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Babys 12. Woche: So entwickelt sich dein Baby

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In der zwölften Woche steht der nächste Entwicklungssprung ins Haus. Welche Fähigkeiten dein Baby beim 12-Wochen-Sprung erlangt und womit du noch rechnen musst, kannst du jetzt nachlesen. Dazu gibt es Tipps, wie du schwierige Zeiten überstehst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Genaues Babyalter berechnen
  • Der 12-Wochen-Sprung macht viele Babys wieder anhänglich und weinerlich.
  • Der Schlafrhythmus gerät durcheinander. Stillen oder Füttern wird vorübergehend zum Problem.
  • Viel Nähe und Zuwendung helfen jetzt besonders gut.
  • Eltern kommen in dieser Phase schnell an ihre Grenzen und brauchen Unterstützung.
  • Ist der Sprung geschafft, hat dein Baby neue Fähigkeiten erlangt.

Entwicklung: Der 12-Wochen-Sprung

Fast drei Monate sind ins Land gegangen, seit dein Baby „geschlüpft“ ist. Hat es auch in den letzten Wochen weniger geschrien als vorher und war irgendwie ausgeglichener? Das könnte sich jetzt ändern, denn der 12-Wochen-Sprung steht vor der Tür. Und das bedeutet bei den meisten Babys: Ningel und Nörgel halten vorübergehend Einzug. Die Welt, die sich so langsam vor den Augen deines Babys sortiert hatte, steht wieder kopf, weil sich seine Wahrnehmung aufs Neue verändert. Kaum auszuhalten, wenn man dem als kleines Menschlein so hilflos ausgeliefert ist. Deshalb wollen die meisten Babys jetzt unbedingt ganz nah bei Mama oder Papa sein, bis das Schlimmste überstanden ist. Nur ganz wenige lassen die Veränderungen in ihrem Köpfchen kalt.

Zwei Schritte vor, einen zurück

Nach dem letzten Sprung war dein Baby bestimmt auch etwas selbständiger als vorher. Jetzt scheint es einen Rückschritt gemacht zu haben, oder? Wenn dein Baby untröstlich weint, weil du es ablegen willst, wenn es Brust oder Flasche anbrüllt, obwohl es Hunger hat, dann weißt du, dass ihr mitten in der heißen Phase des Sprungs steckt. Jetzt heißt es wieder, Augen zu und durch! Keine Sorge, dieser Sprung ist nicht allzu lang.

Vielleicht hilft es zu wissen, dass dein Schatz gerade wieder etwas Wichtiges lernt. Denn mit dem 12-Wochen-Schub versteht dein Baby fließende Übergänge. Das heißt, es kann Bewegungen flüssiger ausführen und es erkennt, dass auf A ein B folgt. Eine wichtige Voraussetzung, um die Welt ein kleines bisschen besser verstehen zu können und sich auf Dinge einstellen zu können.

Sobald der Sprung geschafft ist, ist der richtige Zeitpunkt, um bewusst Rituale wie z.B. ein Einschlafritual einzuführen. Diese werden euch auf längere Sicht den Alltag erleichtern, weil sie deinem Kind Sicherheit geben.

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Schlaf – was war das gleich?

Konntest du bei deinem Baby schon Fortschritte beim Schlaf-/Wachrhythmus erkennen und jetzt ist plötzlich alles durcheinander? Das ist ganz normal und leider sehr kräftezehrend. Während eines Sprungs schlafen die meisten Babys vorübergehend wieder schlechter als zuvor. Selbst bei unkomplizierten Babys kann das Einschlafen jetzt zum Problem werden. Viele Eltern berichten, dass sie ihre Kleinsten in dieser Zeit nur unter enormen Anstrengungen in den Schlaf bekommen, der dann trotz aller Bemühungen nicht lange anhält.

In der Folge sind viele Babys übermüdet und überreizen noch leichter als sonst. Dadurch finden sie umso schlechter in den Schlaf. Ein Teufelskreis! Die Eltern kostet das so manchen Nachtschlaf und viele Nerven. Aber sei versichert, auch diese Phase geht bald vorbei. Danach hat sich zwar der Schlafbedarf weiter reduziert, es zieht aber auch wieder mehr Ordnung ein. Der Alltag wird planbarer.

So kannst du deinem Baby während eines Sprungs helfen

Während der heißen Phase eines Sprungs ist dein Baby verunsichert, weil alles verändert scheint. Das beste Mittel gegen Verunsicherung und Ängste ist Rückversicherung, dass alles in Ordnung ist. Und diese Rückversicherung bekommt dein Baby auf deinem Arm und an deiner Brust. Alles, was du tun musst, ist diese Nähe auch zuzulassen, ohne dich dagegen zu wehren. Denn deine Zurückweisung würde dein Baby umso mehr verunsichern. Lass es also ruhig dauernuckeln oder bei dir schlafen. Du wirst es damit nicht verwöhnen. Das übergroße Nähebedürfnis legt sich wieder, sobald der Sprung durchgestanden ist.

