest du deinem Baby eine Perlenkette um den Knöchel malen.

Umschließe das Füßchen zum Abschluss der Fußmassage noch einmal komplett mit deinen Händen.

6. Wiederhole Schritt 4 und 5 für das zweite Bein und den zweiten Fuß

Nun sind das andere Bein und der andere Fuß an der Reihe. Nachdem du beide Beine und Füße behandelt hast, streichst du die Beine bis zu den Zehen noch einmal komplett sanft aus.

7. Massiere die Brust

Die Brustmassage beginnt mit ruhenden Händen auf der Brust. Lege deine Hände nebeneinander auf den Oberkörper deines Kindes. Deine Finger zeigen hierbei zum Gesicht des Babys. Verharre kurze Zeit in dieser Position. Deine warmen Hände wirken entspannend.

Herz malen

Herz malen - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause
  • „Zeichne“ nun mit deinen Händen ein Herz auf die Brust. Jede Hand „malt“ dabei eine Seite des Herzens. Lass deine Hände also gleichzeitig von der Brustmitte zur Seite, über die Rippen abwärts und wieder zur Brustmitte gleiten.
  • Wiederhole den Vorgang etwa fünfmal.

Schmetterling

Schmetterling - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause
  • Streiche nun abwechselnd mit der rechten und der linken Hand diagonal vom unteren Brustkorb zur gegenüberliegenden Schulter. Die linke Hand gleitet also zur rechten Schulter, die rechte Hand zur linken.
  • Halte die Schultergelenke jeweils für einige Sekunden zärtlich gedrückt und lass deine Hand zurück in die Ausgangsposition gleiten. Dann ist wieder die andere Hand an der Reihe.

Zum Abschluss der Brustmassage streichst du mit dem Daumen von der Mitte der Brust zur Seite aus.

8. Massiere den Bauch

Beginne die Bauchmassage, indem du deinem Baby deine ruhenden Hände auf den Bauch legst. Gib deinem Kind Zeit, deine warmen Hände am Bauch wahrzunehmen.

Wasserrad

Wasserrad - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause
  • Setze nun die Daumenkante einer Hand am Rippenbogen deines Babys an. Deine Finger zeigen dabei zur Schulter deines Kindes.
  • Die andere Hand liegt auf dem Oberschenkel.
  • Streiche mit der ersten Hand vom Rippenbogen Richtung Schambein.
  • Dann wechselst du die Hand. Nun streicht die andere Hand vom Rippenbogen zum Schambein usw.

Eine Hand liegt also immer auf dem Oberschenkel, sodass die ganze Zeit über Körperkontakt besteht. Die andere gleitet von oben nach unten. Dann wird gewechselt.

Sonnenmond

Sonnenmond - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause
  • Massiere mit sanftem Druck in kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel herum. Erst nur mit der linken Hand, dann nimmst du die rechte Hand hinzu.
  • Die linke Hand zieht ohne Pause ganze Kreise um den Nabel herum. Sie „malt“ eine Sonne um den Bauchnabel.
  • Die rechte Hand „zeichnet“ immer nur einen Halbmond.

Die Sonnenmond-Technik ist eine gute Möglichkeit, Bauchschmerzen und Blähungen zu lindern. Durch die Massage im Uhrzeigersinn wird die Darmtätigkeit angeregt und die Gase, die für Blähungen sorgen, können entweichen. Denn bei Massagen im Uhrzeigersinn arbeitest du mit dem Magen- und Darmsystem.

Spazieren gehen

Spazieren gehen - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause
  • Zum Schluss legst du eine Hand auf die Hüfte oder den Arm deines Kindes. Mit der anderen Hand machst du „tippelnde“ Bewegungen im Uhrzeigersinn auf dem Bauch deines Babys. Etwa so, als würden deine Finger auf dem Bauch spazieren gehen.
  • Wenn du magst, kannst du dabei ein rhythmisches Lied singen, das zum Tippeln passt (etwa „Kleine Schnecke“).

Anschließend streichst du den Bauch inklusive der Beine aus.

9. Massiere den ersten Arm

Auch hier beginnst du mit dem Arm, der weiter vom Herzen entfernt ist.

