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Kräuter bei Kinderwunsch: Mönchspfeffer, Frauenmantel und mehr

Frauenmantel bei Kinderwunsch

Die Natur hält vielerlei Kräuter parat. Und auch bei unerfülltem Kinderwunsch kann das ein oder andere Kraut helfen, endlich schwanger zu werden. Das Wissen darüber ist uralt. Wir stellen dir die gängigsten heimischen Kräuter – wie zum Beispiel Frauenmantel – vor, erklären ihre Wirkung und zeigen dir, wie sie richtig angewendet werden.

Das Wichtigste in Kürze

  • Selbstverordnete Anwendungen sind immer schwierig. Besser ist es, einen Experten wie z.B. einen Heilpraktiker hinzuzuziehen.
  • Einige Kräuter können bei Kinderwunsch zur Entgiftung und Ausleitung verwendet werden.
  • Je nach Wirkweise werden die meisten fruchtbarkeitsfördernden Kräuter, wie Mönchspfeffer, in der 1. oder 2. Zyklushälfte eingesetzt. Es sind sogar einige bekannte Küchenkräuter dabei!
  • Einige wenige Kräuter, wie z.B. Frauenmantel, können in mehreren Phasen zum Einsatz kommen.
  • Je nach Kraut können sie bei Kinderwunsch frisch, getrocknet, als Tinktur, homöopathisch oder als Tee eingenommen werden.
  • Kräutermischungen aus dem Internet sind stets mit Vorsicht zu genießen!

Wie können Heilkräuter die Fruchtbarkeit erhöhen?

Bevor wir beginnen, ist es wichtig zu wissen, wie die Kräuter in unserem Körper wirken.
Wenn eine Frau nicht so schnell schwanger wird wie erwartet, kann dies natürlich verschiedene Ursachen haben. Oft liegt es jedoch an Problemen innerhalb des Monatszyklus. Das heißt, die Zyklen sind verkürzt, verlängert oder sehr unregelmäßig, die Hormone sind aus dem Gleichgewicht. Entzündungen durch gespeicherte Schadstoffe behindern die Durchblutung und hemmen die natürlichen Körpervorgänge. Hier können Kräuter unterstützend eingreifen.

Denn einige von ihnen wirken entgiftend, entzündungshemmend und ausleitend. Andere enthalten östrogen-identische Stoffe, sogenannte Phytoöstrogene und entfalten ihre Wirkung in der ersten Hälfte des Zyklus bis zum Eisprung. Nur wenn genügend Östrogen vorhanden ist, wird auch ein Eisprung ausgelöst. Bildet die Frau selbst zu wenig davon, können entsprechende Kräuter, wie Frauenmantel, den Mangel etwas ausgleichen.

Wieder andere, wie zum Beispiel Mönchspfeffer, fördern die Bildung von Gestagenen – Progesteron ist ein Gestagen – und wirken bei vorliegender Gelbkörperschwäche in der zweiten Zyklushälfte. Eine Gelbkörperschwäche besteht, wenn die nach dem Eisprung verbleibende Eihülle nicht genügend Hormone produziert, die die Gebärmutter auf eine Einnistung vorbereiten sollen.

Hier findest du noch mehr Tipps, wie du schnell schwanger werden kannst.

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Besser keine Selbstverordnung!

So verlockend es auch ist, günstige Kräuter und Kräutermischungen aus dem Internet zu bestellen und einfach loszulegen – lass es lieber. Pflanzliche Medizin ist nicht immer ungefährlich. Kräuter können durchaus eine toxische Wirkung haben. Wenn du online bestellst, weißt du nicht wirklich, was drin ist. Außerdem passt nicht jedes Kraut auf jedes Problem.

Informiere dich daher besser bei einem Experten, wie z.B. einem spezialisierten Heilpraktiker. Er wird mit dir eine Therapie erarbeiten, die genau für dich passt. Kräutermischungen, die dann zum Beispiel Frauenmantel oder Mönchspfeffer enthalten, kannst du dann im Reformhaus oder in der Apotheke herstellen lassen.

Betrachte die folgenden Informationen als Orientierungshilfe.

Wenn du bereits Medikamente einnimmst, erkundige dich bei deinem Arzt oder Apotheker, ob Wechselwirkungen zu erwarten sind. Einige Heilpflanzen behindern z.B. die Wirkstoffaufnahme. Wenn du generell empfindlich auf Gerbstoffe reagierst (zum Beispiel mit Übelkeit), darfst du keine Heilpflanzen verwenden, die Gerbstoffe enthalten. Solltest du schon schwanger sein, sind jegliche Experimente absolut tabu!

