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U3 Untersuchung: Zeitpunkt, Ablauf & alle wichtigen Infos

U3 Untersuchung durch eine Kinderärztin
Die U3 Untersuchung erfolgt in einer Kinderarztpraxis. / Bild © Cello Armstrong, Adobe Stock

Die U3 Untersuchung findet zwischen der vierten und fünften Lebenswoche statt. Sie ist in der Regel die erste Vorsorgeuntersuchung, die in einer Kinderarztpraxis durchgeführt wird. Wir erklären dir alles, was du über die U3 wissen solltest!

Die U3 Untersuchung auf einen Blick

  • Zeitpunkt: zwischen der vierten und fünften Lebenswoche (Babyalter berechnen)
  • Wesentliche Inhalte der Untersuchung: Ermittlung der Körperwerte; Überprüfung des allgemeinen Gesundheitszustands und der altersgerechten Entwicklung; Check der motorischen Entwicklung, der Reifezeichen und der Reflexe; Ultraschall der Hüfte
  • Medikation: Vitamin K, evtl. RSV-Prophylaxe
  • Sonstiges: Aufklärung über Vitamin-D- und Fluorid-Prophylaxe. Ausführliche Impfberatung. Beratung zu Themen wie frühe Hilfen, Stillen und Ernährung. Aufklärung über Maßnahmen zur Vorbeugung des plötzlichen Kindstodes und zur Unfallverhütung.
  • Benötigte Unterlagen: Krankenversicherungskarte der Eltern oder des Kindes (sofern es bereits eine eigene Gesundheitskarte besitzt) oder schriftliche Mitgliedsbescheinigung der Krankenkasse, gelbes Untersuchungsheft

Was ist die U3 Untersuchung?

Die U3 ist die dritte von 12 Vorsorgeuntersuchungen, die bei Kindern durchgeführt werden. Sie wird auch als dritte pädiatrische Vorsorgeuntersuchung bezeichnet.

Wozu dient die U3 Untersuchung?

Im Rahmen der U3 Untersuchung verschafft sich der Kinderarzt oder die Kinderärztin einen Eindruck über die altersgerechte Entwicklung des Säuglings. Die U3 ermöglicht es Ärzten, mögliche Entwicklungsauffälligkeiten frühzeitig zu erkennen und notwendige Therapiemaßnahmen einzuleiten.

Wann findet die U3 statt und wer führt sie durch?

Die U3 Untersuchung steht in der vierten bis fünften Lebenswoche an. Meistens ist sie die erste Vorsorgeuntersuchung, die in einer ärztlichen Praxis stattfindet. Es sei denn, du hast ambulant oder per Hausgeburt entbunden. Dann musstest du bereits für die U2 bei einem niedergelassenen Kinderarzt oder einer Kinderärztin vorstellig werden. Für viele Eltern-Kind-Paare ist die U3 im Alter von vier bis fünf Wochen jedoch die erste Untersuchung, die nicht in der Entbindungsklinik, sondern in der Arztpraxis durchgeführt wird.

Ausnahme: Falls dein Baby ein Frühchen ist und es zum Zeitpunkt der U3 noch im Krankenhaus sein sollte, wird die Untersuchung dort vorgenommen.

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Was wird bei der U3 gemacht?

Die U3 Untersuchung beinhaltet – wie alle U-Untersuchungen – eine Anamnese und eine körperliche Untersuchung. Weiterhin erfolgt eine ausführliche Beratung zu verschiedenen Themen rund um die Gesundheit, mögliche Impfungen, Unfallverhütung, Stillen und Ernährung.

1. Anamnese

Im Rahmen eines ausführlichen Vorabgesprächs erfragt der Kinderarzt Details zur Schwangerschaft und der Geburt. Weiterhin verschafft er sich einen Überblick über die Gesundheitsgeschichte eurer Familie und möglicherweise gehäuft auftretende Krankheiten. Neben der Schwangerschafts-, Geburts- und Familienanamnese gehören auch Fragen zum Trink-, Schlaf- und Schreiverhalten deines Babys im ersten Monat sowie zur Verdauung zum Vorabgespräch. Ziel ist es, Auffälligkeiten im Verhalten früh zu erkennen und gezielt gegensteuern zu können.