Indisches Streichen

Indisches Streichen Arm - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause
  • Umfasse den Arm deines Babys im C-Griff. Eine Hand umfasst den Oberarm nahe der Schulter, die andere das Handgelenk.
  • Streiche nun mit der ersten Hand vom Oberarm über den Ellenbogen bis zum Handgelenk. Jetzt bleibt die erste Hand am Handgelenk und du streichst mit der zweiten Hand vom Oberarm zum Handgelenk.

Eine Hand umfasst also immer das Handgelenk, die andere gleitet den Arm hinab. Dann wird gewechselt. Dadurch werden sowohl die Innen- als auch die Außenseite des Armes sanft massiert.

Wringen

Wringen Arm - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause
  • Nimm den Arm in beide Hände und „wringe“ ihn wie zuvor die Beine vorsichtig aus.
  • Gehe dabei von der Schulter bis zum Handgelenk vor, also von innen nach außen.
  • Wiederhole den Vorgang mehrmals.

Teste aus, ob dein Baby sanften oder etwas festeren Druck bevorzugt.

10. Massiere die erste Hand

Beginne mit der Handinnenfläche und den Fingern, bevor du dich dem Handrücken widmest.

Handinnenfläche

Handinnenflaeche - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause
  • Streiche mit den Daumen abwechselnd vorsichtig über die Handinnenfläche von unten bis zu den einzelnen Fingerspitzen.
  • Umschließe anschließend das Handgelenk mit der einen Hand und lass die Handinnenfläche deiner anderen Hand über die Handinnenfläche und die Fingerchen deines Babys gleiten.

Finger

Handinnenflaeche und Finger - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause
  • Anschließend verwendest du Daumen und Zeigefinger, um jeden einzelnen Finger mit kreisenden Bewegungen von der Wurzel bis zur Fingerspitze zu massieren. Das nennt man „Finger rollen“.

Handrücken und Handgelenk

Handruecken und Handgelenk - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause
  • Streiche die Handoberseite mehrmals von den Fingern Richtung Handgelenk aus.
  • Führe danach kleine Kreisbewegungen um das Handgelenk herum aus. Stelle dir auch hierbei vor, dass du eine Perlenkette um das Handgelenk deines Kindes malst.

Umschließe die Hand zum Abschluss noch einmal komplett mit deinen beiden Händen.

11. Wiederhole Schritt 9 und 10 für den zweiten Arm und die zweite Hand

Wechsele nun zum zweiten Arm und der zweiten Hand und führe die einzelnen Schritte auch dort durch. Am Ende streichst du beide Arme und Hände noch einmal von der Schulter zu den Fingern aus.

12. Behandle nun das Gesicht und den Kopf (ohne Öl!)

Gesichts- und Kopfmassage erfolgen ohne Massageöl. Zum einen, damit die Poren nicht verstopfen. Zum anderen, damit kein Öl ins Auge deines Kindes gelangt.

Kopfmassage

Kopfmassage - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause
  • Lege deine Hände um das Köpfchen deines Babys – die eine links, die andere rechts. Deine Fingerspitzen berühren sich. Dadurch kann dein Baby sein Köpfchen besser wahrnehmen.
  • Streiche nun mit beiden Händen gleichzeitig mehrmals von der oberen Kopfmitte bis zum Kinn hinunter.
  • Streiche danach mehrmals vom Scheitel bis zu den Ohren.

Gesichtsmassage

Gesichtsmassage - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause
  • Verwende für die Gesichtsmassage nur deine Fingerspitzen oder deine Daumen. Streiche mehrmals von der Stirnmitte über die Augenbrauen bis zu den Schläfen, dann von der Nase, die Wange entlang bis zu den Ohren.
  • Zeichne anschließend über die Oberlippe und unter die Unterlippe ein „Lächeln“ mit deinen Fingern.
  • Massiere zum Schluss in kleinen kreisenden Bewegungen vom Kiefer bis zu den Ohren, um Spannungen im Kiefer zu lindern, die etwa durch Saugen oder Weinen entstehen.

Nicht jedes Baby mag die Gesichts- und die Kopfmassage. Probiere aus, wie dein Schatz darauf reagiert. Falls es ihm nicht gefällt, überspringe diesen Schritt. (Das gilt übrigens auch für alle vorangegangenen Schritte.)