Kräuter zur Entgiftung und Ausleitung bei Kinderwunsch

Meist beginnt eine Kräutertherapie bei Kinderwunsch mit einer ein- bis dreimonatigen Entgiftungsphase. Im Volksmund spricht man in Bezug auf Kinderwunsch vom „Nest säubern“. Dafür eignen sich solche Kräuter besonders gut, die Sulfitverbindungen enthalten. Denn diese sind in der Lage Schwermetalle wie Blei zu binden. Im Anschluss müssen die gebundenen Schadstoffe aus dem Körper geschwemmt werden, indem die Ausscheidungsorgane angeregt werden.

Kräuter zur Entgiftung sind:

  • Bärlauch
    Bärlauch und auch Knoblauch binden Schwermetalle. Es empfiehlt sich, zur Entgiftung verstärkt Mahlzeiten zu essen, die Bärlauch oder Knoblauch enthalten. Stattdessen kann auch eine Bärlauchtinktur eingenommen werden. Zum Ausleiten braucht es dann zusätzlich ein anderes Kraut, wie Goldrute.
  • Gundelrebe
    Gundelrebe enthält Saponin und hilft vor allem bei Bleibelastung, in dem sie die Schweißdrüsen dazu anregt, Schadstoffe über die Haut aus dem Körper zu schwitzen. Sie regt zusätzlich auf vielfältige Art und Weise das Immunsystem an. Die minzartige Gundelrebe kann in Form eines Tees, als Tinktur oder frisch z.B. in Salat oder Suppe eingenommen werden.
  • Frauenmantel
    Frauenmantel ist ein Rosengewächs und enthält unter anderem Gerbstoffe, die ebenfalls Schwermetalle binden können. Es ist ein sehr potentes Kraut und wirkt gegen viele typische Frauenbeschwerden.

Kräuter zur Ausleitung nach einer Entgiftung sind:

  • Goldrute
    Goldrute ist eine entzündungshemmende Heilpflanze, die schon die Germanen benutzt haben sollen. Sie wirkt unter anderem heilungsfördernd und durch ihre Flavonoide auch harntreibend. Sie unterstützt die Nieren und hilft so beim Ausleiten der gebundenen Schadstoffe aus dem Körper, ohne dass diese die Nieren angreifen können.
  • Brennnessel
    Brennnesselblätter oder -samen haben eine gute blutentgiftende Wirkung und fördern die Wasserausscheidung.
  • Birkenblätter
    Die Flavonoide der Birkenblätter wirken ebenfalls harntreibend.

Meist werden die Kräuter in Entgiftungstees kombiniert. Die richtige Mischung erfragst du am besten bei einem Heilpraktiker. Während der Ausleitungsphase ist es wichtig, viel zu trinken und auf eine ausreichende Zufuhr an Mineralien zu achten, da diese ebenfalls verstärkt aus dem Körper geschwemmt werden.

Kräuter für bessere Fruchtbarkeit

Kräuter, die den Eisprung fördern

Es gibt eine ganze Liste von Kräutern, die die Fruchtbarkeit der Frau erhöhen können. Tatsächlich sind darin auch ganz normale Küchenkräuter mit vertreten. Entweder enthalten sie östrogen-ähnliche Stoffe oder sie kurbeln die Östrogenproduktion des Körpers an. In beiden Fällen wird dadurch die Eizellreifungsphase unterstützt, damit möglichst in jedem Zyklus mindestens ein Follikel heranreifen kann.

