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Zwillinge: 16 Tipps für Eltern von Doppelpack-Babys

Zwillinge
Zwillinge fordern im Doppelpack. / Bild © Irina, Adobe Stock

Gerade das erste Babyjahr bringt viel Neues und Herausforderndes für die Eltern von Neugeborenen. Kommen diese gleich im Doppelpack, wird es besonders spannend. Wir haben 16 wertvolle Tipps für euch zusammengestellt – von echten Zwillingseltern erprobt.

Tipp 1: Plant ausreichend Schlaf ein!

Entwickelt nachts ein Schichtmodell: zum Beispiel kümmert sich Papa immer von 20 Uhr bis 2 Uhr um die Kinder, Mama dann ab 2 Uhr bis 8 Uhr morgens. So kommt jede/r von euch zumindest auf überlebenswichtige fünf bis sechs Stunden Schlaf.

Tipp 2: Etabliert feste Strukturen!

Ein fester Tagesablauf hilft nicht nur euren Kindern, sondern auch euch selbst. Trotz aller Unwägbarkeiten solltet ihr trotzdem versuchen Routinen zu etablieren. Zum Beispiel: Vormittags geht ihr immer spazieren. Am Montag ist Badetag. Oder am Mittwoch hat die Mama abends frei. So gestaltet ihr eure Woche und könnt euch auf euer persönliches Highlight freuen. 

Tipp 3: Stillt und wickelt mit System!

Es gibt viele Apps, die euch beim Wickeln und Stillen helfen, den Überblick zu behalten: Wann hat welches Kind zuletzt an welcher Brust getrunken? Wann solltest du abpumpen? Und wann solltet ihr spätestens mal wieder wickeln? Wenn ihr das nicht alles im Kopf haben müsst, kann das schon sehr entlasten. Wer es lieber in Papierform mag, nutzt unsere babelli-Protokolle

Tipp 4: Bietet verschiedene Schlafplätze an! 

Organisiert euch eine Babywippe und/oder Federwiege, damit ihr Schlafplätze für eure Kinder habt – jenseits eurer Arme und Tragen. Ihr findet sicher schnell heraus, welches Kind wo seinen Lieblingsplatz hat.

Tipp 5: Werdet mobil!

Wer mobil ist, erobert sich Freiheiten zurück. Doch nicht jedes Kind mag in die Trage oder den Kinderwagen. Schaut, welche Vorlieben eure Kinder jeweils haben und richtet euch entsprechend ein. Vielleicht klappt es ja mit beiden Kindern im Zwillingswagen. Da gibt es inzwischen sehr wendige Modelle, die auch durch jede Tür und Supermarkt-Kasse passen.  Vielleicht ist eure Lösung aber auch mit einem Kind in der Trage und einem im Kinderwagen. Oder ihr besorgt euch direkt einen Fahrradanhänger. Wer die Kinder viel im Auto transportieren muss, kümmert sich am besten um eine gute Logistik, wann ihr welche Babyschale wohin tragt und abstellt. Achtet auf sichere Orte und vor allem darauf, dass das womöglich kurz unbeaufsichtigte Kind gut angegurtet ist.

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Tipp 6: Organisiert euch Hilfe – auch außerhalb der Familie! 

Omas, Opas, Tanten und Onkel – wenn ihr Glück habt, unterstützen sie euch alle. Wertvoll sind aber auch Helfer wie Nachbarn oder Ehrenamtliche, die wöchentlich ein oder zwei Stunden zu euch kommen können und euch zum Beispiel bei Einkäufen oder durch einen Spaziergang mit dem Kinderwagen entlasten können. Sucht nach einem wellcome-Team in eurer Nähe, um Unterstützung im ersten Lebensjahr und vielleicht auch darüber hinaus zu bekommen. Oder fragt bei eurer Krankenkasse nach einer Unterstützung für eine Haushaltshilfe, zumindest für die ersten Wochen. 

Tipp 7: Plant eure Einkäufe und lasst euch dabei unterstützen!

Einkaufen mit Kind dauert lange, mit zwei Kindern noch länger. Wenn irgendwie möglich schafft euch Freiräume, in denen ihr allein einkaufen könnt. Inzwischen gibt es zwar Supermärkte mit Zwillingseinkaufswagen, aber auch das bedeutet nicht immer gute Laune bei beiden Kindern. Müsst ihr die Kinder zum Schuh- oder Kleidungskauf mitnehmen, dann organisiert euch eine Begleitperson. Läden mit gutem Service haben auch Personal mit guten Nerven, aber davon solltet ihr nicht ausgehen. 

Tipp 8: Lasst euch zu Arztterminen mit Kindern begleiten!

Anfangs werdet ihr vermutlich mit beiden Kinder zu den U-Untersuchungen gehen, später vielleicht dann auch getrennt. Schaut auch hier, dass ihr das zu zweit stemmen könnt. Einer ist für das Kind da, das gerade untersucht wird. Der andere für das Kind, das gerade warten muss. Wer es allein schaffen muss, braucht gute Nerven. Aber auch das geht. Scheut euch nicht, auch mal das Praxispersonal um Hilfe zu bitten.