13. Massiere den Rücken

Drehe dein Kind nun sanft auf den Bauch. Bei der Rückenmassage ist ständiger Körperkontakt wichtiger denn je. Dein Baby sieht dich nicht, es muss dich spüren können. Das gibt ihm Sicherheit und spendet Geborgenheit. Lass deine Hände zunächst kurz auf dem Rücken ruhen. Streiche dann langsam über den ganzen Rücken, damit sich dein Kind an die Rückenmassage gewöhnen kann.

Kleine Kreise

Kleine Kreise - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause
  • „Arbeite“ dich anschließend mit kleinen, kreisenden Bewegungen mit den Fingerkuppen parallel links und rechts entlang der Wirbelsäule von den Schultern bis zum Po vor. Dadurch können Spannungen in der Muskulatur abgebaut werden.
  • Wichtig: Behandle niemals direkt die Wirbelsäule!

Vor- und Zurückstreichen

Vor und Zurueckstreichen - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause
  • Lege deine Hände quer auf den Rücken. Lass nun beide Hände von oben nach unten Richtung Po über den Rücken gleiten.
  • Während eine Hand dabei von links nach rechts streicht, streicht die andere von rechts nach links und umgekehrt – immer in die entgegengesetzte Richtung. Das fördert die Durchblutung.

Kämmen

Kaemmen - Babymassage: Anleitung und Tipps für zu Hause
  • Streiche den gesamten Rücken langsam mit geöffneten Fingern von den Schultern zum Po aus. Das nennt man „kämmen“, da die geöffneten Finger den Zacken eines Kamms gleichen.
  • Mit jeder Wiederholung dieses Vorgangs nimmst du etwas Druck raus.

14. Ausstreichen und kuscheln

Beende die Massage damit, dass du dein Baby noch einmal behutsam ausstreichst – vom Kopf bis zu den Füßen. Hülle dein Kind anschließend in eine kuschelige Decke und nimm es auf den Arm. Die Nähe, die Geborgenheit und die gemeinsame Ruhephase tun euch beiden gut und stärken die Bindung.

Wichtig: Bei der Babymassage ist nichts in Stein gemeißelt!

Die Reihenfolge in unserer Babymassage Anleitung ist ein Vorschlag. Du kannst davon abweichen. Du solltest dich aber für eine feste Massage-Routine entscheiden, die du beibehältst. Denn bekannte, wiederkehrende und gleichbleibende Abläufe helfen Säuglingen, sich zu entspannen.

Das bedeutet aber nicht, dass du immer alle Schritte konsequent bis zum Ende durchziehen musst. Wenn du merkst, dass dein Baby unruhig wird, beende die Massage. Die Babymassage soll etwas Schönes und Angenehmes sein. Wenn dein Kind nicht mehr möchte, solltest du aufhören.

Videos zum Mitmachen

Zwei tolle Video zum Mitmachen möchten wir dir nicht vorenthalten.

1. Babymassage Anleitung von Hebamme Laura Rohmann-Höhn

Laura Rohmann-Höhn zeigt dir mit ihrem Gast sehr anschaulich, wie eine Babymassage durchgeführt werden kann.

2. Babymassage Anleitung von Hypnobirthing- und Babymassage-Kursleiterin Marie Comia

Marie Comia demonstriert, wie eine Babymassage an Beinen, Füßen, Armen und Händen durchgeführt werden sollte. Außerdem erklärt sie dir, wie die sogenannte „Erdung“ funktioniert, die zu Beginn und am Ende der Massage durchgeführt werden kann.