  • Stinkender Storchschnabel
    Im Volksmund auch „Kindsmacher“ genannt, wirkt der Storchschnabel vor allem auf den Östrogenhaushalt, da er Gerbstoffe enthält, die im weiblichen Körper eine östrogenartige Wirkung entfalten. Er wird meist als Tee getrunken, kann aber auch mit Wein angesetzt werden. Er ist mit den Geranien verwandt und riecht ziemlich herb, weshalb er das Attribut „stinkend“ erhalten hat.
  • Echtes Eisenkraut
    Eisenkraut, nicht zu verwechseln mit der Zitronenverbene (ebenfalls manchmal Eisenkaut genannt), enthält Flavonoide und Phytoöstrogene, die sich positiv auf den Spiegel des Follikelstimulierenden Hormons (FSH) auswirken.
  • Frauenmantel
    Dieses Kraut wird in der Frauenheilkunde bei ganz unterschiedlichen Beschwerden eingesetzt. Auch wenn seine Wirkung wie bei den meisten Kräutern wissenschaftlich nicht eindeutig bewiesen ist, wird es schon seit Jahrtausenden verwendet. Frauenmantel hat eine durchblutungsfördernde Wirkung, wirkt zyklusausgleichend und begünstigt den Eisprung.
  • Himbeerblätter
    Himbeerblätter sorgen für eine gute Durchblutung des Beckens. Außerdem enthalten sie Phytohormone, die wie Östrogen wirken, und können dadurch den Eisprung fördern.
  • Holunder
    Holunderblüten enthalten ebenfalls Phytohormone und können sich so positiv auf den Eisprung auswirken.
  • Rosmarin
    Der beliebte Rosmarin wird nicht umsonst in der mediterranen Küche geschätzt. Er regt bei Mann und Frau die Keimdrüsentätigkeit an und wirkt so eisprungfördernd.
  • Beifuß
    Dieses beliebte Gewürz für die Weihnachtsgans ist potenter, als man denkt. Es regt neben der Gestagenproduktion eben auch die Östrogenproduktion an und wirkt entgiftend. Der gemeine Beifuß darf nicht mit der Beifuß-Ambrosie verwechselt werden, die starke allergische Reaktionen auslösen kann. Aber auch die Pollen des normalen Beifuß können bei empfindlichen Menschen Allergien auslösen.
  • Basilikum
    Der duftende Basilikum wirkt ebenfalls anregend auf die Keimdrüsen. Dadurch wird der Eisprung begünstigt. Als angenehmer Nebeneffekt wirkt er potenzfördernd und steigert die Libido. Also öfter mal wieder frischen Basilikum verwenden 😉
  • Granatapfel
    Der Granatapfel ist zwar eine Frucht, sollte aber in dieser Liste wegen seiner positiven Wirkung nicht unerwähnt bleiben. Er enthält eine ganze Menge Phytoöstrogene, die den Östrogenhaushalt regulieren können. Außerdem ist er reich an Polyphenolen und beugt so Entzündungen vor, die einer Schwangerschaft im Wege stehen könnten.

Kräuter, die die Einnistung fördern

Wenn Kräuter die Einnistung fördern, wirken sie oft direkt regulierend auf die Hormone. Manche fördern auch Durchblutung und Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, damit die Gebärmutter optimal auf die Empfängnis der befruchteten Eizelle vorbereitet ist.

  • Mönchspfeffer
    Dieses Kraut dämpft die sexuelle Lust. Deshalb sollte es bei Kinderwunsch eher in der zweiten Zyklushälfte zum Einsatz kommen. Mönchspfeffer ist in der Lage, den Zyklus zu regulieren, überschüssiges Prolaktin zu senken und den Progesteronspiegel anzuheben. Es wird bei Gelbkörperschwäche eingesetzt und meist nur bei Frauen, die zu stark und zu häufig bluten. Mönchspfeffer wird auch Keulschlamm genannt und ist ein Eisenkrautgewächs.
  • Frauenmantel
    Dieser Alleskönner kann ebenfalls die Gelbkörperhormone regulieren und so eine Einnistung der befruchteten Eizelle begünstigen.
  • Himbeerblätter
    Neben den eisprungfördernden Eigenschaften wirken Himbeerblätter zusätzlich durchblutungsfördernd und unterstützen die Gebärmutter beim Aufbau der Schleimhaut, die für eine Einnistung nötig ist.
  • Küchenschelle
    Auch Küchenschelle wirkt einem Gelbkörpermangel entgegen. Da sie sehr giftig ist, sollte sie lediglich homöopathisch aufbereitet zum Einsatz kommen.

Zyklustees und Kinderwunschtees

Viele der vorgestellten Kräuter können als Tee zu sich genommen werden. Dieser wird in der Regel aus getrockneten Kräutern zubereitet. Meist gibt es eine Mischung für die erste Zyklushälfte (Zyklustee 1) und eine für die zweite Zyklushälfte (Zyklustee 2).