Tipp 9: Nehmt euer neues Leben an, so wie es ist! 

Zwillinge wirbeln euren Alltag durcheinander und stellen sämtliche Strukturen infrage oder ganz auf den Kopf. Versucht, die Situation so anzunehmen und nicht ständig zu verändern. Wenn ihr euch dessen bewusst seid, dann könnt ihr das Besondere dieser Zeit sehen und akzeptieren lernen. 

Tipp 10: Bleibt flexibel!

Bleibt flexibel im Kopf und bei sämtlichen Schlaf- und Stillgewohnheiten. Hat das eine Kind heute noch im Beistellbett geschlafen, liegt es morgen vielleicht schon im eigenen Zimmer oder bleibt heute Nacht im Laufstall liegen. Wichtig ist vor allem, dass ihr eine sichere Schlafumgebung schafft und nicht zu starr in den Abläufen seid.

Tipp 11: Richtet verschiedene Wickel- und Stillstationen ein!

Wenn ihr den Luxus von viel Platz habt und euer Leben über mehrere Stockwerke verteilt stattfindet: Sorgt dafür, dass ihr Wickelmöglichkeiten und Stillstationen auf allen Etagen habt. Das spart euch Wege und hilft Unfälle zu vermeiden.

Tipp 12: Vergleicht euch nicht mit Einlings-Eltern!

Werdet euch bewusst, dass ihr euren Kindern nie die Betreuung geben könnt, die ein einzelnes Neugeborenes bekommt. Hat dieses in der Regel zwei Erwachsene, die sich um seine Bedürfnisse kümmern, bräuchtet ihr dafür vier Personen. Das kann keine Familie leisten. In Folge werden eure Kinder mehr weinen (müssen), bis ihr euch um sie kümmern könnt. Aber daran habt ihr keine Schuld. Ihr gebt trotzdem euer Bestes und könnt zum Beispiel mal das eine und mal das andere Kind zuerst wickeln, stillen, etc. Um den Überblick zu behalten, könnt ihr das auch tageweise regeln: Der eine Zwilling kommt immer montags zuerst, der andere dann am Dienstag, usw.

Tipp 13: Seht euch als Team!

Bleibt ein Team und unterstützt euch gegenseitig. Was ihr gerade im ersten Lebensjahr leistet, geht immer wieder über eure Grenzen. Versucht das zu sehen und sprecht euch gegenseitig Mut zu. Anmotzen macht nur schlechte Laune. Seid nachsichtig mit euren übermüdeten Partnern. 

Tipp 14: Informiert euch rechtzeitig zu Elterngeld und Elternzeit!

Nehmt euch gerade fürs Ankommen im Familienleben mit Zwillingen ausreichend Zeit. Es wird dauern bis ihr “euren” Alltag raus habt – und das geht am besten, wenn ihr euch gegenseitig mit euren Bedürfnissen gut kennenlernt. Das betrifft sowohl die Bedürfnisse der Kinder als auch die der Eltern. Jede Familie wird dann das System finden, das am besten zu ihr passt. Natürlich müsst ihr euch dabei innerhalb der Regeln zu den Themen Elterngeld und Elternzeit bei Zwillingen bewegen. Informiert euch rechtzeitig!

Tipp 15: Gönnt euch Zeit zum Auftanken!

Freizeit ist gerade im ersten Jahr mit Zwillingen rar gesät, aber auch danach warten spannende Entwicklungsschritte auf euch. Werdet euch bewusst, dass ihr auch Kraft- und Energiereserven für die Kleinkind- und Vorschulkindzeit braucht. Kümmert euch deshalb um Ruhezeiten, Freundeskreise oder Hobbys, die euch helfen, diese Reserven wieder aufzutanken.

Tipp 16: Findet Gleichgesinnte!

Wer Zwillinge hat, versteht eure Sorgen und euren Alltag. Auch ältere Geschwisterkinder machen so manche Situation zur Herausforderung. Sucht euch einen Zwillingstreff vor Ort oder digital. Es gibt inzwischen auch gute Webseiten und Podcasts, die Zwillingsthemen aufgreifen und praktische Tipps geben können. 

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Hast du weitere Tipps für frisch gebackene Zwillingseltern parat? Dann schreib uns gerne einen Kommentar! 

✔ Inhaltlich geprüft am 19.09.2023
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Clara Stark

Mit Mann und drei Kindern lebt Clara im niederbayerischen Landshut. Von dort aus unterstützt sie die babelli-Redaktion als Medizinjournalistin und erklärt Fachbegriffe rund um Schwangerschaft, Baby und Kleinkind - von Amniozentese bis Zytomegalie. Seit mehr als 20 Jahren recherchiert die Diplom-Molekularmedizinerin und gelernte Redakteurin zu Wissenschafts- und Medizinthemen. Komplexe Sachverhalte so zu erklären, dass sie leicht verständlich und konsumierbar sind, ist für sie selbstverständlich und herausfordernd zugleich.

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