Tipps für die Babymassage

Weitere hilfreiche Tipps für die Babymassage:

  • Dein Baby sollte satt sein. Die Mahlzeit sollte aber mindestens eine halbe Stunde zurückliegen. Sonst kann vor allem die Bauchmassage unangenehm sein.
  • Dein Baby sollte wach, aufmerksam und munter sein. So kann es die Massage richtig genießen.
  • Falls deinem Kind kalt wird, solltest du die Körperteile, die du gerade nicht behandelst, mit einem Handtuch abdecken. Dann friert es nicht mehr und kann die Massage genießen.
  • Die Babymassage sollte von beiden Elternteilen durchgeführt werden. Am besten im täglichen Wechsel. Gerade für den Elternteil, der nicht in Elternzeit ist, bietet die Babymassage die Gelegenheit, die Beziehung zum Kind zu stärken.
  • Deine Hände sollten sauber, deine Fingernägel kurz sein. Die zarte Babyhaut ist empfindlich. Reinige deine Hände und achte auf kurze Fingernägel. Falls du Schmuck trägst, solltest du diesen vor der Massage ablegen.
  • Die Atmosphäre sollte stimmen. Massiere dein Baby am besten, wenn ihr allein und ungestört seid. Dämme das Licht und singe oder summe ein ruhiges Kinderlied. Dein Baby genießt es, deine Stimme zu hören.

Beginne die Babymassage mit einem Ritual

Wenn du die Massage immer mit einem kleinen Ritual beginnst (etwa sanfte, kreisende Bewegungen auf dem Bäuchlein oder das Singen eines bestimmten Kinderliedes), weiß dein Baby, dass es nun massiert werden soll. Dann kannst du schon nach kurzer Zeit an seiner Mimik erkennen, ob es gerade in Stimmung für eine Massage ist oder nicht.

Was bringt die Babymassage?

Die Babymassage entfaltet ihre Wirkung auf unterschiedliche Weise.

  • Förderung der Durchblutung und des Stoffwechsels: Durch die verbesserte Durchblutung kann der Körper Nährstoffe und Mineralien besser transportieren und verarbeiten.
  • Hilfe bei Blähungen, Koliken und Bauchschmerzen: Die Babymassage regt die Verdauung an. Sie kann bei Bauchweh und/oder Verstopfung hilfreich sein.
  • Stärkung des Immunsystems: US-Wissenschaftler fanden im Rahmen einer Studie heraus, dass sich Massagen positiv auf das Immunsystem auswirken. Anhand von Blutproben konnten sie nach einer Massage eine erhöhte Menge an Lymphozyten bei den Versuchsteilnehmern nachweisen. Lymphozyten sind für die Immunabwehr des Körpers zuständig. Weiterhin enthielt das Blut der Versuchsteilnehmer einen geringeren Anteil des Stresshormons Cortisol als das Blut der Teilnehmer der Kontrollgruppe, die vor der Blutentnahme keine Massage erhielten.
  • Stärkung der Muskulatur: Durch die Massage werden die Muskeln angeregt.
  • Entspannung und Beruhigung: Der intensive Körperkontakt trägt zur Beruhigung bei. Der Körper produziert Oxytocin, das auch als Kuschelhormon bezeichnet wird. Oxytocin beruhigt und fördert gleichzeitig die Bindung zwischen Eltern und Kind. Die Massage kann daher beispielsweise bei Schreibabys hilfreich sein. Sie kann Stresshormone ausbremsen. Außerdem kann die Babymassage den kindlichen Schlaf fördern. Auch bei Frühgeborenen soll sie Studien zufolge zu einem geringeren Stresslevel beitragen können.
  • Bessere Körperwahrnehmung des Babys: Dein Kind lernt seine Hände, Arme und Beine besser kennen. Es entwickelt ein Gefühl für die Extremitäten und für seine Bewegungen. Das wirkt sich positiv auf seine motorische Entwicklung aus.
  • Hilfe bei Verspannungen im Rücken und im Kieferbereich: Die Kopf- und Gesichtsmassage lockert den Kieferbereich. Die Rückenmassage hilft gegen Verspannungen.
  • Mehr Sicherheit im Umgang mit dem Kind: Eltern lernen, die Signale des Säuglings zu verstehen.
  • Stärkt die Eltern-Kind-Bindung: Der intensive Kontakt, der bei der Massage zwischen Elternteil und Säugling entsteht, stärkt Studien zufolge die Beziehung und fördert das Urvertrauen des Babys.

Babymassage-Kurse: Hier erhältst du eine persönliche Babymassage Anleitung

Falls du dich ohne konkrete Babymassage Anleitung durch eine Hebamme oder Kinderpflegerin nicht traust, deinen Schatz zu behandeln, kannst du spezielle Babymassage-Kurse besuchen. Kurse in deiner Nähe findest du beispielsweise über die Homepage der Deutschen Gesellschaft für Baby- und Kindermassage e.V.

