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Baby 1 Jahr: Über Nacht vom Baby zum Kleinkind

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Dein Baby ist 1 Jahr alt? Wie ist das so schnell passiert!? Wahrscheinlich steckt es mitten im 55-Wochen-Schub. Was die herausfordernde Zeit um den ersten Geburtstag an Veränderungen mit sich bringt, erfährst du jetzt.

Der 1. Geburtstag und plötzlich Kleinkind

Happy Birthday! Ein ganzes Jahr ist dein Baby nun alt. Noch so klein und schon sooo groß – die Zeit um den ersten Geburtstag ist gespickt mit Widersprüchen. Vieles davon hat mit überschwänglichen Gefühlen zu tun. Übermut, Missmut und Wehmut liegen ganz nah beieinander. Dein Baby entdeckt übermütig seine kleine Welt. Es wird missmutig, wenn etwas partout nicht klappt oder es spannende Dinge nicht darf. Und du wirst wehmütig, wenn du nur daran denkst, dass dein Baby nun keines mehr ist. Wo ist nur die Zeit hin?

Den meisten Eltern geht es so. Auch dann, wenn sie schon ältere Kinder haben. Also gönne dir deine sentimentalen Gedanken ruhig. Und vergiss nicht, dir am 1. Geburtstag selbst für deine Leistung als Mama oder Papa auf die Schulter zu klopfen. Ein ganzes Jahr, in dem sich ein hilfloses Würmchen dank deiner Hilfe in einen kecken Welteroberer verwandeln durfte. Also herzlichen Glückwunsch auch von uns!

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Mitten im Schub oder was?

Um den ersten Geburtstag herum steht ein neuer Entwicklungssprung an. Genauer der 55-Wochen-Sprung. Oder Schub. Egal wie du es nennst, es meint dasselbe: eine Phase, in der dein Baby…äh…Kleinkind mächtig viel dazu lernt. Sein Gehirn verdrahtet sich neu. Deshalb steht es mitunter etwas neben sich.

Im Prinzip nichts Neues. Schließlich tauchen diese Phasen alle paar Monate auf. Aber viele Eltern berichten, dass es dieser Schub in sich hat. Viele Zwerge entdecken ihren eigenen Willen. Auch wenn die erste richtige Trotzphase offiziell mit etwa zwei Jahren beginnt, bekommst du eine kleine Wettervorschau zum Vorfreuen. Fun fact: der größte und längste Schub ist die Pubertät. Du verstehst, worauf wir hinaus wollen?

In der Realität bedeutet das: in einem Moment der Sonnenschein der Familie und im nächsten Moment tobend vor Wut auf dem Boden. Wegen einer Nichtigkeit, zumindest in deinen erwachsenen Augen. Nervenaufreibend, ohne Frage. Wichtig ist, dass du ruhig bleibst und Verständnis zeigst. Schließlich sind die Gefühle für deinen kleinen Schatz real und sie überwältigen ihn gerade. Deshalb er braucht dich jetzt. Selbst wenn das bedeutet, dass du nur dabei sitzt und wartest, bis sich der Sturm legt.

Was dein Kind bei diesem Schub lernt, erfährst du weiter unten.

Weitere Schubzeichen bei einjährigen Kindern

  • Mit Essen spielen statt zu essen
    Ist dein Kind wieder mäkeliger? Viele Kinder finden gerade, dass man auch von Milch ganz gut leben kann. Mach dir keine Sorgen, das geht vorbei. Biete ruhig weiter feste Nahrung an in Patschhandgröße an, auch wenn viel davon auf unterschiedliche Art und Weise zermatscht werden wird und auf dem Boden landet. Das gehört dazu. Einfach machen lassen und am Schluss der Mahlzeit den Teller abräumen.
  • Fremdeln und Eifersucht zeigen
    Oma und Opa waren schon ganz groß in Mode? Das kann sich jetzt schlagartig ändern. Auch während dieses Schubs mit einem Jahr ist die Hauptbezugsperson der Stern am Himmel des Babyfirmaments. Das Kind fremdelt und ist anhänglich wie eine kleine Klette. Selbst Papa (oder Mama) sind dann für eine Weile wieder abgeschrieben und werden eifersüchtig beäugt.
  • Ständig aufwachen
    Ach ja, der Schlaf. Das Dauerthema vieler Eltern. Warum sollte es während dieses Sprungs anders sein? War „durchschlafen“ bei euch kein Thema mehr, kann sich das nun ändern. Denn viele Kinder haben tagsüber auf ihren Reisen durch ihr Universum so unglaublich viel gelernt und erlebt, dass sie abends nicht zur Ruhe kommen. Oder nachts erschreckt hochfahren. Bei manchen dauert dieser Zustand ein paar Wochen, bei anderen länger.

So kannst du dein 1-Jahr-altes Kleinkind unterstützen

Wie auch immer sich der Entwicklungssprung bei deinem Kind zeigt, nimm seine Gefühle ernst. Meine Kollegin Sibylle hat einen prima Artikel zum Thema Wutanfall entschärfen geschrieben, der auch euch helfen kann. Lies doch mal rein.

