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Kaiserschnittnarbe: Behandlung, Heilung und Tipps

kaiserschnittnarbe

Eine von drei jungen Mütter ziert eine Kaiserschnittnarbe. Wie sie abheilt und wie du sie am besten pflegst, erfährst du hier. Dazu gibt es Tipps, was du tun kannst, wenn du Probleme mit der Narbe bekommst. Mit Bildergalerie!

Kaiserschnittnarbe: so heilt sie

Ein Drittel aller Babys kommen in Deutschland per Kaiserschnitt zur Welt. Ein einschneidendes Erlebnis mit einem großen Geschenk am Ende: deinem Baby. Zurück bleibt eine Narbe, die bei jeder Frau anders aussieht. Eine Kleinigkeit im Vergleich zur Geburt? Ganz so einfach ist es nicht. Schließlich muss der Operierende durch einige Schichten, um an dein Kind zu kommen. Adieu zarte, glatte Haut vom Bauchnabel bis zur Scham. Hallo: mäßig geliebte Haut-Deko, die uns nun bis zum Schluss an den Kaiserschnitt erinnern wird.

Zum Glück setzen Operierende den Schnitt meist so tief, dass Bikini oder Slip ihn später verdecken. Viele Kaiserschnittnarben heilen anstandslos. Manche nicht. Wovon das abhängt, erklären wir weiter unten. Wie die Wundheilung idealerweise vonstattengeht, erfährst du jetzt.

Phase 1 – die ersten Tage

Direkt nach der Geburt ist die Narbe fest vernäht und geschwollen. Eine leichte Rötung und Schmerzen sind völlig normal.

Phase 2 – nach fünf bis zehn Tagen

Die Wunde hat sich oberflächlich geschlossen. Falls nötig, kann die Hebamme die Fäden ziehen, oder bei auflösenden Fäden die Enden kappen. Auch jetzt kann es bei Bewegung noch ziehen.

Phase 3 – nach zwei bis drei Wochen

Die Wunde sollte nun verheilt sein. Die Narbe ist in dieser Phase meist erhaben (wulstig) und rötlich. Wie sehr, ist ganz unterschiedlich. Juckt es? Das ist normal!

Phase 4  – ein bis zwei Jahre später

Ein Jahr später ist die Narbe deutlich schmaler und etwas kürzer als zu Beginn. Bei vielen Frauen ist sie blasser als die umgebende Haut. Noch kann die sich taub anfühlen. Kein Wunder, die Nerven wurden mit durchtrennt.

Erst nach zwei Jahren ist die Narbenheilung komplett abgeschlossen und das auch innen. Eventuelle Taubheitsgefühle sind verschwunden. So wie sie jetzt aussieht, bleibt sie vorerst auch.

Das Gute: du kannst schon vorher einiges für eine möglichst unauffällige Narbe tun. Und auch danach lässt sich manchmal noch was machen.

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Unsere Tipps: Darauf musst du bei deiner Kaiserschnittnarbe achten

Das Wochenbett lässt dich zuhause ankommen, du lernst dein Baby kennen und Geburtsverletzungen heilen. Für die Kaiserschnittnarbe gilt das natürlich auch. Deshalb versuch bitte, dich so viel wie möglich zu schonen.

Geht natürlich nicht immer, vor allem wenn die Unterstützung durch Partner, Eltern oder Freunde fehlt. Geschwisterkinder machen es nicht leichter. Deshalb solltest du wissen, dass dir die gesetzliche Krankenkasse unter bestimmten Voraussetzungen eine Haushaltshilfe bezahlt. Keine falsche Scham, lass dir ruhig helfen!

Abgesehen davon, haben wir noch ein paar mehr Tipps für dich auf Lager:

Nicht schwer heben

Gerade nach Kaiserschnitt gilt: nicht mehr heben, als dein Baby wiegt. Das gilt auch für Babyschale und Kinderwagen. Noch mal: lass dir helfen!

Duschen und Baden mit Kaiserschnittnarbe

Duschen kannst du normalerweise ab dem zweiten Tag. Aber bitte keine Seife an die Wunde und danach gut trockentupfen. Baden geht erst, wenn die Wunde zu ist.

Weite Kleidung

Besorge dir weite Baumwollslips, die über die Narbe reichen und Luft durchlassen. Dazu eine Hose mit weichem, breitem Bund oder einen Overall. Auch eine Kompresse oder Binde zwischen Wunde und Bund schützt die Narbe.