Online-Kurse

Alternativ kannst du auch an einem Online-Babymassagekurs teilnehmen. Folgende Babymassage-Kurse können wir empfehlen:

Buchtipps: Lesenswerte Bücher, die eine Babymassage Anleitung enthalten

Fünf hervorragende Bücher zur Babymassage möchten wir dir abschließend ans Herz legen, falls du dich intensiver in die Thematik einlesen möchtest. Die Empfehlungen der Redaktion:




Häufige Fragen zur Babymassage

Ab wann ist eine Babymassage möglich?

Du solltest erst mit der Babymassage beginnen, wenn der Nabel deines Neugeborenen abgeheilt ist. Deine Hebamme sollte ihr Okay geben.

Oft wird die Massage auch erst ab einem Alter von etwa 4 bis 6 Wochen empfohlen. In diesem Alter sind Babys in der Lage, die Berührungen bewusster zu verstehen. Laut Leboyer ist dann ein guter Zeitpunkt, um mit dem Massieren zu beginnen.

Wie lange sollte eine Babymassage dauern?

Bei Neugeborenen sollte die Babymassage nur wenige Minuten dauern. Wenn dein Baby etwa drei Monate ist, dürfen es auch 15 bis 20 Minuten oder mehr sein. Dein Kind wird dir signalisieren, wann es genug hat.

Welche direkte Wirkung hat die Babymassage auf das Baby?

Die Babymassage kann unterschiedlich wirken. Während manche Säuglinge nach der Massage entspannt sind oder sogar einschlummern, sind andere Babys hellwach und munter. Oftmals haben Kinder nach der Babymassage auch Heißhunger. Wie es bei euch ist, musst du ausprobieren.

Ein wichtiger Faktor ist immer auch die Massagerichtung. Sie kann Einfluss darauf haben, wie ein Baby auf die Behandlung reagiert. Massagen vom Körper zu den Gliedmaßen sollen eher beruhigend wirken und eignen sich besonders als Abendmassage. Massagen von den Gelenken zum Körper haben hingegen eher eine anregende Wirkung. Sie sind vor allem als Morgenmassage geeignet.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Babymassage?

Viele Eltern massieren ihr Baby vor dem ins Bett legen, vor dem Baden oder zwischen zwei Mahlzeiten. Allerdings gibt keinen pauschalen, richtigen Zeitpunkt, der immer passt. Du kannst zwar versuchen, die Babymassage fest in euren Alltag zu integrieren. Aber es kann sein, dass dein Baby manchmal keine Lust darauf hat. Fand es die Massage gestern vor dem Mittagessen toll, kann es heute schon zu hungrig dafür sein. Der Zeitpunkt muss passen. Du entwickelst mit der Zeit ein Gespür dafür.

Wann sollte ich mein Baby besser nicht behandeln?

Du solltest die Massage nicht durchführen, falls dein Baby…

  • unter einem Hautausschlag leidet.
  • kränkelt, vielleicht sogar fiebert oder sich anderweitig unwohl fühlt.
  • gerade gegessen hat.
  • kürzlich einen Nabel- oder Leistenbruch hatte. Brust, Bauch und Becken sollten dann nicht belastet werden.

Solltest du merken, dass du selbst angespannt und unruhig bist, verzichte ebenfalls auf die Babymassage. Deine Anspannung könnte sich auf das Baby übertragen. Säuglinge spüren, wenn Mama oder Papa gestresst und unruhig sind.

Was tun, wenn das Baby bei der Massage weint?

Sollte dein Baby bei der Massage weinen, brich die Massage ab. Dein Kind findet gerade keinen Gefallen daran. Das kann verschiedene Gründe haben. Vielleicht ist dein Baby müde oder hungrig? Vielleicht stimmen die Rahmenbedingungen nicht, ihm ist zu kalt oder es fühlt sich durch Geräusche gestört? Versuche es zu einem anderen Zeitpunkt erneut. Dann ist dein Baby womöglich bereit für die Massage.

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 10.11.2022
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

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