Das klingt natürlich einfacher, als es ist, denn auch Eltern brauchen hin und wieder eine Auszeit. Und selbst bei vollem Körpereinsatz zeigt sich der Erfolg nicht immer gleich. Dennoch lohnt es sich, wenn du geduldig bleibst und dich für die schwere Zeit selbst belohnst, sobald es wieder geht. Bis dahin versuch das Chaos nicht durch einen strengen Zeitplan zu ordnen. Das klappt sowieso nicht und sorgt nur für noch mehr Frust. Lass dich einfach treiben, bis sich dein Baby wieder gefangen hat.

Was sich nach dem 12-Wochen-Sprung verändert

Sobald ihr die schwierige Phase geschafft habt, kannst du dich wieder auf einige Fortschritte bei deinem Baby freuen:

Verstehen

Wenn dein Baby nach dem letzten Sprung schon irgendwie schlauer gewirkt hat, so wirst du jetzt merken, dass es noch mehr als vorher versteht. Vor allem scheint es nun zu wissen, was auf eine Sache als Nächstes folgt. Wenn du es zum Beispiel auf den Wickeltisch legst, kann es sein, dass es dir freudig seinen Po entgegenstreckst, damit du die Windel besser abmachen kannst. Oder es grinst über das ganze Gesicht, weil du deine Bluse öffnest, um es zu stillen. Andersherum kann es sein, dass es nun meckert, wenn du es im Bettchen ablegen willst. Es weiß schließlich ganz genau, dass es nun schlafen soll und ist vielleicht noch gar nicht müde.

Motorik

Kam dir dein Baby in den letzten Wochen manchmal wie ein kleiner Wackeldackel vor? Die wackligen, hölzernen Bewegungen werden nach dem Sprung flüssiger. Manche Babys strampeln jetzt wie die Weltmeister (bequeme Hosen oder nackte Beinchen helfen dabei). Andere schaffen es nun schon, sich aus der Bauch- oder Seitenlage bewusst auf den Rücken zu drehen. Auch den Arm nach etwas auszustrecken und zuzugreifen klappt jetzt immer besser und das Köpfchen in Bauchlage zu halten sowieso.

Auch Eltern und Geschwister zu begrabbeln ist höchst interessant. Es ist auch zu spannend, wie der Mund sich beim Sprechen bewegt oder die Haarsträhnen bei Wind wackeln. Und so ein Stoppelbart fühlt sich auch irgendwie anders an als Mamas glatte Haut.

Lautbildung

Vielleicht entdeckt dein Baby jetzt das Krähen und Kreischen für sich, wenn es fröhlich ist oder Aufmerksamkeit braucht und freut sich diebisch, wenn du dich darüber amüsierst. Geht ruhig viel darauf ein. Außerdem stellt es eventuell fest, dass sich aus Spucke prima Blasen formen lassen. Das muss natürlich ausgiebig getestet werden.

Allgemeinbefinden

Viele Eltern sind überrascht, dass ihr Baby kaum noch Verdauungsprobleme zu haben scheint. Das Bäuerchen klappt viel zuverlässiger, die Bauchschmerzen, wenn es denn welche gab, verschwinden. Das Baby scheint sich wohler in seiner Haut zu fühlen.

Der Schlafbedarf sinkt etwas. Schliefen Babys in den ersten Monaten im Schnitt 17 Stunden pro Tag, benötigen viele von ihnen nun weniger. Wundere dich also nicht, wenn dein Baby abends einfach noch nicht müde erscheint oder einen Tagschlaf ausfallen lässt. Dafür werden die Schläfchen jetzt regelmäßiger und die Schlafphasen etwas länger.

Durchschnittliche Babygrößen für Woche 12

12 Wochen altBabymädchenBabyjungen
Gewicht3,9 bis 8,3 kg4,3 bis 8,8 kg
Körperlänge52,9 bis 65,5 cm54,7 bis 66,9 cm
Kleidergrößen56, 62, 6856, 62, 68
Mützengrößen38/40, 42/4438/40, 42/44
g pro Woche+ 110 bis 330 g+ 110 bis 330 g
cm pro Monat+ 3 bis 4 cm+ 3 bis 4 cm

Die oben stehenden Werte für Gewicht und Länge sind weltweite Durchschnittswerte der WHO (Weltgesundheitsorganisation) für Stillkinder. Sie weichen etwas von den Kurven ab, die du im gelben Untersuchungsheft findest.

Gut zu wissen: Kinder in Nordeuropa bewegen sich öfter am oberen Rand der Skala. Daher kann es sein, dass dein Baby noch größer und schwerer ist, als der Maximalwert zeigt. Wachstum und Gewichtszunahme verlaufen schubweise. Also keine Panik, alles in Ordnung, solange dein Kind in etwa auf seiner eigenen Kurve bleibt.

