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Willkommen im 6. Monat! Dein Baby macht in der 21. SSW einen großen Wachstumssprung. Doch nicht nur die Körpergröße verändert sich. Wie sich dein Baby in der 21. Schwangerschaftswoche weiterentwickelt und auf was du für euch beide achten solltest, erfährst du hier.
Das Wichtigste in Woche 21
Beschreibung | |
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Spannend | Dein Baby entwickelt in der 21. SSW seinen eigenen Schlaf-Wach-Rhythmus. Es beginnt auf sanfte Streicheleinheiten zu reagieren und mag es, wenn du ihm Musik vorspielst oder Geschichten vorliest. |
So sieht dein Baby aus |
Im Ultraschall sieht dein Kind wie ein fertiges Baby aus, aber es ist nur etwa halb so groß, wie bei der Geburt. Der Babydarm kann nun Wasser absorbieren, die Nieren beginnen zu arbeiten. |
Du und dein Babybauch | Der Druck auf den Beckenboden wächst, manche Frauen haben häufiger leichte Rückenschmerzen. Die Gebärmutter sitzt rund 1 cm über dem Nabel. Die Gewichtszunahme beläuft sich abhängig vom Startgewicht auf etwa 5 bis 7 kg. |
Unser Hebammen-Tipp | Eine osteopathische Behandlung kann besonders im 2. Trimester sinnvoll sein und ergänzend bei Rückschmerzen, Blockaden im Iliosakralgelenk oder Symphysenschmerzen helfen. |
Deine aktuelle Woche | Die 21. SSW geht von SSW 20+0 bis 20+6. Du bist nun Anfang des 6. Monats, die erste Hälfte der Schwangerschaft liegt hinter dir. |
Bilder zur 21. Schwangerschaftswoche
Auf den Ultraschallbildern erkennst du dein Baby schon sehr gut, oft auch in seiner ganz eigenen Schlafposition. Häufig reagiert das kleine Wesen in deinem Bauch auf das meist kühle Gel auf deinem Bauch. Ebenso kann es aktiv werden, wenn dein Arzt mit dem Schallkopf bei der Ultraschalluntersuchung leicht auf deinen Babybauch drückt.
Dein Baby in der 21. SSW
Eine neue Messmethode
In der 21. Schwangerschaftswoche ist dein Baby mit einer Größe von rund 25 cm in etwa so groß wie eine Banane und wiegt rund 330 g.
Den enormen Wachstumssprung zur Vorwoche hat es der neuen Messmethode zu verdanken. Ab der 21. Schwangerschaftswoche wird die Länge des Fötus nicht mehr vom Scheitel bis zum Steiß (SSL), sondern vom Scheitel bis zur Ferse (SFL) gemessen.
Dir sind beim Lesen auf anderen Webseiten oder Büchern Unterschiede bei den Größen- und Gewichtsangaben aufgefallen? Das liegt an den unterschiedlichen Messmethoden. Einige zählen nach internationalem Standard und kalkulieren neun Schwangerschaftsmonate. Andere nutzen den deutschen Standard, der zehn Schwangerschaftsmonate kennt.
Babys eigener Schlaf-Wach-Rhythmus
Rund 20 Stunden schläft das Baby wohlbehütet im Bauch. Dieser Schlaf ist dringend notwendig, denn die rasante Entwicklung ist für den kleinen Körper eine Höchstleistung. Inzwischen bemerkst du möglicherweise Schlaf- und Wachphasen in deinem Bauch.
Der Schlaf-Wach-Rhythmus deines ungeborenen Kindes ist nicht unbedingt auf deinen eigenen abgestimmt. Ganz im Gegenteil: Häufig wird dein kleiner Schatz erst richtig aktiv, wenn du dich hinlegst und ausruhst.
Tatsächlich beginnen Babys in der 21. SSW damit, langsam einen eigenen Rhythmus zu entwickeln. Beobachte einfach einmal, wann im Bauch die Kindsbewegungen besonders stark sind und wann du dein Baby kaum spürst. Dieser Rhythmus sagt allerdings noch nichts darüber aus, ob da ein guter Schläfer oder ein besonders aktives Baby heranwächst. Der Schlaf-Wach-Rhythmus wird sich nach der Geburt ohnehin noch einmal verändern.