2. Körperliche Untersuchung des Babys

Bei der körperlichen Untersuchung überprüft der Kinderarzt oder die Kinderärztin den Allgemeinzustand deines Säuglings und die altersgerechte Entwicklung.

Ermittlung der Körperwerte

Zunächst werden das Gewicht, die Körpergröße und der Kopfumfang deines Kindes bestimmt. Die Daten werden im gelben Untersuchungsheft dokumentiert.

Untersuchung auf Entwicklungsauffälligkeiten

Der Kinderarzt oder die Kinderärztin überprüft die Reflexe und die Beweglichkeit deines Babys. Es wird getestet, ob es seine Hände bei Berührung der Handinnenfläche spontan schließt (Greifreflex) und ob der Saugreflex vorhanden ist. Weiterhin wird überprüft, ob dein Kind in Rückenlage den Kopf hin- und herdrehen und in Bauchlage seinen Kopf halten kann. Auch die Sehentwicklung wird getestet. Arzt oder Ärztin beobachten, ob dein Baby mit den Augen einen Gegenstand fixieren kann und/oder nahe Gesichter aufmerksam betrachtet.

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Darüber hinaus wird wie bereits bei der U1 und der U2 darauf geachtet, ob bei deinem Baby möglicherweise eine behandlungsbedürftige Gelbsucht oder sonstige Komplikationen vorliegen. Auffälligkeiten werden im gelben U-Heft vermerkt.

Ultraschall der Hüfte

Die U3 Untersuchung beinhaltet auch eine Ultraschalluntersuchung der Hüftgelenke. Ziel ist es, Fehlstellungen auszuschließen oder umgehend behandeln zu können. Falls in eurer Familie Hüftdysplasien vorkommen, wurde womöglich bereits bei der U2 ein Ultraschall durchgeführt. In der Regel findet die Ultraschalluntersuchung jedoch bei der U3 statt. Manche niedergelassene Kinderärzte führen die Sonografie der Hüften nicht selbst durch, sondern überweisen zum Orthopäden.

Früherkennungsuntersuchungen

Eigentlich sollten Früherkennungsuntersuchungen wie das erweiterte Neugeborenen-Screening, das Screening auf Mukoviszidose und das Neugeborenen-Hörscreening bereits erfolgt sein. Falls du dich erst im Rahmen der U3 für diese freiwilligen Untersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten entscheidest, können sie laut Kinder-Richtlinie auch jetzt noch durchgeführt werden. Du solltest zur Sicherheit vorab mit deiner Krankenkasse abklären, ob sie die Kosten auch bei einer verspäteten Durchführung der Screenings (mehr als 72 Stunden nach der Geburt) übernimmt. In der Regel können diese Untersuchungen bei der U3 noch abgerechnet werden.

3. Medikation

Falls du bei der U2 noch nicht zur Vitamin-D- und Fluorid-Prophylaxe beraten wurdest, wird der Kinderarzt oder die Kinderärztin dies bei der U3 Untersuchung nachholen. Außerdem erhält dein Baby die dritte Dosis Vitamin K – sofern du dich bei der U1 für die Vitamin-K-Gabe entschieden hattest.

Optional: Vitamin-K-Prophylaxe

Bei der U3 Untersuchung wird die Vitamin-K-Prophylaxe abgeschlossen. Dein Kind erhält die letzte von insgesamt drei Dosen (je 2 Milligramm) des Vitamins. In der Regel werden die Tropfen in den Mund des Babys geträufelt. Falls dein Baby ein sehr leichtes Frühchen ist oder erkrankt ist, wird der Kinderarzt oder die Kinderärztin das Vitamin K möglicherweise in den Muskel spritzen, um die Wirksamkeit zu erhöhen. Die sogenannte „Holländische Methode“, bei der die Vitamin-K-Gabe über einen längeren Zeitraum bei niedrigerer Dosierung erfolgt, wird hierzulande eher selten praktiziert.