Ruckartige Bewegungen vermeiden

Plötzliche Bewegungen tun der Kaiserschnittnarbe nicht gut. Huste, niese und lache deshalb immer über die Seite. So wird dein Bauch nicht belastet.

Kaiserschnittnarbe massieren

Nach zwei bis drei Wochen kannst du beginnen, die Narbe täglich in kleinen Kreisen und von oben nach unten zu massieren. So verheilt sie schöner. Nimm dazu Ringelblumensalbe, Mandelöl oder eine spezielle Narbencreme und wasch vorher unbedingt die Hände!

Leichte Bewegung ist gut für die Heilung

Nach den ersten Wochen herumliegen, tut leichte Bewegung auch deiner Kaiserschnittnarbe gut. Damit ist aber kein Sport gemeint, sondern eher ein kleiner Spaziergang.

Rückbildung etwas später beginnen

Selbst wenn die Narbe oberflächlich zu ist, muss innen noch alles zusammenwachsen. Lass dir deshalb mit Rückbildungsgymnastik ein paar Wochen mehr Zeit als andere Frauen. Nach etwa zehn bis zwölf Wochen kannst du mit leichten Übungen beginnen.

Sonneneinstrahlung gering halten

Narben heilen ohne direkte Sonne schöner. Wenn es nicht anders geht, nimm einfach einen Sunblocker (50+).

Wenn die Kaiserschnittnarbe Probleme macht

Die Kaiserschnittnarbe ist entzündet

Wie bei jeder Operation kann sich auch die Kaiserschnittnarbe entzünden. Wenn sie stark gerötet ist, sehr weh tut oder pulsiert und vielleicht sogar Wundflüssigkeit austritt, stimmt etwas nicht. Zeig sie am besten gleich deiner Hebamme oder geh in die Arztpraxis. Wenn du Fieber bekommst, kannst du notfalls auch in die Rettungsstelle.

Sie juckt

Wenn die Narbe nach ein paar Wochen zu jucken beginnt, ist das normal und gehört zur Wundheilung dazu. Schließlich müssen die durchtrennten Nerven wieder zusammenwachsen. Juckt es vor allem dort, wo die Fadenenden herausstehen? Dann lass sie von der Hebamme oder Frauenärztin abschneiden.

Die Narbe schmerzt

Hast du dich übernommen? Oft liegt es daran, dass Frauen sich nicht genug schonen (können). Staubsauger stehen lassen! Manchmal ist auch ein Wetterwechsel schuld. Oder: Vielleicht ist die äußere Hautschicht zu sehr mit den darunter liegenden verwachsen. Je länger das so geht, desto unflexibler wird das Ganze. Massagen helfen, die Verklebungen zu lösen. Du kannst zusätzlich Kinesiotaping oder Akupunktur probieren.

Die Kaiserschnittnarbe ist immer noch wulstig

Auch bei wulstigen Narben helfen Massagen. Das meiste hängt aber vom Hauttyp ab. Wahrscheinlich hast du schon vorher gemerkt, dass Verletzungen der Haut bei dir auffälliger verheilen als bei anderen? Wenn es dich sehr stört, bietet die plastische Chirurgie u.a. Laserbehandlungen an. Jedoch frühestens nach einem Jahr.

Meine Narbe ist nach innen gezogen

Stört es dich extrem und Massagen helfen wenig? Dann lässt sich auch hier mit plastischer Chirurgie etwas machen. Zum Beispiel mit Fettunterspritzung.

Verdauungsprobleme oder Schmerzen Jahre nach dem Kaiserschnitt

Ein Kaiserschnitt hinterlässt Spuren. Kein Wunder, es ist und bleibt eine große OP. Manchmal zeigen sich Probleme mit der inneren und äußeren Kaiserschnittnarbe erst Jahre später. Nimm es nicht so hin. Vielleicht lässt sich noch etwas an deiner Situation verbessern.

Osteopathie ist immer ein guter Startpunkt. Aber auch die traditionelle chinesische Medizin bietet ein paar Möglichkeiten. Naturheilkundler sprechen von „Entstörung“ des vernarbten Gewebes. Das soll mit der Matrix-Rhythmus-Therapie oder Magnetfeld-Therapie gehen. Videos dazu findest du auf Youtube.

So verschieden sind Kaiserschnittnarben

Hast du noch eine Frage zum Thema Kaiserschnittnarbe oder möchtest erzählen, wie deine aussieht? Dann schreib uns gern einen Kommentar!

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Quellen

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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