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Gelbsucht Baby: warum, ist sie gefährlich & wie wird sie behandelt?

Gelbsucht Baby / Neugeborenengelbsucht

Gelbe Haut beim Säugling: das ist Neugeborenengelbsucht. Die Gelbsucht beim Baby beginnt meist wenige Tage nach der Geburt. Nicht alle Kinder sind betroffen und nur sehr wenige stark. Wann und wie der Ikterus behandelt wird und wann das unnötig ist, erfährst du jetzt.

Das Wichtigste in Kürze

  • In 6 Prozent der Fälle kommt es zu Gelbsucht beim Baby, auch Neugeborenengelbsucht oder Ikterus genannt
  • Die Gelbfärbung der Haut beginnt am 2. oder 3. Tag und endet meist spätestens nach 2 Wochen. Manchmal dauert es länger.
  • Nur bei etwa 1 von 100 Babys muss die Gelbsucht behandelt werden.
  • Lichttherapie hilft, häufiges Stillen/Füttern ebenfalls.

Gelbsucht Baby: Warum bekommen Neugeborene sie?

Gelbsucht bei Neugeborenen – bekommen sowas nicht nur Leberkranke? Nein. Eine klassische Gelbsucht entsteht, wenn die Leber es (gerade) nicht schafft, bestimmte Blutbestandteile abzubauen. Meist ist das bei Leberentzündungen der Fall. Dann färben sich Haut und Augäpfel gelb.

Bei Babys sieht das ähnlich aus. Der Grund ist jedoch ein anderer. Ihre Leber ist nicht krank, sondern nur sehr klein. Nach der Geburt benötigt der Körper deines Babys bestimmte Blutzellen nicht mehr. Die müssen entsorgt werden. Dabei entsteht der Gallenfarbstoff Bilirubin, den die Leber weiterverarbeiten muss. Nur so kann Babys Darm ihn ausscheiden.

Wenn die Leber nicht hinterherkommt, wird der überschüssige Farbstoff in Haut und Bindehaut geparkt, bis er an der Reihe ist. Bei manchen Babys geht das Abbauen schneller, bei anderen – zum Beispiel Frühgeborenen – langsamer. Dazu kommt, dass nicht alle Kinder mit der gleichen Menge abzubauender Blutzellen starten.

Ist die Gelbsucht bei Neugeborenen gefährlich?

Neugeborenengelbsucht bei deinem Kind ist völlig normal und meist unproblematisch. Nur falls die Bilirubin-Konzentration sehr hoch wird, muss etwas getan werden. Betroffene Kinder trinken weniger, sind schläfrig und werden manchmal apathisch. Die Reflexe funktionieren schlechter. Zu viel Bilirubin im Körper über einen längeren Zeitraum kann in seltenen Fällen das Gehirn angreifen.

Wie erkenne ich eine starke Gelbsucht beim Baby?

Die Symptome sind nicht immer offensichtlich. Natürlich kannst du versuchen zu erkennen, ob dein Baby irgendwie gelb aussieht. Je nach Hauttyp ist das jedoch gar nicht so leicht. Manche Kinder sehen einfach nur sehr rosig aus. Und so richtig gut kennst du dein Kleines ja noch nicht.

Wie stark die Neugeborenengelbsucht (Ikterus neonatorum) wirklich ist, misst die Ärztin mit einem speziellen Gerät direkt auf der Babyhaut. Ein Bluttest ist noch genauer. Er wird in der Klinik aber nur gemacht, wenn die Werte aus dem Hautcheck erhöht sind.

Freiberufliche Hebammen und auch die niedergelassenen Kinderärzte haben kein solches Gerät. Sie verlassen sich auf ihre Erfahrung. Verhält sich ein Kind auffällig und wurde mit erhöhten Werten entlassen, oder sieht es sehr gelb aus, wird in der Kinderarztpraxis Blut entnommen.

Achtung: Wenn du nach der Geburt nach Hause gegangen bist oder eine Hausgeburt hattest, bring dein Kind bitte zu U2 und U3. Auch eine Hebamme ist sinnvoll, selbst wenn du schon mehrere Kinder geboren hast und dich sicher fühlst. Sie kennt gute Hausmittel, wenn die Gelbfärbung länger anhält.

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Wie lange dauert die Gelbsucht beim Baby normalerweise?

Neugeborenengelbsucht beginnt etwa am zweiten bis dritten Lebenstag und erreicht etwa drei Tage später den Höhepunkt. Nach spätestens zwei Wochen sind die Symptome in der Regel verschwunden. Bei Frühchen und Kindern mit Blutgruppen-Unverträglichkeit zur Mutter wird die Gelbfärbung meist schneller sichtbar und hält unbehandelt länger an.

Sechs von zehn Babys entwickeln überhaupt eine Neugeborenengelbsucht. Und nur eines von hundert ist von einer behandlungsbedürftigen Gelbsucht betroffen, die in Ausnahmefällen bis zu vier Monate anhalten kann.

Was tun bei ausgeprägter Neugeborenengelbsucht?

Hat dein Kind zu viel Bilirubin in Blut und Haut helfen zwei Dinge besonders gut: Licht und häufiges Füttern.

1. Durch Tageslicht zerfällt der Farbstoff. Im Krankenhaus kommen besonders betroffene Babys deshalb oft in eine Art Brutkasten mit blauem Licht. Zuhause tut es auch ein helles Plätzchen mit Heizstrahler, wo dein Baby eine Weile möglichst unbekleidet liegen kann. Auch rausgehen hilft. Achte aber darauf, dass dein Kind keine direkte Sonne bekommt und immer warm eingepackt ist!

2. Stillen bringt den Darm in Schwung. Trinkt dein Kind zu wenig, scheidet es kaum aus. So bleibt auch das Bilirubin im Darm und wird vom Körper wieder aufgenommen. Ein Teufelskreis. Früher wurde zu Stillpausen geraten, weil bei manchen Müttern ein Stoff in der Muttermilch den Abbau des Bilirubins verlangsamt. Davon ist man abgekommen. Muttermilch ist einfach zu wertvoll.

Wichtig: Auch Mütter, die nicht stillen können, helfen ihrem Kleinen durch häufiges Fläschchen anbieten.

Wie lange dauert eine Therapie in der Kinderklinik?

Wenn der Ikterus (die Gelbsucht) im Rahmen bleibt, muss gar nichts getan werden. Nur, wenn die Werte zu hoch sind, wird ein Neugeborenes in der Kinderklinik behandelt.

Die Ärzte beginnen mit Fototherapie (Lichttherapie). Dein Baby liegt dabei in einem Wärmebettchen oder Brutkasten und wird in der Regel ein oder zwei Tage mit blauem Licht bestrahlt. Es trägt eine kleine Schutzbrille, um die Augen zu schonen. Ähnlich wie im Solarium, aber ohne Sonnenbrand.

Meist reicht das aus. Falls nicht, kann ein Blutaustausch sofort helfen. Wirksame Medikamente gibt es auch. Alles in allem also viele gute Mittel und Wege, um der Neugeborenengelbsucht schnell beizukommen.

Hast du noch eine Frage zum Thema Neugeborenengelbsucht? Dann schreib uns gern einen Kommentar!

Quellen

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f2476713412d46e7b43a1d17a2eafbca - Gelbsucht Baby: warum, ist sie gefährlich & wie wird sie behandelt?

✔ Inhaltlich geprüft am 03.05.2022
Dieser Artikel wurde von Christine Müller geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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