Optional: RSV-Prophylaxe

Die Ständige Impfkommission empfiehlt eine einmalige Gabe von monoklonalen Antikörpern (Nirsevimab) gegen RSV spätestens bis zur U5, um das Risiko eines schweren Verlaufs oder eines späteren Asthmas zu verringern. Ob dein Baby jetzt oder erst später geschützt werden muss, hängt von seinem Geburtsmonat ab:

Wenn dein Kind von Oktober bis März geboren wurde, erfolgte die Impfung bereits direkt nach der Geburt oder spätestens vor Entlassung zur U2. Frühlings- und Sommerkinder sollten im Herbst vor der RSV-Saison geimpft werden. Mehr Informationen bekommst du im aktualisierten Impfkalender der STIKO.

Vitamin D

Vitamin D ist wichtig für die Knochenbildung. Säuglinge sind noch nicht in der Lage, genügend körpereigenes Vitamin D zu produzieren. Auch über die Muttermilch kann der Bedarf nicht gedeckt werden. Der Kinderarzt oder die Kinderärztin wird dir daher empfehlen, deinem Baby in den ersten 12 bis 18 Lebensmonaten (bis zum zweiten erlebten Frühsommer) Vitamin D zu verabreichen. Durch die Gabe soll der Knochenerkrankung Rachitis vorgebeugt werden.

Fluorid

Kinderärzte raten neben der Vitamin-D-Gabe zu einer Kariesprophylaxe durch Fluorid. Das Fluorid soll die Zähne widerstandsfähiger gegen Kariesbakterien machen. Vitamin D und Fluorid sind als Kombipräparate erhältlich. Die Fluorid-Gabe wird empfohlen, bis die ersten Zähne mit fluoridhaltiger Kinderzahnpasta geputzt werden können.

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4. Aufklärung und Beratung

Bei der U3 Untersuchung wirst du erneut zu wichtigen Themen wie Stillen und Ernährung, Unfallvermeidung oder regionale Unterstützungsangebote (z.B. Frühe Hilfen für Eltern) beraten. Außerdem wirst du über die Impfempfehlungen für Kinder der Ständigen Impfkommission (STIKO) informiert. Falls du konkrete Fragen zum Umgang mit deinem Baby haben solltest, kannst du diese Fragen stellen.

Wie lange dauert die U3 Untersuchung?

Die Dauer der U3 Untersuchung hängt vom behandelnden Arzt, deinen Fragen und der Intensität der Beratung ab. Bringe am besten etwas mehr Zeit mit und plane auf jeden Fall 30 bis 45 Minuten für die Untersuchung ein.

Was brauche ich für die U3 Untersuchung?

Du benötigst das gelbe Untersuchungsheft und die Krankenversicherungskarte deines Kindes. Falls dein Kind noch keine eigene Gesundheitskarte erhalten hat, kannst du deine Krankenkassenversicherungskarte vorlegen oder bei der Krankenkasse eine Mitgliedsbescheinigung deines Kindes anfordern. Die Mitgliedsbescheinigung dient als Versicherungsnachweis.

Wer bezahlt die U3?

Die Kosten der U3 Untersuchung werden von der Krankenkasse getragen. Wichtig ist jedoch, dass die Untersuchung im erforderlichen Zeitraum stattfindet. Falls du zu spät mit deinem Kind in der kinderärztlichen Praxis vorstellig wirst, musst du die Kosten möglicherweise selbst tragen.

Wie geht es weiter?

Falls du dein Baby impfen lassen möchtest, steht mit 6 Wochen die erste Impfung gegen Rotaviren als Schluckimpfung an – also noch vor der U4. Vereinbare am besten gleich nach der U3 Untersuchung einen Termin. Mit der ersten erfolgten Impfung erhältst du einen Impfpass für dein Kind, den du fortan bei allen U-Untersuchungen dabei haben solltest. Zwischen dem dritten bis vierten Lebensmonat erfolgt dann die vierte große Vorsorgeuntersuchung: die U4. Im ersten Lebensjahr werden weitere Untersuchungen folgen.

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Quellen

✔ Inhaltlich geprüft am 23.08.2024
Dieser Artikel wurde von Dr. med. Susanne Schaller geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Patricia Schlösser-Christ

Patricia widmet sich als Kulturanthropologin mit Leidenschaft der Kindheits- und Familienforschung. Ihre liebsten (und herausforderndsten) „Studienobjekte“ sind ihre beiden kleinen Töchter. Wenn sie nicht gerade Feldforschung im Kinderzimmer ihrer kleinen Rasselbande betreibt, powert sie sich beim Handball aus.

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