Wenn du bisher noch keine Bewegungen gespürt hast, ist das noch völlig normal. Zum Ende der Woche kann sich das aber schnell ändern. Solltest du dir Sorgen machen, lasse einmal mehr als zu wenig durch deinen Arzt, Ärztin oder Hebamme kontrollieren, ob es deinem Baby gut geht.
Die Organfunktionen entwickeln sich
Der Darm des Babys ist nun in der Lage, Wasser zu absorbieren. Während es atmet, nimmt es Fruchtwasser zu sich, das es jetzt auch verdauen kann. Wenngleich Babys Darm keineswegs vollständig entwickelt ist, trainiert das kleine Wesen instinktiv seine Verdauung, indem es sich viel mehr bewegt.
Die Nieren können jetzt Urin bilden, der durch das Baby wieder ausgeschieden wird. Das heißt aber nicht, dass sich im Fruchtwasser viele Ausscheidungen befinden. Tatsächlich werden viele der Abfallprodukte über die Plazenta an den mütterlichen Blutkreislauf weitergegeben, der diese dann ausscheidet. So kann sich dein Baby nicht selbst vergiften.
Auch Babys Haut entwickelt sich in der 21. SSW weiter. Sie wird fester und bildet schrittweise die Ober- sowie die Lederhaut aus.
Babys Reaktionen auf äußere Reize
Dein Baby nimmt Berührungen immer mehr wahr. Probiere doch einmal, eine Stelle in deinem Bauch zu ertasten, die sich nach Köpfchen, Rücken oder Füßchen anfühlt und streichle mit etwas mehr Druck darüber. Viele Babys drängen sich dann an die Bauchdecke und genießen die Streicheleinheiten.
Hast du die 21. Schwangerschaftswoche erreicht, reagiert dein Baby auch auf Geräusche. Bestimmte Musikrichtungen können es wecken oder sanft in den Schlaf wiegen. Es kann auch deine und die Stimme anderer Personen wahrnehmen und wiedererkennen. Nicht nur du, auch dein Partner sollte ruhig öfter mit dem Baby sprechen. Das bringt unter anderem den Vorteil, dass es sich nach der Geburt durch die Stimme deines Partners leichter beruhigen lässt.
Eine besondere Freude machst du deinem Baby mit einer Spieluhr, die du gelegentlich an deinen Bauch hältst, wenn es aktiv ist. Wenn ihr nach der Geburt nach Hause kommt, kann diese Melodie dein Neugeborenes begrüßen und ihm ein wohliges Gefühl von Geborgenheit schenken.
Das schönste Geräusch für dein Baby nach der Geburt wird aber dein Herzschlag sein. Dieser ist ein ständiger akustischer Begleiter in seiner kleinen, sicheren Höhle. Später beruhigen sich die meisten Neugeborenen augenblicklich, wenn sie auf Mamas Bauch oder Brust liegen und das vertraute Klopfen hören.
Das Baby trainiert seinen Geschmackssinn
Dein Baby nutzt die Zeit und trainiert seine Sinne. Durch das Einatmen und die Aufnahme von Fruchtwasser werden sowohl der Geruchs- als auch der Geschmackssinn trainiert, da beides miteinander verbunden ist. Dein Baby ist in der Lage, im Fruchtwasser verschiedene Geschmäcker zu erkennen. Je nachdem, was du gegessen hast, schmeckt es eher süß oder herb.
Wusstest du, dass sich dein Baby später an die Geschmacksrichtungen erinnern kann, die es über das Fruchtwasser aufgenommen hat? Wenn du also einen sehr abwechslungsreichen Speiseplan während der Schwangerschaft hast, wird dein Kind später diese Geschmacksvielfalt ebenfalls mögen.
Du und dein Babybauch in der 21. SSW
Die Konkretisierungsphase beginnt
Das bedeutet, dass deine Schwangerschaft sowohl sichtbar als auch spürbar ist. Während dein Babybauch zunehmend größer wird, stellen sich ab der 21. SSW möglicherweise auch neue Beschwerden ein.