Eltern-Tipps für Babys 12. Woche

In schwierigen Zeiten kommst du bestimmt gefühlt zu gar nichts mehr. Selbst die morgendliche Dusche fällt oft flach, wenn dein Baby untröstlich weint, sobald du es ablegen willst. Da hilft nur, die Körperpflege auf den Abend zu verlegen, sobald das Baby endlich eingeschlafen ist. Wenn du dann auch gleich Dinge wie Wickeltasche oder Essen für den nächsten Tag vorbereitest, hast du am nächsten Morgen den Kopf frei.

Dauerstillen und Schlafentzug machen vergesslich. Richte dir bei Stilldemenz Hilfen ein, die dir das Leben erleichtern: Notizzettel, Erinnerungen im Kalender auf dem Handy oder Einkauflisten-Apps sind jetzt pures Gold wert.

Entwicklungssprünge sind übrigens keine Zeit für Perfektion. Macht dich also nicht verrückt, wenn etwas liegenbleibt. Wichtiger ist, dass du dir ein Schläfchen gönnst, sooft es geht, damit du nicht umfällst oder deine Nerven blank liegen. Gut ist jetzt auch, wenn du dir nicht allzu viel vornimmst. Größere Unternehmungen oder ausgedehnte Shopping-Touren sind mit weinerlichem Baby sowieso zu stressig, wenn es partout nicht im Wagen liegen bleiben will. Und schön essen zu gehen mit brüllendem Baby an der Brust, ist vielleicht auch nicht die beste Idee. Wie wäre es stattdessen mit einem Tragetuch-Spaziergang im Zoo?

Erfahrungsbericht eines Vaters

„Als Emily gute 11 Wochen alt war, wurde aus unserem Sonnenscheinchen plötzlich wieder ein launischer, kleiner Wutbrocken. Das kannten wir ja schon vom Monat davor, aber es erwischte uns trotzdem wieder kalt. Plötzlich war es mit den halbwegs ruhigen Nächten vorbei. Emily wachte fast stündlich auf, um zu trinken. Trank dann aber kaum, sondern krallte sich an ihrer Mutter Anna fest und nuckelte bloß. Meine Frau war am Morgen wie gerädert.

Da ich wieder arbeitete, konnte ich sie nicht großartig unterstützen, auch wenn sie das so gebraucht hätte. Ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen. Auf Arbeit saß ich gerade an einem großen Projekt, konnte mich aber kaum konzentrieren, da auch ich nachts automatisch mit wach war. Nach ein paar Tagen zog ich auf die Couch, was die Laune meiner Frau nicht gerade verbesserte. Aber es ging nicht anders. Wir brauchen meinen Job ja, um die Rechnungen zu bezahlen. Nach fünf Tagen Schlafentzug und Dauerherumtragen bekam Anna einen Heulkrampf und da wusste ich, dass ich etwas tun musste. Ich rief meine Eltern an. Sie kamen und schmissen für ein paar Tage den Haushalt, während sich Anna um das Baby und vor allem um sich selbst kümmern konnte.

Nach insgesamt echt Tagen war der Spuk dann plötzlich vorbei und Emily ganz die Alte. Plötzlich konnte sie sich wieder selbst beschäftigen, schlief friedlich nach dem Stillen ein und eines Nachts auch ganze sechs Stunden am Stück. Morgens begrüßte sie uns mit einem freudigen Krähen. Wahrscheinlich war sie selbst überrascht, sich so gut zu fühlen. Kein Wunder, schließlich ist so ein Sprung auch für die Zwerge ziemlich hart.“ (Sebastian, 42)

Bei babelli verwenden wir in der Regel die Ansprache ‚du‘, um Alleinerziehende einzubeziehen. Dennoch stehen wir für gelebte Gleichberechtigung: Das ‚Du‘ bedeutet nicht, dass nur eine Person alles übernehmen oder sich angesprochen fühlen soll. Wir setzen uns dafür ein, dass die familiäre Sorgearbeit in Partnerschaften und Familiengefügen aller Art fair aufgeteilt wird – von Anfang an.

Hast du noch Fragen zu Woche 12 in Babys Leben? Dann schreib uns gern einen Kommentar!

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Quellen

  • Remo H. Largo
    Babyjahre: Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren
    Piper Taschenbuch Verlag, 1. Auflage (11. Januar 2019)
  • Regine Gresens: Intuitives Stillen: Einfach und entspannt – Dem eigenen Gefühl vertrauen – Die Beziehung zum Baby stärken, Kösel-Verlag, 3.Auflage, (3. Oktober 2016)
  • Birgit Laue: Das Baby 1×1: Die wichtigsten Hebammentipps fürs erste Jahr
    Gräfe und Unzer Verlag, 7. Auflage (6. August 2012)
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung:
    https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/0-12-monate/denkschritte/ (abgerufen am 24.01.2020)
  • Bild: Serious and cute baby girl portrait Marko Poplasen / Shutterstock.com
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✔ Inhaltlich geprüft am 06.09.2022
Dieser Artikel wurde von Christine Müller geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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