Aber auch der sogenannte „Klapperstorch“ Tee bietet Aussicht auf Erfolg. Er enthält unter anderem den universell einsetzbaren Frauenmantel, Rosmarin, Schafgarbe, Himbeerblätter und Basilikum. Vorteil ist hier, dass du ihn den ganzen Zyklus über trinken kannst.

Für die in diesem Artikel einleitend vorgestellte Entgiftung gibt es den sogenannten „Nestreiniger“ Tee. Er enthält unter anderem Brennnessel, Gundelrebe, Frauenmantel, Storchschnabel und Goldrute.

Im Handel gibt es fertige Mischungen. Wenn diese aus Apotheke oder Reformhaus stammen, scheue dich nicht, zuzugreifen. Willst du selbst eine Mischung herstellen, wende dich besser an eine Hebamme oder einen Heilpraktiker. Die Mischung selbst lässt du am besten in einer Apotheke herstellen.

Ein kleiner Tipp, getrocknete Kräuter wiegen meist nur wenige Gramm. Lass dich wegen der Mengen vorher genau beraten, sonst hast du schnell einen Riesensack Tee zuhause, den du gar nicht aufbrauchen kannst. Denn ewig halten auch Kräuter nicht, da sie leicht schimmeln können.

Achte auch darauf, den Tee lichtgeschützt, trocken und nicht zu warm aufzubewahren.

Am günstigsten ist es natürlich, wenn du die Kräuter einzeln kaufst und selbst mischst. Die YouTuberin Anne KinderwunschTV stellt in diesem Video Rezepte für Kinderwunsch-Tees vor und zeigt außerdem, wie sie gemischt werden.:

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Aphrodisierende Kräuter für Mann und Frau

Bei aller Fruchtbarkeit darf natürlich auch der leidenschaftliche Sex nicht fehlen, um schnell schwanger zu werden. Damit beide Partner mehr Lust aufeinander haben, helfen folgende Kräuter (und Früchte):

  • Brennnesselsamen
  • Basilikum
  • Johanniskraut
  • Lavendel
  • Granatapfel

Diese Kräuter bei Kinderwunsch lieber vermeiden

Einige Kräuter und Pflanzen haben in größeren Mengen konsumiert eine durchaus fruchtbarkeitshemmende Wirkung und sollten deshalb bei Kinderwunsch nur sehr sparsam zum Einsatz kommen.

Frauen sollten zum Beispiel Frauenwurzel, Fenchel, Kamille, Katzenminze, Klette, Salbei, Selleriesamen, Wacholder und Zimt meiden. Männer sollten auf Präparate und Tees mit Ginkgo, Johanniskraut und Palmwurz verzichten.

Diese Kräuter sind in der Schwangerschaft tabu

Beifuß, Frauenmantel und Küchenschelle dürfen in der Schwangerschaft auf keinen Fall mehr eingenommen werden, da sie vorzeitige Wehen auslösen können.

Fazit

Die Natur meint es eigentlich richtig gut mit uns, denn sie hält auch bei unerfülltem Kinderwunsch jede Menge Kräuter und Pflanzen bereit, die sich positiv auf die Fruchtbarkeit auswirken können. Frauenmantel und Mönchspfeffer sind nur zwei Beispiele einer ziemlich langen Liste. Auch bekannte Küchenkräuter wie Rosmarin, Beifuß oder Basilikum können gerade bei Kinderwunsch mit ganz neuen Augen gesehen werden. Kaufe einfach eine Mischung in der Apotheke oder lass dich von einer Hebamme oder einem Heilpraktiker beraten.

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Quellen

  • Margret Madejski: Lexikon der Frauenkräuter,
    AT Verlag, 1.Auflage (1. September 2008)
  • Namiah Bauer: Freudensprung: Wie das Wunschkind leichter zu dir kommt
    tao.de in Kamphausen Media GmbH (9. Februar 2017)

✔ Inhaltlich geprüft am 20.10.2022
Dieser Artikel wurde von Emely Hoppe geprüft. Wir nutzen für unsere Recherche nur vertrauenswürdige Quellen und legen diese auch offen. Mehr über unsere redaktionellen Grundsätze, wie wir unsere Inhalte regelmäßig prüfen und aktuell halten, erfährst du hier.

Veröffentlicht von Anke Modeß

Als waschechte Berlinerin und späte Mutter eines Schulkindes schreibt Anke seit 7 Jahren über Themen, die Babyeltern im Alltag beschäftigen - am allerliebsten mit einer Prise Humor.

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