In dieser Phase der Hormonumstellung kommt es häufiger zu Kopfschmerzen, Krämpfen in den Beinen, Rückenschmerzen, Sodbrennen oder einem unangenehmen Druck gegen dein Zwerchfell. Selbst eine Reizung des Ischiasnervs ist keine Seltenheit.
Kindsbewegungen nehmen zu
Dein Baby wird immer aktiver. Ab der 21. Schwangerschaftswoche kann es sein, dass auch dein Partner etwas von außen merkt. Etwas später ist es aber auch völlig normal. Zudem spielt auch mit rein, wie gut die Bewegungen über deine Bauchdecke zu spüren sind und ob deine Plazenta vorn oder hinten liegt. Zunächst können es nur ganz sanfte Bewegungen sein. Sie fühlen sich im ersten Moment eher wie ein leichtes Bauchzucken oder Blähungen an. Du selbst merkst die Bewegungen ganz exklusiv und kannst Hinweise geben, wenn dein Partner seine Hände auf dem Bauch hält.
Dein Beckenboden braucht Unterstützung
Der Druck auf deinen Beckenboden nimmt allmählich zu. Es macht sich vorwiegend dann bemerkbar, wenn du niesen oder husten musst. Dann können ungewollt einige Tropfen Urin austreten. Für ein sauberes Gefühl kannst du atmungsaktive Slipeinlagen ohne Plastik verwenden.
Um deine Beckenbodenmuskulatur zu stärken und Schmerzen vorzubeugen, solltest du regelmäßiges Beckenbodentraining machen. Die Gymnastik lässt sich ohne viel Aufwand in den Alltag integrieren und hat langfristig viele Vorteile. Gut trainierte Beckenbodenmuskeln werden dir auch nach der Entbindung gute Dienste erweisen. Diese Übungen sind auch Bestandteil von Geburtsvorbereitungskursen.
Hebammen-Tipp der Woche
Osteopathie in der Schwangerschaft kann laut Studien körperliche Beschwerden wie Rückenschmerzen, Verspannungen im Iliosakralgelenk oder Symphysenschmerzen lindern. Sogar bei Ängsten, anhaltender Übelkeit oder Schlafstörungen kann eine Behandlung besonders im 2. Schwangerschaftsdrittel sinnvoll sein. Mit einem Rezept von der Frauenärztin wird ein Teil der Behandlungen von den meisten Krankenkassen übernommen.
Der Körperschwerpunkt verlagert sich
In der 21. Schwangerschaftswoche haben Frauen durchschnittlich 5 bis 7 kg an Gewicht zugenommen.
Da dein Baby immer größer wird, braucht es nun zunehmend mehr Platz. Deine Gebärmutter hat sich ausgedehnt und andere Organe bereits ein ganzes Stück zur Seite geschoben. Diese Verlagerung führt dazu, dass auf mehr Druck auf deinen Darm ausgeübt wird. Häufig macht sich das in Form von Blähungen und Verstopfung bemerkbar.
Je weiter der Uterus wächst, desto mehr verlagert sich dein Körperschwerpunkt nach vor. Dadurch wird dein Rücken belastet. Vermeide daher schweres Heben und achte auf rückenschonendes Heben. Stelle beide Beine fest auf den Boden, gehe mit senkrechtem Rücken in die Hocke und hebe aus dieser Haltung heraus an.
Gerade wenn der Bauch tief sitzt, ist ein Bauchband* sinnvoll, um deinen Rücken zu entlasten und Rückenschmerzen vorzubeugen.
Dein Baby isst mit
Eine gesunde Vollwertkost ist für dich und dein Baby wichtig. Nur so bekommt das kleine Wesen in dir das, was es für seine Entwicklung braucht. Du selbst aber brauchst diese Kost, da dein Körper einen erhöhten Kalorienbedarf hat. Das bedeutet: Nimm jeden Tag viel Gemüse und Obst, ausreichend Flüssigkeit sowie gesunde Kohlenhydrate zu dir. Das ist übrigens auch für deinen Kreislauf und dein persönliches Wohlbefinden sehr wichtig.