Am meisten hilft es deinem Kleinen, wenn du seine Erfolge wahrnimmst und dich mit ihm freust. Und wenn du da bist, um es zu trösten, falls die Welt nicht so will wie es selbst.

Auch sonst darfst du ihm alle Nähe geben, die es braucht. Tagsüber und natürlich auch nachts. Nur weil es ein Jahr alt geworden ist, ist es nicht automatisch selbständiger. Erst nach der Sprungphase wirst du merken, dass es seine Kreise weiter zieht. Aber es wird immer zu dir als Ruhepol zurückkommen. Gut so.

Auch schon während der schwierigen Phase wirst du neue Fähigkeiten durchblitzen sehen. Nicht immer kann dein Kind schon damit umgehen. Erst in den nächsten Wochen wird es sie für sich nutzen können. Du kannst ihm aber nun Spielzeug anbieten, das dafür geeignet ist. Eine Kugelbahn zum Beispiel. Hier sind unsere Tipps für Geburtstagsgeschenke für einjährige Kinder.

Baby 1 Jahr: Was sich nach dem Sprung verändert

Der 55-Wochen-Sprung zeigt deinem Kind, dass es „Programme“ gibt. Was Programme sind? Komplizierte oder weniger komplizierte Abläufe, die zu einem Ergebnis führen. Und das auf unterschiedliche Art und Weise.

Du brauchst ein Beispiel? Nehmen wir Kochen. Zum Glück zaubern wir nicht jeden Tag dasselbe auf die Teller. Wir variieren sowohl Zutaten als auch Abläufe. Und trotzdem ist es „Kochen“. Am Schluss steht ein leckeres Gericht. Hoffentlich. Und auf Kochen folgt Essen. Auch so ein Programm.

Guck mal, was ich kann!

Aber was bedeutet das für dein einjähriges Kind? Es begreift, dass all die Dinge um es herum nicht immer in fester Reihenfolge ablaufen. Sondern, dass sich all die kleinen Zwischenschritte abändern lassen. Nicht immer führt das zum Ziel, manchmal aber schon. Eine Menge Raum für Experimente. Und so entdeckt es jede Mahlzeit, jedes Spiel und jeden Bewegungsablauf ganz neu für sich. Es probiert, testet, werkelt und freut sich über seine Erfolge. Wenn sie denn eintreten.

Lass es nur machen. Selbst jeder kleine Misserfolg hilft ihm. Schließlich sind Frust aushalten und Selbstwirksamkeit spüren ganz große Meilensteine, die manche Erwachsene noch nicht erreicht haben. Du musst es nicht wegen jeder Kleinigkeit in den Himmel loben. Das wäre sogar zu viel des Guten. Wichtig ist, dass es merkt, dass du seine Fortschritte wahrnimmst und dich mit ihm freust. „Ja, du hast deinen Kartoffelbrei ganz allein mit dem Löffel in den Mund gesteckt.“

Die meisten Kinder wollen jetzt alles nach- und vor allem selber machen, was Mama und Papa, Geschwister oder sogar der Hund so tun. Anziehen, Aufräumen, Kochen, Abwaschen, Wäsche waschen … natürlich geht dabei einiges durcheinander. So können beim Aufräumen Dinge im Klo oder im Mülleimer landen, die da nicht so gut aufgehoben sind (Kindersicherung!). Zeig deinem Schatz Alternativen. Für fast alle wichtigen Utensilien gibt es babysichere Varianten:

  • Untere Schublade mit allerlei Dingen zum Ein- und Ausräumen
  • Puppenküche mit kompletter Küchenausstattung
  • Mini-Haushaltsgeräte
  • Mini-Gartengeräte
  • Kinderwaschbecken an der Badewanne
  • Rutschauto
  • Handy aus Holz

Was es davon wirklich benutzt, ist ganz unterschiedlich. Alles davon brauch es ganz sicher nicht. Schau einfach, woran es im Alltag besonders interessiert ist. Gebraucht spart viel Geld, schont die Umwelt und deinem Kind sind Kratzer statt Preisschild egal.

Auf die Plätze, fertig, los!

Viele Kleinkinder (nicht alle!) machen nach diesem Entwicklungsschub die ersten freien Schritte. Schließlich haben sie die Abfolgen durch Entlanghangeln an Möbeln ausgiebig geübt. Jetzt werden Aufstehen, Füße voreinander setzen, Gleichgewicht halten und Abfangen zum „Programm Laufen“ kombiniert. Trotzdem muss es üben, üben, üben, bis es einigermaßen flüssig klappt und das kann dauern.

Am besten geht das barfuß, weil die Füße so mehr spüren. Zur Not tun es auch dünne Lederschläppchen oder Stoppersocken. Nur auf der Straße braucht es seine ersten richtigen Lauflernschuhe. Schiebe- oder Nachziehtiere motivieren meist prima zum Weitermachen.

Hast du noch eine Frage zu der Zeit, wenn dein Baby 1 Jahr alt ist? Dann schreib uns gern einen Kommentar!

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Quellen

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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