In der 21. Schwangerschaftswoche kann es verstärkt zu sogenannten Heißhungerattacken kommen. Das muss dich nicht beunruhigen. Nicht nur Babys kleiner Körper vollführt Höchstleistungen in dieser Entwicklungsphase. Auch dein Organismus muss derzeit einiges leisten. Die Hormonumstellung bringt es mit sich, dass du einen erhöhten Kalorienbedarf hast.
Übrigens, auch seltsam anmutende Schwangerschaftsgelüste sind zunächst kein Grund zur Sorge. Sie resultieren aus den körperlichen und hormonellen Umstellungen, die die Schwangerschaft mit sich bringt. Besonders außergewöhnliche Gelüste können aber tatsächlich auf einen Nährstoffmangel hindeuten. In unserem Artikel „Schwangerschaftsgelüste und ihre Bedeutungen“ kannst du nachlesen, was hinter der Lust auf Süßes, Salziges oder Fleisch steckt.
Sport und Bewegung
Sport ist ein guter Ausgleich für die Belastung deines Körpers. Du bist unsicher, ob du auch mit zunehmendem Bauchumfang noch Sport machen kannst? Das kannst du auf jeden Fall, solange es keine Anzeichen für Vorwehen gibt. Sprich dich bei Unsicherheiten mit deiner Hebamme oder deiner Ärztin ab. Sie beraten dich auch gern, welche Sportart gut für dich ist.
Sehr empfehlenswert ist Yoga für Schwangere. Bei vielen Übungen wird der Beckenboden gleich mit trainiert. Beim Yoga lernst du auch sanfte Dehnungsübungen, die etwa den Ischiasnerv entlasten. Vor allem aber lernst du dabei, zur Ruhe zu kommen und zu entspannen. Außerdem verbessert sportliche Betätigung ganz allgemein deine Darmtätigkeit. So kannst du einer leichten Verstopfung gut vorbeugen.
Checkliste für die 21. SSW
- Denke an die 2. große Vorsorgeuntersuchung. Der Ultraschall verrät dir unter anderem, wie groß dein Baby schon ist. (Siehe auch: Ultraschall in der Schwangerschaft)
- Achte auf eine ausgewogene Vollwertkost. Versorge dich zudem mit ausreichend Magnesium und Eisen. Beuge einem Nährstoffmangel vor. (Siehe auch: Eisenmangel in der Schwangerschaft)
- Sorge für einen guten Wechsel zwischen Ent- und Anspannung. Ruhe und Erholung ist jetzt genauso wichtig wie Bewegung.
- Kurse sind schnell ausgebucht. Wenn noch nicht geschehen, kümmere dich um einen Kurs zur Geburtsvorbereitung.
Hast du weitere Fragen oder Hinweise zur 21. SSW? Dann schreib uns einen Kommentar!
Quellen
- Silvia Höfer & Nora Szász: Hebammen-Gesundheitswissen: Für Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach, GU Verlag, Auflage 1 (8. September 2012)
- Franz Kainer & Annette Nolden: Das große Buch zur Schwangerschaft: Umfassender Rat für jede Woche, GU Verlag, Auflage 13 (11. März 2013)
- Familienplanung.de: 17. bis 24. Schwangerschaftswoche: Der Bauch wächst sichtbar
https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/schwangerschaftsverlauf/17-bis-24-woche/ (abgerufen am 10.04.2019) - Familienplanung.de: Geburtsgewicht und Größe des Kindes
https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/geburt/geburtsverlauf/geburtsgewicht-und-groesse-des-kindes/ (abgerufen am 06.01.2021) - World Health Organization: Fetal Growth Calculator
http://srhr.org/fetalgrowthcalculator/#/ (abgerufen am 06.01.2021) - The World Health Organization Fetal Growth Charts: A Multinational Longitudinal Study of Ultrasound Biometric Measurements and Estimated Fetal Weight
https://www.researchgate.net/publication/312876911_The_World_Health_Organization_Fetal_Growth_Charts_A_Multinational_Longitudinal_Study_of_Ultrasound_Biometric_Measurements_and_Estimated_Fetal_Weight (abgerufen am 06.01.2021)